Stella hat Angst

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Hallo,

zwischen den Katzen Stella (2 Jahre) und Kleintier (10 Jahre) hat es im Sommer einen bösen Streit gegeben, der aber, so schien es, ausgestanden war. Alle 5 Katzen waren bis vor zwei Wochen wieder ganz normal miteinander.

Vor zwei Wochen ging dann ohne erkennbaren Anlass der Streit zwischen den Katzen wieder los. Wir waren in der Küche und hörten Gekreisch und Gebrumm aus dem Schlafzimmer. Keine Ahnung, was der Auslöser war.

Kleintier beruhigte sich schnell wieder, nur Stella blieb unruhig, guckte immer, wo Kleintier ist, fand ihren Bruder Cosimo plötzlich unmöglich und war angespannt, aber zu meinem Mann und mir unverändert.

Die Situation beruhigte sich wieder. Donnerstag vor einer Woche hatte sie einen Termin zur Zahnsanierung, der vorher schon feststand. Sie hatte immer wieder Probleme mit dem Zahnfleisch, und wir wollten auf Nummer Sicher gehen und haben die Behandlung von einer Zahntierärtzin machen lassen, da das Gebiss auch geröntgt werden sollte.

Inzwischen mache ich mir die größten Vorwürfe, dass ich nicht bei meiner Stammtierärztin geblieben bin. Ich holte Stella am Nachmittag ab. Sie legte sich in ihr Körbchen und schlief. Am nächsten Tag war sie zwar wieder wach, aber nicht mehr unsere selbtbewußte, lebensfrohe Stella.

Sie hat große Angst vor Kleintier. Sie verkriecht sich in ihrem Körbchen, möchte nicht spielen, nur noch schlafen. Sie war immer verschmust, geht jetzt aber weg, wenn wir sie streicheln.

Kleintier verhält sich distanziert. Sie gibt Stella keinen Grund, vor ihr Angst zu haben. Wenn beide im selben Raum sind, putzt Kleintier sich und zeigt eigentlich deutlich, dass sie keinen Streit möchte. Von allen Katzen wird Stella komplett in Ruhe gelassen. Selbt Cosimo, der immer sehr innig mit seiner Schwester war, ignoriert sie.

Stella frisst normal und geht aufs Klo, aber danach zieht sie sich sofort wieder ins Körbchen zurück. Zum Clickern kann ich sie animieren. Das hat sie immer mit Begeisterung gemacht, jetzt ist alles sehr gedämpft. Am Leckerliwerfen mit Herrchen (tägliches Ritual, das die Katzen lieben) nimmt sie auch teil, läßt sich aber die Leckerli von den anderen Katzen klauen. So kenne ich meine kesse Maus gar nicht.

Wir versuchen mehrmals am Tag, sie zum Spielen zu animieren. Kleintier haben wir dabei zur Sicherheit in einem andern Zimmer. Aber Stella möchte nicht spielen. Ständig guckt sie sich um, immer irgendwie ängstlich.

So ein Verhalten nach einer Narkose habe ich noch nie erlebt. Spätestens am nächsten Tag waren die Tiere immer wieder so wie vorher. Was kann dieses ängstliche Verhalten ausgelöst haben und was können wir tun?

Zylkene gibt es seit gestern erstmal für alle ins Futter, Feliway wird kurzfristig besorgt. Sollen wir die Katze in Ruhe lassen, stressen wir sie mit unserer Aufmerksamkeit eventuell? Oder ist das Gegenteil besser, um sie aus dieser Angst rauszuholen?
Sie hatte ja schon einmal wieder Frieden mit Kleintier geschlossen. Ach so, die beiden Katzen haben übrigens kein Problem, nebeneinander zu fressen. Da gibt es keinen Streit.
 
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Diese erneuten Probleme könnten wirklich noch mit der Narkose zusammen hängen.
Viell. hat sie noch Schmerzen von der Zahnop. Könnte auch Ursache sein.

Bei meinen war es vor kurzem auch, dass es länger gedauert hat, als bei der letzten Narkose.
Hier wurde ca. 1 Woche gebrummt und gefaucht, obwohl beide nebeneinander gefressen haben.

Mit Zylkene kannst du nichts falsch machen.
*Betüddeln* würde ich nicht. Das könnte sie zusätzlich stressen "Oh Hilfe, es muss ja was sein, dass die so komisch sind".
 
Ich würde Stella vom TA durchchecken lassen, inkl. Blutbild.

So der damalige Streit wie auch ihre momentane Ängstlichkeit, nicht spielen wollen, kann auf ein gesundheitliches Problem hinweisen. Vllt. hat sie Schmerzen, fühlt sich unwohl.

Mit den Zähnen ist jetzt aber alles in Ordnung, wurden sie geröngt?
 
Ich würde Stella vom TA durchchecken lassen, inkl. Blutbild.

So der damalige Streit wie auch ihre momentane Ängstlichkeit, nicht spielen wollen, kann auf ein gesundheitliches Problem hinweisen. Vllt. hat sie Schmerzen, fühlt sich unwohl.

Mit den Zähnen ist jetzt aber alles in Ordnung, wurden sie geröngt?

Ja, sie wurde geröntgt, Zähne sind super in Ordnung. Es wurde nur der Zahnstein entfernt. Sie hat allerdings noch Convenia und Depot-Medrate bekommen, wohl gegen die Zahnfleischentzündung.

Ich hatte ausdrücklich gesagt, dass ich keine Langzeitmedikamente möchte und bin von der TÄ sehr enttäuscht, dass die Medis trotzdem gegeben wurden.

