Zweitkatze nicht glücklich?

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Elli Pirelli

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Hallo,

vor 4 Wochen habe ich eine Zweitkatze aufgenommen. Beide sind weiblich, 1,5 Jahre alt und kastriert.

Der erste Kontakt verlief völlig unproblematisch. Sie haben sich zwar hin und wieder angefaucht, aber das wars auch schon.
Bereits nach einigen Tagen haben sie gemeinsam gefressen.
Nach ca. 14 Tagen fingen sie an zusammen zu spielen (jagen).

Letzte Woche wurde unsere Erstkatze von der Nachbarskatze im eigenen Garten verprügelt.
Danach hat sie ihren Frust wahrscheinlich an der neuen Katze ausgelassen. Sie hat sich immer wieder auf sie gestürzt und gebissen, war regelrecht aggressiv.

Die Situation hat sich zwar wieder entspannt, aber so hin und wieder fängt unsere erneut an die andere anzugreifen. Meist sind es aber nur kurze Attacken, aber es ist deutlich zu erkennen, dass unsere es regelrecht darauf anlegt.
Die andere wehrt sich zwar, aber ist deutlich die unterlegene.

Nun beobachte ich die beiden täglich und ich stelle mir die Frage, ob es die richtige Entscheidung war eine Zweitkatze aufzunehmen.
Ich habe den Eindruck, dass sie sich hier nicht wohlfühlt, nicht glücklich ist.

Ich habe sie noch nie markieren sehen, sie benutzt weder Kratzbäume noch Körbchen oder andere Kuschelecken. Auch hatte sie noch nie den Schwanz hoch oben getragen.
Sie hat sich einen Esszimmerstuhl als Lieblingsplatz ausgesucht, dabei stehen kuschelige (neue!) Schlafmöglichkeiten mit Lammfell unten wie oben zur Verfügung.
Sie lässt sich gerne streicheln, sie schnurrt und tretelt und läuft nicht ängstlich durch die Gegend. Auch hat sie kein Problem damit an der anderen Katze vorbeizugehen.
Aber irgendwie lässt mich dieses Gefühl nicht los, dass sie nicht glücklich ist, sich hier nicht zuhause fühlt.
Ich habe eine neue Kratztonne gekauft, neue Körbchen, und auch mit Katzenminze versehen. Aber alles wird ignoriert.
Manchmal denke ich, sie wartet nur auf den Zeitpunkt wieder abgeholt zu werden, als wäre unser Zuhause eine Zwischenstation.

Vielleicht sollte ich erwähnen, dass wir bereits die vierten Besitzer in ihrem kurzen Leben sind.
Sie wurde aus einer Massentierhaltung befreit, kam 6 wochen zu einer Pflegestelle, wurde dann vermittelt und nach 6 Wochen wieder abgegeben weil sie und die vorhandene Katze nicht klarkamen. Dann war sie für 2 Nächte bei einer anderen Stelle, die sie auch sofort wieder abgegeben haben und kam letztendlich zurück zur Pflegestelle.
Von dort haben wir sie dann bekommen. Die arme Kleine wurde also schon viel herumgereicht und soll endlich ihr endgültiges Zuhause finden.

Aber ich möchte, dass sie glücklich und zufrieden ist..... wie finde ich das heraus?

LG
 
A

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Hm, vielleicht solltest du sagen, die Kleine ist _noch_ nicht glücklich.

Du schreibst doch selber, das sie jetzt so viel durchgemacht hat. Von einem Platz auf den anderen weitergereicht, keine Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen.

Und das sie die kuscheligen Bettchen nicht benutzt, das könnte daran liegen, das sie sowas vielleicht in ihrem alten Leben nicht kennengelernt hat. Und jetzt muß sie halt erst dahinter kommen, was alles schön ist für eine Katze.
Es gibt aber auch Katzen, die liegen lieber einfach so auf der Couch und mögen keine Bettchen. Das ist dann halt einfach so.

Ansonsten klingt es gar nicht so schlecht. Vielleicht kannst du vorsichtig lenkend eingreifen, wenn deine Altkatze auf Krawall aus ist. Nicht zu offensichtlich, eher so ein Ablenkungsmanöver. Z.B. die Altkatze zum Spielen auffordern, zufällig eine Leckerlirunde einschieben, irgendwas machen, was Katze interessant findet und sich lieber dir zuwendet.

4 Wochen sind für eine Eingewöhnung eh nicht lange, und bei der Vorgeschichte wundert es mich nicht, wenn die Katze deutlich länger braucht.
Laß sie doch erst einmal ankommen, und dann laß sie die Sicherheit finden, jetzt wirklich zuhause zu sein. Und dann reden wir weiter, so in 3 Monaten vielleicht :)
 
Du musst irgendwie wieder zu Deinem Optimismus und Vertrauen finden, welches vorhanden war, bevor es nun zu dem Problem zwischen den Katzen kam. Da hast Du sicher noch nicht so gedacht, sondern warst fest entschlossen, ihr nun das sicherste und schönste Zuhause zu geben und gaanz viel Geduld zu haben.

Versuche die Problematik zwischen den Katzen jetzt losgelöst von der Frage "Ist sie hier überhaupt glücklich?" anzugehen. Es sind zwei verschiedene Paar Schuh. Klar kommt durch die Spannungen jetzt erst mal wieder ein Bruch in die Eingewöhnungsphase, aber auch das wird überwunden werden.

Ich halte das Verhalten Eurer Erstkatze jedoch für bedenklich. Ich kenne diese Frustentladungen oder vielleicht auch einfach Verwirrtheitszustände, die sich dann auf die Katze richten, die eigentlich nichts mit dem Geschehen zutun hatte. Allerdings ist das in der Regel eine kurzfristige Klamotte - "zack", da bekommt mal kurz die falsche Miez eine gewischt. Das scheint sich jedoch nun zu verfestigen und da sollte man schon intervenieren. Eure Erstkatze scheint nun Präventivschläge auszuführen, um sich vor der Wiederholung eines solchen Angriffs zu schützen - ist also letztendlich extrem verunsichert.

Dafür fällt mir kein Patentrezept ein. Die Neue gehört beschützt, das ist klar. Aber Eure Erstkatze muss jetzt irgendwie die Erfahrung machen, dass von der Neuen keine Gefahr ausgeht. Vielleicht sehr intensiv gemeinsam mit Beiden spielen, bewusst mit beiden Katzen gleichzeitig auf dem Sofa kuscheln, ihr Leckerchen geben, wenn sie nahe an der anderen liegt - einfach so viele positive Erfahrungen mit der neuen Katze wie nur möglich verschaffen.

Mehr fällt mir leider im Moment nicht dazu ein.
 
Danke für eure bisherigen Tipps.

Das Verhalten der Katzen gibt mir manchmal echt Rätsel auf.
Es sieht so aus als wenn sie raufen (spielen), wobei unsere "Altkatze" immer die Initiative ergreift (nicht böse).
Ich glaube, sie ist dabei zu heftig, denn nach kurzer Zeit fängt die andere an zu "quitschen" und wird ein wenig böse. Sie faucht dann und die andere lässt sofort von ihr ab.

Wenn sie aneinander vorbeilaufen, dann geben sie sich Köpfchen. Die Altkatze versucht, sich an der anderen zu reiben. Das lässt diese aber nicht zu, wahrscheinlich aus Angst nochmal gebissen zu werden.

Gerade konnte ich beobachten, wie die Neue unserer Katze das Schnäuzchen geleckt hat.

Also, so ganz spinnefeind können die sich doch nicht sein, oder?

Aber das wilde Spielen endet jedesmal in Fauchen. Ist unsere Katze vielleicht zu grob?
Habe mal gelesen, dass Kater gerne wilder raufen, aber sie ist definitiv eine Katze. Warum verhält sie sich so derbe?

LG
 
Hm, deine Erstkatze war vorher alleine?
Richtiges Spielen will gelernt sein. Das lernen kleine Kätzchen von ihren Geschwistern und der Mutter - aber nur dann, wenn sie lange genug bei ihrer Familie bleiben dürfen.

Wie alt war deine Katze, als sie von ihrer Mutter getrennt wurde? Und hatte sie danach jemals wieder Gesellschaft von einer weiteren Katze?

Vermutlich liegt hier das Problem. Kätzchen lernen erst _ab_ der 8. Woche das richtige Verhalten mit anderen Katzen. Sie werden nicht mit diesem Wissen geboren, nur mit den Anlagen dazu. Aber wo die Grenzen sind usw., das ist erlernt.
Die Neue hat in einer größeren Gruppe gelebt. Diese Katze dürfte gut sozialisiert sein. Von der Altkatze weiß man es jetzt nicht, aber vermutlich wohl eher nicht.
Wenn sie mind. 12 Wochen bei Mutter und Geschwistern war, hat sie es zumindest einmal gelernt. Dann muß es nur wieder ausgegraben werden. War sie aber nur 8 Wochen alt, dann muß sie den Umgang mit einer anderen Katze erst einmal von Grund auf lernen. Und das kann dauern.

Aber so schlecht hört sich das gar nicht an, solange sie nur fauchen und dann eigene Wege gehen, ist da ok und ist durchaus ein Lernprozess für deine Altkatze.
Viel schlechter wäre offene Aggressivität. Fauchen ist nicht aggressiv, sondern heißt eigentlich eher "bleib jetzt weg von mir".

Du mußt einfach mehr Geduld haben, 4 Wochen ist dafür echt noch keine Zeit. Dafür klappt es doch schon recht gut, die Katzen nähern sich an, das wird schon noch.
 
Tja, dann liegt da wohl das Problem.....

Ich war 24 Jahre Hundebesitzerin, kannte mich mit Katzen nie aus.

Letztes Jahr kam meine Tochter plötzlich mit der Kleinen an, es sollte eine "Überraschung" sein.
Meine Tochter war 15 als man ihr sie mitgab (von einem Bauernhof), und die Kleine war damals maximal 6 Wochen alt.
Ich habe gleich gesehen, dass sie zu jung war und wollte sie zurückbringen. Bekannte haben mich gewarnt, dass das durchaus den Tod für das Kätzchen bedeuten könne. Viele Bauernhöfe wollen ihren Hof "rein" halten und "entsorgen" kleine Kätzchen. Oft würden sie getötet.
Damals habe ich mich an die Katzenhilfe gewandt, die dann eine Pflegestelle organisiert haben.
Es gingen 2 Tage ins Land und ich konnte sie dort abgeben.

Bei der Pflegestelle angekommen (ich war 1,5 Stunden dort und wir haben geredet), setzte sich das Minikätzchen hin und schaute mich an. Meine Tochter sah mich ebenfalls an .... mit Tränen in den Augen .....
Als die Dame dann sagte, dass Kätzchen sehe wohlgenährt und gesund aus und sie könne ihr nicht mehr geben wie wir, da habe ich sie wieder mit nach Hause genommen.
Ich habe es nicht übers Herz gebracht.

Zu der Zeit hatten wir noch Kaninchen, Hamster und einen Hund, über eine zweite Katze niemals nachgedacht. Eigentlich war sie uns schon ein Haustier zuviel...... aber wir wollten ihr trotzdem ein gutes Heim bieten.

Somit hat sie leider nie kätzische Gesellschaft gehabt, außer später dann als sie Freigängerin wurde. Das ist wohl das Problem...
 
Du hast die Kombination einer nicht ausreichend sozialisierten Erstkatze und einer traumatisierten Zweitkatze. Du wirst viel Geduld brauchen und den beiden Katzen Zeit geben müssen, sich aufeinander einzustellen. Sie tolerieren sich im Moment und das ist schon viel wert.

Beschäftigst du dich denn spielerisch mit ihnen? Ich würde Beiden die gleiche Aufmerksamkeit schenken und der neue Katze versuchen spielerisch das Gefühl zu geben, dass sie hier angekommen ist.
 
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Schade, das euch die Pflegestelle nicht aufgeklärt hat. Eigentlich sollte eine Pflegestelle sowas wissen.

Aber euere Erstkatze scheint durchaus lernfähig zu sein. Und GsD habt ihr mit der Zweitkatze eine sozialisierte Katze erwischt. 2 nicht sozialisierte Katzen können ganz leicht in einer Katastrophe enden.

So weit weg von Hunden ist das aber gar nicht.
Mit einem Welpen geht man zumindest heutzutage auch in Welpenspielgruppen, damit möglichst viel Umgang mit anderen Hunden erlernt werden kann.
Nur mit Katzen kann man schlecht in Katzenspielgruppen gehen, deshalb muß man die nötigen Sozialkontakte zuhause ermöglichen.
 
Meint ihr wirklich, dass die Zweitkatze traumatisiert ist??

Sie ist sehr freundlich und menschenbezogen, sogar viel verschmuster wie unsere Erstkatze.

Sie hat sogar schon Feigang. Das habe ich gemacht um die Situation zuhause zu entspannen. Zuerst natürlich nur unter Aufsicht. Mittlerweile tigern die beiden gemeinsam los und kommen auch gemeinsam wieder zurück wenn ich rufe.
Aber zuhause,wenn beide ihre 5 Minuten haben, dann kommt nach kurzem Spiel sofort zum Gefauche. Unsere Erstkatze scheint erst verdutzt zu sein und beißt dann die andere wenn diese faucht.
Ich versuche dann einzuschreiten in dem ich beiden Leckerlies gebe oder etwas zum Spielen anbiete. Das funktioniert gut. Aber ich bin nicht rund um die Uhr zuhause....

Mal ne andere Frage: Unsere Erstkatze war in den Ferien 10 Tage in einer Katzenpension und hat sich dort sehr verträglich mit allen gezeigt, da gab es keinen Stress. Kann sie denn von der Zweitkatze noch lernen?

Und wie vermittel ich der Zweitkatze die Sicherheit die sie braucht? Wir alle streicheln sie viel, sie sucht oft Körperkontakt und liegt bei einem auf dem Schoß. Kann ich noch mehr machen?
 
  • #10
4 wochen sind doch noch gar nichts :) ist doch schon ein riieesen fortschritt, dass sie zusammen lostigern!!
 
  • #11
Die Zweitkatze wurde bisher immer weiter gereicht, es wird einfach eine ganze Weile dauern bis ihr klar wird, dass sie nicht demnächst wieder gehen muss.

Ich persönlich gehe dazwischen, wenn mein großer Kater z.B. meine Katze drangsaliert (ich hab 2 Kater und eine Katze, die auch sehr rüpelig ist und als Kitten schon andere Weibchen attackiert (sie hat mehr die Katermanier beim Spielen) hat und damit nur zu Katern zu vermitteln war). Das darf er nicht und das weiß er auch, meistens reicht es auch, dass ich ihn in scharfem Ton mit seinem Namen anspreche.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Hallo,

also uns bietet sich immer wieder die folgende Szene:

Tinky (Erstkatze) will spielen und geht auf Elli (Zweitkatze) zu. Es sieht aus, als wolle sie mit ihr "ringen". Sie nimmt Elli immer in einen Klammergriff. Gerne springt sie Elli auch von hinten an und beißt ihr in den Nacken.
Elli wehrt sich dann und plötzlich sieht es nicht mehr nach Spiel aus. Tinky wird dann ruppig und schon gibt es wieder Stress.

Wenn Tinky nicht sozialisiert ist und das richtige Spielen nie gelernt hat, erklärt sich mir die Situation.
Sie nähert sich Elli in der Absicht zu spielen und Elli reagiert abwehrend weil sie so ein "Spiel" nicht kennt.

Immer wieder können wir beobachten, dass sich die beiden annähern wollen, aber scheinbar eine "andere Sprache" sprechen.

Eilli versucht Tinky zu putzen, diese sieht das als Spielaufforderung und poltert drauf los, so dass Elli das Weite sucht.

Oder Tinky kommt nach durchmachter Nacht morgens nachhause, will sich zur Begrüßung an Elli reiben und Elli weicht zurück und faucht weil sie einen erneuten "Angriff" vermutet. Tinky wird dann auch stinkig weil sie ja eigentlich nur freundlich sein wollte.

Heute früh musste ich um 5 hr aufstehen, weil die beiden sich wieder mal lautstark durchs ganze Haus gejagd haben. Es lagen Kissen und Blumentöpfe auf dem Boden, ein Bild war halbseits von der Wand runter. Und unsere Ledergarnitur hat mehrere Kratzer weil sie sich scheinbar kreuz und quer drüber hergejagd haben.

Meint ihr, dass die beiden noch zueinander finden?

LG
 
  • #13
Solange beide immer wieder versuchen, mit der anderen Katze in Kontakt zu treten, halte ich das durchaus für möglich.

Dieses Draufspringen von hinten, was du beschreibst, ist eigentlich eher Spieverhalten von Katern. Und bei Kätzinnen meist sehr unbeliebt.

Aber solange jetzt keine Katze Angst vor der anderen zeigt, warte ruhig noch ab. Vielleicht lernen sie ja noch die Sprache vom jeweils anderen.
 

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