Katzen nicht zu Diven werden lassen

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Toni1928

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Hallo, bin m/21 und vermute hier im Schnitt mehr mit weiblichen und etwas älteren Personen zu tun zu haben.
Mein Schreibstil unterscheidet sich dementsprechend von eurem, legt mir das nicht negativ aus bitte. Ist nicht unfreundlich, eher sachlich und ohne Smileys.

Wollte immer gerne Katzen haben, konnte ich zuhause aber nie.
Ziehe aber bald aus und habe mich jetzt etwas intensiver mit dem Thema beschäftigt.
Habe ausreichend finanziellen Spielraum um die Wohnung katzengerecht zu gestalten. Balkon sichern, diverse Klettermöglichkeiten, Kratzmöglichkeiten und katzentaugliche Möbel sind alles kein Problem.
Basics für eine trotz fehlendem Auslauf möglichst angenehme Haltung werden also vorhanden sein.

Entschieden habe ich mich für 2 kleine BKHs, weil sie mir optisch zusagen und durch ihr laut Internet eher ruhiges Wesen gut für meine Wohnung geeignet wären.
Da ich beruflich aber Vollzeit (kein Schichtsystem sondern FlexAZ) arbeite, Freunde habe mit denen ich was unternehme, Hobbys nachgehe und auch am Wochenende öfter unterwegs bin, möchte ich den Katzen nach Möglichkeit eine Erziehung zukommen lassen, die es ihnen ermöglicht auch mal ohne mich klar zu kommen.

Meine Frage ist, ob es sich durch die Erziehung vermeiden lässt, dass die Katzen zu verwöhnt und anhänglich werden und sofort rumjammern, falls mal nicht alles nach ihrer Nase läuft.
Zwar werde ich mich liebevoll um die kleinen kümmern und versuchen ihnen ein perfektes Leben zu ermöglichen, jedoch werde ich nicht mein ganzes Leben auf die Katzen ausrichten können und auch nicht wollen.

Mein Plan wäre, den Katzen nur die zeit und Aufmerksamkeit zur Verfügung zu stellen, die ich auch dauerhaft beibehalten kann.
Denn mein (nicht fundiertes) psychologisches Verständnis sagt mir, dass eine Katze die nie behandelt wird als wäre sie die größte Prinzessin der Welt, dies auch später nicht einfordert.
Also ich denke, eine Katze die jeden Tag 3 Stunden beschmust wird und dann plötzlich nur noch eine Stunde ist unglücklicher als eine Katze, die von vorne herein gelernt hat, dass der Besitzer nicht den ganzen Tag für sie zur Verfügung steht.
Zum beispiel möchte ich auch nicht, dass meine Katzen in meinem Bett schlafen werden, da ich eh einen unruhigen Schlaf habe und sobald ich einmal wach bin nicht mehr schlafen kann.
Denke mal, wenn die Katzen mein Schlafzimmer nicht kennen, werden sie auch nicht quengeln wenn sie nicht dran schlafen wollen.

Ich vergleiche die Katzen hier mit kleinen Kindern. Diejenigen, die durch Brüllen alles kriegen, können später kein Nein akzeptieren und sind mit allen Dingen deutlich unzufriedener, als diejenigen, die genügsam erzogen wurden.

Also, ist es möglich meine Katzen nicht ganz so abhängig von mir zu machen, indem ich sie nicht zu sehr verwöhne.

Ich stelle die Frage, weil mir durch viel Lesen in verschiedensten Foren fast die Kinnlade runter geklappt ist bei manchen Beiträgen.
Ich wünsche mir ein liebevolles glückliches Miteinander.
Aber ein Dauergejammer, wenn die Lieben mal einen Abend nur kurz bespaßt werden wollen oder es mal kein Leckerli gibt, ist für mich kein glückliches Miteinander.

Ich weiß, dass ich mich auf dünnem Eis bewege, wenn ich in ein Forum schreibe in dem für viele Nutzer die Katze vermeintlich der größte Lebensinhalt darstellt, aber lieber so als nachher etwas falsch machen.

Danke schon mal
 
A

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Hallo und herzlich Willkommen im Forum.

Beim Lesen Deines Textes sind mir schon Zweifel gekommen, ob Katzen die richtigen Haustiere für Dich sind. Sofern Du ihnen Freigang mittels einer Katzenklappe bieten kannst, würde ich fast sagen: Ja, die Katzen sind durch den Freigang ausgelastet. Sollte das nicht der Fall sein, rate ich Dir von der Katzenhaltung ab.

Gerade Wohnungskatzen, auch wenn sie zu Zweit sind, sind in der Regel dem Menschen sehr angeschlossen. Es ist zwar schön, dass Du Dir kein einzelnes Kitten zulegen wirst, aber auch bei 2 Katzen hast Du entschieden zu wenig Zeit für sie.

Ich würde Dir abraten und eventuell auf andere Haustiere, die nicht so sehr dem Menschen zugeneigt sind, ausweichen.
 
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Ich frage mich nach dem Lesen, warum du eigentlich Katzen willst? Also versteh mich nicht falsch, mein Leben dreht sich auch nicht permanent um meine beiden Kater, aber deren Haltung erfordert schon viel Zeit und manchmal muss man auch eigene Interessen zurückstellen - zum Beispiel weil sie krank sind, man ständig zum Tierarzt muss, fünfmal am Tag Augentropfen oder weiß der Geier was.

Und auch wenn BKH als ruhigere Katzn gelten, als Kitten haben sie genauso Feuer im Hintern wie alle anderen Katzen. Katzn sind sensible, sehr reizempfindliche und triebhafte Tiere, die viel Bewegung und vor allem viele äußere Reize brauchen, um zufrieden zu sein. Nun willst du Wohnungskatzen, was völlig okay ist. Aber das heißt die Katzn leben ihr ganzes Leben in den selben vier Wänden, in denen dein Kommen und Gehen die einzige Abwechslung ist. Und die willst du aber eigentlich gar nicht bieten, weil du erst spät heim kommst und dann ins Schlafzimmer verschwindest, wo sie nicht hindürfen.

Meine Kater sind eingezogen als ich Ende 20 war und ich hätte nieeee gedacht, wieviel Bespaßung, Abwechslung und Zeit sie brauchen, um mich nicht die ganze Nacht wach zu halten und um einen ausgeglichenen Eindruck zu machen. Jetzt sind sie Freigänger und holen sich viel Abwechslung draußen (und sie sind 9 Jahre alt), aber zwei, drei Stunden am Tag bin ich schon mit füttern, schmusen, spielen usw. beschäftigt. Dazu kommt noch die Zeit für Katzenkloreinigung und sonstige Putzarbeiten. Wenn du dazu nicht bereit bist, dann lass das doch einfach mit den Katzen! Bis andere jetzt wichtige Hobbys und Dinge mehr in den Hintergrund treten...
 
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Hallo Toni,

ich (ebenfalls m - wir sind hier rar ;) ) kann dich durchaus verstehen. Da ich ebenfalls Vollzeit beruflich bin, sind bei mir die Ansprüche ähnlich gewesen.

Grundsätzlich kann man sagen:
Selbst bei gleicher Rasse/Herkunft können sich Katzenpersönlichkeiten stark unterscheiden. Meine Curie ist mittlerweile komplett distanziert, und kommt eigentlich nur noch zum Fressen und Pennen in meine Wohnung. Ihr Bruder (!) Sheldon ist komplett das Gegenteil, total verschmust und verkuschelt, und vermisst mich schon nach wenigen Stunden Abwesenheit.

Beide dürfen aber nicht in mein Schlafzimmer (schon gar nicht nachts, das hatte ich nach den ersten 2 gemeinsamen Nächten unumkehrbar beschlossen), und wenn Sheldon abends mal zu viel kuschelt/nervt/..., dann reicht es, wenn ich ihn 2-3 Mal weg bzw. auf den Boden setze, dass er sich in seine Schlafhöhle oder seinen Kratzbaumauskuck verkrümelt.
Leckerli gibt es auch nicht, dafür haben sie ja die Mäuse/Vögel, die sie regelmäßig heimbringen. Das ist wie Überraschungseier für Katzis - Spiel, Spaß und Spannung. :)

Einen Grundaufwand für Füttern, Katzenklo sowie erhöhte Wohnungsreinigung (Haare!) ist natürlich einzuberechnen, d.h. eine gewisse Zeit wirst du auf jeden Fall pro Woche zur Pflege einplanen müssen. Und auch das mit dem Kuscheln wird sich einspielen, das ist nämlich auch für den Dosi total toll. :)

Und wie Mikesch schon sagt - Freigang ist bei den Bedingungen fast schon Pflicht.
 
