Verletzter Freigänger, Besitzer im Urlaub

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Heini

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8. August 2009
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Hallo zusammen,

ich wollte mal eine Geschichte erzählen und gleichzeitig fragen, ob ich an irgendeiner Stelle falsch (rechtlich) gehandelt habe, weil so langsam kommt mir das wahrlich spanisch vor, was ich erlebe.

Die Vorgeschichte:
Ich wohne seit kurzem in einer recht großen Wohnanlage im Erdgeschoß - es gibt noch 11 andere Parteien im Erdgeschoß. Kurz nachdem ich hierher gezogen bin, tauchte beim Renovieren auf der Terrasse ein Kater auf, der wie selbstverständlich in der Wohnung stand und sich breit gemacht hat. Da ich bis vor kurzem selbst einen Kater hatte, hatte ich auch noch Futter da stehen, worüber er sich auch gierig hermachte.

Nach und nach wurde mir dann von Nachbarn erzählt, dass dieser Kater hier täglich auftauche, hier zig Futterstationen hätte und außerdem ausgesetzt sei.

Als er mal wieder zum Futtern (er macht hier täglich seine Runde bei mindestens 4 Nachbarn) kam, hab ich mir die Nummern im Ohr aufgeschrieben und TASSO angerufen und erzählt, was mir gesagt wurde.

TASSO hat dann die Verbindung zur Besitzerin hergestellt und ich erfuhr, dass der Kater halt so seinen Kopf hätte und wenn er irgendwo was Gutes zu Essen bekäme, würde er da öfter vorbeikommen. Ich war soweit beruhig, dass er ein Zuhause (ca. 200m von hier) hatte, ich gab der Besitzerin meine Nummer, sie mir ihre.

Das ist nun ein paar Monate her.

Diese Woche Dienstag
Am Dienstag kam der Kater nicht. Den ganzen Tag nicht. Selbst der Gärtner hat sich schon gewundert, wo er heute wäre.
Am Dienstag abend gegen 23 Uhr...es war sehr warm und ich hatte die Terrassentür noch offen, kommt der Kater angehumpelt. Mit dem vorderen rechten Lauf knickte er permanent ein. Man sah ihm an, dass er erhebliche Schmerzen haben musste.

Er fiel über das Futter her, versuchte sich dann zu putzen, wobei er sich auf den rechten Vorderlauf stütze und permanent dabei brummelte.
Danach war er schlagkaputt und lag apathisch da.
Ich habe sofort die Telefonnummerin der Besitzerin angerufen, aber landete auf deren Mailbox.

Ich war noch etliche Zeit wach und überlegte, ob ich noch in eine weit entfernte Tierklinik fahren sollte, sah aber, dass das Tier nicht akkut verletzt war und beschloß, den Arztbesuch am anderen Morgen zu regeln.

Diese Woche Mittwoch
Da ich bis morgends 8 Uhr immer noch keinen Rückruf der Besitzerin hatte, ging ich die 200m schnell zu ihrem Haus, nur um festzustellen, dass dieses verrammelt und verlassen war. Im Garten des Nachbarhauses war die Nachbarin aber da. Sie erzählte mir, die Besitzer wären in Urlaub. Sie würde den Kater auch kennen, aber seit die Besitzer noch einen kleinen Hund hätten, würde der auch nicht mehr zu ihr kommen. Sie versprach die Mutter der Besitzerin anzurufen.

Diese rief dann auch sofort zurück und war sichtlich entsetzt. Ihre Tochter hätte ihr gesagt, sie solle die Schildkröten füttern, der Hund wäre bei Freunden und um die Katze müsse sie sich nicht kümmern, die würde sich selbst versorgen und hätte was, wo sie hingeht.

Ich teilte ihr mit, dass das Tier zum Tierarzt muss, wobei sie mich dann auch begleitet hat.

Der Tierarzt stellte 40° Fieber fest. Äußerlich waren keine Verletzungen zu erkennen, das Abtasten gelang an diesem Tag nicht (der Kater wehrte sich angesichts des Fiebers und der damit verbundenen Knochenschmerzen nach Leibeskräften).

2 Spritzen (Antibiotikum und Schmerzmittel).
Im Beisein der Mutter der Besitzerin habe ich den Tierarzt dann gefragt, wie jetzt weiter zu verfahren wäre. Die Mutter meinte, sie könne den Kater zu sich nehmen, sie hätte zwar noch einen Hund, aber...
Daraufhin bot ich angesichts der Hundegeschichte der Nachbarin an, den Kater bis zum darauffolgenden Tag bei mir zu behalten. Die Mutter war damit einverstanden.

Diese Woche Donnerstag
Erneuter Tierarzt-Besuch mit der Mutter der Besitzerin. Ich habe dem Tierarzt alle möglichen Angaben gemacht, wie sich der Kater seit Mittwoch verhalten hat. Das Abstasten gelang diesmal besser, das Fieber war unten.
Äußerlich war nichts zu erkennen, eine Druckemfpindlichkeit am rechten Vorderlauf war noch da, der Kater humpelte auch immer noch, wobei er schon besser vorwärts kam, als Dienstag nacht.

Der Tierarzt meinte dann, der Kater könne wieder raus und wir sollten am Samstag erneut vorbeikommen zur Kontrolle. Mit der Mutter habe ich dann aber ausgemacht, dass der Kater vorerst noch in der Wohnung bleibt (gut-befahrene Strasse auf der er gerne sitzt...und so humpelnd wie er noch war käme er da wohl nicht schnell genug weg, wenn ein Auto käme). Sie war damit einverstanden und meinte, sie würde sich am Freitag telefonisch erkundigen und am Samstag wieder mit zum Tierarzt gehen.

