Vergesellschaftung sehr ängstliche, taube Katze

  • Themenstarter Schuffi
  • Beginndatum
  • #21
Die Futternäpfe stehen selbstverständlich an verschiedenen Stellen...
Ich bin zwar hier neu, auch das erste mal in einer Vergesellschaftung, aber kein Anfänger in Katzenhaltung. 😉
Am Gitter arbeiten würde ja nichts bringen-die Katzen greifen sich ja nicht unvermittelt an oder sind unfreundlich zueinander, sondern es ist eben diese Situation, die logischerweise erst ohne Gitter im Zusammenleben entsteht.
Jetzt, wo ich das gesehen habe, ist es natürlich leichter, vorher deeskalierend einzuschreiten, um dieses Verhalten zu unterbinden und abzutrainieren.

Die beiden bringen halt völlig verschiedene Voraussetzungen mit, was das Sozialverhalten anderen gegenüber angeht. Zucker hatte nur Mädels, die von ihm genervt waren und er passte sich an und Bam-Bam kommt von der Straße und aus einer Pflegestelle, wo er sich vermutlich durchsetzen musste. Trotzdem sehe ich keine Aggression, sondern eben nur "unpassendes" Verhalten.
Ich gucke jetzt erstmal nach anderen Plätzen oder einem guten Platz für Zucker für den Napf... 😉
 
A

Werbung

  • #22
Zucker geht gechillt irgendwo hin und Bam-Bam tippelt hinter ihm und schnüffelt.
Wenn Zucker dann stehenbleibt (am Futter meistens), dann zwickt/beißt(?) Bam-Bam zu und Zucker reagiert extrem verängstigt mit Hauen und Schreien.

Das wäre ja ein Verhalten, das man üblicherweise mit einem „Nein“ oder „Lass das“ unterbinden würde. Zumindest bis Zucker sich daran gewöhnt hat, dass da jemand an seinem Hintern klebt oder Bam-Bam versteht, dass Zucker das nicht mag.
Ich würde mal versuchen, Bam-Bam auf ein Lichtsignal zu konditionieren. Laser Pointer vielleicht? @miss.erfolg hattest Du nicht sowas u.a. zum Clickern mit Neelix?
 
  • #23
Das wäre ja ein Verhalten, das man üblicherweise mit einem „Nein“ oder „Lass das“ unterbinden würde. Zumindest bis Zucker sich daran gewöhnt hat, dass da jemand an seinem Hintern klebt oder Bam-Bam versteht, dass Zucker das nicht mag.
Ich würde mal versuchen, Bam-Bam auf ein Lichtsignal zu konditionieren. Laser Pointer vielleicht? @miss.erfolg hattest Du nicht sowas u.a. zum Clickern mit Neelix?

Ja hatte ich. Clickern hat super funktioniert, ich habe auch agility Training mit ihm gemacht.

Die Verhaltenstherapeutin, die wir hatten meinte aber, gerade bei tauben Katzen kommt man mit gezielter Ablenkung weiter. Das hatte ich dann immer gemacht, wenn er Lilo wieder gemobbt hätte oder auf dem Weg war, sie zu mobben. Klar besteht die Gefahr, dass er das dann als Belohnung ansieht aber sie meinte, das würde sich mit der Zeit geben. Mit einem Clicker hier zu arbeiten, macht nur Sinn, wenn man seine Aufmerksamkeit hat und das geht am besten durch Ablenkung. Ihre Aussage. Ich habe ihm ein Stopp Zeichen beigebracht (Handzeichen), was funktioniert hat, wenn ich seine Aufmerksamkeit hatte.

Clicker haben wir nur im gezielten Clicker Training verwendet. Also auf der Platzdecke oder im Agility Parcour
 
  • Like
Reaktionen: FraTraLi
  • #24
Ja, genau... Wenn Zucker damals so mit den Mädels stänkern wollte, habe ich immer ein -Nein- benutzt.
Ich dachte auch schon an eine Art Taschenlampe, denn auf Licht reagiert er eigentlich sehr gut. Aber ob das in der Situation ausreicht, bzw. den Impuls von -nein- setzt, weiß ich natürlich nicht.

Wie gesagt, jetzt wo ich gesehen habe, was der Auslöser ist, kann man gezielt dann an einer Ablenkung arbeiten, eventuell zusammen mit einem Lichtreiz.
 
  • Like
Reaktionen: FraTraLi
  • #26
Update:
Zucker ist leider sehr krank geworden. Tatsächlich akut los ging es an dem Tag, an dem auch die Auseinandersetzung gewesen ist-vielleicht hatten die Schmerzen/das Unwohlsein sogar etwas damit zu tun.
Gute Tierärzte sind hier rar, also zweimal letzte Woche bei der einen gewesen, Samstag in der Klinik mit Notdienst (haben allesamt bis auf hohe Kosten nicht wirklich was gebracht, trotz Verdacht meinerseits) und gestern dann hier in der Nähe in der Klinik gewesen. Neue Medikamente und heute geht es Zucker (auf Holz klopf) schon deutlich besser.

Die kranken Tage lag Zucker eigentlich nur auf Schränken/Brettern. Bam-Bam hat ihn auch nicht gestört und in Ruhe gelassen. Nachts sind sie nach wie vor getrennt und tagsüber unter Beobachtung zusammen.
Heute läuft Zucker wieder durch die Wohnung. Während Bam-Bam so "oh, schön, er läuft ja wieder. Hallo! Wollen wir vielleicht toben?" ist Zucker eher so "Iiih, ne Katze. Wo kommt die her? Will ich nicht, komm nicht so dicht. Du bist schuld an meinem Aua."
Also, ich denke, wenn Zucker wieder richtig fit ist, beginnen wir wieder mit nebeneinander Leckerlie und Spielen.

Erst dann würde ich die beiden auch mal (mit Kamera) alleine lassen. Bam-Bam ist sehr respektvoll, läuft ihm auch nicht hinterher. Einmal wollte er heute spielen (also, Zucker guckte um die Ecke und er pirschte sich halt mit wackelndem Po an zum Erschrecken/Toben), da habe ich ihn sanft von abgelenkt.
Zucker ist ja einfach noch nicht fit. Ich hoffe, das wird demnächst wieder. Ist ja in dem Alter auch immer so ne Sache....

Jedenfalls ist Bam-Bam eine ganz besonderes Katze. Geht schon alleine in die Schlafstube mit mir abends, liegt bei mir, schlabbert mir mein Gesicht sauber, spielt liebend gerne und verhält sich auch Zucker gegenüber so toll.
Häii hoffe, dass Zucker das auch bald erkennt und auf die Freundlichkeit vertraut. Dass auch es mal spielen darf (seine Mädels waren dafür ja nicht zu begeistern, daher ist er da auch so skeptisch jetzt).
Es liegen schlimme Tage hinter uns und noch viele anstrengende vor uns, aber ich hoffe, dass es dafür dann viele schöne gemeinsame Jahre werden.

Vielleicht noch eine Frage, die mich beschäftigt:
Bam-Bam ist extrem menschenbezogen, läuft uns hinterher, liegt bei uns, fordert Kuscheln und Spielen ein usw.
Ist es möglich, dass er sich Zucker gegenüber anders verhält, wenn wir als Menschen nicht anwesend sind?
So nach dem Motto "Wo sind meine Menschen? Wer bist du denn? Ich will meine Menschen!"?
 
  • Like
Reaktionen: Angelnc und Kitty25
  • #27
Huhu!

Nach einigen Wochen voller Aufregung, Stress und medizinischer Betreuung, bräuchte ich mal einen Rat(?) oder Erfahrung(?).
Ich wollte kein neues Thema eröffnen, aber hätte ich es gemacht, hätte es geheißen:
"Ein Kater immer selbstbewusster und dominanter, anderer Rückzug"

Der Beginn der Vergesellschaftung verlief tadellos. Die beiden waren interessiert, zugewandt. Man hat sich beschnüffelt, nebeneinander gelegen, geschlafen, gefressen. Alles entspannt. Zucker wurde dann ja sehr krank, nahm wenig am Leben teil.
Als es wieder besser ging, war der Neue immer noch interessiert. Aber man kann wirklich sagen, dass Zuckers Angst und Abneigung immer mehr zunahm und das ohne Grund (die beiden waren wirklich nie ohne Aufsicht und nachts getrennt).
Bam-Bam wollte immer mal spielen, Zucker reagierte ängstlich mit fauchen, Bammi ging meistens einfach.
Dann fing Zucker aber an, sich hinzuschmeißen, zu miauen, fauchen, Ohren anlegen und je öfter das ohne Grund(! Manchmal lief Bammi nur vorbei, ohne ihn anzugucken oder überhaupt irgendwie in seine Richtung zu agieren), umso mehr hatte ich das Gefühl, fand Bammi das auch nicht mehr witzig. Zu Beginn blieb Bammi immer cool, entweder, weil er das eh nicht mitbekam und weiter trottete oder er blieb auf Abstand sitzen, blinzelte, schaute weg, ging weg putze sich oder legte sich hin, ganz ohne Erwiderung mit Aggression oder dergleichen.
Der nämlich wiederum ist hier angekommen, vereinnahmt uns sehr und gefühlt genauso die Wohnung-wo Zucker sich zurückzog, kam er.

Mittlerweile konnte ich nicht mehr garantieren, dass Bam-Bam nicht doch handgreiflich werden würde in solchen Momenten-passiert ist das bisher aber nie-wie gesagt, die sind ja nie alleine und ein ablenken war immer möglich.
Jedenfalls lebt Zucker nun seit wenigen Tagen nur noch auf der oberen Ebene, Toilettengänge meidet er (meiner Meinung nach) und ist total angespannt.
Sodass ich jetzt entschieden habe, diese Situation zu beenden und wieder ein Gitter einzubauen (grade, weil Zucker ja noch in der Genesungsphase ist).
Die Verschlechterung entstand meiner Meinung nach durch Zuckers steigende Angst (deren Ursache ich leider nicht kenne, um in Zukunft anders damit umgehen , die Bam-Bam entweder missinterpretiert, davon genervt oder in seinem doch recht (mittlerweile) dominanten Verhalten verstärkt wird.
Die Wohnungsaufteilung (leider ist die Wohnung nicht groß) wird dieses Mal anders sein als zu Beginn-Bammi bekommt die Stube (der größte Raum) und Zucker den Rest (um sich möglichst weit bewegen zu können).

Ich würde mir das nun angucken, hoffe, dass Bam-Bam mit der Einschränkung der Räume einigermaßen zurecht kommt und erstmal warten, bis Zucker von sich aus wieder entspannt ist und ggf. Kontakt am Gitter aufnehmen möchte.
Zur Not könnte das Gitter auch länger drin bleiben, wenngleich ich natürlich ein schlechtes Gewissen habe, Bammi auf so kleinem Raum "zu halten".
Eine andere Lösung sehe ich aktuell nicht und bin so betrübt, dass es statt besser über Wochen eher schlechter wird, ohne einen konkreten Auslöser.
 
Werbung:

Ähnliche Themen

B
Antworten
5
Aufrufe
3K
Sandram25
S
S
Antworten
21
Aufrufe
1K
Schuffi
S
An-Mi23
Antworten
8
Aufrufe
540
Perron
Perron
K
Antworten
90
Aufrufe
24K
KnarriKä
K
Tiger&Fury
Antworten
2
Aufrufe
2K
Tiger&Fury
Tiger&Fury

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben