3. Kater/Katze als Bindungsglied, ja oder nein?

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Makni

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19. November 2023
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Hallo zusammen,
ich brauche Rat bei meinen Überlegungen/Gedankengängen.

Seit 01.09.2023 lebt Kater Nr 1 bei uns. Private Übernahme. Mittlerweile ca 12 Jahre alt, FIV positiv, Schleier auf den Augen (auf einem Auge blind) zugenähtes Ohr (nicht behandelte Ohrenentzündung). Sozial, verschmaust und menschenbezogen.
Kater Nr 2 zog am 11.11.2023 ein.
Ehemaliger FIV-Streuner aus dem Tierheim. Er war dort 4 Wochen. Davor lebte er alleine in einer Scheune (Gartenanlage). Dort musste er weg, da die Versorgung nicht mehr gewährleistet war. Woher er damals kam bzw. wie alt er genau ist weiß niemand. Geschätztes Alter 6 Jahre.

Kurz nach dem Einzug von Kater Nr 2 habe ich das Forum entdeckt. Erfahrungsberichte gelesen, Tipps gelesen etc.und als Anfängerin versucht alles umzusetzen.

Hätte ich dieses Forum früher entdeckt, wäre die Wahl von Kater 2 wohl anders ausgefallen.
Ungefähr gleiches Alter, Charakter etc.

Momentane Situation:
Kater 1 und Kater 2 leben nebeneinander her. Respektieren sich.
Kater 2 sucht die Nähe zu Kater 1, hat aber großen Respekt vor ihm und ist gleich unterwürfig und geht.

Mein Gedankengänge:
Würde Kater 1 mehr mit Kater 2 agieren, wären wir mit der Scheuheit gegenüber Menschen einen Schritt weiter.
Fehlt Kater 2 „richtiger“ Partner?
Wäre Kater Nr 1 mit einem 3. Kater überfordert?

Mir tut sehr im Herzen weh, wenn Kater Nr 2 hier mauzend durchs Haus läuft und Kater 2 sucht und dieser nicht reagiert.

Sollte der „beste Rat“ ein Bindungsglied zwischen den beiden Katern sein, wäre ich bereit dazu einen 3. Kater/Katze aufzunehmen.

Gruß Maren
 
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Hallo Makni,

schau mal hier: 3. Kater/Katze als Bindungsglied, ja oder nein?. Dort wird jeder fündig!
Wie sozial gegenüber Katzen sind denn die beiden jeweils? Haben sie schon in einer größeren Gruppe gelebt? Wie alt ist Kater 2?

Freigang haben beide nicht nehme ich an?
 
Ich kann meine Beobachtungen nur als Anfängerin schildern….

Kater 1 ist sozial. Durch seine Einschränkungen agiert er mit Kater 2 nicht viel. Macht dieser schnelle Bewegungen gibt es ein kurzer Faucher. Ansonsten ist es hier ruhig.
Auf der anderen Seite sucht er ihn und setzt sich mit Abstand zu ihm hin. Spielansätze gibt es.
Für mich sieht es so aus, dass beide nicht wissen, was der andere möchte.

Kater 2 sucht zu Kater 1 mauzend die Nähe, ist unterwürfig. Streckt sich, gähnt, schmeißt sich auf den Boden. Kommt keine Reaktion von Kater 1 geht er wieder.

Die beiden haben seit ca 2 Monaten ein Aussengehege mit Zugang 24/7.
Katzenklappe ist momentan noch hochgebunden, da die „Bedienung“ noch fremd ist.

Kater 1 wurde mir als Einzelprinz übergeben. Dies wollte ich ändern.

Kater 2 wurde vom Tierheim auf Bj. 2018/2019. Vorgeschichte gibt es nicht. Nur, dass er 4 Jahre in einer Scheune gelebt hat. Woher er kam weiß man nicht.
In der Zeit, in der er jetzt hier ist, hat er das Spielen entdeckt.
 
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Ah also zusammengefasst : ihr habt Kater 1 12 Jahre und Kater 2 ca 6 Jahre. Das ist schon ein Altersunterschied

Wie verlief die Zusammenführung von K1 und K2? Gab es Probleme und wenn ja welche?

Beide Kater harmonieren ja eigentlich. Vorteil bei drei Katzen: wenn einer mal über die Regenbogenbrücke geht, bleiben zwei übrig. Nicht einer, der dann alleine ist. Ein weiterer Vorteil ist : holst du einen sozialen dritten Kater dazu, wäre K2 wahrscheinlich ausgelasteter. K1 wird defintiv nicht jünger und agiler, kann aber das Treiben der jüngeren beobachten und wenn es ihn überkommt, mitmachen. Ansonsten wird er - idealerweise - in Ruhe gelassen.

Grundsätzlich wäre ich daher für Kater Nr 3.