Ihre Tochter (im Urlaub auf Mallorca), wisse von alle dem noch nichts - die würde sich eh nur Sorgen machen.

Freitag
Die Apathie des Katers war mittlerweile weg. Er humpelt aber immer noch. Einige Male war er am Motzen, weil er natürlich raus wollte, aber gerade Freitags ist auf der Strasse gut was los und ich hatte ja mit der Mutter Hausarrest vereinbart.
Es erfolgte übrigends kein Anruf.

Heute, Samstag, 10 Uhr
Tierarztbesuch. Allerdings ich allein. Von der Mutter weit und breit keine Spur.

Der Tierarzt tastete nocheinmal ab und stellte am Gelenk (wohl Schultergelenk) eine schmerzempfindliche Verdickung fest. Das müsse wohl unter Narkose geröntgt werden.

Ich habe dem Tierarzt dann die Vorgeschichte nocheinmal erzählt und ihm deutlich gemacht, dass ich in der Sache keine Entscheidungen zu treffen habe.

Die Besitzerin würde laut Aussage der Mutter heute aus dem Urlaub zurückkommen und ich würde sie dann an ihn verweisen (der Kater ist dort übrigends ohnehin bekannt als Patient wegen den Impfungen und einer Vergiftung, die er mal hatte).

Der Tierarzt war soweit dann einverstanden und sah wohl erstmal keinen akkuten Handlungsbedarf. Der Kater bekam nocheinmal 2 Spritzen, das Fieber vom Mittwoch war heute immer noch unten.

Hab ich da an irgendeiner Stelle falsch gehandelt ?

Ich hab so langsam meine Zweifel, was die Besitzer angeht und ich habe keine Lust, mir morgen oder übermorgne irgendwas anzuhören nach dem Motto "wenn ich meine Katze im Urlaub unversorgt draussen herumlaufen lasse, müssen sie sie nicht zum Tierarzt fahren".

Was wäre denn gewesen, wenn ich nicht die Telefonnummer der Besitzerin gehabt hätte? Hätte ich dann die Polizei rufen müssen, weil sich in meiner Wohnung eine mir unbekannte, verletzte Katze breit gemacht hat, die sich nicht anfassen und nach draußen befördern ließe ?

...bin etwas unsicher gerade
 
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A

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Ich finde, Du hast vollkommen richtig und im Sinne des Katers gehandelt und dafür gebührt Dir ein dickes Dankeschön! :D
Hättest Du die Telefonnummer der Mutter nicht gehabt, hättest Du wohl am besten eine Tierschutzorganisation oder Tierheim angerufen, die hätten Dir sicher geholfen, den Kater einzufangen und einem TA vorzustellen.
Insofern ist Dir da gar nichts vorzuwerfen - Du hast es vollkommen richtig gemacht und der Besitzerin gehören die Ohren lang gezogen! :mad:
 
Genau, so ist es.

Danke für deine Hilfe.

Wenn die Besitzerin die Kosten nicht tragen will, was ja noch nicht feststeht, dann wirst du weiter sehen müßen, evtl. mit Anwalt. Aber warte mal ab, die Mutter hat ja im Beisein des Tierarztes alles bestätigt.

Aber wenn das so weiter geht mit dem armen Kater würde ich mal überlegen zu fragen ob er nicht lieber bei dir wohnen darf. ;)
 
Du hast vollkommen richtig gehandelt !

Aber wenn das so weiter geht mit dem armen Kater würde ich mal überlegen zu fragen ob er nicht lieber bei dir wohnen darf. ;)

Die Überlegung hatte ich auch schon.
 
Danke für Eure Einschätzungen. Ich hatte nach all dem "ich melde mich" und dann meldet sich keiner schon so meine Bedenken...

Mittlerweile hat sich die Besitzerin telefonisch gemeldet. Ich habe ihr nochmal geraten sich an den Tierarzt zu wenden, da ich nicht sicher weiß, ob meine Zusammenfassung des Gesundheitszustandes vollständig war.

Um die Kosten gings bei der Sache ja weniger - die hätte ich dann zur Not wenn die Dame sich querstellt ja auch noch...was macht man nicht alles für so Fellknäuel.

Ob der Kater hier wohnen mag, wage ich zu bezweifeln - der hat ja noch 3 andere "Wohnugen" hier :)
Jedenfalls hoff ich, dass das, was er da hat, bald vollkommen auskuriert ist.
 
Toll gemacht! Solche verantwortungsvollen Nachbarn kann man sich als Besi doch nur wünschen! Hab auch einen Freigänger (der allerdings wenn ich weg bin in der Wohnung bleiben muss weil er sonst zu streunen anfängt, hängt zu sehr an mir) und wenn ich bei der Arbeit bin und jemand ihn verletzt auffindet würde ich mich auch "freuen", wenn sich derjenige richtig kümmert. Hast Du super gelöst finde ich!
 
Kannst Du nicht in meine Nachbarschaft ziehen? Dann könnte ich mal wieder ein paar Tage wegfahren ohne permanente Sorgen um unseren Kater :D
Wir haben zwar Leute, die ihm Futter hinstellen, aber mit einer verletzten Katze zum Tierarzt gehen, sich um ihn kümmern und sein Gejammer ertragen, das ist dann doch noch eine ganz andere Kategorie.
 
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