Transportstress vs. notwendige Behandlungen

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
mikeytyson

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Meine beiden Katzen (11 und 13) und ich leben seit zwei Jahren eher unfreiwillig relativ ländlich. Wir sind aktiv auf der Suche nach einer besser gelegenen Bleibe. Leider sind in den zwei Jahren einige Behandlungen in der Tierklinik bzw bei spezialisierten Tierärzten angefallen und wir sind relativ viel mit dem Auto gefahren.
Die örtlichen Praxen sind nicht sonderlich gut aufgestellt und arbeiten noch mit archaischen Methoden und es fehlt moderne Ausstattung und das nötige Fachwissen. Wir haben versucht, in der Nähe eine geeignete Praxis zu finden, doch selbst die Blutabnahme war nicht problemlos bzw gewaltfrei möglich.

Aus diesem Grund haben wir nun 40 Minuten Anfahrt zu einer Praxis, die die Grundversorgung gewährleistet, Blut abnehmen und einen abdominale Ultraschall durchführen kann und mit den Katzen gut umgeht.

Zur spezialisierten Tierklinik, bei der wir zwecks einer Darmverschluss-OP und Notfällen am Wochenende waren, sind es mit Verkehr eher 1,5 Stunden Anfahrt, ebenso zum Zahntierarzt und zum Kardiologen.

Der 11-jährige Kater ist sehr ängstlich, steckt das Autofahren jedoch einigermaßen weg, wenn er zuvor Gabapentin bekommt.

Beim anderen hilft jedoch nichts. Er macht in die Box, schreit wie am Spieß, speichelt ohne Pause und hechelt teilweise auch. Wir haben unterschiedliche Boxen ausprobiert, Gabapentin, Cerenia, Box abdecken, beruhigende Musik, keine Musik, Zyklene, Feliway, Telizen.

Nun steht wieder die jährliche Kontrolle der Zähne an, außerdem muss dann vermutlich wieder operiert werden und davor sollte noch ein Herzultraschall gemacht werden, da bei ihm eine beginnende Herzschwäche festgestellt wurde. Im Großen und Ganzen also wieder drei Ausflüge in den nächsten zwei Monaten. Mich macht das jedes Mal fix und fertig, wie sehr ihn die Autofahrt stresst. Ich fahre schon extra langsam und vorsichtig, teilweise sitzt jemand bei ihm hinten drin, das hilft jedoch auch nicht. Pausen machen wir auch wenn möglich.

Letztes Jahr im Mai war er zur Zahnsanierung, im September hatte er die Darmverschluss-OP und im November musste er zum Zahnarzt, da er seit dieser OP mit den Zähnen knirschte. Da wurde dann FORL diagnostiziert und der Zahnarzt war erstaunt, wie sich das so schnell entwickelt hat.
Ich gehe davon aus, dass bei beiden wieder etwas gemacht werden sollte. Der Arzt entfernt aber nur kaputte Zähne, was im Umkehrschluss heißt, dass wir bis auf weiteres mindestens einmal jährlich zur OP müssen.

Lange Rede, kurzer Sinn. Sollte ich die beiden wirklich diesem Stress aussetzen? Manchmal komme ich mir wie eine Tierquälerin vor. Ich verfluche die Tatsache, dass wir auf dem Land wohnen und uns in der Nähe keiner helfen kann. Ich will eine bestmögliche Behandlung für die Katzen. Sicher würde auch hier einer die Zahnsanierung machen, dann aber mit Injektionsnarkose und ohne Röntgen.

Wir haben schon probiert, das Trauma zu überwinden. Aber im Moment bekommt er Panik, sobald er nur ein Auto sieht oder hört. Auch wenn das Auto noch steht, fängt er bereits an zu sabbern und Panik zu schieben. Wir sind weit davon entfernt, eine kurze, harmlose Übungsfahrt zu machen.

Wie würdet ihr weiter vorgehen? Wir haben im Oktober einen Termin beim Zahnarzt und ich frage mich, ob ich das Richtige tue oder ob es nur Quälerei ist.
 
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Ist es vielleicht möglich alles in einen Termin zu packen?