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Öhm ja... erst mal hallo im Forum.

Eine Frage: warum gleich willst du dir Katzen anschaffen?

Du arbeitest. Ok, die meisten von uns ebenfalls.

Du hast Hobbies und hast einen Freundeskreis. Ja, die meisten von uns ebenfalls.

Manche User wollen die Miezen auch nicht in ihrem Schlafzimmer.

So weit, so gut. Aber irgendwie klingt dein Text so, als würdest du von zwei Sofakissen sprechen, die du dir anschaffst oder zwei ferngesteuerten Spielzeugplüschtieren, die nur dann einen Mucks von sich geben dürfen, wenn es in deinem Zeitplan vorgesehen ist. Sorry, aber so funktioniert Tierhaltung nicht.

Es gibt keine Möglichkeit, Katzen so zu dressieren, wie du sie haben willst. Entweder, du baust ein tolles Verhältnis zu ihnen auf, dann entscheiden SIE, wann sie von dir betüdelt werden wollen und du hast dich nach IHNEN zu richten, oder du erziehst sie derart drakonisch, dass sie dich meiden wie die Pest, und das auch dann, wenn du gerade Zeit hättest.

Da gibt es kein Zwischending.Schon allein ihr Biorhythmus spricht dagegen. Sie sind morgens und abends besonders aktiv, in der Dämmerung, wenn auch die Mäuse unterwegs sind. Morgens hast du keine Zeit, weil du auf dem Weg zur Arbeit bist. Abends hast du keine Zeit, weil du deinen Hobbies frönen oder dich mit deinen Freunden treffen musst. Nachts sperrst du sie aus. Wozu brauchst du dann Katzen?

Katzen funktionieren nicht auf Kommando oder auf Knopfdruck. Die haben auch keinen Ausschalteknopf, die kann man nicht wieder in die Spielzeugkiste zurückpacken, wenn man sich nicht mit ihnen beschäftigen kann. Wenn man sich Tiere anschafft, muss man sich ihren Bedürfnissen anpassen, um so mehr, wenn es Wohnungskatzen bleiben sollen. Da beisst die Maus keinen Faden ab. Und dass Katzen sich uns nicht anpassen, kann man wahrlich nicht behaupten. Was wir von Wohnungskatzen verlangen, ist gigantisch. Die müssen uns zuliebe auf sehr viel verzichten.

Mikesch hat recht. Wie wäre es mit Fischen, Garnelen, Krebsen? Auch Hamster oder Mäuse sind jetzt nicht so scharf auf Interaktion mit Menschen. Piepmätze dagegen schon wieder sehr.

Katzen sind eher etwas für Menschen, die gerne zu Hause sind und sich oft zu Hause aufhalten.
 
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Möglicherweise habt ihr mich falsch verstanden.
Von spät von der Arbeit kommen und dann ins Schlafzimmer war nie die Rede.
Ich bin mir darüber im Klaren, dass Katzenbespaßung zeitintensiv ist.
Auch ich verbringe nach dem Essen täglich zeit auf der Couch vor dem Fernseher, in der ich meine Aufmerksamkeit den Katzen widmen werde.
Auch Spieleinheiten werden nicht zu kurz kommen.

Ich bin fester Überzeugung, dass es auch einen sinnvollen Mittelweg zwischen (ich bediene mich sämtlicher Vorurteile) der einsamen Katzen-Omi die den ganzen Tag damit verbringt, ihre Prinzessin zu verwöhnen und dem seltsamen Typen, der die Katze alle 2 Tage für ne Viertelstunde beachtet, gibt.

Grundfrage war jedoch, ob es sich lohnt, die Katzen zu Anfang vollkommen absichtlich nicht zu sehr zu verwöhnen, damit sie gar nicht erst anfangen das übertriebene Betüddeltwerden im Kittenalter als selbstverständlich anzusehen.
 
