Kater Zusammenführung- aufgeben oder nicht?

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Verena73

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7. Juni 2020
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Guten Morgen!
Seit über 20 Jahren halte ich Katzen, immer zu zweit oder dritt. Es handelte sich ausschließlich um Kater und ich habe diverse Zusammenführungen hinter mir, wobei der Neuzugang immer ein Jungtier (3-4 Monate alt) war. Nun bin ich zum ersten Mal verzweifelt und weiß nicht weiter:
Mein aktueller Kater, ein Maine Coon, 14 Jahre alt (Bubbles)ist ein totaler Schmusekater und kann eigentlich keiner Fliege etwas zu leide tun. Vor gut 3 Jahren ist dann sein Kumpel gestorben und kurz danach sind wir umgezogen. Seitdem ist er Einzelkatze gewesen und noch anhänglicher geworden. Wir leben in einer Art Bauernhaus und haben ca. 200 qm Wohnfläche, also viel Platz. Trotzdem tat mir der Kater immer leid, weil er tagsüber alleine war, da wir berufstätig sind und er ja den Test seines Lebens immer in Gesellschaft war. Nun hat es sich ergeben, dass wir noch einen Kater aufgenommen haben. Zum einen wollten wir dem Tier (Grisu, BKH, 6 Jahre) helfen und ein schönes Zuhause geben, zum anderen dachten wir, dass unser Kater (Bubbles) dann wieder Gesellschaft hat.
Grisu war bisher Einzelkater und ist ebenfalls sehr lieb und verschmust, daher dachten wir, dass dies charakterlich gut passen würde. Seine ehemaligen Halter haben ihn abgegeben, da sie seit 3 Jahren ein Kind haben und dieses Kind nicht mit dem Kater klar kam und ihn wohl ablehnte. Da der Kater sich dann wohl mehr und mehr zurück gezogen hatte, wollten die Halter ihn in gute Hände geben.
Vor gut 2 Wochen haben wir Grisu dann zu uns geholt. Nachdem er kurz hinter einem Schrank verschwunden war, kam er recht schnell heraus und traf dann direkt auf Bubbles. Grisu fauchte dann direkt und Bubbles fauchte zurück, weiter passierte aber nichts. Grisu versteckte sich daraufhin und hatte eine Höhle im Kratzbaum als sein Versteck auserkoren. Der Kratzbaum wurde von Bubbles kaum genutzt. In den ersten Nächten haben wir Bubbles immer mit zu uns nach oben genommen, da er meist eh bei uns schläft, haben ihm aber auch Futter und Klo in der 2. Etage aufgestellt und die Tür nach unten geschlossen. Grisu konnte so Nachts nach Wunsch die Wohnung erkunden, nutzte auch die Toilette und hat gefressen und getrunken. Tagsüber war er dann knapp 6 Tage nur in der Höhle, kam auf locken schon mal kurz heraus und ließ sich streicheln.
Dann plötzlich kam er auch tagsüber mal heraus und wir dachten, alles sei relativ normal. Sobald die beiden Tiere aufeinander trafen, gab es immer viel Gebrumme und Gefauche, aber mehr nicht. Klar war dabei, dass Bubbles immer auf Grisu zuging und Grisu eher in die Verteidigungsposition ging. Seit 3/4 Tagen gibt es nun allerdings körperliche Auseinandersetzungen. Grisu verkriecht sich zwar immer, aber Bubbles geht immer hin, starrt viel, Grisu knurrt dann, aber Bubbles greift ihn dann an. Meistens passiert das Nachts, wenn Grisu raus kommt, aber auch schon mal tagsüber. Problem ist, dass Grisu sich schon zweimal während dieser Kämpfe eingenässt hat und heute morgen habe ich neben der Couch neben den üblichen Fellflocken auch Kot gefunden, der offensichtlich ebenfalls im Kampf abgesetzt wurde.
Ich gehe davon aus, dass das aus Angst passiert und weiß nicht weiter. Seit gestern haben wir im Haus auch Feliway Friends Stecker angebracht, die die Katzen angeblich entspannen sollen, vielleicht wirkt dies aber auch nicht oder noch nicht.
Wir sind ratlos und leiden natürlich mit, da wir nicht möchten, dass hier ein Tier leidet. Wir wissen aber nicht, ob wir das jetzt aussitzen sollen und sich das legt oder ob wir schon aufgeben und Grisu wieder abgeben sollen- was wir eigentlich vermeiden möchten.
Daher bin ich für Tipps und Meinungen dankbar!
 
A

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Ihr könnt ältere Katzen nicht einfach zusammen schmeißen. So geht es auf keinenFall und aussitzen geht überhaupt nicht.
Trennt die beiden, setzte eine Gittertür ein und dann langsam mit viel Zeit und Geduld abwarten. Wirklich sehr viel Zeit geben. So eine Zusammenführung kann Monate dauern.
Mal abgesehen , dass die Altersstruktur nicht passt. Immer etwa gleiches Alter sollten die Katzen haben. Bitte dies zukünftig beachten.
 
Oje, das hört sich aber nach einer verdammt schwierigen Mission an. Sorry, aber meiner Meinung nach besteht da nur sehr wenig Hoffnung, dass die beiden in diesem Leben noch Kumpels werden, bestenfalls werden sich die beiden notgedrungen akzeptieren. Einerseits ist der Altersunterschied schon viel zu groß, d.h. Bubbles ist ein Senior, der vermutlich keine große Lust mehr verspüren wird, mit einem neuen "Kumpel" fröhlich zu toben und zu spielen, geschweige friedlich mit ihm zusammenzuliegen und andererseits ist da Grisu, der wiederum im besten Alter ist, um noch eine Menge an neuen Dingen zu erleben. Grisu scheint für Bubbles nur ein lästiger Eindringling zu sein, den es gilt zu verscheuchen. Ich glaube sogar, dass euer Bubbles sich nach 3 Jahren der Einzelhaltung schon längst daran gewöhnt hat und sogar ganz froh darüber ist, die uneingeschränkte Aufmerksamkeit von Frauchen und Herrchen sowie deren Streicheleinheiten mit niemanden mehr teilen zu müssen.

Der große Verlierer in der ganzen Konstellation scheint mir mit Abstand Grisu zu sein, der nicht nur sein vertrautes Zuhause verloren hat, sondern jetzt in einer völlig neuen Umgebung obendrein von einem ihm nicht freundlich gesonnenen Artgenossen attackiert wird. BKH's sind wirklich sehr sensible Tiere, die ein sehr hohes Bedürfnis an Liebe, Harmonie und Geborgenheit haben.So leid es mir auch für euch tut, ihr habt es sicherlich nur gut gemeint, aber meint ihr wirklich, ihr könnt auch Grisu gegenüber gerecht werden? Wenn er aus lauter Angst vor seinem Artgenossen schon Urin verliert, ist das ein äußerst alarmierendes Zeichen und ich würde es nicht gutheißen ihn noch wochenlang diesen Stress auszusetzen. Ich rate euch daher dringend für ihn ein neues liebevolles Zuhause zu suchen, in dem auch seine Bedürfnisse erfüllt werden können!
 
Zuletzt bearbeitet:
Von Wesen her passen die beiden trotz des Altersunterschieds ganz gut zusammen, unserer Meinung nach- Grisu ist sehr ruhig und anhänglich, genau wie Bubbles.
Dass die Doninanz aktuell klar von Bubbles ausgeht, ist eindeutig. Natürlich ist es sein Revier und er hat sich bestimmt schon an das Einzelkatzendasein gewöhnt. Trotzdem war er früher sehr gesellig und kannte nur das Dasein im Rudel. Wir wollten Grisu einfach rausholen aus der Situation seiner Familie, in der er unerwünscht war und sich nur noch unter das Bett verkrochen hatte.
Wir sind/waren uns darüber bewusst, dass das nicht mal eben so geht mit der Zusammenführung, trotzdem wollen wir es versuchen, denn wenn sie sich zumindest dulden, haben sie beide hier ein wunderschönes Leben.
Wenn die "Gefahr" gebannt ist, d h. Bubbles in einer Ecke liegt und schläft oder nicht im Raum ist, kommt Grisu auch recht schnell aus seinen Verstecken, schmust und spielt und zeigt auch durchaus Interesse an dem schlafenden Mitbewohner. Nur wenn dieser dann auf ihn zukommt, faucht er direkt und geht in Verteidigungsposition. Grisu unterwirft sich also direkt.
Überall liest man, diese Kämpfe seien normal und man solle nicht einschreiten, so als die Verhältnisse geklärt sind, würde die Duldungsphase eintreten. Blut ist hier bisher nicht geflossen und es gibt keine ernsteren Verletzungen, von einem kleinen Kratzer bei Bubbles und den erwähnten Fellbüscheln mal abgesehen.
Nur das Einnässen hin und wieder macht mir natürlich Sorgen- nicht, weil mich die Unsauberkeit stört, sondern weil ich das bisher nicht kannte und ich natürlich nur das Beste will...
 