Natürlich kann das aber auch wie bei jeder Zusammenführung nach hinten losgehen. Darüber sollte man sich im Klaren sein.

Probiert doch auch mal folgendes: k2 mehr auszulasten. Mehr spielen, Clickern, Agility Training. Und währenddessen könnt ihr in Ruhe weiter überlegen.

Kater Nr drei muss auf jeden Fall sehr sozial sein. K1 in Ruhe lassen, wenn der sagt "nee ist grad nicht". Und er muss spielen wollen und Katzennähe dulden. Er darf nixjt zu alt sein und nicht zu jung.
 
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Du sprichst mir aus der Seele. Danke.

Der Altersunterschied kam
Wegen meiner Unwissenheit zustande.

Die langsame Zusammenführung haben wir ohne Probleme gemeistert.
Nach 7 Wochen durfte unser Scheuchen das Haus erkunden.
Der Tag/Nachtrhythmus hat sich komplett geändert. Er sucht kaum noch seinen Safeplatz auf.

Das spielen mit mir klappt noch nicht. Er sitzt in einem großen Abstand zu mir und findet alles „komisch“. Lecklies kann ich vor ihn hinlegen. Wenigstens rennt er nicht mehr weg.
Dazu muss ich sagen, dass wir im April durch einfangen für einen Tierarztbesuch einen riesigen Rückschritt gemacht haben.
 
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Das hört sich doch gut an. Schnelle Zusammenführung deutet ja auf soziale Katzen hin.
Ich empfehle einen dritten Kater dann. Mal.sehen, was andere so sagen.
 
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Hallo Maren,
also, nach meiner Einschätzung ist es noch ein bißchen zu früh, sich über einen dritten Kater Gedanken zu machen - zumal das eben auch nach hinten losgehen kann und nach meinem Gefühl die beiden aktuell auch eher überfordern würde.

Nach meiner Erfahrung läuft Katzenzeit nämlich wesentlich langsamer als Menschenzeit und wenn Du bedenkst, welche Umstellung die beiden hinter sich haben, ist es schon großartig, dass sie sich respektieren und irgendwie einen Umgang miteinander haben. Ich sehe auch noch viel, was du tun kannst. Wie sie letztendlich interagieren, kannst Du sowieso nur begrenzt beeinflussen, das hängt von den Charakteren, der Vorgeschichte und anderen Faktoren ab. Ich hatte hier auch alles von inniger Liebe über einseitige Verehrung bis hin zu freundlicher Toleranz. Und alles ist ok.

Überleg mal: Dein Kater 1 war 12 Jahre lang "Einzelprinz" und hat insofern wenig Erfahrung mit Artgenossen, sondern eher mit Menschen, Kater 2 hat draußen gelebt und seine Sozialkontakte zu anderen Katern waren daher vermutlich auch eher "Distanzbekanntschaften" - man kennt sich, man respektiert die Reviergrenzen und haut sich gelegentlich auf die Mütze, wenn ein anderer hinter dem gleichen Mädel her ist oder sonst was Freches macht. (Freilebende Kater spielen nicht mit Kollegen oder hängen zusammen rum). Menschen kennt der auch nicht und muss daher diesbezüglich auch noch viel lernen. Da wird er sich einiges von Kater 1 abgucken, aber das dauert länger sechs Monate. Nach deiner Schilderung ist er noch gar nicht richtig "angekommen" und das kenne ich auch von hier so. Außerdem ist er in seinem Alter und in "Vollpension" mit Sicherheit nicht ausgelastet.

Mein Tipp wäre daher auch, Kater 2 intensiver zu beschäftigen - der ist nach seinem wilden Leben vermutlich nicht ausgelastet und wendet sich erst mal an seinen Kollegen (das Verhalten, das Du beschrieben hast, ist keine Unterwürfigkeit, sondern Aufforderung zur Interaktion). Vorschläge gab's ja schon, da musst du auch ausprobieren, was ihm gefällt. (ich hatte einen Ex-Wilden, der nur mitmachte, wenn ich was Eßbares durch die Wohnung geschmissen habe). Das stärkt auch seine Beziehung zu dir, Kater 1 bekommt mit, dass der neue Kollege auch zum Team gehört - und kriegt vielleicht sogar Lust, mitzumachen.
 
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Es ist mir aufgefallen, dass ich einen Punkt vergessen habe.

Kater Nr 1 war nicht 12 Jahre Einzelprinz.
Er kam vor etwa 2,5 Jahren von Russland über den Tierschutz nach Deutschland. Bei der Vorbesitzerin lebte er zwei Jahre als Einzelprinz, bis ich ihn im Sept 2023 übernahm.
 
