Unsere Neuen Plüschpopos

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Grani

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Hallo nochmal!

Wie ich in meinem Vorstellungsthread https://www.katzen-forum.net/threads/hallo-an-alle.244630/#post-6712804 bereits erwähnt habe, werden wir am Donnerstag erneut Katzeneltern. Wir freuen uns riesig! Aber nach der ersten Euphorie bekomme ich nun ein wenig Bammel. Doch erstmal von Anfang an:

Wir haben über eine Anzeige des Tierschutzes 2 süße Katzen gefunden. Die Beschreibung der beiden in Kurzform: Weibchen, ca. 2 Jahre alt, kastriert, gechippt und gegen Parasiten behandelt. Eine sehr verschmust, die andere eher verspielt. Wir haben auf der Pflegestelle also angerufen und durften vorgestern die beiden besuchen. Der erste Eindruck: Zucker! So unfassbar zutrauliche Mäuschen hab ich noch nicht gesehen. Keine von beiden war in irgendeiner Weise verschreckt von 4 großen in Jacke und Mundschutz gekleideten Gestalten, die sie noch nie zuvor gesehen haben. Die verschmustere ist sogar meinen Kindern auf den Arm gekrabbelt und hat ganz heftig Streicheleinheiten eingefordert. Also wirklich ich bin total von den Socken.

Was mir aber noch auffiel, waren die „Tränenspuren" an den beiden Süßies: Katzenschnupfen. Damit habe ich keine Erfahrung. Nach dem ersten Gucken blieben die Kinder bei den Katzen und die „Großen" sind zum Reden in den Wohnbereich gegangen. Dort haben wir dann die Geschichte der beiden erfahren:

Sie wurden bei einer Kastrationsaktion neben vielen anderen von einem Hof geholt. Nach der Kastration wurden sie jedoch nicht wie die meisten anderen wieder zurück sondern wegen des Katzenschnupfens in Behandlung gebracht. Sie sind laut Pflegemama wieder fit, nur die Augen sind noch ein bissi matschig. Bisher sind sie noch nicht geimpft. Eine von beiden hat weichen Kot. Zu fressen bekommen sie derzeit frei verfügbar Trofu und morgens u. abends ein ca Golfball großes Stück Rohfleisch. Für die Matschaugen gibt es Feligum L-Lysin. Eine bekommt noch Antibiotika, aber bis Donnerstag ist das durch. Soweit ich weiß muss ich dann nur noch gegen Ohrmilben behandeln. Sie gehen aufs Kaklo. Die Pflegestelle benutzt Holzpellets als Streu. Die Pflegemama hat die zwei seit 3 Wochen. Und kann dementsprechend auch nicht die Welt über sie erzählen. Der Vorbesitzer – wenn man ihn so nennen kann – erst recht nicht. Ich spare mir hier lieber Beschimpfungen und hoffe, dass Karma das richtet!

Nunja. Für uns war klar, das sind unsere neuen Babies! Wir haben uns mit der Pflegemama darauf geeinigt, dass sie die beiden am Donnerstag zu uns bringt und dann auch die Wohnung geprüft wird -wir hatten ein Video von unserem Zuhause mitgenommen, damit sie schon einen ersten Eindruck davon bekommt. Wir haben auch eine Decke von uns bei den Katzies ins Körbchen gelegt, wegen dem Geruch.

So. Das ist die Vorgeschichte. Jetzt ist das Ganze ein wenig gesackt und ich hab mich hier im Forum mal quergelesen und ich fühle mich etwas erschlagen. Was die alles haben könnten! Mir wird ganz schlecht… mit solchen Sachen hab ich mich nie auseinandersetzen müssen. Dem Verhalten nach sind es definitiv keine Wildlinge, aber dem Grad der Verwahrlosung nach schon. Die haben in ihrem Leben garantiert keine Tierarztpraxis von innen gesehen. Mein erster Einfall ist, bei der Pflegemutter den behandelnden Tierarzt zu erfragen, damit ich weiß, was alles bei den beiden genau gemacht wurde – und was nicht. Die ganzen Infos und Befunde gebe ich dann an meinen Tierarzt weiter, damit der schon mal die Grundinfos hat.

Ich hatte vor, zunächst alles genau so zu übernehmen, wie es auf der Pflegestelle gemacht wurde. Bis beide richtig angekommen sind. Jetzt weiß ich nicht: sollte ich schnellstmöglich zu meinem Doc oder ist das alles eh schon stressig genug und ich sollte erst gehen, wenn sie sich eingelebt haben – es sei denn es tritt eine Verschlechterung ein?

Mein Kopf ist mit Horrorszenarien gefüllt und ich brauche eine Strategie. Wer hat noch Erfahrung mit verwahrlosten Katzen und an was muss ich denken? Sind besondere Vorbereitungen nötig? Muss die Hausapotheke ergänzt werden? Auf was ist zu achten?

Ich freue mich auf eure Antworten
 
A

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Schön das es Katzen aus dem Tierschutz werden :D
Dürfen die beiden nach der Eingewöhnung raus oder sollen sie in der Wohnung bleiben?
Ja lass dir die ganzen Unterlagen geben.
Ich würde sie Zeitnah zum Tierarzt bringen. Es müssen ja auch die Impftermine abgeklärt werden.

Beim Füttern würde ich gleich gutes Nassfutter anbieten. Trockenfutter nur als Leckerli.
Zu regelmäßigen Rohfütterung kann ich nichts sagen.

Zur Eingewöhnung würde ich sie erstmal in einem Raum ankommen lassen.
Stell einen Karton rein diesen mit einen Sichtschutz versehen, dann haben sie eine Höhle zum Beobachten.
Und ansonsten viel Geduld.

Viel Spaß mit den beiden.
 
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Hallo und herzlich Willkommen im Forum! 😊

Da ich selbst als Pflegestelle Katzen von Bauernhöfen aufnehme, kann ich dir hoffentlich ein bisschen damit weiterhelfen eine sinnvolle Vorgehensweise zu finden und dir auch Tipps geben, worauf du achten solltest.

Die haben in ihrem Leben garantiert keine Tierarztpraxis von innen gesehen. Mein erster Einfall ist, bei der Pflegemutter den behandelnden Tierarzt zu erfragen, damit ich weiß, was alles bei den beiden genau gemacht wurde – und was nicht. Die ganzen Infos und Befunde gebe ich dann an meinen Tierarzt weiter, damit der schon mal die Grundinfos hat.
Das ist auf jeden Fall eine gute Idee, die Berichte des Tierarztes sollten immer von der Pflegestelle mit dem Tier übergeben werden, damit der neue Tierarzt weiß, was bereits gemacht wurde.
Vor allem musst du wissen, welche diagnostischen Möglichkeiten ergriffen wurden.

Ich hatte vor, zunächst alles genau so zu übernehmen, wie es auf der Pflegestelle gemacht wurde. Bis beide richtig angekommen sind. Jetzt weiß ich nicht: sollte ich schnellstmöglich zu meinem Doc oder ist das alles eh schon stressig genug und ich sollte erst gehen, wenn sie sich eingelebt haben – es sei denn es tritt eine Verschlechterung ein?
Habt ihr für den Anfang die Möglichkeit die Katzen in einem Raum zur Ankunft unterzubringen? Das kann beispielsweise ein Büro oder ein Gästezimmer sein, wenn ihr sowas habt. Das dient auch der Quarantäne, damit man im Zweifel beispielsweise bei einer Giardienbehandlung nicht so viel putzen muss 😉
Ehemalige Streuner bringen nämlich gerne Darmparasiten wie beispielsweise Giardien, Kokzidien, Cryptosporidien oder Tritrichomonas foetus mit. Diese sind Durchfallerreger und müssen entsprechend behandelt werden. Weißt du, ob hier getestet wurde?

Wie sieht der Katzenschnupfen aktuell aus? Was bedeutet matschige Augen? Tränen sie, oder ist hier noch eine Bindehautentzündung, ein Nickhautvorfall oder ähnliches vorhanden?

Die Fütterung ist bisher alles andere als optimal, daher würde ich die sofort umstellen. Wenn die Katzen bisher nur Trockenfutter und Rohfleisch bekommen und trotzdem eine der beiden weichen Kot hat, dann kannst du dich schon mal gedanklich darauf vorbereiten, dass sie bei Nassfutterfütterung erstmal Durchfall haben werden. Das ist aber nicht die Schuld des Nassfutters, sondern kommt daher, dass Trockenfutter Durchfälle gerne maskiert, weil die Katze in Summe nicht genug Flüssigkeit aufnimmt. Der Körper benötigt dann alles zur Verfügung stehende Wasser, die Kotkonsistenz ist optisch fest, aber die Ursache ist weder gefunden noch gelöst.

Warum Trockenfutter für Katzen eigentlich ungeeignet ist und wie eine gute Fütterung aussehen sollte findest du in diesem Zitat hier gut erklärt, das muss ich ja jetzt nicht alles nochmal abtippen 😅:
Trockenfutter, egal wie vermeintlich „hochwertig“, ist immer ungesund für Katzen, da es viel zu wenig Flüssigkeit enthält und dadurch die Entstehung von Harnweg- und Nierenerkrankungen begünstigt, für die Katzen sowieso sehr anfällig sind.
Da Katzen ursprünglich Wüstenbewohner waren nehmen sie den Großteil ihrer Flüssigkeit über die Nahrung auf und trinken in der Regel sehr wenig zusätzliches Wasser. Aus diesem Grund muss man versuchen den Flüssigkeitsbedarf so gut wie möglich über die Fütterung zu decken. Außerdem enthält Trockenfutter oftmals viele pflanzliche Inhaltsstoffe. Katzen fehlen jedoch in Magen und Bauchspeicheldrüse die notwendigen Enzyme für die Verdauung der pflanzlicher Bestandteile und auch der Darm ist ausschließlich auf die Verarbeitung fleischlicher Nahrung ausgerichtet. Ein weiteres Problem ist, dass Trockenfutter erst nach einer Weile im Magen der Katze aufquillt und somit erst verspätet ein Sättigungsgefühl eintritt. Das führt dazu, dass Katzen sich oftmals überfressen ehe sie merken, dass sie eigentlich satt sind.
Aus diesem Grund kann Trockenfutter bei Katzen zu Übergewicht und auch Folgeerkrankungen wie Diabetes führen.

Gefüttert werden sollte im Idealfall ausschließlich Nassfutter (oder Barf) und zwar so viel wie die Katzen fressen können. Gesunde Katzen haben in der Regel ein gutes Sättigungsgefühl und wissen genau wie viel Nahrung sie benötigen.

Langfristig ist es sinnvoll mindestens 3-4 verschiedene Marken (und auch verschiedene Sorten) Nassfutter zu füttern, um eine möglichst ausgewogene Nährstoffversorgung zu ermöglichen und zu verhindern, dass die Katzen sich auf ein bestimmtes Futter fixieren. Das führt bei Katzen nämlich rasch zu Mäkelei wenn dann "ihr" Futter vom Markt genommen wird oder sich die Rezeptur ändert.

Du kannst dich bei der Auswahl des Futters an folgenden Punkten orientieren:
  • möglichst hoher und genau deklarierter Fleischanteil
    • negatives Beispiel: "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. Geflügel 4%)"
    • positives Beispiel: "98% Rind (davon 30% Rindfleisch, 30% Rinderherzen, 20% Rinderleber, 20% Rinderlunge)"
  • keine pflanzlichen Öle, keine pflanzlichen Nebenerzeugnisse oder Eiweißextrakte
  • kein oder wenn dann nur ein geringer und genau deklarierter Pflanzenanteil (nicht schlicht "Getreide", sondern z.B. "5% Quinoa")
  • kein Zucker (kann auch als Karamell, Inulin, Rübenschnitzel, etc. deklariert sein)
  • keine EG-Zusatzstoffe
  • Ergänzungsfuttermittel sind nicht als Hauptfuttermittel geeignet
Einige gute Beispiele wären zum Beispiel Mjammjam, Tasty Cat, Omnomnom, Pfotenliebe, Catz Finefood oder Granata Pet.

Eine große Auswahl an mittel-bis hochwertiger Marken gibt es z.B. bei https://www.sandras-tieroase.de/ aber auch Fressnapf, Zooplus und Co. haben inzwischen rechte viele empfehlenswerte Futtermarken im Sortiment.

Eigentlich - und das muss ich leider ganz klar sagen - sollte für dich als neuer Halter in nächster Zeit überhaupt kein Tierarztbesuch notwendig sein. Denn sowohl die Behandlung der Ohrmilben, des Katzenschnupfen, des weichen Kots und vor allem auch die Impfungen sind Aufgabe der Pflegestelle!

Hier verlässt kein Tier meine Wohnung, das nicht gesund und vollständig geimpft und durchgecheckt ist. Alles andere empfinde ich als unseriös. Bauernhofkatzen und ehemalige Streuner können viele Baustellen mitbringen, wenn man die Erfahrung damit hat ist das alles gut handelbar. Das hat aber üblicherweise der neue Halter nicht, die Pflegestelle aber schon. Sie trägt auch die Verantwortung für die Tiere. Das stößt mir an dieser Stelle wirklich sauer auf. Ich bin auch etwas hin und her gerissen, was ich euch da raten soll.

Das absolute Minimum ist, dass die Katzen nur geimpft vermittelt werden. Jeder Umzug birgt ein neues Mikroklima und neue Keime, die auf das Immunsystem der Katze treffen. Noch dazu haben sie ja bereits Katzenschnupfen und die tränenden Augen sprechen sehr für Herpes. Umzüge sind Stress und Stress ist ein Faktor, der einen Herpesausbruch bewirken kann. Hier hilft die Impfung, denn sie schwächt auch bei bereits infizierten Katzen den Krankheitsverlauf ab. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz, denn geimpft werden dürfen nur gesunde Tiere, heißt das ist erst nach Abschluss der Antibiotikabehandlung möglich und wenn alle anderen Gesundheitsprobleme behoben sind. Das kann schon mal dauern, ich hatte hier auch schon Katzen, die ich erst nach sechs Wochen auf der Pflegestelle impfen lassen konnte.

Ich würde dazu tendieren hier nochmal mit der Pflegestelle zu sprechen, ob die Katzen nicht bis zum Abschluss aller Behandlungen bei ihr bleiben können. Dann sollten die Katzen geimpft werden und ca. eine Woche später sind sie bereit für einen Umzug.
Möchtest du sie dennoch direkt am Donnerstag aufnehmen, so muss dir bewusst sein, dass die Ohrmilben weiter behandelt werden müssen, der Katzenschnupfen durch den Umzug wieder ausbrechen kann (wobei hier ja die Behandlung nicht mal abgeschlossen zu sein scheint, da die Katze aktuell noch unter Antibiose steht) und die Ursache für den weichen Kot bzw. eventuell auch Durchfall gefunden werden muss.
 
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ich stimme hier insgesamt zu, die behandlungen sollten abgeschlossen sein.

und dann sollte es erst mal eine gewisse stabilität der gesundheit geben, vor dem auszug zu euch. heißt, ihr braucht vielleicht noch etwas geduld. zumal es sein kann, dass die beiden nach dem umzug erst einmal auf tauchstation gehen, dann ist es für alle nur ein weiterer - unnötiger - stress, wenn ihr die beiden weiter behandeln müsst.

zur kot-problematik: was hat die PS dazu gesagt, wurde da mal gecheckt, was los ist? z. b. mit einer kotprobe?

wäre für die katzen sicher erst einmal besser, sich in der jetzt gewohnten umgebung zu erholen. und für euch auch. und dann sollte die impfung auch auf der PS erfolgen, dann ca. eine woche warten, damit die auch die impfung gut verknust haben.
 
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Vielen Dank für eure Antworten!

Dann hat sich also mein komisches Gefühl bestätigt. Ich werde mich nochmal mit der PS in Verbindung setzen und besprechen, wann wir die beiden bekommen und was bis dahin gemacht wird. Sie meinte, dass sie komplett voll ist mit Pfleglingen. Vielleicht ist das der Grund warum die beiden schon so bald abgegeben werden?! Aber sicher weiss ich es nicht. Ich will auf jeden Fall nicht, dass die beide aufgrund von Ungeduld leiden müssen - das mussten sie schon lang genug.

@rassekatze: wir hatten geplant die beiden als Wohnungskatzen zu halten. Ob die das auch so sehen und ihnen unsere Wohnung mit 12qm Balkon reicht, ist aber eine andere Sache. Wir sind uns bewusst, dass das ein Risiko ist, und wir werden es ausprobieren müssen. Die PS hat zugestimmt und für den Fall, dass sich die beiden bei uns nicht arrangieren können, gesagt, dass sie die beiden dann zurücknimmt.

Prinzipiell halte ich mich futtertechnisch nicht für total uninformiert. Meine alte Omi hatten wir damals auch von Billig-Trofu auf Animonda Carny, Macs und Mjam mjam umgestellt und komplett getreidefrei ernährt. Ich dachte halt, eine Futterumstellung wäre noch ein Stressfaktor und war mir unsicher, ob man das gleich machen sollte.

@Kayalina: Vielen Dank für deine Experten-Meinung!
Habt ihr für den Anfang die Möglichkeit die Katzen in einem Raum zur Ankunft unterzubringen? Das kann beispielsweise ein Büro oder ein Gästezimmer sein, wenn ihr sowas habt. Das dient auch der Quarantäne, damit man im Zweifel beispielsweise bei einer Giardienbehandlung nicht so viel putzen muss 😉
Ehemalige Streuner bringen nämlich gerne Darmparasiten wie beispielsweise Giardien, Kokzidien, Cryptosporidien oder Tritrichomonas foetus mit. Diese sind Durchfallerreger und müssen entsprechend behandelt werden. Weißt du, ob hier getestet wurde?
Sie könnten ins Bad, aber da wir nur eine Duschmöglichkeit haben, müssten wir halt auch täglich rein. Im Zweifel wäre meine Tochter auch bereit für die Zeit ihr Zimmer zu Verfügung zu stellen.

Über die mögliche Ursache des Durchfalles oder Tests (wie auch @minna e angefragt hat) habe ich keine Information von der PS erhalten. Ich werde das in dem Telefonat mit ihr aber auch nochmal ansprechen.

Wie sieht der Katzenschnupfen aktuell aus? Was bedeutet matschige Augen? Tränen sie, oder ist hier noch eine Bindehautentzündung, ein Nickhautvorfall oder ähnliches vorhanden?

Wie gesagt, ich habe keinerlei Erfahrung mit Katzenschnupfen. Keine hat geniest oder schlecht Luft bekommen. Bei einer war kaum etwas zu sehen, nur ein kleiner "Augenpopel" Die zweite hatte die typischen Tränenspuren rechts und links am Näschen und unter dem Auge. Die PS hat auch gesagt, dass von einer die Augen angegriffen wären. Aber von Bindehautentzündung oder Nickhautvorfall hat sie nichts gesagt (den müsste man auch sehen, oder?!). Ansonsten sahen die Augen klar aus.

Eigentlich - und das muss ich leider ganz klar sagen - sollte für dich als neuer Halter in nächster Zeit überhaupt kein Tierarztbesuch notwendig sein. Denn sowohl die Behandlung der Ohrmilben, des Katzenschnupfen, des weichen Kots und vor allem auch die Impfungen sind Aufgabe der Pflegestelle!

Hier verlässt kein Tier meine Wohnung, das nicht gesund und vollständig geimpft und durchgecheckt ist. Alles andere empfinde ich als unseriös. Bauernhofkatzen und ehemalige Streuner können viele Baustellen mitbringen, wenn man die Erfahrung damit hat ist das alles gut handelbar. Das hat aber üblicherweise der neue Halter nicht, die Pflegestelle aber schon. Sie trägt auch die Verantwortung für die Tiere. Das stößt mir an dieser Stelle wirklich sauer auf. Ich bin auch etwas hin und her gerissen, was ich euch da raten soll.

Das absolute Minimum ist, dass die Katzen nur geimpft vermittelt werden. Jeder Umzug birgt ein neues Mikroklima und neue Keime, die auf das Immunsystem der Katze treffen. Noch dazu haben sie ja bereits Katzenschnupfen und die tränenden Augen sprechen sehr für Herpes. Umzüge sind Stress und Stress ist ein Faktor, der einen Herpesausbruch bewirken kann. Hier hilft die Impfung, denn sie schwächt auch bei bereits infizierten Katzen den Krankheitsverlauf ab. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz, denn geimpft werden dürfen nur gesunde Tiere, heißt das ist erst nach Abschluss der Antibiotikabehandlung möglich und wenn alle anderen Gesundheitsprobleme behoben sind. Das kann schon mal dauern, ich hatte hier auch schon Katzen, die ich erst nach sechs Wochen auf der Pflegestelle impfen lassen konnte.

Ich würde dazu tendieren hier nochmal mit der Pflegestelle zu sprechen, ob die Katzen nicht bis zum Abschluss aller Behandlungen bei ihr bleiben können. Dann sollten die Katzen geimpft werden und ca. eine Woche später sind sie bereit für einen Umzug.
Möchtest du sie dennoch direkt am Donnerstag aufnehmen, so muss dir bewusst sein, dass die Ohrmilben weiter behandelt werden müssen, der Katzenschnupfen durch den Umzug wieder ausbrechen kann (wobei hier ja die Behandlung nicht mal abgeschlossen zu sein scheint, da die Katze aktuell noch unter Antibiose steht) und die Ursache für den weichen Kot bzw. eventuell auch Durchfall gefunden werden muss.

Und genau war der Punkt, warum ich mich gestern an euch gewendet habe. Und ich bin sehr froh, so tolle Antworten von euch zu bekommen. Ich fühle mich schlicht mit der Situation überfordert, weil ich keine Ahnung hab, auf was ich mich da einlasse, wenn die beiden Süßies noch halb krank zu uns kommen.

Deshalb steht mein Entschluss fest, dass ich als erstes heute mit meinem Mann drüber spreche und wir als nächstes nochmal mit der PS sprechen, dass der Durchfall abgeklärt werden soll und sie die Impfungen bekommen, bevor sie einziehen. Bin mir nur ein wenig unsicher ob sie das macht/machen kann, weil sie meinte, dass Impfstoffe aufgrund der Pandemie momentan knapp wären.

Ist Katzenschnupfen eigentlich heilbar oder kann das immer wieder kommen? Ich habe im Internet sowohl heilbar als auch chronisch gelesen. Wobei Chronische Verläufe dann auch immer ansteckend sind?! Das wäre nämlich auch ein wichtiger Punkt für mich. Gerade auch beim Stichwort Urlaubsbetreuung.

Was ist mit den Krankheiten wie FIV und FelV. Sollten sie auch getestet werden? Was hab ich vergessen, was in dem Telefonat noch abgeklärt werden muss?

Und mal nebenbei: Maaan, warum wird sowas nicht gleich gesagt? Dann weiß man worauf man sich einlässt. Vor dem Besuch wussten wir von nix, dann haben wir uns verknallt und jetzt haben wir den Salat :glubschauge: Naja, wir werden uns nicht unterkriegen lassen und alles dransetzen, dass die beiden - irgendwann - gesund und munter bei uns einziehen.:love:
 
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test auf fiv & felv wäre sicher auch eine sinnige sache. in einigen orgas ist das ja nach wie vor kein standart, aber es lässt sich sicher alles besprechen.

ich denke nicht, dass die beiden 100 pro wirklich chronische schnupfer sind. ich schätze, die sind eben durch ihre schlechten lebensumstände etwas angetitscht gewesen, waren nicht gut versorgt und sind dann natürlich anfälliger. das wird ja sicher durch gute pflege und wenn sie in einem stabilen umfeld sind besser. was übrigens bei sogenannten chronischen schnupfern auch hilft, weitere ausbrüche in schach zu halten.
 
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Ganz kurz, ich sitze gerade im Wartezimmer der Tierklinik. Mit einem Pflegi zum impfen ;) Es ist nicht immer jeder Hersteller verfügbar, aber ich habe seit Beginn von Corona mehr als 10 Katzen impfen lassen und das ging immer! Ich halte das für eine Ausrede.
 
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FIV und FeLV sollten in jedem Fall getestet werden, allerdings ist das in eurem Fall nun nicht dringlich da die Katzen weder in den Freigang kommen noch andere Tiere im Haushalt leben. Ich würde dir empfehlen es einfach mal anzusprechen und vorzuschlagen, dass du die Kosten dafür selbst trägst. Leider testen nämlich sehr viele Vereine und Tierheime ihre Katzen vor allem aus finanziellen Gründen nicht, obwohl es vor allem in Hinblick auf FeLV in meinen Augen absolut essentiell ist.

„Chronischen“ Katzenschnupfen gibt es in diesem Sinne nicht. Katzen, die sich beispielsweise mit Herpesviren infiziert haben, sind aber oftmals ihr Leben lang Träger und es kann durchaus vorkommen, dass es irgendwann wieder zu einem Ausbruch kommt. Wie @Kayalina schon geschrieben hat, passiert das vor allem in Phasen, in denen die Katzen großem Stress ausgesetzt sind, wie eben bei einem Umzug. Deswegen ist es auch so wichtig, dass die Katzen erst dann vermittelt werden wenn sie gesund und geimpft sind.

Wenn du nach dich nach den tierärztlichen Unterlagen erkundigst, lass dir bitte auch genau auflisten, zu welchem Zeitpunkt welches Medikament verabreicht wurde. Das kann in Hinblick auf weitere Behandlungen sehr wichtig sein.

Wie würdest du denn die Situation auf der Pflegestelle einschätzen? Leben sie dort in einer Gruppe mit anderen Katzen oder separiert in einem eigenen Raum? Läuft da ganze über einen offiziellen Verein?

Die Behauptung bezüglich des Impfstoffs klingt in meinen Augen etwas seltsam und eher nach einer Ausrede. Es stimmt zwar, dass bestimmte Medikamente im Moment eher knapp sind, aber ich habe in den letzten Monaten vollkommen problemlos insgesamt zehn Katzen impfen lassen bei drei unterschiedlichen Tierärzten.
 
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