Zusammenhang SDÜ und Krebs

  • Themenstarter Themenstarter Yolo24
  • Beginndatum Beginndatum
  • Stichworte Stichworte
    krebs lymphom schilddrüsenüberfunktion sdü tumor

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Y

Yolo24

Erfahrener Benutzer
Mitglied seit
24. Oktober 2024
Beiträge
146
Mein Kater ist vor ein paar Monaten an Krebs gestorben. Ca. Jahr vor seiner Krebserkrankung wurde bei ihm im Rahmen eines geriatrischen Blutbildes eine SDÜ (und Pankreatitis) diagnostiziert. Der T4 war nur leicht erhöht und leider, aufgrund von Unverträglichkeit verschiedener SDÜ Medikamente (Vidalta 10mg, Thiamatab 1,25mg, Thyrasol niedrigste Dosierg.), nicht einstellbar.

Er war ein Halblanghaarkater und ca. 13 Jahre alt. Ich hatte ihn aus dem Tierheim und er war 11 Jahre lang bei mir. Neben regelmäßigem Erbrechen (1-3 x wöchentlich), dessen Ursache wir nie definitiv herausgefunden haben, war er ein fitter Kerl.

Ich habe in der Zeit seiner Erkrankung sehr viel gelesen, auch viele Erfahrungsberichte anderer Katzenhalter mit ähnlichen Problemen und mir stellt sich die Frage inwiefern es einen Zusammenhang zwischen einer SDÜ und anschließender Tumorerkrankung geben kann?
Ist es möglich, dass eine SDÜ ein frühes Zeichen eines tumorösen Geschehens sein kann?
 
A

Werbung

Es tut mir sehr leid um Deinen Kater. Wir haben auch zwei Kater an den Krebs verloren, allerdings nicht in Zusammenhang mit einer SDÜ.

Aus einem Artikel des Deutschen Schilddrüsenzentrums:
Schon seit längerem wird ein möglicher Zusammenhang zwischen der Wirkung von Schilddrüsenhormonen und der Entstehung und dem Verlauf von Krebserkrankungen vermutet. In einer aktuellen Übersichtsarbeit für die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie analysiert Herr Prof. Dr. med. Feldkamp den derzeitigen Wissensstand. Danach sei in tierexperimentellen Studien beobachtet worden, dass Schilddrüsenhormone die Bildung von Tumoren fördern können. Ob die Therapie mit Schilddrüsenhormonen beim Menschen tatsächlich Krebserkrankungen begünstige, sei mit letzter Sicherheit bislang nicht nachgewiesen, es gäbe dafür aufgrund vorliegender Studien aber einige Signale.

Dies ist jetzt ein Beitrag aus der Humanmedizin, aber warum soll es bei Katzen anders sein. Als medizinischer Laie kann ich mir zumindest vorstellen, dass der durch die SDÜ auf Hochtouren laufende Stoffwechsel ein Tumorwachstum fördert und beschleunigt.
 
  • Like
Reaktionen: ferufe
Es tut mir sehr leid um Deinen Kater. Wir haben auch zwei Kater an den Krebs verloren, allerdings nicht in Zusammenhang mit einer SDÜ.

Aus einem Artikel des Deutschen Schilddrüsenzentrums:
Schon seit längerem wird ein möglicher Zusammenhang zwischen der Wirkung von Schilddrüsenhormonen und der Entstehung und dem Verlauf von Krebserkrankungen vermutet. In einer aktuellen Übersichtsarbeit für die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie analysiert Herr Prof. Dr. med. Feldkamp den derzeitigen Wissensstand. Danach sei in tierexperimentellen Studien beobachtet worden, dass Schilddrüsenhormone die Bildung von Tumoren fördern können. Ob die Therapie mit Schilddrüsenhormonen beim Menschen tatsächlich Krebserkrankungen begünstige, sei mit letzter Sicherheit bislang nicht nachgewiesen, es gäbe dafür aufgrund vorliegender Studien aber einige Signale.

Dies ist jetzt ein Beitrag aus der Humanmedizin, aber warum soll es bei Katzen anders sein. Als medizinischer Laie kann ich mir zumindest vorstellen, dass der durch die SDÜ auf Hochtouren laufende Stoffwechsel ein Tumorwachstum fördert und beschleunigt.
Das ist ja interessant, Kulli. Danke für den Ausschnitt!
 
Ich hatte drei Katzen mit SDÜ, keine davon hatte einen Tumor, sind auch an anderen Erkrankungen verstorben.
Zwei Katzen hatten Tumore und keine SDÜ.
 
Es tut mir sehr leid um Deinen Kater. Wir haben auch zwei Kater an den Krebs verloren, allerdings nicht in Zusammenhang mit einer SDÜ.

Aus einem Artikel des Deutschen Schilddrüsenzentrums:
Schon seit längerem wird ein möglicher Zusammenhang zwischen der Wirkung von Schilddrüsenhormonen und der Entstehung und dem Verlauf von Krebserkrankungen vermutet. In einer aktuellen Übersichtsarbeit für die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie analysiert Herr Prof. Dr. med. Feldkamp den derzeitigen Wissensstand. Danach sei in tierexperimentellen Studien beobachtet worden, dass Schilddrüsenhormone die Bildung von Tumoren fördern können. Ob die Therapie mit Schilddrüsenhormonen beim Menschen tatsächlich Krebserkrankungen begünstige, sei mit letzter Sicherheit bislang nicht nachgewiesen, es gäbe dafür aufgrund vorliegender Studien aber einige Signale.

Dies ist jetzt ein Beitrag aus der Humanmedizin, aber warum soll es bei Katzen anders sein. Als medizinischer Laie kann ich mir zumindest vorstellen, dass der durch die SDÜ auf Hochtouren laufende Stoffwechsel ein Tumorwachstum fördert und beschleunigt.
Dieser Thread ist älter und wurde nicht weitergeführt.
Aber so wie ich gerade drüber gestolpert bin, geht das vielleicht auch anderen so.
Daher wollte ich noch etwas dazu sagen - nicht dass der/die eine oder andere Userin aus Angst vor Krebs eine Behandlung unterlässt.

Die angeführte Studie (lassen wir mal außer Acht, dass sie aus dem Bereich Humanmedizin stammt) bezieht sich auf SchilddrüsenHORMONE.
Katzen leiden so gut wie ausschließlich an einer Überfunktion und bekommen keine Hormone, sondern grob gesagt HormonBLOCKER.

Daher ist die Studie nicht übertragbar.

Ungeachtet dessen kann die Schilddrüse, die ja meist aufgrund von Gewebswucherungen in die Überfunktion kommt, im Verlauf der Zeit bösartig entarten. Das ist kein zwangsläufiger Verlauf.
Aber Kliniken wie die in Norderstedt, wo Radiojodtherapie durchgeführt wird, weisen Besitzer immer darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Entartung steigt, je länger die SDÜ besteht.

Außerdem kann es auch passieren, dass das Schilddrüsengewebe gutartig weiterwuchert und daher mehr Hormone bildet, die mit immer höheren Dosen der Medikamente behandelt werden müssen. Und manchmal lässt sich der Wert dann gar nicht. Ehr einstellen, so dass letztlich nur noch Radiojodtherapie oder OP hilft.
 