Heute morgen hat sie wieder zaghaft an den normalen Ritualen teilgenommen, sogar Nasenkontakt mit Kleintier ging problemlos.
 
Vllt. rührt ihr Verhalten wirklich nur von der Narkose her, wobei 10 Tage schon recht lang sind..............oder halt die Wirkung von den Medikamenten.

Sollte sich ihr Benehmen nicht normalisieren, dann gehe mit ihr bitte zum TA. Sie ist zwar noch recht jung, man kann es aber nicht wissen, was da alles mit "reingezüchtet" wurde.

Alles Gute.
 
Sie ist zwar noch recht jung, man kann es aber nicht wissen, was da alles mit "reingezüchtet" wurde.

Was meinst du damit? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Rasse etwas damit zu tun hat. Sie ist zwar eine Perser, aber rassetypische Angstzustände kenne ich nicht.

Sie hat sich bisher nicht anders verhalten als unsere anderen Katzen, mit denen sie zusammenlebt.
 
Das war nicht böse gemeint oder abschätzig und ist auch nicht rasseabhängig.

Bei vielen Züchtern ist leider nur die Optik im Vordergrund anstatt Gesundheit und Charakter. Sie züchten Katzen, die sie gut unter die Leute bringen können und oft gibt es als Ergebnis doch gesundheitliche Probleme oder halt Verhaltensauffälligkeiten. Es ist leider oft, wenn Mensch sich in die Natur einmischt, dass dann nichts gutes daraus wird.

Sie hat sich bisher nicht anders verhalten als unsere anderen Katzen, mit denen sie zusammenlebt.

Gerade deswegen muss man bei Verhaltensänderungen aufpassen.
 
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Heute morgen hat sie wieder zaghaft an den normalen Ritualen teilgenommen, sogar Nasenkontakt mit Kleintier ging problemlos.

Ich gehe davon aus, dass es wirklich mit dem TA - Besuch, den Medikamenten und der Narkose zusammen hängt.

Convenia ist ja nun im Abklingen ... ihr Verhalten wird laaaaangsam normal. DAS könnte tatsächlich der Grund gewesen sein.
 
Stella und ich haben den Nachmittag in der TA-Praxis verbracht. Ich hatte angerufen und den Zustand der Katze geschildert, ich sollte sie sofort herbringen. Die TÄ, die die Zahnsanierung gemacht hatte, war nicht da, aber die Helferin konnte sich gut an Stella erinnern. Die anwesende TÄ hat sich unendliche Mühe gegeben, um die Ursache zu finden.

Zuerst wurden Temperatur und Blutdruck gemessen, das Herz abgehört, die Katze gewogen und gründlich abgetastet. Das Herz holperte etwas, sie hat 300g Gewicht verloren, Blutdruck und Temperatur waren normal, aber sie reagierte schmerzempfindlich im Nierenbereich.

Als nächstes wurde Blut abgenommen. Ein Blutbild wurde direkt ausgewertet, jeder einzelne Wert ausgiebig mit mir besprochen, hier gab es keine Auffälligkeiten bei den Nierenwerten, es zeigte aber eine Austrocknung.

Die Zähne wurden kontrolliert. Stella hat im Rachenbereich kleine Bläschen. Um Niere und Herz nochmal genauer anzusehen, wurde noch ein Röntgenbild gemacht. Die Niere war nicht auffällig, aber man konnte angeschlagene Bronchien sehen. Das Herz war unverändert, die Lunge im oberen Bereich nicht ganz frei.

Dieser Befund deutet wohl auf einen Virusinfekt hin, den Stella jetzt durchmacht. Sie bekam eine Infusion mit Ringer-Lactat und Vitamin B-Komplex gespritzt.
Ich soll sie die nächsten Tage extrem verwöhnen, schön warm halten, ihr immer wieder Flüssigkeit zusätzlich geben und sie wie einen kranken Mann behandeln ;).
Zusätzlich gibt es Pet-M und Vitamintropfen.

Die Fahrt von der TA-Praxis nach Hause dauert 10 Minuten, und hier zu Hause stiegt eine völlig veränderte Stella aus dem Transporter. Ich gucke wieder in die wunderschönen Kulleraugen mit dem klaren Blick und nicht mehr in tiefliegende, traurige Augen. Stella stiefelte sofort zum Fressnapf, dann aufs Klo und legte sich mitten ins Zimmer, um sich zu putzen.
Als Kleintier sich ihr näherte, hielt ich die Luft an. Es passierte gar nichts. Stella hat sich unbeeindruckt weiter geputzt, Kleintier hat kurz an ihr geschnüffelt und ging dann ruhig weiter.

Das Stella krank ist, ist natürlich blöd, aber das wird wieder. Als sie eben zu Herrchen aufs Sofa gesprungen ist, habe ich feuchte Augen vor Freude gekriegt :pink-heart:.
 
  • #10
Schön, dass du sie dem TA vorgestellt hast, jetzt wird alles gut. :)

Ein Infekt und die Narkose dazu ist natürlich nicht gut.........aber manchmal erkennt man es halt im Vorfeld nicht. Die Infusion tat ihr jetzt sichtlich gut.

Gute Besserung und passe schön auf Mäuschen auf.
 
  • #11
Gute Besserung und passe schön auf Mäuschen auf.

Mäusemäuschen, wie mein Mann sie zärtlich nennt, ist wie ausgewechselt. Eben beim Leckerliewerfen war sie wieder voll dabei, hat sich nichts klauen lassen. Sie macht ihre normalen Kontrollgänge durchs Haus, das Körbchen, das sie die letzten Tage nicht verlassen wollte, wird nicht beachtet.

Wir haben unseren süßen Kullerkeks wieder :).
 

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