Hallo Maren,
also, nach meiner Einschätzung ist es noch ein bißchen zu früh, sich über einen dritten Kater Gedanken zu machen - zumal das eben auch nach hinten losgehen kann und nach meinem Gefühl die beiden aktuell auch eher überfordern würde.

Nach meiner Erfahrung läuft Katzenzeit nämlich wesentlich langsamer als Menschenzeit und wenn Du bedenkst, welche Umstellung die beiden hinter sich haben, ist es schon großartig, dass sie sich respektieren und irgendwie einen Umgang miteinander haben. Ich sehe auch noch viel, was du tun kannst. Wie sie letztendlich interagieren, kannst Du sowieso nur begrenzt beeinflussen, das hängt von den Charakteren, der Vorgeschichte und anderen Faktoren ab. Ich hatte hier auch alles von inniger Liebe über einseitige Verehrung bis hin zu freundlicher Toleranz. Und alles ist ok.

Überleg mal: Dein Kater 1 war 12 Jahre lang "Einzelprinz" und hat insofern wenig Erfahrung mit Artgenossen, sondern eher mit Menschen, Kater 2 hat draußen gelebt und seine Sozialkontakte zu anderen Katern waren daher vermutlich auch eher "Distanzbekanntschaften" - man kennt sich, man respektiert die Reviergrenzen und haut sich gelegentlich auf die Mütze, wenn ein anderer hinter dem gleichen Mädel her ist oder sonst was Freches macht. (Freilebende Kater spielen nicht mit Kollegen oder hängen zusammen rum). Menschen kennt der auch nicht und muss daher diesbezüglich auch noch viel lernen. Da wird er sich einiges von Kater 1 abgucken, aber das dauert länger sechs Monate. Nach deiner Schilderung ist er noch gar nicht richtig "angekommen" und das kenne ich auch von hier so. Außerdem ist er in seinem Alter und in "Vollpension" mit Sicherheit nicht ausgelastet.

Mein Tipp wäre daher auch, Kater 2 intensiver zu beschäftigen - der ist nach seinem wilden Leben vermutlich nicht ausgelastet und wendet sich erst mal an seinen Kollegen (das Verhalten, das Du beschrieben hast, ist keine Unterwürfigkeit, sondern Aufforderung zur Interaktion). Vorschläge gab's ja schon, da musst du auch ausprobieren, was ihm gefällt. (ich hatte einen Ex-Wilden, der nur mitmachte, wenn ich was Eßbares durch die Wohnung geschmissen habe). Das stärkt auch seine Beziehung zu dir, Kater 1 bekommt mit, dass der neue Kollege auch zum Team gehört - und kriegt vielleicht sogar Lust, mitzumachen.

Danke für die ausführliche Antwort. Das sind andere Denkanstöße.
 
Ich möchte nichts überstürzen.

Es tut mir im Herzen weh, dass Kater Nr 2 mauzend die Nähe des anderen sucht.

Auf der anderen Seite ist mir auch klar, dass ich irgendwie eine nähere Bindung zu ihm aufbauen soll. Durch spielen etc.

Bei Kater 1 sind die Spielsessions ca 5 Minuten. Ich denke es ist seinem Alter geschuldet, dass er viel schläft.
 
Ich möchte nichts überstürzen.

Es tut mir im Herzen weh, dass Kater Nr 2 mauzend die Nähe des anderen sucht.

Auf der anderen Seite ist mir auch klar, dass ich irgendwie eine nähere Bindung zu ihm aufbauen soll. Durch spielen etc.

Bei Kater 1 sind die Spielsessions ca 5 Minuten. Ich denke es ist seinem Alter geschuldet, dass er viel schläft.
Ich würde das Maunzen auch eher als Langeweile/Unterforderung deuten - und weil er halt Menschen noch nicht so gut einschätzen kann, "fragt" er erstmal den Kollegen. Der hat aber keine größeren Erfahrungen mit Artgenossen und weiß nicht, was der "Neue" jetzt will und hat vielleicht auch keine Lust zum Spielen. Damit hat No. 2 vermutlich kein Problem, aber die Langeweile bleibt halt....

Ja erfahrungsgemäß spielen ältere Katzen weniger, zweitens ist Spielen ja eigentlich Jagdverhalten - und länger als fünf Minuten brauchen Kater in der Regel nicht, um die Beute zu kriegen (oder zu kapieren, dass sie weg ist). Ich hatte außer sehr jungen Katzen noch nie eine, die länger gespielt hat. Man kann's noch ein bißchen spannender machen mit Lichtreflexen, Snack-Bällen, Fummelbrettern oder Decken, unter denen Du es rascheln lässt. Am besten sind Sachen, die beide interessieren - das können die dann auch zusammen machen. Das Highlight hier ist ein Karton mit Seidenpapier, in denen Leckerli versteckt werden - da buddeln dann beide drin rum.
 
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