Willkommen hier, allerdings gibt es in diesem Forum seeehr viele junge Leute, auch männliche Mitleser und Mitschreiber. Nicht nur ältere Frauen. Aber das nur am Rande.
Ich musste etwas lächeln, als ich Deine Erziehungsvorstellungen gelesen habe. Ich denke, die kannst Du in die Tonne hauen.
Als unsere Katzen vor 11 Jahren hier einzogen, nahm ich mir vor, sie niemals in mein Bett zu lassen. Die Schlafzimmertür sollte stets geschlossen bleiben.
Das nur als Beispiel. Denn heute fehlt mir etwas, wenn Fixi mal nicht bei mir schlafen möchte. Und morgens beim Aufwachen möchte ich in Foxis Augen schauen.:)
Das Gleiche gilt für: Niemals auf die Küchenarbeitsplatte. Nun, heute denke ich, wie sollen sie sonst auf die Fensterbank gelangen?
Und Lebensmittel stehen bei mir nie offen herum.
Es gibt noch viele andere Beispiele. Fakt ist, wenn die Katzen erst mal da sind, wirst Du mit Sicherheit umdenken.:D
 
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Grundfrage war jedoch, ob es sich lohnt, die Katzen zu Anfang vollkommen absichtlich nicht zu sehr zu verwöhnen, damit sie gar nicht erst anfangen das übertriebene Betüddeltwerden im Kittenalter als selbstverständlich anzusehen.

Nein, denn Du musst Dir ihr Vertrauen erarbeiten. Das kannst Du nicht, wenn Du sie die ersten Monate halbwegs "ignorierst". Gerade die ersten Monate sind sehr wichtig, um eine Beziehung/Bindung aufzubauen.

Ob die Katzen dann extrem kuschelig sind oder eher "selbstständiger", hängt vom jeweiligen Charakter der Katzen ab und diesen kannst Du erst nach ein paar Monaten erkennen. Es sind halt Anfangs "Kinder", die sich noch entwickeln.

Und wenn sich eine der Katzen zu einem Kuscheltier entwickelt, solltest Du auch darauf eingehen.

Haustierhaltung bedeutet immer, dass man irgendwo anders vielleicht Abstriche machen muss. Wenn man das nicht möchte, sollte man auf Tiere verzichten.
 
Die Grundidee dahinter finde ich schon richtig und so handhabe ich es auch, weswegen meine Katzen recht genügsam sind und Frustration ertragen. Das bedeutet zB, dass ich die Futterzeiten flexibel gestalte. Dass die Katzen lernen, dass Türen auch mal geschlossen sind. Dass sie auch mal "abgewiesen" werden, wenn ich eben gerade keine Zeit habe, mit ihnen zu spielen. Dass sie schlicht und ergreifend auch mal ignoriert werden und ich nicht bei jedem Miep oder Mäp aufstehe. Das mag für den ein oder anderen jetzt furchtbar klingen. Ich allerdings kann für uns sagen, dass es funktioniert und die Tiere deutlich weniger stresst als wenn sie Punkt 19 Uhr auf ihr Futter warten und keiner da ist.

Viele Katzen haben aufgrund von fehlender Erziehung in diese Richtung eine zu niedrige Frustrationstoleranz. Das bedeutet im Endeffekt, dass nahezu jede Abweichung für diese Tiere Stress ist.

Auf der anderen Seite bedeutet das aber natürlich auch, dass den Katzen viel Liebe und Aufmerksamkeit und "Bespaßung" in Form von Klickern, Angelspielen oder selbstgebauten Spielzeugen zukommt.

Natürlich muss man auch ein wenig Glück bei der Auswahl der Katzen haben. Es gibt stillere und aufgedrehtere Tiere. Meine Katzen fordern auch alle trotz gleicher Erziehung ganz unterschiedlich viel Aufmerksamkeit ein.

Sind etwas ältere Katzen für dich überhaupt keine Option? Dort könntest du wirklich sehr gut nach Charakter und Aktivitätslevel aussuchen, bei Kitten ist das wirklich schwierig.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #10
Die Grundidee dahinter finde ich schon richtig und so handhabe ich es auch, weswegen meine Katzen recht genügsam sind und Frustration ertragen. Das bedeutet zB, dass ich die Futterzeiten flexibel gestalte. Dass die Katzen lernen, dass Türen auch mal geschlossen sind. Dass sie auch mal "abgewiesen" werden, wenn ich eben gerade keine Zeit habe, mit ihnen zu spielen. Dass sie schlicht und ergreifend auch mal ignoriert werden und ich nicht bei jedem Miep oder Mäp aufstehe. Das mag für den ein oder anderen jetzt furchtbar klingen. Ich allerdings kann für uns sagen, dass es funktioniert und die Tiere deutlich weniger stresst als wenn sie Punkt 19 Uhr auf ihr Futter warten und keiner da ist.

Viele Katzen haben aufgrund von fehlender Erziehung in diese Richtung eine zu niedrige Frustrationstoleranz. Das bedeutet im Endeffekt, dass nahezu jede Abweichung für diese Tiere Stress ist.

Auf der anderen Seite bedeutet das aber natürlich auch, dass den Katzen viel Liebe und Aufmerksamkeit und "Bespaßung" in Form von Klickern, Angelspielen oder selbstgebauten Spielzeugen zukommt.

Natürlich muss man auch ein wenig Glück bei der Auswahl der Katzen haben. Es gibt stillere und aufgedrehtere Tiere. Meine Katzen fordern auch alle trotz gleicher Erziehung ganz unterschiedlich viel Aufmerksamkeit ein.

Sind etwas ältere Katzen für dich überhaupt keine Option? Dort könntest du wirklich sehr gut nach Charakter und Aktivitätslevel aussuchen, bei Kitten ist das wirklich schwierig.

Danke, ungefähr genau so habe ich mir das vorgestellt.
Eine Anekdote, die mich zum Nachdenken bewegte:

Eine Bekannte hat ebenfalls 2 Wohnungskatzen, denen sie alles erlaubte.
Sie hat zuerst alleine gewohnt und war fast den ganzen Tag zuhause und widmete ihre Aufmerksamkeit völlig ihren Zwergen.
Nun schlafen aber anstatt den Katzen ihr Freund neben ihr im Bett und durch berufliche Weiterentwicklung ist die Zeit deutlich knapper geworden.

Für die Katzen ist das eine riesige Umstellung, sie jammern ohne Ende und sind unglücklich geworden.

Ich denke, wäre das Verhalten den Tieren gegenüber von vorne herein etwas anderes gewesen, hätten die Katzen gelernt mit weniger zufrieden zu sein und sie wären jetzt nicht so gestresst und traurig.
 
  • #11
Nein, denn Du musst Dir ihr Vertrauen erarbeiten. Das kannst Du nicht, wenn Du sie die ersten Monate halbwegs "ignorierst". Gerade die ersten Monate sind sehr wichtig, um eine Beziehung/Bindung aufzubauen.

Ob die Katzen dann extrem kuschelig sind oder eher "selbstständiger", hängt vom jeweiligen Charakter der Katzen ab und diesen kannst Du erst nach ein paar Monaten erkennen. Es sind halt Anfangs "Kinder", die sich noch entwickeln.

Und wenn sich eine der Katzen zu einem Kuscheltier entwickelt, solltest Du auch darauf eingehen.

Haustierhaltung bedeutet immer, dass man irgendwo anders vielleicht Abstriche machen muss. Wenn man das nicht möchte, sollte man auf Tiere verzichten.

Zwischen halbwegs ignorieren und einem durchgehenden Komplettverwöhnprogramm liegen aber Welten, in denen ich mich irgendwo bewegen werde.

Wenn ich 17 Uhr von Arbeit komme und gegessen habe, bleiben sowohl vor als auch nach dem Abendprogramm immer mehrere Stunden Zeit, von denen ich auch einige in die Katzen investieren kann.

Ihr denkt mir hier zu viel schwarz - weiß, vielleicht hab ich mich auch falsch ausgedrückt und ihr habt den Eindruck, ich wollte nur Kuscheltiere die nach Möglichkeit keinen Ärger machen. Dem ist nicht so.
 
  • #12
Vielleicht wären Bartagamen o.ä. eher etwas für dich. Katzen sind eigen und lassen sich nur bis zu einem gewissen Grad erziehen. Sie sind schlauer als Hunde und "hören" meiner Erfahrung nach nur dann, wenn sie es als sinnvoll erachten. Nicht ins Bett? Warum, ist doch genug Platz für alle (aus Sicht der Katze). Ich musste mich auch schnell davon verabschieden, mein Bett für mich und meinen Freund allein zu haben.

Wir arbeiten übrigens auch beide Vollzeit, ich bin durchschnittlich 11 Stunden unterwegs. Und wenn ich ausgehen will, gehe ich aus. Die Katzen sind kein Grund für mich, zu Hause zu bleiben.

Du hast irgendwie eine verquere Vorstellung von Katzenhaltern :confused:
 
  • #13
Es gibt keine Möglichkeit, Katzen so zu dressieren, wie du sie haben willst. Entweder, du baust ein tolles Verhältnis zu ihnen auf, dann entscheiden SIE, wann sie von dir betüdelt werden wollen und du hast dich nach IHNEN zu richten, oder du erziehst sie derart drakonisch, dass sie dich meiden wie die Pest, und das auch dann, wenn du gerade Zeit hättest.