  • Like
Reaktionen: ferufe, GumbieCat und Quartett
Ich habe in der Zeit seiner Erkrankung sehr viel gelesen, auch viele Erfahrungsberichte anderer Katzenhalter mit ähnlichen Problemen und mir stellt sich die Frage inwiefern es einen Zusammenhang zwischen einer SDÜ und anschließender Tumorerkrankung geben kann?
Das macht Sinn, da die SDÜ den gesamten Organismus befeuert, d.h., die betroffenen Katzen fressen ohne Ende und werden immer weniger. Das ist ein klassisches Symptom.
Ist es möglich, dass eine SDÜ ein frühes Zeichen eines tumorösen Geschehens sein kann?
Wenn, dann ist es eher umgekehrt: Die Körperzellen richten sich nach dem gesamten Organismus. Und es gibt im Laufe eines Lebens gute und auch schlechte Körperzellen und beide vermehren sich mit zunehmendem Alter.
Ist die Schildrüse samt deren Werten zu hoch, werden gerade die "schlechten" Zellen noch mehr angefeuert, was sich als Resultat häufig in Lymphomen in Magen, Darm oder an der Haut äussert.
 
  • Like
Reaktionen: SiRu und Yolo24
Werbung:
In dem Zusammenhang auch immer interessant, finde ich:

Cutaneous lymphoid hyperplasia mimicking cutaneous lymphoma in a hyperthyroid cat - PubMed

Generalised lymphadenomegaly associated with methimazole treatment in a hyperthyroid cat - PubMed

„Generalised lymphadenomegaly associated with methimazole treatment in a hyperthyroid cat“ hab ich als PDF, falls Interesse besteht.
Wurde mit den Ergebnissen der zytologischen Untersuchung von der Uni Gießen mitgeschickt. Leider war's bei uns aber ein Lymphom.
 
  • Sad
  • Like
Reaktionen: teufeline und Yolo24
Hier ist der übersetzte Abstract zum Artikel „Generalised lymphadenomegaly associated with methimazole treatment in a hyperthyroid cat“:

Bei einer neunjährigen Hauskatze mit Kurzhaarschnitt wurde eine Schilddrüsenüberfunktion diagnostiziert und mit Methimazol behandelt, was innerhalb von zwei Wochen nach Therapiebeginn zu Lethargie, Inappetenz und ausgeprägter generalisierter Lymphadenomegalie führte. Zytologie, Histopathologie und Immunhistochemie wiesen auf eine atypische lymphatische Hyperplasie hin. Nach Beendigung der Behandlung verschwanden alle klinischen Zeichen und körperlichen Anomalien innerhalb von zwei Tagen. Durch die anschließende Behandlung mit radioaktivem Jod wurde die Katze von ihrer Hyperthyreose geheilt. Die Lymphadenomegalie kehrte in keinem Stadium zurück, und die Katze ist derzeit asymptomatisch. Obwohl die Verabreichung von Methimazol zur Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen mit vielen Nebenwirkungen verbunden ist, wurde nach Kenntnis der Autoren bisher noch nicht über eine Lymphadenomegalie berichtet.
 
  • Like
Reaktionen: teufeline und paperhearts
In dem Zusammenhang auch immer interessant, finde ich:

Cutaneous lymphoid hyperplasia mimicking cutaneous lymphoma in a hyperthyroid cat - PubMed

Generalised lymphadenomegaly associated with methimazole treatment in a hyperthyroid cat - PubMed

„Generalised lymphadenomegaly associated with methimazole treatment in a hyperthyroid cat“ hab ich als PDF, falls Interesse besteht.
Wurde mit den Ergebnissen der zytologischen Untersuchung von der Uni Gießen mitgeschickt. Leider war's bei uns aber ein Lymphom.
Mein Kater zeigte die Symptome auch nach Methimazol Gabe. Sein Krebs war vermutlich auch ein Lymphom. Genau wissen wir es nicht, da wir keine Biopsie haben machen lassen.
 

Ähnliche Themen

C
Antworten
16
Aufrufe
6K
tiha
T
NikaLachs
Antworten
16
Aufrufe
1K
little-cat
L
Jutta U.
Antworten
1
Aufrufe
1K
Lillyrose
Lillyrose
Y
Antworten
35
Aufrufe
2K
Löwenmutter
Löwenmutter
Hero Katerchen
Antworten
180
Aufrufe
7K
Hero Katerchen
Hero Katerchen

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben