Zusammenleben Katzen und Kleinkind

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Sarinchen44

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1. Januar 2024
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Hallo zusammen,
Nach langem Überlegen sind vor 2 Wochen bei mir (Alleinerziehend) und meinem 2-jährigen Sohn 2 Katzen (1 Kater, 1 Katze, Geschwister, 6 Monate alt) eingezogen.
Die beiden Katzen sind aus einer Pflegestelle vom Tierschutz, kannten Kinder daher schon und sind absolut super sozialisiert und generell wirklich super toll. Sie waren direkt super zutraulich, haben sich direkt an unseren Rhythmus angepasst, spielen total gerne miteinander und mit mir und sind super verschmust. Also erstmal wirklich toll.
Das große Problem ist die Kombination aus Katzen und Kleinkind. Ich habe das absolut falsch eingeschätzt und befürchte nun, dass es ein großer Fehler war die beiden Katzen zu uns zu holen.
Mein Sohn liebt Tiere, war bisher immer total vorsichtig und sanft zu ihnen. Er ist Gefühlsstark und dementsprechend auch extrem in seinen Emotionen. Zusätzlich eben natürlich auch ein Kleinkind, das sehr wild ist, gerne tobt gerne und viel überschüssige Energie hat, die er unter anderem beim Rennen durch die Wohnung loswird 😅
Davor haben die Katzen natürlich total Angst. Mein Sohn rennt auf die Katzen zu, ist natürlich noch im Umgang eher grobmotorisch und versteht auch noch nicht, dass die Katzen flüchten und sich vor ihm verstecken und nicht mit ihm spielen. Meinem Sohn macht das Gejage super Spaß. Den Katzen natürlich absolut nicht, sie haben Angst, flüchten oftmals, sobald sie meinen Sohn sehen und weichen ihm eher aus. Mein Sohn rennt dann hinterher, versucht die Katzen in ihren Verstecken zu fassen und oft ruft er dabei noch laut oder kreischt. Zusätzlich handelt mein Sohn oft super impulsiv. So gab es zb. heute Morgen eine Situation, wo mein Sohn der Katze unter meiner Aufsicht das Futter hinstellen durfte. Das hat super geklappt. Er wollte dann noch die zweite Katze rufen, damit sie auch Futter abbekommt, also eigentlich super süß. Er stürmt also los, ich direkt hinter, ihn gebremst und gebeten langsam zu gehen. Katze 2 lag auf dem Bett, da wollte er dann hoch, ich habe ihn abgehalten und erklärt, aber er war natürlich gefrustet. Wir sind dann zurück in die Küche, mein Sohn wollte auf seinen Lernturm klettern, aber daneben fraß Katze 1. Plötzlich tritt mein Sohn nach Katze 1. Ich stand direkt daneben, hab in dem Moment null damit gerechnet. Ich habe meinen Sohn dann total angeschrien, was natürlich auch total falsch war. Er guckte mich dann mit großen Augen an und sagte: „Katzen weg“. Dann wollte er kuscheln. Mein Herz bricht gerade total. Ich möchte natürlich nicht, dass mein Sohn darunter leidet, dass ich gerne Katzen halten möchte. Genauso wenig möchte ich, dass die Katzen darunter leiden müssen, dass sie bei uns wohnen und sich hier nicht wohlfühlen können. Sie erhalten zwar exklusive Aufmerksamkeit, wenn mein Sohn schläft, aber das ist ja nur mittags und abends. Nach den Ferien ist mein Sohn wieder bis nachmittags in der Kita und ich wieder im Homeoffice, aber ixh frage mich wirklich, ob wir die beste Option für die Katzen sind. Sie leben bei uns in reiner Wohnungshaltung und das wird auch nicht zu ändern sein. Ich könnte ihnen mein Büro noch als kinderfreien Rückzugsort durch ein Türgitter anbieten und ihnen dort auch ihr Futter servieren. Auch wäre es noch möglich im Schlafzimmer einen Catwalk anzubringen, sodass sie sich in Höhen flüchten können, wo mein Sohn nicht dran kommt. Aber reicht das?
Ich kann und möchte meinem Sohn ja auch nicht verbieten, hier in der Wohnung zu rennen und sich frei zu bewegen. Er lebt hier schließlich auch und hat Bedürfnisse, die ich ernst nehmen möchte. Da ich Alleinerziehend bin, kann und will ich ihn nicht jede Sekunde, die wir Zuhause sind, beaufsichtigen. Er soll sich ja auch alleine beschäftigen und frei hier bewegen können. Aber natürlich darf er dabei die Katzen nicht völlig verängstigen oder ihnen sogar weh tun. Ich schreite natürlich immer sofort ein, wenn das passiert. So oft, wie ich in den letzten 2 Wochen „Nein“ gesagt habe, habe ich vorher nie „Nein“ gesagt. Jede positive Interaktion benenne ich bewusst, erkläre meinem Sohn zb, dass die Katze sitzen geblieben ist, weil er langsam auf sie zugegangen ist und benenne dann, dass die Katze sein sanftes Streicheln genießt.