Ich zitiere mal nur die Passage hier.
Das ist für mich der völlig falsche Ansatz.
Hier wird nicht unterschieden zwischen den beiden Extremen.
Der Katzenhalter ist auch ein Individuum, welches Freiheiten braucht und eigenständig entscheidet.
Der Halter hat sich doch nicht komplett danach zu richten, wann die Lieben denn jetzt gerne Betüddelt werden wollen.
Genauso andersrum.
Das liest sich so, als wäre das Verhältnis nicht gleichgestellt, sondern mit dem Menschen als inferioren Part der Beziehung.
 
  • #14
Ihr denkt mir hier zu viel schwarz - weiß, vielleicht hab ich mich auch falsch ausgedrückt und ihr habt den Eindruck, ich wollte nur Kuscheltiere die nach Möglichkeit keinen Ärger machen. Dem ist nicht so.

So ähnlich ist es bei mir angekommen.
 
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  • #15
(...)
Ich denke, wäre das Verhalten den Tieren gegenüber von vorne herein etwas anderes gewesen, hätten die Katzen gelernt mit weniger zufrieden zu sein und sie wären jetzt nicht so gestresst und traurig.

Ja, das denke ich auch, wobei ich das nicht als "weniger" bezeichnen würde. Meine Tiere wirken auf mich sehr zufrieden, glücklich und ausgeglichen. Wie man so schön sagt, quality-time ist wichtig.
Für jeden, ob Mensch oder Tier, ist es eben einfach wichtig, mit Frustration umgehen zu können. Und Frustration kann dann eben auch bedeuten, dass der Mensch eben mal nicht greifbar ist. Das muss das Tier "verarbeiten" können. Schwirrt man ständig um das Tier herum, macht man es auch einfach ein großes Stück unselbständig.
Bei Hunden ist dieser ganze Prozess/Teil der Erziehung deutlich anerkannter, weil Hunde eben sonst auf andere Art und Weise auffällig werden. Bei Katzen werden die Verhaltensweisen meist lange geduldet, bis man auf einmal in Urlaub fährt und alles volluriniert wird, zerstört oder das Tier das Fressen einstellt.


Ja, ich gebe zu, ich habe da vielleicht eine etwas andere Einstellung als viele Katzenhalter. Ich finde es durchweg schade, dass viele ihren Katzen so wenig zutrauen. Katzen sind äußert intelligente und wissbegierige Tiere. Gleiches gilt für Geschichten wie "Katzen lassen sich nicht erziehen"- ja, ich stimme zu, den absoluten Gehorsam wie beim Hund wird man bei Katzen NICHT erreichen. Aber Katzen lassen sich sehr gut erziehen. Man sollte eben nur immer überlegen, macht XY nun Sinn oder nicht.
Auch Klickern- wie oft hört man den Satz "ich habe doch eine Katze und keinen Hund" oder "meine Katze ist zu doof dafür", "Katzen sind Freigeister". Ich glaube einfach nicht, dass ich hier aktuell ganz zufällig 3 Ausnahmen sitzen habe, die deutlich sichtbar Freude daran haben (und sich eben auch erziehen lassen wie z.B. die Herdplatte nicht zu betreten).

Meine Tiere hängen sehr an mir und das lasse ich mir auch nicht absprechen, so viel kann ich also nicht falsch machen.
 
  • #16
So ähnlich ist es bei mir angekommen.

Ne, ich möchte gerne Katzen die liebevoll versorgt und umsorgt werden.
Ich möchte keine Katzen, für die eine Welt zusammenbricht, weil sie wegen anhaltender Überfürsorge nicht damit zurecht kommen, wegen irgendwelchen Umständen mal eine Zeit lang nicht mit der gleichen Intensität bespaßt werden zu können.

Und da ich viele Beiträge in diversen Foren gelesen habe, dass manche Katzen so sehr verzogen wurden, dass sie ihre Halter terrorisieren wenn das Verhalten nur leicht verändert wird, wollte ich vorsichtig sein und die Lieben nicht zu sehr verwöhnen.

Wie daraus eine Diskussion wurde, dass ich mir lieber Echsen oder sonstige Tiere anschaffen soll, die 10 Minuten die Woche benötigen, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft.
 
  • #17
Ich glaube, jemand hatte schon gefragt, ob etwas ältere Katzen nicht für dich in Frage kommen? Auch ältere BKHs (es waren doch BKHs, die du wolltest oder?) suchen immer mal wieder ein zu Hause. Der Charakter ist schon voll ausgeprägt und du weißt, was dich erwartet. Dementsprechend könntest du direkt Katzen nehmen, die vom Charakter her eher unabhängig sind.
Ansonsten, ich bin häufig zu Hause, da ich in einer Prüfungsphase bin und ehrlich gesagt... die Katzen sind wohl öfter mal froh, wenn sie Ruhe vor mir haben :D
 
  • #18
Ich glaube, jemand hatte schon gefragt, ob etwas ältere Katzen nicht für dich in Frage kommen? Auch ältere BKHs (es waren doch BKHs, die du wolltest oder?) suchen immer mal wieder ein zu Hause. Der Charakter ist schon voll ausgeprägt und du weißt, was dich erwartet. Dementsprechend könntest du direkt Katzen nehmen, die vom Charakter her eher unabhängig sind.
Ansonsten, ich bin häufig zu Hause, da ich in einer Prüfungsphase bin und ehrlich gesagt... die Katzen sind wohl öfter mal froh, wenn sie Ruhe vor mir haben :D

Kommt in Frage, nur:
- wo finde ich 2 zueinander passende BKH in den Farben die ich gerne hätte und cirka gleichem Alter
- die reinrassig sind, einen guten Stammbaum aufweisen, nicht im Tierheim saßen, so erzogen wurden wie ich das gerne hätte

Stelle mir das sehr kompliziert vor
 
  • #19
Hmm, ich verstehe zwar den grundsätzlichen Gedanken hinter der Überlegung, würde aber behaupten das kommt sehr auf die Katze drauf an...

Mit meiner Sissi könnte man das wohl machen. Sie ist eine insgesamt ruhige, sehr genügsame, niemals fordernde Katze. Das heißt, man könnte sie eben ignorieren, wenn man grad keine Zeit oder Lust zum Spielen / Streicheln hat. Sie geht dann eben und kommt zu einer anderen Zeit wieder. Allerdings ist sie dadurch auch eine Katze, die schnell droht „unterzugehen“, die genau deshalb eben nicht genug Aufmerksamkeit bekommen würde, weil sie es eben nicht konkret einfordert. Weiterhin kann man nicht einfach beschließen „so, jetzt hab ich Zeit, JETZT spiel ich mit ihr“. Das funktioniert nicht, denn sie ist allgemein keine spielfreudige Katze. Da muss man schon die wenigen Momente nutzen, in denen sie Lust aufs Spielen hat. Und auch da ist es nicht einfach, ein Spielzeug und ein Spiel zu finden, dass sie mag. Es ist also trotz dass sie nicht viel spielt zeitintensiv.

Mit meinen Katern könnte man das „ignorieren“ eher nicht machen. Wenn man Pepi ignoriert oder nicht genug bespielen würde, ja dann macht der Kerl irgendeinen Blödsinn :D Und das ist auch nicht negativ von ihm gemeint, es ist Wohnungshaltung ohne Balkon, ohne Garten, mit Vollzeitarbeit seiner Dosis, ist doch klar, dass ihm dann auch irgendwann langweilig ist und er bespaßt werden will. Es ist dann halt die Frage, ob du dann lieber eine eventuell ramponierte Einrichtung haben willst ;) Beispiel: Pepi hat es als Jungkater geliebt, wenn ich seinen Noppenball geworfen hab und er ihn apportieren konnte (liebt er auch heut noch). Also saß ich oft 30 – 45 Minuten im Flur und hab seinen Ball Richtung Schlafzimmer geworfen (dort ist die längste Rennstrecke), er ist hingesprintet und hat ihn zurück gebracht und dann begann das Spiel von vorne. Immer und immer wieder, bis er keuchend am Boden lag ;) Wenn ich Pepi in bester Bällchen-Spiel-Laune ignoriert hätte (habe ich ja durchaus mal aus Zeitmangel), dann hat er vorzugsweise sehr gerne sein Bällchen im Katzenklo verbuddelt, ist danach mit Hechtsprung wieder rein und hat ihn ausgebuddelt, hin und her geschleppt und oft im Wassernapf ertränkt. Wie es dann so aussah, kannst du Dir denken. Katzenstreu meterweit verteilt und gerne noch ne Überschwemmung dazu. Oder er ist auf dem Fernseher rumgeklettert, auf den Fensterbrettern, hat Blumen umgerissen, ist an die Gardinen gesprungen, usw. Tja, da ist mir doch lieber, ich spiel eine halbe, dreiviertel Stunde mit ihm, als dass ich einen riesigen Reinigungsaufwand und einen immer noch unausgelasteten Kater hab.
Und so sind Jungkatzen :)

Meinen Franz kann man auch nicht wirklich ignorieren, denn der schreit und maunzt und miept. Glaub mir, das kann sehr penetrant werden, wenn er spielen oder kuscheln will :oops: Da geben wir meistens nach. Hier liegt aber sicher viel an uns, weil wir Franz damals immer sofort beim kleinsten Anzeichen bespielt haben, damit er Sissi in Ruhe lässt (deshalb kam der zweite Kater dann).

Trotz allem kann man natürlich auch gewisse Dinge durchsetzen, das ist keine Frage. Sollten meiner Meinung nach aber nur wenige „Verbote“ sein und vorallem konsequent und immer gelten. Sissi und Franz sind damals z. B. nie auf den Tisch. Die wurden anfangs paar mal runtergesetzt und dann haben sie es gelassen. Seit Pepi da ist, hab ich aufgegeben. Nach 1 Million mal vom Tisch runtersetzen hat er seinen Willen bekommen und inzwischen machen es alle Drei :D Klassisch versagt.

Wo ich streng bin ist beim Futter, heißt es gibt hier kein Mäkeln ;) Wenn etwas ganz und gar nicht gemocht wurde, kauf ich es auch nicht wieder, denn mit 2 Marken von gefühlt 20 die nicht gemocht werden kann ich gut leben. Aber den Tag, wo ich das Futter ausprobiere, müssen sie damit leben, da gibt es dann nichts anderes.
Variable Zeiten haben wir da im Prinzip auch, es steht zwar den ganzen Tag Futter da, aber ich hab flexible Zeiten, wann ich das Futter erneuer bzw. ist es abends auch durchaus schonmal 30 - 60 min leer, bis ich was Neues hinstell (Franz macht mich dann i. d. R. maunzend drauf aufmerksam).

Wir gehen trotzdem mal weg und fahren auch mal 2, 3 Tage weg, da bricht hier keine Welt zusammen. Im Gegenteil, bei den Katzensittern gibts meist viel mehr Leckerchen :D;)
 
  • #20
Schaffe Dir keine ganz kleine Mietzekatzen an. Wenn Du die Fellbündel über eine Pflegestelle bekommen könntest, wäre es ideal. Dort weiß man dann auch schon etwas über den Charakter der einzelnen Tiere.

So bin ich zu meinen beiden Katern gekommen. Die beiden waren Wurfgeschwister und sechs Monate alt als ich sie übernommen habe. Das Alter hat natürlich auch den Riesenvorteil, dass sie bereits stubenrein sind, je nach Pflegestelle auch entwurmt, gechipt, geimpft sind.

Die Pflegestellen gehören zum Tierschutz und nehmen z. B. ungewollte trächtige Katzen auf, kümmern sich um die ärztliche Versorgung - UND der unschlagbare Vorteil, sie kennen den Charakter der einzelnen Tiere und wissen wer zusammenpasst und wer nicht.

Nur, was machst Du, wenn eins der Tiere mal krank ist und oft zum Tierarzt muss? Ich spreche da aus Erfahrung, nach nur vier Wochen in meinem Haushalt musste ich mit einem Katerchen sonntags zum Tiernotarzt. Und das am Abend um 18.00 h. Leider wurde er den Mittwoch drauf eingeschläfert, er hatte die unheilbare Katzenkrankheit FIP, den Virus tragen ca. 80 % aller Katzen in sich. Um meinen kleinen Kater habe ich geweint, mein Konto allerdings auch. Und ich bin in der glücklichen Lage, finanziell unabhängig zu sein.

Aber Katzen sind für mich meine Welt und gehören für mich zwingend zu meinem Leben dazu. Sei Dir nur über die Verantwortung und auch Kosten im klaren. Dann gibt es auch kein böses Erwachen.

Ach ja, mit Katzen ist es so wie mit Kindern: Man kann sie gar nicht zu sehr mit Liebe verwöhnen ! Aber Grenzen setzen ist schon wichtig.
 

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