unklare Anämie 2.0

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Tiffany_2

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8. April 2025
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Ich habe meine Anfrage schon einmal über einen anderen Kanal hier gestellt, bin aber offensichtlich zu unwissend bzgl. solcher Foren und habe vermutlich auch zu wenige Infos bereitgestellt (ich erhalte keine Rückinfo- irgendetwas mache ich wohl falsch).

Im Anhang befindet sich der Bluttest vom 08.04.2025 (relativ plötzlich auftretende Anämie). Heute hatte ich mit der Ärztin noch einmal Kontakt und stelle neuere Infos hier ein:

Tiffany ist 3,7 Jahre alt, wir haben sie vor 3 Jahren aus einem Tierheim aufgenommen. Sie lebt mit drei weiteren Katern als Freigängerin bei uns und war bisher gesund. Der Bluttest wurde vor zwei Tagen erhoben, nachdem wie sie mit akuter Anämie in der Praxis abgegeben haben. Die anderen Katzen sind gesund.

Neue Infos zu meinem heutigen Besuch:

Die Ärztin hat sich viel zeit genommen, obwohl die Praxis voll war. Ich hoffe, ich habe alles richtig verstanden. Wenn irgendetwas komisch erscheint, ist es sicherlich ein Übermittlungsfehler. Sie hat heute (10.04.) nochmal ein Blutbild gemacht, die Werte haben sich leicht verbessert, nur sind jetzt die Leukozyten auch etwas erhöht (auf 25, was aber auch an den Medikamenten liegen könnte). Allerdings dämpft sie die Hoffnung trotzdem, da es nur ein leichter Anstieg nach zwei Tagen bedeutet und es aufgrund der niedrigen Werte immer noch zu Komplikationen kommen könnte. Zudem hat sie Giardien festgestellt (hier hatte sie allerdings noch keinen Durchfall bzw. haben wir keinen festgestellt), welche aber nicht ursächlich für die Anämie sind. Durchfall dort hatte sie nur einen Tag lang, seit gestern nicht mehr.

Die Blutuntersuchungen hat sie selbst in der Praxis gemacht (deshalb sind nicht alle Werte dabei), da sie keine Zeit verlieren wollte und ihr Fokus auf der Stabilisierung lag, zumal sie eine Hämolyse festgestellt hat (hat sie in der Praxis getestet). Eigentlich war Tiffy schon dem Tode geweiht. Deshalb hat sie auch noch nicht sämtliche Tests veranlasst und hielt eine Transfusion zwar eigentlich für angebracht, aber gleichzeitig für zu gefährlich.

Sie bekommt Doxycyclin und Prednisolon (gegen die Hämolyse). Sie vermutet FIA (hämotrophe Mykoplasmen) oder Anaplasmen oder Babesiose (selten, aber es gab wohl vermehrt Fälle in der Gegend). Für die letzteren Beiden würden auch die niedrigen Thrombozyten sprechen. Dagegen müsste das Antibiotikum helfen. Von FIP ist sie erstmal nicht ausgegangen, da das Bilirubin erhöht sein müsste und meist nur eine schwache Anämie vorliegt. Vom FelV ging sie auch erst einmal nicht aus, da die Leukozyten nicht erhöht waren (erst heute). Sollte es das sein, hat Tiffy in diesem Stadium ihrer Ansicht nach keine Chance mehr. Von einer Nierenerkrankung geht sie auch nicht aus. Laut der Werte scheint die Niere in Ordnung. Von der Erbkrankheit Pyrovatkinase- Defizienz geht sie auch nicht aus. Ich habe aber vergessen, warum. Es könnten noch andere Autoimmunerkrankungen ausschlaggebend sein.

Andere Option; Vergiftung (allerdings keine inneren Blutungen, keine Einblutungen, aber sie haben vor kurzem irgendwas auf die Felder gespritzt und wir wohnen genau daneben. Ich versuche herauszufinden, was es war) oder ein Tumor.

Sie meinte, wir könnten jetzt alles Mögliche für viel Geld testen, aber ihr Fokus lag erst einmal auf der Stabilisierung, was (vorsichtig hoffend) evtl. zu funktionieren scheint. Sie hofft auf die bakteriellen Erreger, womit sich eine Besserung einstellen müsste. Wenn sie stabiler wird, wäre eine Transfusion sinnvoll und sie sagte auch, eigentlich müsste sie in die Klinik. Es besteht allerdings derzeit die Gefahr, dass wir sehr viel Geld ausgeben für eine Katze, die in den nächsten Tagen stirbt.

Das klingt eigentlich schlüssig und die Ärztin macht sich viele Gedanken. Ich bin nun unschlüssig, ob und welche Tests wir veranlassen sollten. Sie würde uns im Moment davon abraten.

Ich habe nun in so vielen Foren so viel gelesen und bin dennoch ratlos. Ich wäre dankbar über eine Rückmeldung, wenn euch die Werte bekannt vorkommen.

Vielen lieben Dank!
 

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Zur Unterstützung der Blutbildung hat meine Katze 1x wöchentlich eine Vitamin B 12 Spritze bekommen, bis die Anämie überstanden war. Sie bekommt lebenslang Prednisolon - Tablette, keine Spritze.

Ich würde mit meiner Katze in eine Tierklinik gehen, wenn die Blutwerte so niedrig wären und mir dort eine 2. Meinung zu einer Bluttransfusion und zur weiteren Behandlung einholen.
 
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Als meine Pünktchen die Anämie plus Ikterus und Gallenstau hatte, bekam sie auch Vitamin B12 und Prednisolon
 
Wenn sie Mykos vermutet, wurde darauf getestet?
Wir hatten im Herbst Mykos mit einer starken Anämie. Es gab gegen die Mykos eine lange Weile Doxy und wir haben zusätzlich zu Hause B12 mit Folate von Encapsulations gegeben und seinen Hämatokrit so relativ schnell wieder aufbauen können.
 
Ich wollte mich noch einmal melden, wie der aktuelle Stand ist. Wir durften Tiffy heute wieder mit nach Hause nehmen. Die erste positive Tendenz vom Donnerstag hat sich fortgesetzt. Die Thrombozyten sind wieder völlig normal, alle anderen Werte wesentlich besser (noch nicht gut, aber es ist deutlich eine Tendenz nach oben zu erkennen). Das Näschen ist nicht mehr weiß, sondern wird langsam wieder farbig. Sie meckert schon wieder - was ein gutes Zeichen ist-, da sie noch nicht raus darf und eine Einzelzimmerverordnung erhalten hat. Sie frisst und trinkt extrem viel (aber endlich kein Katzenstreu mehr...), ist noch ein bisschen müde, aber macht einen viel besseren Eindruck. Sie erhält vorerst weiter Prednisolon und Doxyclycin. Wir lassen nun in kurzen Abständen das Blut untersuchen und dürfen die Ärztin bei Bedenken jederzeit kontaktieren. Aufgrund der Entwicklung (auch insbesondere der ursprünglich niedrigen Thrombozyten) tippt sie als Ursache auf Anaplasmen oder Babesiose, ggf. auch auf eine untypische Vergiftung. Sollte sich die Entwicklung so positiv fortsetzen, werden wir die Ursache wohl nicht erfahren (da die Testungen vor der Gabe der Medikamente hätten erfolgen müssen, was aufgrund ihres absolut instabilen Zustandes aber auch keinen Sinn ergeben bzw. zu viel Zeit gekostet hätte). Ebenfalls richtig war wohl, trotz der schlechten Werte, dass keine Bluttransfusion erfolgte, da sie hierfür bereits zu instabil war und das Risiko einer Abstoßung zu groß gewesen ist und endgültig ihr Todesurteil bedeutet hätte. Ich danke auch noch einmal für den Hinweis auf die zusätzliche Gabe von B12 (wir haben einen Komplex aus sämtlichen B- Vitaminen erhalten). Für mich bleiben vier wesentliche Erkenntnisse.

1. Das Forum hier ist unglaublich wertvoll- ich bedanke mich für alle Antworten
2. Wenn man eine gute Tierärztin hat, sollte man ihr vertrauen - dann sind teure Tierkliniken auch nicht unbedingt nötig.
3. Ein (selbst so extrem) niedriger Wert der roten Blutkörperchen und Thrombozyten inkl. Hämolyse ist (entgegen aller wissenschaftlicher Erkenntnisse) noch kein Todesurteil- es lohnt sich zu kämpfen.
4. Jeder Katzenbesitzer sollte wissen, dass sich eine Anämie über blasse Schleimhäute (und bei einer eigentlich rosa Nase durch eine weiße Nase) und extreme Müdigkeit (bei Diven verwechselbar mit dem typischen "Ignorieren" der Lieblingsmenschen bei vorheriger Abwesenheit) und - in einigen Fällen- dem Fressen von Katzenstreu bemerkbar macht.

Vielen Dank an alle, welche mir geantwortet haben!
 
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