Was meint ihr? Kann das noch funktionieren oder sollte ich lieber nach einem besseren Heim für die Katzen schauen, bevor sie sich hier so richtig an uns gewöhnt haben?
 
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Später habe ich sicher mehr Zeit aber kurzfristig:
Haben die Katzen erhöhte Plätze wo sie hinkönnen, wo das Kind nicht dran kommt?

Das wäre wichtig.

Bleib geduldig und Gib deinem Sohn mit Nachdruck die Möglichkeit, das Zusammenleben mit den Tieren zu lernen. Du musst hier hinterher sein und das nachlaufen sofort unterbinden. Ich glaube, das unterbinden selbst ist die Schwierigkeit. Sag deinem Sohn, was er stattdessen tun soll.

Ihn in die Pflege miteinbeziehen (füttern) finde ich gut. Ich würde also sagen: hab Geduld und bleib am Ball :)
 
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Wie schön zu hören, dass bei euch zwei süße Tierschutzkatzen eingezogen sind! 😍 Mein Tipp wäre, den Katzen, wie du schon selber vorschlägst, zuerst einen kinderfreien Rückzugsort anzubieten. In meinem früheren Zuhause galt immer die Regel, dass, wenn das Fellknäuel an einem bestimmten Ort lag, es in Ruhe gelassen wurde – keine Streicheleinheiten oder ähnliches. Da ich selbst keine Kinder habe, bin ich mir nicht sicher, ob ein Zweijähriger das verstehen würde? Deine Idee, das Büro abzugrenzen und einen Catwalk im Schlafzimmer einzurichten, finde ich großartig. So können die Katzen in der Nähe sein, aber außer Reichweite des Kindes.

Es ist wirklich toll zu sehen, wie du deinen Sohn in das Familienleben mit den Katzen einbeziehst! Ich finde es wichtig, ihm immer wieder den richtigen Umgang zu erklären, auch wenn das eine Menge Geduld erfordert. Ich würde den Sohn weiterhin in der Wohnung spielen lassen, jedoch mit Rückzugsmöglichkeiten für die Katzen, falls es zu wild wird. Vielleicht könntet ihr gemeinsam draußen richtig ausgelassen toben (falls ihr das noch nicht macht), sei es auf dem Spielplatz oder im Wald. Das könnte eine gute Möglichkeit sein, das Getobe Zuhause für die Katzen etwas zu minimieren. 😊
 
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Danke für eure Antworten, das macht mir Mut!
Also bisher haben die Katzen nur ihren Kratzbaum und sie haben einen Schrank entdeckt, auf den sie klettern können. Aber an den Kratzbaum kommt mein Sohn teilweise dran. Ich könnte aber noch erhöhte, kindersichere unterschlüpfe schaffen. Ich denke im Flur und im Schlafzimmer wäre das wichtig.
Für mein Büro werde ich ein Türgitter bestellen und im Schlafzimmer den Catwalk installieren. Ich muss allerdings gut schauen, dass mein Sohn dann nicht vom Bett doch noch dran kommt.
Wir gehen sehr viel nach draußen und bewegen uns da sehr viel (3km Runden mit dem Laufrad etc.). Das braucht mein Sohn auch und es macht uns Beiden Spaß. Aber er hat wirklich unendlich viel Energie. Er ist auch oft super süß zu den Katzen. Zeigt ihnen zb seine neu gebauten Duplo-Werke oder streichelt sie ganz sanft. Die Beiden kommt auch oft an, wenn ich meinem Sohn vorlese und dann kuscheln wir alle zusammen. Das klappt eine Zeit gut bis mein Sohn irgendwann dann plötzlich wieder wild wird 😅
Meint ihr denn es reicht für die Katzen, wenn sie erhöhte Rückzugsmöglichkeiten und einen kinderfreundlich Raum haben? Im Alltag ist mein Sohn ja auch tagsüber weniger hier und sie haben dann ihr Euhe, aber es wird eben doch viele Momente geben, wo er mal hinter ihnen her rennt und dabei schreit. Auch wenn ich versuche dies schnell zu unterbinden 🙈
 
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Hi Sarinchen,
toll, dass Du Katzen aus dem Tierschutz ein Zuhause geben willst und auch gleich 2!! 👍❤️
Wie alt waren denn die Kinder auf der Pflegestelle, auch noch so klein?
Ich schließe mich an, Rückzugsorte für die Katzen sind total wichtig, wenn möglich auch einer, wo sie sich richtig hin verziehen können und Dein Sohn nicht hinkommt, z. B. ein kuscheliger Liegeplatz in einem Schrank, wo sie auch von den Geräuschen Deines Sohnes etwas ihre Ruhe haben. Catwalks sind natürlich auch toll, aber ja meist ganz offen, d. h. keine 'Verstecke".
Das zweite ist, dass Du natürlich schon, im Interesse der Katzen, das Agieren Deines Sohnes engmaschig moderieren solltest. Ich verstehe, dass Du ihm auch gewisse Freiheiten in der Wohnung lassen willst, aber für die Katzen ist es totaler Streß! Kannst Du ihm beibringen, dass Katzen an ihren Schlafplätzen nicht angefasst werden dürfen, ebenso, wenn sie essen und dass er ihnen Angst macht, wenn er sie schreiend verfolgt?
Das wäre total wichtig, damit die Kätzchen sich bei Euch wohl und sicher fühlen können.
Alles Gute! 🍀
 
Meint ihr denn es reicht für die Katzen, wenn sie erhöhte Rückzugsmöglichkeiten und einen kinderfreundlich Raum haben?
Ja, akut auf jeden Fall :)

und gleichzeitig fängst du an, wie hier schon geschrieben wurde, das Verhalten deines Sohnes aktiv zu moderieren. Sei schneller als er und versuche, sein Verhalten vorherzusehen. Ich bin mir sicher, das klappt schneller als du dir in diesem Moment denkst.

Ich würde ihm auch erklären, dass die Katzen sich sehr vor ihm fürchten, wenn er sie laut verfolgt. Vielleicht sieht er es ja auch direkt? Erklär ihm, dass sie nicht mit ihm fangen spielen möchten, sondern weglaufen, weil sie angst haben. Sicherlich möchte er das nicht und ich denke dass man das einem kleinen Kind gut erklären kann (was nicht heißt, dass er es ab sofort anders handhaben wird, aber er wirds lernen).

Das sind so meine Erfahrungen mit Besuchskindern, die den Umgang mit Tieren nicht gewöhnt sind. Das kind einer Freundin hat meinen Hund immer grob angepackt, weil ers halt nicht besser wusste, oder ihm sein Spielzeug weggenommen um selbst damit zu spielen oder ihn zu ärgern (hinhalten aber nicht geben) usw. Die Katzen waren für ihn eher uninteressant, weil sie ihm aus dem Weg gingen. Hier musste ich auch ein bisschen moderieren, viel reden, auch ein bisschen "schimpfen" (um zu verhindern dass der Hund es tut) und es hat sehr schnell funktioniert. Das Kind war fast 3 Jahre alt zum Zeitpunkt, wo er meine Tiere kennengelernt hat.
 
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Kinder, auch Kleinkinder und Tiere sind kein Gegensatz, und es ist durchaus ein Vorteil, wenn Kinder schon in diesem Alter lernen können, was Rücksichtnahme bedeutet, und dass das Recht des einen dort aufhört, wo das Recht des anderen beginnt. Das "Sichaustobenkönnen" deines Sohnes soll ja durchaus erhalten bleiben (eventuell eher im Freien?), aber keinesfalls auf dem Rücken der Katzen, das kann auch so ein kleiner Mann schon verstehen. Nach der Katze zu treten ist ein absolutes Nogo, und dass dir da die Nerven durchgegangen sind, ist menschlich und verständlich, schließlich ist man als Elternteil ja kein seelenloser Roboter. Vieles mehr wurde hier ja schon gesagt, und natürlich sind die Rückzugsmöglichkeiten für die Katzen wichtig; auch muss man das Verständnis des Kindes für die Bedürfnisse der Katzen aufbauen, damit ist er nicht auf die Welt gekommen. Das kann schon einmal den Frust des Kleinen hervorrufen, aber es ist sowieso durchaus auch in diesem Alter an der Zeit, dass er lernen kann, mit seinem eigenen Frust umzugehen und dass auch andere Lebewesen Bedürfnisse haben. Ich darf annehmen, dass er ja auch in der KiTa auf andere Rücksicht nehmen muss, und auch da wird es dann und wann ein "Nein" geben, was natürlich noch längst nicht bedeutet, dass er nicht respektiert und geliebt wird.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein kind- und artgerechtes Zusammenleben zwischen deinem Sohn und den Katzen nicht möglich ist. Ich habe seit 57 Jahren Kinder (vier an der Zahl, die natürlich keine Kinder mehr sind) und seit 46 Jahren Katzen, auch Hunde und Käfigtiere, und da mussten selbstverständlich auch immer die Rechte der Tiere gewahrt werden sowie die Tatsache, dass Tiere nicht primär zum Spielen nach den Bedürfnissen der Kinder da sind. Das ist noch längst kein Beschneiden der Rechte des Kindes, weil es nämlich kein Recht gibt, Freunde oder Tiere zu erschrecken, zu jagen oder ihnen sonstwie Angst zu machen.
 
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Hallo Sarinchen!

Bin mit Haustiere aufgewachsen und erinnere mich noch gut an so manche von dir beschrieben Situation.
Das dein Sohn z.B. manchmal eifersüchtig (Katze weg) oder frustriert reagiert, wenn sie nicht das tun was er will, ist ganz normal. Er muss Empathie und das andere (Mensch und Tier) Bedürfnisse haben, die sich von seinen unterscheiden, erst lernen. Das ist kein Grund, zu überlegen die Katzen wegzugebe, er wird immer wieder, auch mit Kindern oder Erwachsenen in diese Situationen kommen, wo er Frust aushalten muss, weil der andere gerade ,,nicht will", also ein anderes Bedürfnis hat. Mit Tieren kann man das super lernen. :)

Mir hat es also Kind geholfen, mich besser in ein Tier hinein zu versetzten, dass meine Mutter mir die Emotionen der Katze erklärt hat. Dabei darfst du auch ruhig übertrieben, bzw vermeschlichen. ,,Wenn du sie haust, wir die Katze sehr traurig". ,,Schau mal wie sie sich freut, wenn du sie streichelst". Ich glaub du weißt worauf ich raus möchte.
Erkläre auch die Laut und Körpersprache immer wieder. Kinder verstehen so viel mehr, auch wenn sie es noch nicht ausdrücken können.

Vielleicht kannst du auch eine Katzenklappe in einen Tür einbauen, muss kein großer Raum sein. Vielleicht das Klo oder sogar Kasten? Dann ist es in dem Raum auch gleich etwas leiser.

