Ich habe hier ein kleines biestiges Kampfexemplar, wenn es um TA und Untersuchungen geht. Sie hat zwar keine Zähne mehr, aber das braucht (m)eine Katze auch nicht zwangsläufig, um Haut und Fleisch von Menschenknochen zu kratzen
... Abhören geht nur, wenn ich das Stethoskop halte, Fieber messen können wir mal gleich gepflegt vergessen, Öhrchen mache ich selber mit dem Othoskop Zuhause etc. Spritze (ob zur Anästhesie oder sonstigem): Handtuch über den Körper samt Kopf, Hinter freilassen, gleichzeitig hinten die Spritze, vorne kurz festhalten, danach sofort loslassen und in den Kennel flüchten lassen.
Vor dem Blutabnehmen hat es mir gegraut all die Jahre. Jetzt war es doch soweit und ich war sehr erstaunt, dass es tatsächlich ohne Narkose geklappt hat.
- Meine TÄin nimmt Blut nur aus den Hinterbeinchen, bei allen Katzen, das ist deutlich entspannter als vorne. Zum Einen fühlt sich die Katze freier, zum anderen sitzt der böse Feind TA nicht direkt vor dem Gesicht, denn beim Blutabnehmen vorne ginge es ja nicht anders.
- Über den Oberkörper samt Köpfchen (extrem wichtig!) wird ein Handtuch gelegt.
- Ich halte (unter dem Handtuch) mit der linken Hand die Vorderbeine und mit der rechten halte ich meine Katze im Nackengriff. Und bevor jetzt ein Aufschrei kommt, ich HALTE die Katze im Nacken, aber ich ziehe sie nicht hoch oder trage sie. Insofern gibt es keine Verletzungen, aber die Katze verfällt in die instiktive Starre. Wobei "Starre" bei meiner Katze relativ ist, sie ist durchaus noch sehr wehrhaft, aber sie fährt automatisch dann etwas zurück. Was ich neverever machen würde sind Foldbackklammern, denn mit den Händen hat man schon ein anderes Gefühl, ob es für die Katze passt oder nicht und man klemmt die Haut auch nicht so fest ein wie mit diesen fiesen Klammern.
- Was ich jedem zusätzlich raten würde ist zu beobachten, wie seine Katze auf Ansprache von Menschen reagiert. In stressigen Situationen führt bei meiner Katze z.B. jedes gesprochene Wort dazu, dass ihre Toleranzgrenze massiv nach unten fährt. Also machen wir es beim TA so, dass meine Katze erst mal im Auto bleibt und ich alleine mich anmelde und kläre, was es zu klären gibt. Wenn es absehbar oder direkt soweit ist, hole ich mein Tier aus dem Auto, stelle es kurz auf die Waage und gehe dann direkt in den Untersuchungsraum. Es wird kein Wort geredet, alles was es zu besprechen gab, wurde bereits im Vorfeld geklärt. Vor allem wird ab jetzt im Untersuchungsraum nur das aller-aller-allernötigste gesprochen, das ist nicht viel, wenn man alles im Vorfeld - also auch die Problematik an sich - klärt. Dann herrscht Totenstille, jeder macht seinen Job, und dann kommt die Katze wieder in ihren Kennel ... und der Mensch darf endlich laut atmen und reden