C
Cattitudine
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- Mitglied seit
- 30. Juni 2018
- Beiträge
- 75
- Ort
- Frankreich
Hallo!
Ich hatte schon mal einen thread hierzu aufgemacht, aber dachte ich öffne nochmal einen neuen, damit möglichst viele ihn sehen und vielleicht mit einem Ratschlag antworten (falls es denn einen gibt, nicht sicher...). Danke im voraus!
Wir haben im Urlaub im Mai in Süditalien einen Strassenkater gefunden, verletzt und allgemein in schlechtem Zustand, den wir beim TA haben gesundpflegen und dann kastrieren lassen. Da wir ihn nicht zurück in seine Misere schicken wollten und niemanden gefunden haben der bereit gewesen wäre ihn zu adoptieren (oder zumindest zu füttern), haben wir ihn adoptiert. Er ist nun seit fast 2,5 Monaten bei uns.
Wir haben schon eine Katze, die uns vor 3 Jahren zugelaufen ist, und es war klar, dass die Zusammenführung nicht einfach werden würde. Hier ein paar grundsätzliche Infos zu beiden Katzen:
Erstkätzchen Lina ist 4 Jahre alt, weiblich, Freigänger, sehr lieb, sanft, Mobbingopfer, wird von den zahlreich vorhandenen Nachbarskatzen (und -katern) meist gescheucht. Zweitkater Tino ca. 2-3 Jahre alt, Strassenkater, liess sich am Anfang nur sehr wenig anfassen, wurde aber mittlerweile sehr zutraulich, schmust gerne, indem er sich an einen dranschmeisst, läuft uns überall hinterher und will einfach immer nur 'dabei sein'.
Wir haben die beiden Katzen nach allen Regeln der Kunst (Einzelzimmer für neue Katze, Tür 4 Wochen zu, dann Barriere, dann nach 3 Wochen zum 1. Mal Kontakt ohne Barriere) mit vielen Übungen aneinander gewöhnen wollen. Lina ist Freigänger und ging der ganzen Situation von Anfang an aus dem Weg, indem sie ständig draussen war. Sie kam nur zum Fressen rein, wo wir dann gleich davon profitiert haben und Übungen mit ihr und Tino gemacht haben. Es dauerte, aber wir sahen langsame Fortschritte. Am Schluss frassen sie neben der Gittertür mit 30 cm Abstand voneinander Leckerli. Es gab nur 1-2x Gefauche und Geknurre.
Wir haben sie dann ohne Gitter aufeinander treffen lassen, bewaffnet mit Leckerli und Spielzeug, um sie abzulenken, falls es zu Gestarre und Angriff usw. kommen sollte. Es lief 2x ganz gut, beide waren relativ ruhig, aber beim 3. Mal hat Tino Lina 'angegriffen. Er lief ihr hinterher, schnupperte an ihrem Hinterteil, was ihr nicht gefiel. Sie fauchte ihn an und lief Richtung Tür, er hinterher und haute ihr plötzlich mit den Vorderpfoten von hinten auf den Rücken. Lina dann raus und weg.
Wir haben uns mit einer Katzenspezialistin beraten, die mit uns einer Meinung war, dass es besser sei die Begegnungen nun nach draussen zu verlegen, da Tino offensichtlich glaubt, dass das Haus nur ihm ist. Lina kam ja kaum noch rein, so dass es wohl nicht mehr nach ihr riecht, sondern nur noch nach ihm, so dass er meint er wohnt da nun alleine.
Soweit so (nicht so) gut. Es hat 3 Tage gedauert bis Tino gewagt hat eine Pfote vor die Tür zu setzen. Dann, als er endlich mal raus ist und alleine 1/2h eine Tour um's Haus gedreht hat, ist er beim Heimkommen vor unserer Tür auf Lina gestossen. Sie sassen 10m voneinander entfernt, sahen eigentlich beide ruhig und gelassen aus. Dann ging Tino aber plötzlich auf Angriffsmodus: Plattmachen, langsam anschleichen und Lina anstarren. Ablenken war nicht. Mein Freund stellte sich dann vor Lina, er lief um ihn rum und ihr hinterher, die mittlerweile Richtung Zaun lief, um sich in Sicherheit zu bringen. Mein Freund stampfte mit dem Fuss auf und unterband den Angriff, so dass Lina sich in Sicherheit bringen konnte. Tino rannte ihr dann aber bestimmt noch 20m auf dem Nachbarsgrundstück hinterher, bevor er die Verfolgung schliesslich abbrach.
Also genau das gleiche Angriffsmuster wie schon im Haus, und das während seines 1. Ausflugs draussen, wo wir damit gerechnet hatten, dass er da etwas defensiver sei und sie beide sich da vielleicht langsam annähern würden.
Nun zu meiner Frage: Wir sind mittlerweile sehr, sehr deprimiert, da es so aussieht als sei Tino doch viel dominanter als wir dachten. Da Lina defensiv und sehr sanft ist, ist das natürlich per se keine gute Paarung. Tino scheint Lina aus 'seinem Revier' vertreiben zu wollen, und da sie sich nicht verteidigt, klappt das auch. Unsere Katzenspezialistin hat gesagt, dass es schlecht aussähe und wir Tino am besten weggeben sollten. Wir sehen das im Prinzip eigentlich leider genauso, aber hängen schon sehr an ihm, so dass wir wirklich sicher sein wollen, dass wir alles versucht haben, und dass es wirklich nicht klappt.
Habt Ihr Erfahrung mit so einer schwierigen Zusammenführung? Seht Ihr das auch eher so, dass wir JETZT abbrechen sollten, bevor Lina ganz auszieht? Wir wollten noch 2 Wochen warten, um zu sehen wie die nächsten Begegnungen aussehen, aber ich befürchte, es wird nicht viel besser werden... Oder fehlt uns nur die Geduld?? Tino ist uns schon sehr an's Herz gewachsen, es wird sehr schwer werden ihn abzugeben, den kleinen Strassenkater. Mir stehen die Tränen in den Augen, wenn ich nur dran denke. Aber natürlich hat Lina Vorrang, die Arme... :-( Es war von Anfang an klar, dass wir eine Lösung für Tino finden müssen, falls die beiden nicht miteinander klarkommen.
Vielen Dank im voraus für Eure Antworten!!!! Und sorry für den langen Text.
LG und einen schönen Sonntag!
Ich hatte schon mal einen thread hierzu aufgemacht, aber dachte ich öffne nochmal einen neuen, damit möglichst viele ihn sehen und vielleicht mit einem Ratschlag antworten (falls es denn einen gibt, nicht sicher...). Danke im voraus!
Wir haben im Urlaub im Mai in Süditalien einen Strassenkater gefunden, verletzt und allgemein in schlechtem Zustand, den wir beim TA haben gesundpflegen und dann kastrieren lassen. Da wir ihn nicht zurück in seine Misere schicken wollten und niemanden gefunden haben der bereit gewesen wäre ihn zu adoptieren (oder zumindest zu füttern), haben wir ihn adoptiert. Er ist nun seit fast 2,5 Monaten bei uns.
Wir haben schon eine Katze, die uns vor 3 Jahren zugelaufen ist, und es war klar, dass die Zusammenführung nicht einfach werden würde. Hier ein paar grundsätzliche Infos zu beiden Katzen:
Erstkätzchen Lina ist 4 Jahre alt, weiblich, Freigänger, sehr lieb, sanft, Mobbingopfer, wird von den zahlreich vorhandenen Nachbarskatzen (und -katern) meist gescheucht. Zweitkater Tino ca. 2-3 Jahre alt, Strassenkater, liess sich am Anfang nur sehr wenig anfassen, wurde aber mittlerweile sehr zutraulich, schmust gerne, indem er sich an einen dranschmeisst, läuft uns überall hinterher und will einfach immer nur 'dabei sein'.
Wir haben die beiden Katzen nach allen Regeln der Kunst (Einzelzimmer für neue Katze, Tür 4 Wochen zu, dann Barriere, dann nach 3 Wochen zum 1. Mal Kontakt ohne Barriere) mit vielen Übungen aneinander gewöhnen wollen. Lina ist Freigänger und ging der ganzen Situation von Anfang an aus dem Weg, indem sie ständig draussen war. Sie kam nur zum Fressen rein, wo wir dann gleich davon profitiert haben und Übungen mit ihr und Tino gemacht haben. Es dauerte, aber wir sahen langsame Fortschritte. Am Schluss frassen sie neben der Gittertür mit 30 cm Abstand voneinander Leckerli. Es gab nur 1-2x Gefauche und Geknurre.
Wir haben sie dann ohne Gitter aufeinander treffen lassen, bewaffnet mit Leckerli und Spielzeug, um sie abzulenken, falls es zu Gestarre und Angriff usw. kommen sollte. Es lief 2x ganz gut, beide waren relativ ruhig, aber beim 3. Mal hat Tino Lina 'angegriffen. Er lief ihr hinterher, schnupperte an ihrem Hinterteil, was ihr nicht gefiel. Sie fauchte ihn an und lief Richtung Tür, er hinterher und haute ihr plötzlich mit den Vorderpfoten von hinten auf den Rücken. Lina dann raus und weg.
Wir haben uns mit einer Katzenspezialistin beraten, die mit uns einer Meinung war, dass es besser sei die Begegnungen nun nach draussen zu verlegen, da Tino offensichtlich glaubt, dass das Haus nur ihm ist. Lina kam ja kaum noch rein, so dass es wohl nicht mehr nach ihr riecht, sondern nur noch nach ihm, so dass er meint er wohnt da nun alleine.
Soweit so (nicht so) gut. Es hat 3 Tage gedauert bis Tino gewagt hat eine Pfote vor die Tür zu setzen. Dann, als er endlich mal raus ist und alleine 1/2h eine Tour um's Haus gedreht hat, ist er beim Heimkommen vor unserer Tür auf Lina gestossen. Sie sassen 10m voneinander entfernt, sahen eigentlich beide ruhig und gelassen aus. Dann ging Tino aber plötzlich auf Angriffsmodus: Plattmachen, langsam anschleichen und Lina anstarren. Ablenken war nicht. Mein Freund stellte sich dann vor Lina, er lief um ihn rum und ihr hinterher, die mittlerweile Richtung Zaun lief, um sich in Sicherheit zu bringen. Mein Freund stampfte mit dem Fuss auf und unterband den Angriff, so dass Lina sich in Sicherheit bringen konnte. Tino rannte ihr dann aber bestimmt noch 20m auf dem Nachbarsgrundstück hinterher, bevor er die Verfolgung schliesslich abbrach.
Also genau das gleiche Angriffsmuster wie schon im Haus, und das während seines 1. Ausflugs draussen, wo wir damit gerechnet hatten, dass er da etwas defensiver sei und sie beide sich da vielleicht langsam annähern würden.
Nun zu meiner Frage: Wir sind mittlerweile sehr, sehr deprimiert, da es so aussieht als sei Tino doch viel dominanter als wir dachten. Da Lina defensiv und sehr sanft ist, ist das natürlich per se keine gute Paarung. Tino scheint Lina aus 'seinem Revier' vertreiben zu wollen, und da sie sich nicht verteidigt, klappt das auch. Unsere Katzenspezialistin hat gesagt, dass es schlecht aussähe und wir Tino am besten weggeben sollten. Wir sehen das im Prinzip eigentlich leider genauso, aber hängen schon sehr an ihm, so dass wir wirklich sicher sein wollen, dass wir alles versucht haben, und dass es wirklich nicht klappt.
Habt Ihr Erfahrung mit so einer schwierigen Zusammenführung? Seht Ihr das auch eher so, dass wir JETZT abbrechen sollten, bevor Lina ganz auszieht? Wir wollten noch 2 Wochen warten, um zu sehen wie die nächsten Begegnungen aussehen, aber ich befürchte, es wird nicht viel besser werden... Oder fehlt uns nur die Geduld?? Tino ist uns schon sehr an's Herz gewachsen, es wird sehr schwer werden ihn abzugeben, den kleinen Strassenkater. Mir stehen die Tränen in den Augen, wenn ich nur dran denke. Aber natürlich hat Lina Vorrang, die Arme... :-( Es war von Anfang an klar, dass wir eine Lösung für Tino finden müssen, falls die beiden nicht miteinander klarkommen.
Vielen Dank im voraus für Eure Antworten!!!! Und sorry für den langen Text.
LG und einen schönen Sonntag!
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