Was kann ich besser machen?

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Frau_Scholle

Frau_Scholle

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27. Juni 2013
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Hallo,

unser Zweit-Kater Piet (seit 2 Monaten bei uns) macht mir ein bisschen Sorgen.

Er kuschelt nie, sein Leben dreht sich nur um die Futterbeschaffung und sobald man ihn anfassen will, kratzt und beißt er. Ich glaube er fühlt sich unwohl...als würde er nie entspannen, sondern immer auf der Lauer sein.

Generell kommt Piet nur zu uns, wenn wir essen - weil er etwas abhaben will (kein Sorge er kriegt ca. 400g Nassfutter proTag).
Das ist wirklich schade, weil ich gerne eine Beziehung aufbauen möchte.
Auch wenn mir absolut bewusst ist, dass Katzen keine Kuscheltiere sind.

Zu seiner Vergangenheit - er war vorher Einzelkater, zu früh von seiner Mutter getrennt worden und generell wurde sich früher nicht viel um ihn gekümmert.
Die Zusammenführung zwischen den Katzen verlief gut, jedoch wollte er Menschen bisher nicht an sich heran lassen. Trotz aller Geduld, Lekerlies oder Ignoranz - es ändert sich nichts.

In unserem Haushalt leben jetzt 2 Kater - Pepper seit einem Jahr, Piet seit 2 Monaten, nachdem Peppers Bruder gestorben ist. Die beiden verstehen sich soweit - spielen, raufen und ab und an kuscheln sie sogar. Ich denke, dass Pepper Piet auch langsam ein Sozialverhalten beibringt.

Kann ich etwas machen, damit Piet sich entspannt oder sich sicher fühlt und Vertrauen zu uns aufbaut? Oder muss ich akzeptieren, dass er wohl einfach kein Menschenfreund ist?

Liebe Grüße,
Johanna
 
A

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Zuletzt bearbeitet:
Hallo - Spielen funktioniert ganz gut, jedoch habe ich auch noch nicht das perfekte Spielzeug gefunden..die meisten Spiele interessieren ihn nicht. Da rangelt er doch lieber mit seinem Kumpel :)

Die Marke weiß ich nicht aus dem Kopf - liegt im Mittelklasse-Segment mit hohem Fleischanteil. Es werden im Wechsel Tütchen und Dosen für ein bisschen Abwechslung gefüttert. Außerdem bekommen sie ca. einmal wöchentlich Geflügelfrischfleisch.

p.s. Danke für den Link :)
 
2 Monate sind noch keine Zeit ;)
Da kann sich noch viel viel entwickeln.

Wichtig ist, dass ihr im den Freiraum gebt, den er momentan noch benötigt.
Ihr sollte nicht versuchen ihn anzufassen, der Kater muss zu euch kommen. Wenn er sich euch nähert, die Hand zum schnuppern anbieten evtl, aber mehr würde ich nicht machen wenn er schon zeigt dass er keinen Körperkontakt möchte.
Lasst ihm seinen Rückzug und lebt euren Alltag ganz normal weiter.
Vlt könnt ihr euch ab und an in dem Raum aufhalten, wo er sich befindet und leise mit ihm sprechen, aber dabei nicht direkt anschauen oder zu nahe kommen, das könnte ihn bedrängen.

Wie schaut es aus, wenn ihr versucht, spielerisch Kontakt zu ihm aufzunehmen, geht er drauf ein?


Wir hatten vor 2,5 Jahren auch so eine kleine Menschenfeindin ( ;) hier....Bailey hat sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und war dementsprechend verstört, hat auf alles was ihr Angst bereitete mit Angriff reagiert.
Es hat sehr lange gedauert, ihr Vertrauen zu gewinnen. Bei mir gelang es schneller als bei meinem Lebensgefährten. Den Grund sehe ich darin, dass er es nicht geschafft hat, Bailey ausreichend Freiraum zu geben und zu warten bis sie kommt. Er ist immer wieder zu ihr, wollte ihr nahe kommen - sie interpetierte das als starke Bedrängung und Angriff und zog sich weiter zurück.
Mit viel Geduld, sitzen, gucken und einfach nur warten war Bailey dann nach einem Jahr soweit, dass sie sich von uns streicheln lies und nicht sofort davonrannte, wenn wir den Raum betraten.
Mittlerweile schläft sie sogar bei uns im Bett.
Auch heute, nach 2,5 Jahren machen wir immer noch kleine und große Fortschritte, gerade vor ein paar Tagen lag sie das erste mal auf meinem Schoss, als ich auf der Couch saß, das war ein richtiger Durchbruch :)
Ich hatte mich eigentlich wunderbar damit arrangiert, dass sie wohl einfach lieber für sich bleibt, aber du siehst, es geschehen Zeichen und Wunder !
Bailey ist heute noch ein sehr schreckhaftes Wesen und hat es immernoch nicht abgelegt, zu beissen wenn sie Angst bekommt, sich zu verstecken, wenn ihr ein Geräusch unbekannt ist....aber so ist sie und so haben wir sie lieb :)

