Wer, wie, was?

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Asjah

Asjah

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4. Januar 2010
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Salú ihr Lieben,
seit Oktober wohnt bei uns eine bezaubernde Katzenlady (Alter ca. 2Jahre, kastriert, Rasse: Quer durch den Garten), die leider etwas "gestört" ist. Klingt doof, ich weiß, ich mags auch nicht, dieses Wort in den Mund zu nehmen, denn ihre "Störung" ist nicht ihr eigenes Verschulden und mir persönlich ist es pupsegal, ob sie nun etwas ängstlicher ist oder nicht, hauptsache, es geht ihr gut und es gelingt uns, ihr ein schönes Leben zu bereiten. Sprich, sie darf gerne sein wie sie will und ist. Ick hol mal ein weig aus zum besseren Verständnis:

Sie stammt aus einem Saustallhaushalt und hatte während ihrer letzten Tage dort einen Ehrenplatz im Badezimmer, da sie "plötzlich" alles vollgepinkelt hat - der Gestank dort war abartig, es sah aus als wären gleich mehrere Bomben eingeschlagen, nur Trampelpfade gesäumt von Bergen mit Zeug und Müll.
Also schnappte sich mein Freund die Lütte nachdem er den Besitzer (ein ehemaliger Schulfreund von ihm) davon überzeugt hatte, er müsse sich erst mal um sein Leben kümmern bevor er andere Lebewesen mit seinen Problemen quält. Vorbesitzer war mehr als einverstanden, denn er hatte schon mit dem Gedanken gespielt, sich dieser garstigen Werkatze zu entledigen (aussetzen war das Wort welches er benutzte), welche ihm sein schönes Zuhause vollpinkelt.

Hier bei uns ist jeder Schuss ein Treffer ins Klo und zwar ab dem ersten Tag - also scheint die Unsauberkeit doch (zur großen Verwunderung des Vorbesitzers) Umgebungsbedingt gewesen zu sein. Wir mussten sie leider schon am ersten Tag quälen, ihre Krallen waren so lang, dass sie nicht richtig laufen konnte, ihre Augen waren entzündet und ihre Haut schuppiger als der Kopf von Lagerfeld. Also wurden Krallen geknipst, die Augen mit Kamille und Salbei behandelt und das Fell gut durchgebürstet. Ihre Haut ist wieder in Ordnung und ihr Fell ist weich wie das eines Chinchillas - was ihr den Namen Wölkchen eingebrockt hat. Ihre Augen sind auch wieder okay und laufen kann sie wie der Wind, eine Fehlstellung auf der linken Hinterhand besteht leider, aber eine Behinderung ist zum Glück nicht merklich, unsere TÄ ist sehr zufrieden gewesen bei der allgemeinen Bestandsaufnahme.

Seit ihrem Einzug gab es viele Premieren: das erste Mal Nassfutter (höh? Was ist das für glibschiges Zeug? Riecht aber ganz okay...), ein sauberes, befülltes Klo, der erste Kratzbaum, Spielzeug, Kuschelecken, Kuschelhöhlen, Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten und PLATZ zum rennen, toben, hüpfen, schlafen, verstecken etc.
Spielen ist eine Sache, die sie langsam für sich wiederentdeckt (ich gehe naiv davon aus, dass sie als Kitten getobt hat wie ein Wirbelstürmchen), und kuscheln ist auch ganz toll. Wenn ich bedenke, wie sie Anfangs panisch vor jedem Geräusch, vor jeder Bewegung getürmt ist muss ich sagen, dass sie täglich enorme Fortschritte macht. Klar ist ihr Fluchtreflex gut ausgebildet, aber langsam kommt auch eine kecke, freche Seite zum Vorschein, was uns in manch weichen Moment das Wasser in die Augen treibt vor Rührung.

Sie hat großen Mut bewiesen, während ihrer Eingewöhnung und im täglichen Miteinander, ich hab das Gefühl spüren zu können, dass sie eigentlich nicht ängstlich sein will. Selbst unser Bad ist kein gefährlicher Ort mehr (sie schrie Anfangs immer wie am Spieß wenn sie dran vorbeilief), sie kommt nun zu Besuch wenn Mensch sich auf dem Lokus niederlässt und ich bin stolz wie Bolle auf sie.

Alles in allem entwickelt sie sich prächtig und überrascht uns fast täglich mit neuen Mutproben und Vertrauen, welches sie uns entgegenbringt. Sie ist sehr sanft, beim spielen fährt sie nie die Krallen aus, wenn sie die Hand festhält, dann tut sie so, als würde sie reinbeißen, aber dann bekommt man meist einen Schlecker und sie beömmelt sich. Auch redet sie unheimlich viel, sie schnackt und mauzt uns dauernd an und freut sich, wenn sie Antwort auf Menschisch bekommt, wir versuchen, zu ergründen was sie mit welchen Lauten sagen will. Hunger, ich will kuscheln, ich will spielen und "Hey Leute, ich war auf Klo - es gibt was wegzuräumen" kann man mittlerweile einwandfrei interpretieren. Sie ist sehr penibel mit ihrem Klo und ist immer entzückt, wenn wir dort auf Ausgrabungsmission gehen, als Belohnung gibt es nen Schlecker auf die Nase oder eine Kopfnuss :D.

Nun soll die Lütte nicht alleine bleiben, ein Kumpel oder eine Kumpeline soll ihr vorgestellt werden, wie aufregend. Nun haben wir jedoch das Problem, dass wir nicht wissen, wann ein guter Zeitpunkt dafür wäre, da sie ja noch irgendwie in der Entwicklung steckt. Meine TÄ meinte, wenn sie schon bei uns im Bett schläft während wir drin liegen, dann sei das schon ein Zeichen dafür, dass sie sich heimisch fühlt. Aber sie schläft schon länger bei uns im Bett und trotzdem verzeichnen wir weiterhin Erfolge, was den Sieg über Väterchen Panik betrifft.

Wann weiß ich, dass sie bereit ist für eine neue Herausforderung der doch größeren Art? Wir wollen sie ja nicht überfordern sondern sie behutsam Stück für Stück fördern. Sollen wir noch ein, zwei Monate warten? Und was für ein Partner sollte es werden - jetzt dürft ihr ungeniert mit Erfahrung protzen. Eine Katze oder ein Kater? Jung oder gleichaltrig? Ebenfalls scheuer oder Hans-Dampf in allen Gassen?
Je mehr Leute ich frage, desto mehr Antworten bekomme ich. Die einen sagen, eine vom Charakter ähnliche (Geschlecht spielt keine Rolle), Andere sagen, lieber was weibliches, noch Andere meinen, ein Kater wär perfekt. Dann wäre es gut, wenn wir ein mutigeres Tier dazunehmen - das würde sie angeblich animieren, ebenfalls mutig zu sein. Und im TH sagte man mir: "Kommen sie einfach vorbei und suchen sich was Hübsches aus" :D. Wir wollen ja in erster Linie einen Partner für SIE und nicht einen für UNS. Da ist es mir völlig egal, ob sie nur drei Beine hat oder schielt, Felllänge, Farbe etc ist ebenfalls wurscht, ob sie Tapete schreddert oder meint, Menschen doof zu finden ist ebenfalls sekundär - wenn sich die Beiden verstehen kriegen wir alles andere schon hin.

Ich weiß, schon wieder solch Anfängerfragen - ich schäme mich gebührend nächstes Jahr dafür ;). Mir sind meine bisherigen Infos einfach nur zu vage und ich will nicht, dass alles in einer Katastrophe endet nur weil ich in meiner Ungeduld was die Abschaffung der Einzelhaltung betrifft war. Deswegen wende ich mich vertrauensvoll an euch und hoffe, ihr habt den ein- oder anderen Spitzeninsidertip für mich.

So, nen Roman geschrieben, danke für eure Geduld :)
LG
Asjah
 
A

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uff... normalerweise schalt ich bei soviel Tet ab, aber hier konnte ich nciht aufhören zu lesen.

Erstmal herzlich willkommen, super, dass ihr die Maus da rausgeholt und nicht weggeschaut habt.

Bilder fehlen noch / so als Wink mit dem Zaunpfahl :D

Zu deiner Frage, hast du das Gefühl sie ist schon soweit? Was sagt dein Bauch?
Kater spielen anders als Katzen (nicht immer, aber sehr oft sind sie rauher und derber) der Charakter spielt da eine große Rolle, vom Alter her würd ich sagen gleichalt +/- 2 Jahre.
 
Herzlich willkommen und dein Post ist echt toll zu lesen.
Noch toller,daß du der kleinen Zaubermaus die Gelegenheit gibst zu erfahren,daß Menschen auch richtig nett und lieb sein können,danke:)

An deiner Stelle würde ich einen Gefährten aussuchen,der den Umgang mit Menschen nicht scheut und ein soziales Verhalten gegenüber anderen Katzen hat.
So kann er/sie deinem anderen Katzerle helfen,noch mehr Vertrauen gegenüber den Zweibeinern zu haben.

Und so wie du erzählst,kann es nicht mehr lange dauern,bis der Spielkamerad einzieht ;)
 
Hach schön! Ihr habt das Herz am rechten Fleck!:pink-heart:

Ich würde eine Dame wählen. Alter ähnlich. Was mir sehr wichtig wäre, eine Katze die sehr sozial ist. Also eine Katze die aus einer größeren Gruppe kommt.
Sie sollte nicht zu wild und nicht zu dominant sein.

Es wäre nicht schlecht, wenn sie eher von einem Selbstbewussten Schlag ist. Damit sich Eure Maus noch was ab schauen kann.

Aber das aller, aller wichtigste ist, dass sie andere Katzen mag und keine Einzelkatze ist.

Mit den Ansprüchen würde ich mich ans Tierheim oder besser noch an eine private Katzenhilfe wenden. Die gibt es in allen größeren Städten.
 
Danke für euer Durchhaltevermögen und für die Tips, das liest sich ja schon ganz anders als "nimm was de willst, alles geht irgendwie vielleicht".

Eine private Katzenhilfe wäre mir sehr recht, da die Tiere dort ja nicht unter "Laborbedingungen" existieren sondern oft ja wie in einem "normalen" Zuhause - da kann man den Charakter/ das Verhalten wohl ein wenig besser einschätzen. Nicht, dass ich ein Problem mit Tierheimen habe, versteht mich nicht falsch - aber ich wohne in Wolfsburg und unser "Tierheim" ist Eigentum einer Dienstleistungsgesellschaft (ich hoffe ihr könnt euch denken worauf ich ganz vorsichtig hinaus will?).

Dann werde ich mich mal schlau machen, aber wenn ihr Jemanden kennt oder vielleicht selber eine Katzenhilfe in unserer Umgebung seid dann dürft ihr jetzt "Hier! HIIIIIEEEER!" schreien :).
Vorkontrollen und Nachkontrollen sind kein Problem, hier kann gern Jeder gucken kommen und vielleicht auch einige Tips da lassen (´n Kaffee oder Tee gibts auch:)), denn ich hab noch eine Menge zu lernen.

Also eine Katzendame mit Sinn für Stil und Benimm ;). Mein Freund motzt schon was von "Weiberhaushalt", bin jetzt einfach nur froh, dass wir eine grob umrissene Strategie haben und in etwa wissen, wonach wir die Augen offen halten sollten.

Das wird ja wieder spannend, mit neuer Eingewöhnung und so weiter, ich hoffe, es ist kein Problem dass das Eingewöhnungszimmer gleichzeitig Wölkchens KaKlo, "Fernseher" (Aquarium :D) und Futterstelle beherbergt? Wenn ja, dann muss es sich die "Neue" erst mal in unserem Schlafzimmer gemütlich machen (toll, mit großem Bett zum drunterkriechen und prima offener Kleiderschrank :D), das wäre das einzige Zimmer welches keinen Druchgangcharakter besitzt und von Wolke nicht so innig genutzt wird. Wir würden dann selbstlos die Couch zum schlafen beziehen ^^.
Und dann Tür offen oder geschlossen? Bei der Lütten hatten wir die Türen von Anfang an alle offen, da ich dachte, es wäre gut wenn sie aus ihrer Sicherheitszone schon mal einen Blick auf ihren Besitz erhaschen kann - und ich gebs ja zu, wir haben eine Aversion gegen wegsperren, verriegeln und verrammeln und Wölkchen scheint geschlossene Türen auch blöd zu finden, von daher ergänzen wir uns schon ganz gut :D.

Wie schön, ich bin schon ganz wuschig - danke für Eure Hilfe, wer noch weitere Tips hat: nur zu, ich les mir brav alles durch :).
Liebe Grüße (Bild von der Lütten jetzt mein Avatar)
Asjah
 
Also, vorab: ich freue mich sehr, dass ihr das Mäuschen gerettet habt :)
Also, seit Oktober ist sie bei euch, ich finde es nun nicht zu früh, ich habe meine seit Mitte Oktober und würde behaupten, ihren Charakter einschätzen zu können...
Dass da Wölkchens Futter und Kaklo drinstehen (beides in einem Raum? Das mögen die Mietzen aber eigentlich nicht so gerne) kommt drauf an, ob das gut ist. Ich würde sie erstmal komplett separieren. Aber, letzte Tage habe ich einen Kater kennengelernt, der war sowas von freundlich und anhänglich, den hätte man sofort zu einer anderen Katze stecken können... Denke, das muss man situativ entscheiden.
Hast du dich schon bei den Notfellchen hier im Forum umgeguckt? Da gibt es so viele tolle Katzis, die suchen... :)
 
Gerettet klingt ja, als hätten wir uns den Weg zu ihr freigekämpft und sie schrecklichen Klauen entrissen ;). Sicherlich ging es ihr dort gar nicht gut, aber ich denke, dass ihr Vorbesitzer große Probleme hat. Dass wir die Katze zu uns nahmen war nicht nur gut für sie, sondern auch gut für ihn, er kann ruhigen Gewissens schlafen und sich auf die Bewältigung seiner Probleme konzentrieren.
Ich schreibe das, damit man auch das Elend des Menschen nicht vergisst - er hat riesen Mist gebaut und als normal Denkender kann man zornig sein, aber er ist sich überhaupt keiner Schuld bewusst. Ich bin mir sicher fragte man ihn, würde er einem erzählen, wie toll er sich um die Katze gekümmert hat und dass es ihr sehr gut bei ihm ging und seine Wohnung tip-top aussieht. Er hat eine sehr gestörte Wahrnehmung von sich und seiner Umwelt, schon dass er sie fast 2 Jahre für einen Kater hielt spricht Bände.

Zur Futterstelle: Als sie hier einzog war sie in ihrem Zimmer und traute sich 3 Tage lang nicht raus, also haben wir ihr das Futter reingestellt. Und als sie sich raustraute, stellten wir das Futter in die Küche -> fand sie doof. Nach 3 Tagen rumgemotze stellten wir´s ins Wohnzimmer -> auch doof. Es klang zwar lustig, wie sie beim fressen geschimpft hat, aber wir wollten sie ja nicht aufregen, die kleine Hoheit ;). Badezimmer konnten wir nicht ausprobieren da sie sich lang nicht rein getraut hat (und es ist auch nicht unbedingt ein guter Ort fürs Essen...) und Schlafzimmer wollten wir nicht :D. Also stellten wir es wieder in "ihr" Zimmer und sie war zufrieden. Das Klo steht aber in einer Niesche, es ist sozusagen abgetrennt vom eigentlichen Zimmer.

Der Neuzugang wird unser Schlafzimmer beziehen, da hat sie Ruhe und Deckung im Rücken wenn sie auf erste Erkundungstouren geht. Unsere Wohnung ist groß genug, dass sich die beiden spielend aus dem Weg gehen können wenn sie das wollen und wenn wir im Wohnzimmer schlafen wird die Lütte sicher nicht böse auf uns sein, da sie sich Nachts dorthin legt wo wir liegen, es muss für sie nicht unbedingt das Schlafzimmer sein zur Nachtruhe :).
Nochmals vielen Dank für eure Tips, jetzt bin ich schon viel gelassener was dieses Thema anbelangt :D.
Ich werde dann berichten, wenn wir eine passende Partnerin für Wölkchen gefunden haben.
LG und einen prächtigen Abend euch und euren tierischen Begleitern
Asjah
 
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Hut ab!!
Ich finde DEINE/EURE WAHRNEHMUNG jendefalls sehr aufmerksam.
Deine schreibweise ist zudem sehr unterhaltsam.:muhaha:

Nochmal was zu dem zukünftigem Familienzuwachs.
Ich würde Euch auch eine etwa gleichaltrige Katze empfehlen.
Sie sollte idealerweise eher ruhig sein, dem Mensche zugetan und vertauensvoll, damit sie als gutes Beispiel voran geht und Eurem Wölckchen neu Wege aufzeigt und natürlich sehr sozial und nicht dominant.
So in etwa würde ich mir die perfekte Ergänzung zu Eurem Glückskind vorstellen.

Was die Eingewöhnung angeht, würde ich es einfach auf mich zu kommen lassen.
Die beiden werden Euch schon deutlich zeigen, wie sich dass vorstellen.
Wie ich schon schrieb, halte ich Eure Wahrnehmung für annehmbar und so habt Ihr mein vollstes Vertauen, die Lage zu meistern!!!

Der Zeitpunkt scheint mir jetzt eigentlich günstig.
Wartet man zu lange, verteitigt sie evtl. ihr Revier noch deutlicher.
Mittlerweile scheint sich ja bei Euch angekommen zu sein und die neue Freundind schlägt hoffentlich Brücken zu noch unerreichten Ufern.
Ich freue mich jedafalls schon riesig auf weitere Berichte von Eurem Glückskind und warte gespannt auf das zweite Glückskind, das bei Euch einziehen darf!!

Lg
 

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