Also an die Zahnkontrolle direkt wenn nötig die OP anzuschließen (fürs Dentalröntgen muss er ja sowieso in Narkose) und während er dann in der Narkose ist dort in der Praxis auch den Herzultraschall zu machen? Dann hätte man immerhin nur einmal den Fahrtstress.

Du tust auf jeden Fall das Richtige, indem du deine Katzen gut medizinisch versorgst. In dem Alter und mit einem vorhandenen Herzproblem würde ich keinesfalls die Injektionsnarkose und OP beim "Wald- und Wiesentierarzt" riskieren.
 
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Habt ihr denn schon Gabapentin oder Pregabalin probiert?

Bei meiner alten Katze funktioniert Gabapentin gut, früher hat sie gezittert im Auto.

Sie bekommt es zwar vor allem wegen der Aggression, aber es hilft auch bei Panik.
 
Ist es vielleicht möglich alles in einen Termin zu packen?

Also an die Zahnkontrolle direkt wenn nötig die OP anzuschließen (fürs Dentalröntgen muss er ja sowieso in Narkose) und während er dann in der Narkose ist dort in der Praxis auch den Herzultraschall zu machen? Dann hätte man immerhin nur einmal den Fahrtstress.
Leider nicht, der Zahnarzt macht nur die Zähne und der Herzultraschall wird normalerweise ohne Narkose durchgeführt. Der Kardiologe und Zahnarzt sind nicht in der selben Klinik.

Zum Zahnarzt könnten wir eventuell direkt zur OP hin, wenn davor jemand, der kompetent ist, die Zähne beurteilen kann. Da bin ich mir aber nicht sicher, ob der Kardiologe das kann. Letztes Mal haben drei Tierärzte gesagt, dass Marleys Zähne gut aussehen, als er geknirscht hat und es mussten dann mehrere entfernt werden.
 
Habt ihr denn schon Gabapentin oder Pregabalin probiert?

Bei meiner alten Katze funktioniert Gabapentin gut, früher hat sie gezittert im Auto.

Sie bekommt es zwar vor allem wegen der Aggression, aber es hilft auch bei Panik.
Gabapentin ja, wirkt wie gesagt nur bei einem der beiden. Bei Marley führt es nur dazu, dass er Durchfall bekommt und sich das ganze Fell einsaut 😕 panisch ist er trotzdem und danach schläft er den ganzen Tag
 
Wie würdet ihr weiter vorgehen? Wir haben im Oktober einen Termin beim Zahnarzt und ich frage mich, ob ich das Richtige tue oder ob es nur Quälerei ist.
Was muss das muss. Leider.
Eine Bekannte hat aus ähnlichen Gründen die FORL-OP bei einem näheren Tierarzt machen lassen.

Mit den Ergebnis, dass die Katze wenige Monate danach gleich wieder operiert wurde um das zu entfernen was beim ersten Termin ohne Dentalröntgen alles übersehen wurde.
 
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Zum Zahnarzt könnten wir eventuell direkt zur OP hin, wenn davor jemand, der kompetent ist, die Zähne beurteilen kann

Wieso? Es wird doch eh erst im
Dentalröntgen in Narkose ersichtlich, ob und wieviel gemacht werden muss...? Das weiß man doch nie vorher.
 
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Wieso? Es wird doch eh erst im
Dentalröntgen in Narkose ersichtlich, ob und wieviel gemacht werden muss...? Das weiß man doch nie vorher.
Wir gehen zu Dr. Eickhoff, der hat da ein geschultes Auge. Meistens musste tatsächlich etwas gemacht werden, aber nicht immer
 
Wenn Du täglich zwei, dreimal kurz Zeit hast, könntest Du es mit Training versuchen. Aber das müsste in absolut winzig kleinen Babysteps passieren, daher sehr oft gemacht werden, wenn auch nur super kurz jedes Mal und es würde dauern. Also für "in zwei Wochen" ist es nix, aber längerfristig halt schon.

Ansonsten fiele mir auch nur ein, es mit anderem Beruhigungsmittel zu probieren oder höherer Dosierung, bzw. früherer Gabe. Oft wirkt Gabalin ja sehr spät (habe ich noch nicht selbst probiert, aber schon oft hier gelesen).
 
Wir gehen zu Dr. Eickhoff, der hat da ein geschultes Auge. Meistens musste tatsächlich etwas gemacht werden, aber nicht immer

Sorry, aber Forl z.B. kann man nicht sehen. Das zersetzt die Zähne langsam von unten an den Zahnwurzeln, sehr schmerzhaft und eben nur im DR zu sehen, weil man nun mal - geschult oder nicht - als Mensch nicht durchs Zahnfleisch durchgucken kann.

Einer meiner Kater hatte bereits mit 2 Jahren FORL II, schneeweiße Zähne, kein entzündetes Zahnfleisch, keinerlei Auffälligkeiten, weder optisch noch im Verhalten.
Tja, am Ende mussten 7 Zähne sofort raus. Und er muss schon eine ganze Weile schlimme Schmerzen gehabt haben. Das Dentalröntgen hat das Grauen dann offenbart.

Vielleicht liest Du Dich mal zu Forl ein bisschen ein, mir scheint, da besteht noch Bedarf.
 
Sorry, aber Forl z.B. kann man nicht sehen. Das zersetzt die Zähne langsam von unten an den Zahnwurzeln, sehr schmerzhaft und eben nur im DR zu sehen, weil man nun mal - geschult oder nicht - als Mensch nicht durchs Zahnfleisch durchgucken kann.

Einer meiner Kater hatte bereits mit 2 Jahren FORL II, schneeweiße Zähne, kein entzündetes Zahnfleisch, keinerlei Auffälligkeiten, weder optisch noch im Verhalten.
Tja, am Ende mussten 7 Zähne sofort raus. Und er muss schon eine ganze Weile schlimme Schmerzen gehabt haben. Das Dentalröntgen hat das Grauen dann offenbart.

Vielleicht liest Du Dich mal zu Forl ein bisschen ein, mir scheint, da besteht noch Bedarf.
Ich vertraue da auf den Experten. Eingelesen habe ich mich natürlich. Dr. Eickhoff hat dazu ein Buch geschrieben, das kann ich sehr empfehlen
 
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Wir gehen zu Dr. Eickhoff, der hat da ein geschultes Auge. Meistens musste tatsächlich etwas gemacht werden, aber nicht immer
Ich hab mich da letztens bei der Vorbesprechung vor der Zahn-OP mit der behandelnden Ärztin drüber unterhalten. Sie hat sich mehrere Minuten lang eingehend die Gebisse von Irmi und Nowi angesehen.

Sie hat mich eindringlich gewarnt dass anschauen, egal wie gründlich, ein dentales Röntgen nicht ersetzen kann.
Interessanterweise hat sie bei Nowi Entzündete Zahnfleischränder gesehen und gesagt, da könnte FORL sein während sie sich bei Irmi nicht sicher war wie weit es fehlt.

Letztendlich war bei Nowi alles OK hinsichtlich FORL während Irmi alle restlichen Zähnr in der Klinik lassen musste.
 
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Bis jetzt konnte man bei meinen immer etwas sehen, wenn etwas war. Aber halt nur der Zahnarzt, die anderen TÄ haben da nichts gesehen. Vielleicht war es Zufall. Mit dem Dentalröntgen geht man auf Nummer sicher
 
Was soll man da noch sagen...
 
Bis jetzt konnte man bei meinen immer etwas sehen, wenn etwas war. Aber halt nur der Zahnarzt, die anderen TÄ haben da nichts gesehen. Vielleicht war es Zufall. Mit dem Dentalröntgen geht man auf Nummer sicher
Das ist ja schon richtig. Wenn geschulte Zahntierärzte "etwas sehen", dann ist da meist halt auch was. Aber anders herum: Wenn sie nichts sehen, heißt das nicht, dass da nichts ist und das sagen sie ja in der Regel auch ehrlich.
 
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Das ist ja schon richtig. Wenn geschulte Zahntierärzte "etwas sehen", dann ist da meist halt auch was. Aber anders herum: Wenn sie nichts sehen, heißt das nicht, dass da nichts ist und das sagen sie ja in der Regel auch ehrlich.
Oder anders formuliert: wenn man was sieht, ist es schon sehr weit fortgeschritten und das Tier hat schon längere Zeit Schmerzen.
 
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@mikeytyson Wieso 3 Ausflüge?
Dentalröntgen und Zahnziehen wird ja während derselben Kons. gemacht.
Herz-US vorher, ja, beim Kardiologen.
 

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