Ich denke wenn man so ein scheues missverstandenes Tier daheim hat, braucht man viel Feingefühl und vor allem: Geduld. Und Zwar richtig viel davon.
Aber in der Regel wird diese Geduld und die Zurückhaltung dadurch belohnt, dass die Katze irgendwann Vertrauen fasst.
Sich das Vertrauen zu verdienen ist wirklich Arbeit, aber es lohnt sich!
In kleinen Schritten geht es voran. Oft passiert auch der ein oder andere Rückschritt, aber deshalb sollte man nicht resignieren. Ihr habt ja alle Zeit der Welt.
Wie gesagt: Es lohnt sich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann ich etwas machen, damit Piet sich entspannt oder sich sicher fühlt und Vertrauen zu uns aufbaut?
Geduld haben.
Das kann Monate dauern.
Laß ihn einfach machen und selbst entscheiden, wann er kommt und wann nicht.

Spiel viel, erst einmal natürlich Distanzspeile (Bälle, Angeln).

Faß ihn nicht an, wenn er nicht will, jedenfalls aber nicht länger als er will.
Das ist anfangs eben nur ganz kurz.
Wenn möglich schau mal, ob er eine weiche Bürste akzeptiert (oder irgendeine andere, die er angenehm findet) - das ist "anfassen" und angenehm, ohne daß eine Hand im Spiel ist.

Lerne, auf seine Körpersprache zu achten - das muß er bei euc auch und as dauert einfach.

Clickern ist oft ein sehr gutes Mittel und wenn er verfressen ist, macht er a sicher auch mit.

Sieh es aber nicht als Beibringen von Tricks und setz deinen Ehrgeiz ein, sondern als eien gemeinsame Spielzeit, in der du sehr aufmeksam auf ihn achtest.
Lies dich gut ein, ehe du loslegst.

Auch kleine Rituale wie z.B. Leckerli aus der Hand geben und dabei kurz berühren oder ähnliches helfen.
Z.B. immer wenn du dir einen Kaffee machst, vor dem Schlafengehen, nach dem Aufstehen etc.

Man muß gar kein scheues Tier haben - die Ns kommen aus relativ normalen Verhältnissen und haben doch gut 1 Jahr gebraucht, bis auf dem Schoß liegen, im Bett schlafen usw. normal wurde.
Nandin macht das immer noch nur selten, weil er halt anderes schöner findet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für eure Tipps - ich werde mich auf jeden Fall noch besser in Geduld üben und auch meinen Freund einweisen. Außerdem noch mehr durch Spiele die Interaktion mit ihm suchen.

Letzte Frage - wir ziehen in 2 Monaten um, wo die Kater die Möglichkeit haben einen Riesengarten zu nutzen. Denk ihr, dass ist bei einem "Angst"-Kater eine gute Idee?
 
Letzte Frage - wir ziehen in 2 Monaten um, wo die Kater die Möglichkeit haben einen Riesengarten zu nutzen. Denk ihr, dass ist bei einem "Angst"-Kater eine gute Idee?
Ich würde ihn nicht als Angst-Kater brandmarken.

Und halbwegs sicherer Freigang ist für jede Katze schön, aber laßt euch mit dem Eingewöhnen und dem Rauslassen Zeit.
 
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Angstkater war nicht böse gemeint - ich liebe meinen Piet und möchte nur das Beste für ihn :) Er hat aber schon irgendwie Angst bzw. ist verunsichert.

Also sicher wäre der Ausgang defintiv, da fahren am Tag höchstens 2 Autos lang. Klar dauert es länger...für ihn muss alles ein bisschen langsamer gehen.

Ich hoffe er fühlt sich dann wohler.
 
Nachtrag: durch intensives Spielen blüht Piet auf. Heute hat er bei uns im Bett geschlafen. Dran bleiben ist die Devise :)


ICH FLIPPE AUS VOR FREUDE!!!!
 
  • #10
Super, das freut mich sehr für euch!

Siehste, Geduld und Spucke und die Sache läuft :D
 
  • #11
Wir haben auch ein "Scheuchen" bei uns. Unser Kater kommt aus dem Tierheim. War vorher in einem Messiehaushalt untergebracht. Mehr wissen wir auch nicht über seine Vergangenheit.

Nach über einem Jahr kam er so langsam aus sich heraus. Habe aber auch gewartet, dass er von sich aus kommt. Viel Lärm oder schnelle Schritte haben ihn verunsichert bzw. Angst gemacht. In der Woche sitzt er frühmorgens immer im Bad und beobachtet, wenn ich mich für die Arbeit fertig mache. Dann bekommt er seine Streicheleinheiten und kurz darauf sein Frühstück. Das ist wie ein Ritual geworden.

Habe Geduld, manche Katzen brauchen etwas länger, auf Grund ihrer Vergangenheit.
 

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