Warum BIO einfach besser is(s)t!

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PhilippS

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5. November 2007
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Hallo ;)


Erzeugnisse aus biologischem Anbau waren in den letzten Jahren sicherlich die größten Trends in der Lebensmittelbranche. Trotzdem gibt es noch viele Unklarheiten bezüglich den Vorteilen dieser Produkte. Ich hoffe mit diesem Text etwas Klarheit in die ganze Thematik zu bringen und vielleicht den einen oder anderen davon zu überzeugen, doch mal lieber etwas mehr BIO für’s Tier und auch für sich selbst zu kaufen.


Einleitung
Der Gedanke der ökologischen Landwirtschaft entstand auf der Suche nach einer Landwirtschaftsform im Einklang mit der Natur. Der Umweltschutz, naturschonende Produktionsmethoden sowie die Würde des Tieres stehen hierbei an erster Stelle. Aus diesem Grund verzichtet die ökologische Landwirtschaft auf den Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide (Fungizide, Herbizide, Insektizide etc.), synthetischer Wachstumsförderer, synthetischer Düngemittel, Gentechnik und Lebensmittelbestrahlung, wie sie in der industriellen Landwirtschaft üblich sind.
Alle wichtigen Daten zur biologischen Landwirtschaft werden in der EG-Öko-Verordnung zusammengefasst, deren Einhaltung durch die jeweiligen Öko-Kontrollstellen sowie durch die verschiedenen Anbauverbände (demeter, Naturland, Bioland,…) kontrolliert wird.
Wichtigstes Erkennungsmerkmal eines ökologisch produzierten Produktes in Deutschland ist das Bio-Siegel:
180px-Bio-Siegel-EG-%C3%96ko-VO-Deutschland.svg.png

Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikiped...80px-Bio-Siegel-EG-Öko-VO-Deutschland.svg.png


Bio ist…

…Tierschutz
Besonders wichtig für Tierfreunde ist die artgerechte Haltung der Nutztiere. Während es bei der konventionellen Landwirtschaft nahezu keine Einschränkungen bezüglich der Haltung von Nutztieren gibt, müssen Biolandwirte einiges zum Wohle der Tiere beachten, um diese letztendlich auch als „bio“ verkaufen zu dürfen.
Die Tiere haben mehr Platz, Einstreu, Luft und Licht im Stall, zudem wird regelmäßig Ausgang ins Freie gewährt.
Selbst „existenzielle“ Grundvoraussetzungen wie Tageslicht, Frischluft, soziale Interaktion mit Artgenossen oder Bewegungsfreiheit sind bei konventioneller Landwirtschaft NICHT vorgeschrieben.
Die gravierenden Unterschiede lassen sich gut am Beispiel der Biolandrichtlinien für Masthühner nachvollziehen:
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Hier sind die Haltungsbestimmungen weiterer Tierarten zu finden: Biotiere stellen sich vor


…Umwelt- und Klimaschutz
Die deutschen Bio-Anbauverbände schreiben eine Eigenversorgung von 50% der Futtermittel bei Nutztierhaltung vor. Zudem müssen die Futtermittel aus ökologischem Anbau stammen. Futtermittel für die konventionelle Landwirtschaft stammen häufig aus den Regenwaldregionen, wo Regenwald zum Anbau von Futtermitteln abgeholzt wird. Durch die dortigen Besonderheiten des Bodens ist eine dauerhafte Bewirtschaftung nicht möglich und es kommt zur Versteppung der Landschaften. Dadurch wird die „grüne Lunge“ der Erde immer mehr zerstört.
Zudem wird bei der ökologischen Landwirtschaft deutlich weniger Energie verbraucht (durchschnittlich 65% weniger als bei konventionellem Anbau), wodurch auch der CO2-Ausstoß um etwas 60% gesenkt wird. Außerdem wird die Eutrophierung (Belastung mit Stickstoff und Phosphor) des Bodens, die Trinkwasserbelastung, Bodenschäden und –erosion gesenkt. Des Weiteren wird die Artenvielfalt und die mikrobielle Biomasse des Bodens gestärkt.



…Schutz der 3. Welt
Weil beim ökologischen Landbau weitestgehend auf Eigenversorgung bei den Futtermitteln achtet wird, werden viele ärmere Länder dieser Erde gestärkt.
So hungern derzeit 40 Millionen Menschen in Brasilien, obwohl die Landwirtschaft einen ausreichenden Ertrag von weit mehr Menschen liefert. Allerdings werden diese landwirtschaftlichen Erzeugnisse lieber an Masttiere in der westlichen Welt verfüttert, anstatt sie hungernden Kindern zur Verfügung zu stellen. Dieser Sachverhalt lässt sich mit der ökologischen Landwirtschaft weitestgehend vermeiden. Also BIO gegen den Welthunger.


…eine Verbesserung des Arbeitsmarktes
Aufgrund der deutlich geringeren Arbeitsproduktivität im biologischen Landbau werden mehr Arbeitskräfte zur Herstellung der gleichen Menge eines Bioproduktes im Vergleich zu konventionellen Produkten benötigt. Das belebt den Arbeitsmarkt.


…ein Plus für die Gesundheit
So ist der Gehalt an Pflanzenschutzmitteln und Pestiziden in der ökologischen Landwirtschaft deutlich geringerer, bei tierischen Produkten ist zudem die Antibiotika- und Hormongabe untersagt. Die Möglichkeit des Freilaufes und dem damit verbundenen Grünfutter, führen zudem zu einem höheren Anteil an Omega3-Fettsäuren im Fleisch.
Dr. Alberta Velimirov untersuchte zudem die gesundheitlichen Auswirkungen von Biokost im Gegensatz zu konventionellen Produkten an einigen Tierarten. Die ökologischen Gruppen zeichneten sich durch eine höhere Geburtenrate und bessere Aufzuchtsergebnisse sowie geringere Infektanfälligkeit aus.



Ist der Preis von Bio-Lebensmitteln gerechtfertigt?
Ja!
Produkte aus dem biologischen Landbau stellen für den Hersteller einen deutlich höheren Kostenaufwand dar, welchen er zwangsläufig an den Verbraucher weiterleiten muss. So sind die Personalkosten durch die geringere Arbeitsproduktivität erhöht, zudem wird eine größere Nutzfläche durch die Einsparung von Düngemitteln sowie den größern Platzaufwand für Nutztiere benötigt.



Sind Bio-Produkte wirklich teurer?
Es gibt Anzeichen das die gesamtwirtschaftlichen Kosten für den ökologischen Landbau genauso hoch bzw. sogar geringer sind, als beim konventionellen Anbau. Zwar sind die Preise der Güter teurer, allerdings haben entstehen durch den biologischen Landbau deutlich weniger Folgekosten, die von jedem von uns getragen werden müssen. Zu diesen Folgekosten zählen die immer aufwändigere Aufbereitung des Trinkwassers, die steigende Umweltverschmutzung bzw. –zerstörung, die Bodenerosion ect.



Wo kann ich günstiges Biofleisch kaufen?
Meine „Lieblings-Biofleisch-Quelle“ ist der Fleisch-Shop:
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Sie können Biofleisch allerdings auch in (Bio)-Supermärkten, Bioläden oder Biometzgereien kaufen. Fragen sie auch explizit nach „unedlen“ Stücken, wie Herzen, Mägen oder fleischigen Knochen. Diese können meist auf Bestellung relativ günstig bezogen werden.



Was kostet mich Biofleisch bei meiner Katze?
Gehen wir von folgendes Bestellung beim Fleisch-Shop aus:
  • Bio-Hähnchenherzen 5kg
  • Bio-Hähnchenmägen 5kg
  • Bio-Putenmägen 5kg
  • Bio Herz/Rind 5kg
  • Bio-Lammfleisch 5kg
  • Bio Rindfleisch (fett) 5kg
  • Bio Rindfleisch (durchwachsen) 5kg

Ingesamt kommen wir mit den Versandkosten auf 231,68€ bei 35kg Fleisch.
Bei einer durchschnittlichen Futtermenge von 120g / Tag / 4kg Katze kommen wir auf durchschnittliche Tageskosten von 80 Cent pro Tag und Katze.


Bei zusätzlichem Dosenfutter sind es pro Tag:
  • Petnatur: 0,82€
  • Auenland: 1,75€
  • Biopur: 2€
  • Terra Pura: 1,35€
  • Almo Nature Bio Paté: 1,50€


Ich hoffe mein Artikel regt einige Fories zum Nachdenken über ihre Futterquellen an. Mir ist klar, dass sich nicht jeder 100% Bio leisten kann, aber selbst wenn es nur 20 oder 40% sind, so wäre das doch ein guter Beitrag zum Tierschutz, für die Umwelt, für die 3. Welt und letztendlich auch für das eigene Tier.



LG
Philipp
 
A

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Du hast die Dosen aus dem Aldi vergessen ,die sind wesentlich billiger.
LG,Josette
 
Philipp, das drucke ich morgen mal meinem Kollegen aus! Der hat schon wieder einen Neuzugang und jammert, dass der ihm die Haare vom Kopf frisst. Er frisst alleine mindestens 400 g Felix am Tag und zusätzlich noch viele leckere Häppchen... Ich habe ihm schon gesagt, dass er für diesen aufgerüschten Krempel in der Tat mehr bezahlt, als für hochwertigeres Katzenfutter, das besser verwertet wird und länger satt macht. Habe ihn auch gefragt, wovon er selber schneller und länger satt wird: Von einem 300 g Steak oder von 300 g Fleischwurst... Dieser Kater ist nämlich auch überhaupt nicht mäkelig.

Vielleicht sieht er seinen Irrtum eher ein, wenn er Preise dahinter sieht und bemerkt, dass er mit dem Billigfutter letztendlich doch draufzahlt.
 
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Bio ist wirklich gut, wenn auch nur halb soviel angebaut würde, wie als Bio verkauft wird ... :D:D:D:D
Könntest du das bitte näher erläutern?:confused:
Denn irgendwie bringt mich diese Aussage nicht wirklich weiter:confused:
 
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Zuletzt bearbeitet:
Das stimmt leider teilweise. Es gab schon einige Fälle, wo z.B. Bio-Gemüse aus Italien sich als nicht bio heraus gestellt hat.
Bio ist leider auch nicht gleich Bio, die EWG-Verordnung gibt sozusagen nur die Mindestbestimmungen vor, die erfüllt werden müssen, um etws als Bio deklarieren zu dürfen. Die Bestimmungen und Kontrollen der einzelnen Verbände (Demeter, Bioland, Naturland etc.) sind sehr viel strenger.
Daher bin ich bei Massen-Bio-Produkten, wie sie z.B. in Discountern verkauft werden, oft eher skeptisch. Nicht nur, weil viel Gemüse mit dem Herkunftsland Italien dabei ist.
Aber z.B. auch, weil Bio-Milch in Disounter-kompatiblen Mengen aus Dänemark importiert wird und immer noch 10 Cent günstiger ist als die im Bioladen aus der Region. Das da Unterscheide existieren müssen, liegt eigentlich auf der Hand. Wie bei allem anderen, muss man auch da leider genau hinschauen.

LG,
 
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Das Unterschiede zwischen den Anbauverbänden und der EG-Öko-Verordnung bestehen, habe ich ja auch nie bestritten. Ich werde es allerdings in der überarbeiteten Version des Artikels nochmal genauer beleuchten und ei Anbauverbände nochmal näher vorstellen.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass auch "normales" Bio nur mit dem staatlichen Siegel schon ein deutlicher Fortschritt ist. Bei vielen frischen Produkten wie Obst oder Gemüse schmeckt man den Unterschied in meinen Augen auch. Ein Bio-Gürkchen ist meist kein labbriges Etwas, sondern eine wirklich knackige Gurke.

Es gab schon einige Fälle, wo z.B. Bio-Gemüse aus Italien sich als nicht bio heraus gestellt hat.
Sicherlich.
Trotzdem ist es nicht die Masse, sondern ein winziger Bruchteil von schwarzen Schafen. Ich hatte bei meinen Recherchen auch einige Sachen über Grenzwertüberschreitungen von Schadstoffen und Bio-Produkte werden von der Lebensmittelkontrolle größtenteils als "gut" bewertet, sprich die Grenzwerte der Verordnungen werden eingehalten.
Ich finde man kann diese schwarzen Schafe nicht einer gesamten Branche anlasten. Züchter sind auch nicht generell schlecht, nur weil es "schwarze" Vereinszüchter gibt.
 
Ich finde man kann diese schwarzen Schafe nicht einer gesamten Branche anlasten.

Philipp, nein, das tue ich auch sicher nicht. Es vielmehr so, dass Bio in den letzten Jahren auch aus einer Nischenposition herausgekommen und mehr und mehr massenkompatibel geworden ist. Und in so eienr Situation wird es dann eben auch mal das ein oder andere schwarze Schaf geben, das sich im Zuge dessen Profit erhofft.
Ich bin sicherlich die letzte, die Bio genrell in Frage stellen möchte oder ähnliches.
 

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