Nein, so ist das definitiv nicht.
Einfach machen lassen und dann setzt die Duldungsphase ein....:rolleyes:
Bitte sofort trennen und ganz von vorn anfangen mit Gittertür.

Das wird sonst nichts!

Oder trennen und dem Kater ein passendes Zuhause mit gleich altem Kumpel suchen, wo von Beginn an eine Gittertür vorhanden ist.
 
Das Einnässen passiert aus panischer Angst! Bitte trenne die beiden schnellstmöglich, bevor es total eskaliert.

Lass Grisu erst mal in einem Zimmer ankommen und nach einer Weile, wenn er sicher genug ist, setze eine Gittertür ein, damit sich beide langsam aneinander gewöhnen können. Das kann wirklich lange dauern... mein Neuankömmling war über 3 Monate separiert mit Gittertür.

Mit solch einer Hau-Ruck-Aktion und die beiden das selbst regeln lassen, wird es nicht funktionieren und womöglich wird dann doch noch irgendwann Blut fließen..
 
Überall liest man, diese Kämpfe seien normal und man solle nicht einschreiten, so als die Verhältnisse geklärt sind, würde die Duldungsphase eintreten. Blut ist hier bisher nicht geflossen und es gibt keine ernsteren Verletzungen, von einem kleinen Kratzer bei Bubbles und den erwähnten Fellbüscheln mal abgesehen.
Nur das Einnässen hin und wieder macht mir natürlich Sorgen- nicht, weil mich die Unsauberkeit stört, sondern weil ich das bisher nicht kannte und ich natürlich nur das Beste will...

Wenn eine Katze beim Angriff der anderen Katze unter sich macht, hat sie in diesem Moment Todesangst! Wir möchten doch auch nicht mit einem angriffslustigen Menschen in eine Wohnung gesteckt werden und ihn einfach mal machen lassen.
 
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Sorry, ich möchte dir nicht deine Hoffnung zerstören, aber man ist zuallererst immer dem Wohl aller Beteiligten verpflichtet. Mein âlterer BKH-Kater ist auch 14 Jahre alt und ein sehr lieber, verschmuster Kerl. Als vor 4,5 Jahren sein geliebter Kumpel verstorben ist, hab nicht nur ich, sondern auch er sehr gelitten. Also hab ich nach langen Überlegungen was die beste Lösung ist, mich ein paar Monate später dazu entschieden, ein kleines BKH-Bruderpärchen bei mir aufzunehmen. Das war wohl zum damaligen Zeitpunkt die beste Entscheidung überhaupt. Mein Kater (damals 10 J.) hat sich gefreut wie bolle, nach nur 2 Tagen hat er mit den Kurzen schon gespielt und geschmusert als wären die Kurzen schon immer da gewesen. Da war nix mit Eingewöhnungsschwierigkeiten und mein Kater ist regelrecht noch einmal aufgeblüht. Auch für die Kurzen war klar, dass er der Chef ist und von daher gab es da nie Probleme. 4 Jahre später hat sich die Situation nur insofern geändert, dass mein alter Kater mittlerweile ein hochbetagter Herr ist, der nur noch sehr wenig spielt und neben sehr viel Ruhe auch jede Menge Schmuseeinheiten von mir einfordert. Die Kurzen akzeptieren das und sehen trotz des gravierenden Altersunterschieds und des unübersehbaren Kräfte- und Größenunterschieds nach wie vor ihn als Chef an, den sie weder bedrängen, geschweige attackieren würden. Also alles gut und harmonisch. Nur bin ich mir recht sicher, dass mein alter Kater jetzt, also 4 Jahre später bei Weitem nicht mehr so freudig und entspannt auf die beiden "Eindringlinge" reagieren würde, wie damals. Katzen sind halt Gewohnheitstiere und je älter sie werden, desto weniger können sie sich mit neuen Situationen arrangieren, geschweige anfreunden, obwohl sie für uns Menschen noch immer die selben liebenswürdigen Geschöpfe sind.
Letztendlich will ich damit nur sagen, ihr trifft letztendlich die Entscheidung, aber egal ob Mensch oder Tier, jedes Lebewesen hat ein Recht auf ein glückliches und zufriedenes Leben. Und zwischen gut meinen und gut machen gibt es leider einen himmelweiten Unterschied.
 

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