Rückzugsort müssen absolut Tabu sein. Also am besten hoch oben. Vielleicht lässt sich ja ein Kuschelhaus im Catwalk integrieren.
Super wären auch Catwalks (es reichen bretter oder Hängeregale) über die sie verschiedene Punkte in der Wohnung erreichen (flüchten) können. Auch Möbel lassen sich so aufstellen.

Spielen sie gerne mit der Katzenangel? Mit einer möglichst langen, müsste es auch mit deinem Sohn funktionieren.
Ihr könnt auch Dinge für die Katzen zusammen basteln. :)

Es wird schon werden. Dein Sohn ist noch klein, genau wie die Katzen. Sie werden sich anbinden gewöhnen.

LG, Nina
 
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Kinder, auch Kleinkinder und Tiere sind kein Gegensatz, und es ist durchaus ein Vorteil, wenn Kinder schon in diesem Alter lernen können, was Rücksichtnahme bedeutet, und dass das Recht des einen dort aufhört, wo das Recht des anderen beginnt.

, und da mussten selbstverständlich auch immer die Rechte der Tiere gewahrt werden sowie die Tatsache, dass Tiere nicht primär zum Spielen nach den Bedürfnissen der Kinder da sind. Das ist noch längst kein Beschneiden der Rechte des Kindes, weil es nämlich kein Recht gibt, Freunde oder Tiere zu erschrecken, zu jagen oder ihnen sonstwie Angst zu machen.
Das möchte ich ganz generell dick unterstreichen und würde es am liebsten irgendwo anpinnen! 👍❤️👍
 
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  • #10
Kinder, auch Kleinkinder und Tiere sind kein Gegensatz, und es ist durchaus ein Vorteil, wenn Kinder schon in diesem Alter lernen können, was Rücksichtnahme bedeutet, und dass das Recht des einen dort aufhört, wo das Recht des anderen beginnt. Das "Sichaustobenkönnen" deines Sohnes soll ja durchaus erhalten bleiben (eventuell eher im Freien?), aber keinesfalls auf dem Rücken der Katzen, das kann auch so ein kleiner Mann schon verstehen. Nach der Katze zu treten ist ein absolutes Nogo, und dass dir da die Nerven durchgegangen sind, ist menschlich und verständlich, schließlich ist man als Elternteil ja kein seelenloser Roboter. Vieles mehr wurde hier ja schon gesagt, und natürlich sind die Rückzugsmöglichkeiten für die Katzen wichtig; auch muss man das Verständnis des Kindes für die Bedürfnisse der Katzen aufbauen, damit ist er nicht auf die Welt gekommen. Das kann schon einmal den Frust des Kleinen hervorrufen, aber es ist sowieso durchaus auch in diesem Alter an der Zeit, dass er lernen kann, mit seinem eigenen Frust umzugehen und dass auch andere Lebewesen Bedürfnisse haben. Ich darf annehmen, dass er ja auch in der KiTa auf andere Rücksicht nehmen muss, und auch da wird es dann und wann ein "Nein" geben, was natürlich noch längst nicht bedeutet, dass er nicht respektiert und geliebt wird.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein kind- und artgerechtes Zusammenleben zwischen deinem Sohn und den Katzen nicht möglich ist. Ich habe seit 57 Jahren Kinder (vier an der Zahl, die natürlich keine Kinder mehr sind) und seit 46 Jahren Katzen, auch Hunde und Käfigtiere, und da mussten selbstverständlich auch immer die Rechte der Tiere gewahrt werden sowie die Tatsache, dass Tiere nicht primär zum Spielen nach den Bedürfnissen der Kinder da sind. Das ist noch längst kein Beschneiden der Rechte des Kindes, weil es nämlich kein Recht gibt, Freunde oder Tiere zu erschrecken, zu jagen oder ihnen sonstwie Angst zu machen.
Ja, da hast du absolut Recht. Bisher war er hier ja alleine und konnte alles machen. Das ist natürlich eine Umstellung für ihn und erstmal doof.
In der Kita ist er übrigens total rücksichtsvoll und umsichtig, bringt weinenden Kindern immer ihr Kuscheltier, bringt den Erzieherinnen, die ankommen, ihre Pantoffeln und räumt die Jacke weg und ist auch sonst super liebevoll im Umgang.

Er kann also anders, aber natürlich muss er den Umgang erst lernen und das werde ich ihm beibringen. Die Antworten hier haben mir alle viel Mut gemacht, dass es gut klappen kann, wenn ich die Bedingungen weiter anpasse
 
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  • #11
So sieht es hier abends dann übrigens aus 🥰 Auch nachts liegen beide immer ganz dicht bei ihm ♥️
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  • #12
Hallo Sarinchen!

Bin mit Haustiere aufgewachsen und erinnere mich noch gut an so manche von dir beschrieben Situation.
Das dein Sohn z.B. manchmal eifersüchtig (Katze weg) oder frustriert reagiert, wenn sie nicht das tun was er will, ist ganz normal. Er muss Empathie und das andere (Mensch und Tier) Bedürfnisse haben, die sich von seinen unterscheiden, erst lernen. Das ist kein Grund, zu überlegen die Katzen wegzugebe, er wird immer wieder, auch mit Kindern oder Erwachsenen in diese Situationen kommen, wo er Frust aushalten muss, weil der andere gerade ,,nicht will", also ein anderes Bedürfnis hat. Mit Tieren kann man das super lernen. :)

Mir hat es also Kind geholfen, mich besser in ein Tier hinein zu versetzten, dass meine Mutter mir die Emotionen der Katze erklärt hat. Dabei darfst du auch ruhig übertrieben, bzw vermeschlichen. ,,Wenn du sie haust, wir die Katze sehr traurig". ,,Schau mal wie sie sich freut, wenn du sie streichelst". Ich glaub du weißt worauf ich raus möchte.
Erkläre auch die Laut und Körpersprache immer wieder. Kinder verstehen so viel mehr, auch wenn sie es noch nicht ausdrücken können.

Vielleicht kannst du auch eine Katzenklappe in einen Tür einbauen, muss kein großer Raum sein. Vielleicht das Klo oder sogar Kasten? Dann ist es in dem Raum auch gleich etwas leiser.

Rückzugsort müssen absolut Tabu sein. Also am besten hoch oben. Vielleicht lässt sich ja ein Kuschelhaus im Catwalk integrieren.
Super wären auch Catwalks (es reichen bretter oder Hängeregale) über die sie verschiedene Punkte in der Wohnung erreichen (flüchten) können. Auch Möbel lassen sich so aufstellen.

Spielen sie gerne mit der Katzenangel? Mit einer möglichst langen, müsste es auch mit deinem Sohn funktionieren.
Ihr könnt auch Dinge für die Katzen zusammen basteln. :)

Es wird schon werden. Dein Sohn ist noch klein, genau wie die Katzen. Sie werden sich anbinden gewöhnen.

LG, Nina
Da es eine Mietwohnung ist, geht eine Katzenklappe leider nicht. Ich habe aber ein Türgitter mit Katzenklappe gefunden. Das wäre also eine Option.
Deine Tips zum Umgang sind super, wobei mein Sohn rein von der Hirnreife in seinem Alter ja noch keine Emptahie empfinden kann. Das dauert noch etwas, aber dennoch sind die Erklärungen natürlich wichtig.
Mit der Katzenangel funktioniert es leider noch nicht. Mein Sohn ist damit zu wild und haut den Katzen eher auf den Kopf und dann laufen sie natürlich weg. Manchmal klappt es, wenn er den Katzen so Springfedern wirft, aber oft haben die Katzen dann zu viel Angst und möchten eher nicht spielen 🙈
 
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  • #13
Ja, da hast du absolut Recht. Bisher war er hier ja alleine und konnte alles machen. Das ist natürlich eine Umstellung für ihn und erstmal doof.
In der Kita ist er übrigens total rücksichtsvoll und umsichtig, bringt weinenden Kindern immer ihr Kuscheltier, bringt den Erzieherinnen, die ankommen, ihre Pantoffeln und räumt die Jacke weg und ist auch sonst super liebevoll im Umgang.

Er kann also anders, aber natürlich muss er den Umgang erst lernen und das werde ich ihm beibringen. Die Antworten hier haben mir alle viel Mut gemacht, dass es gut klappen kann, wenn ich die Bedingungen weiter anpasse
Das ist doch ein Charakterzug und eine Art von Aufmerksamkeit deines Sohnes, den bei weitem nicht alle Zweijährigen schon haben, also hat er damit einen recht frühen Reifezustand erreicht. Andererseits muss er auch die Balance zwischen seinem Machtbereich und der Verantwortung für Schwächere herausfinden. Natürlich sind Kinder in dem Alter in allen Dingen leicht recht überschwänglich und überschreiten recht rasch auch Grenzen, sie sind eben noch "unfertig", aber an der erreichten Reife lässt sich anknüpfen, wenn er allmählich fühlt, dass auch er Verantwortung hat.

Unter meinen Enkeln ist ein Mädel, das in ihrer Kindheit mit meinen Katzen oft recht ruppig umgegangen ist, so dass ich Kind und Katzen bei ihren Besuchen oft räumlich getrennt gehalten habe. Heute ist sie 18, lebt zusammen mit ihren zwei heissgeliebten Katzen und sorgt für deren paradiesisches Leben. Es ist eben ein Lernprozess. Ich bin auch recht froh darüber, dass ich zu ihrer Tierliebe was beitragen konnte.
So sieht es hier abends dann übrigens aus 🥰 Auch nachts liegen beide immer ganz dicht bei ihm ♥️
Sie lieben einander, was für ein schöner Beginn einer Freundschaft. Ich denke daran, dass die beiden Schnurrer deinem Sohn mehr und mehr in sein Herz hineinwachsen werden, und das kann ich für seine weitere Entwicklung nur recht positiv sehen. 🐈‍⬛ (y)
 
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  • #14
Hi,
dazu, wie man ein harmonischeres Miteinander von Kind und Katz fördern kann, würde ja schon viel geschrieben.
Ich würde gern noch einen Punkt ergänzen, nämlich die Lärmempfindlichkeit der beiden Kätzchen. Ohne es generalisieren zu wollen (jede Katze wird da wohl anders sensibel sein), kann ich von unseren beiden Katzentieren berichten, dass sie sich auch einfach an den Lärmpegel gewöhnt haben, die Menschenkinder einfach so mit sich bringen.
Unsere beiden sind zwar ein Stück älter und jagen den Katzen nicht hinterher, aber dafür sind sie oft extrem hektisch und laut beim Spielen, rennen durchs Haus und streiten sich momentan auch gefühlt den halben Tag mit Schreien, Türen knallen und allem was dazu gehört. Am Anfang hatten die Katzen Respekt davor, haben auch mal den Raum gewechselt und erschrocken geschaut. Mittlerweile schlafen sie beim größten Krach entspannt weiter. Natürlich versuchen wir den Kindern immer wieder zu vermitteln, dass sie Rücksicht auf die Katzen nehmen müssen, aber das klappt im hektischen Familienalltag am Ende doch nur bedingt.
Die ersten paar Wochen hatten Motte und Hugo auch noch Schwierigkeiten mit der tapsigen Art meiner 4- jährigen Tochter und fanden ihre kindliche Art herumzulaufen etwas gruselig. Mittlerweile schlafen sie oft bei ihr im Bett und behandeln sie genauso, wie alle anderen Familienmitglieder. Auch ihre kleinen Freunde und Freundinnen sind hoch im Kurs, schließlich bedeutet Kinderbesuch Spaß und Action 😉

Also lasst euch und den Katzen etwas Zeit, es wird sich alles einspielen!
 
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