Mimik, Springen und Klettern - wie wird es gelernt?

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Unsere beiden Kater sind ja jetzt schon eine kleine Weile bei uns und es könnte nicht besser laufen. Aber ein paar Dinge gehen mir manchmal durch den Kopf und vielleicht finde ich hier ein paar Antworten.

Zum Hintergrund: Die beiden Kater wurden im Alter von 4 Wochen in einer Kiste gefunden und in das Hamburger Tierheim gebracht. Sie hatten zu dem Zeitpunkt bereits Katzenschnupfen und Würmer und mussten natürlich per Hand gepäppelt werden. Die Unterbringung fand gemeinsam in einem Käfig statt (ca. 2m breit, 1m tief, 1m hoch.) Im Tierheim blieben sie dann rund für drei Monate, da sie während dieser Zeit durchgängig kränkelten. Dann durften wir sie endlich in einer einigermaßen stabilen Gesundheitsphase zu uns nach hause holen. Seitdem ging es gesundheitlich bergauf, inzwischen super und dank des engen menschlichen Kontaktes im Tierheim (ich mag manches an diesem Tierheim rügen, aber was die Leute dort mit meinen beiden Katzen angestellt haben, danke ich ihnen sehr!) haben sie auch nicht einen Tag gefremdelt.

Was mich fragen lässt: Sie legen kaum typische Katzenmimik an den Tag; die Ohren lassen keinerlei Regungen erkennen – der Schwanz hingegen sehr wohl sehr typisch. Sie starren einen gern an; ein typisches Blinzeln habe ich noch nie erlebt; beim Schmusen wird entweder gestarrt, oder es werden die Augen gänzlich geschlossen. Sie fangen jetzt erst langsam an, Laute zu bilden – miauen will ich das leise versuchen noch nicht nennen. Lediglich Max konnte allerdings von Anfang an knurren, wenn es darum ging, seinen Bruder von der ausgewählten Beute fern zu halten – Taylor hat so etwas bis heute nicht einmal gemacht. Taylor nenne ich den Sänger, das liegt aber nur daran, dass er beim Schnurren leicht das Stimmband mitschwingen lässt (klingt wunderschön!).

Lernen Katzen Mimik und Lautgeben von ihrer Mutter und aufgrund der viel-viel-viel zu frühen Trennung von dieser haben meine Beiden das versäumt? Können sie das irgendwie nachholen, zum Beispiel indem ich jetzt sehr stark auf die kläglichen Miauversuche reagiere, um sie zu animieren?

Ganz extrem ist mir aufgefallen, dass sie viel zu tapsig für ihr Alter waren, als sie aus dem Tierheim kamen. Klar, sie hatten ja nie wirklich Platz, zu toben, zu laufen und erst recht nicht, zu springen. Nun haben sie alle Möglichkeiten und haben auch schon einiges aufgeholt. (Die ersten Kletterversuche auf dem Kratzbaum haben mir oft genug Herzstillstand verursacht, weil ich dachte, die fallen von ganz oben wieder runter, aber toitoitoi, nie etwas passiert!) Aber gerade Springen und Klettern ist immer noch… Zum Beispiel würden sie gern auch im Schlafzimmer aus dem Fenster gucken, das weiß ich. Die Fensterbank ist aber so ca. in 1,40 m Höhe und also müssten sie über Stuhl auf Kommode auf Fensterbank – sind nur drei kleine Hopser dann. So oft ich ihnen aber den Weg auch zeige, sie lernen es nicht. Da wird sehnsüchtig geguckt, und dann kommt ein Schulterzucken quasi und man sucht sich was anderes.

Im Wohnzimmer bauen wir in den nächsten Tagen eine große Kratz- und Kletterwand zusammen; mein Freund meint, mit der werden sie vermutlich nix anfangen können. Ich mein aber, sie sollen es doch lernen und dazu muss das Ding eben her. Aber so richtig weiß ich noch nicht, wie ich ihnen das zeigen soll. Also vormachen kann ich es ja nicht *g*. Vielleicht versuch ich sie mit dem DaBird etwas hoch zu locken? Und sollte ich dann alles drumherum weich abpolstern (Matratze z.B), um Negativerlebnisse auszuschließen, sollten sie doch mal abrutschen? Was kann ich sonst tun, damit sie das verpasste aufholen können?

Puh, sorry für den langen Text, aber das beschäftigt mich halt.
 
A

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Hallo,

ich kann dir da nur berichten wie ich es mit Gizmi erlebt habe:

Gizmi kam im Alter von ca. 3 Wochen mit ihren drei Gechwistern zu mir bzw. in die Tierklinik. Ihre drei Geschwister sind leider trotz aller Bemühungen der TÄ alle in den ersten 48 Stunden gestorben. Alle vier waren extrem unterkühlt und dehydriert und hatten schwere Infekte. Gizmi hat entgegen aller Erwartungen überlebt und kam immer noch krank aber zumindest stabilisiert zu mir. Da sie aber immer noch ansteckend war konnte sie leider nicht zu der bereits organisierten Amme/Pflegefamilie. Sie war daraufhin die nächsten fünf Wochen komplett alleine bei mir. Gemaunzt hat sie trotzdem von Anfang an und auch das klettern und kratzen am Kratzbaum hat sie sofort beherscht, ebenso wie die Benutzung der Toilette nach ca. drei Tagen verinnerlicht war. Sie musste also diese Dinge nicht von anderen Katzen lernen.

Was sie von Anokhi (die bis dato in einer Kolonie von 15 Katzen ohne Menschenkontakt gelebt hatte) gelernt hat als diese bei uns einzog war, dass nicht alles geht und man auchmal eine etwas handefestere Antwort bekommt wenn man sein Gegenüber beim spielen zu heftig kratzt und beißt. Auch das gegenseitige putzen hat sich natürlich erst zeigen können als kätzische Gesellschaft vorhanden war.

Lg
Eleja, Gizmi und Anokhi
 

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