Suche Hilfe und Tipps bei scheuem Katzenzuwachs mit traumatischem Hintergrund

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hamaris

hamaris

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4. Oktober 2012
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Hallo, ich nochmal.
Ich habe gestern schon einmal zum Thema "Wir bekommen Zuwachs" etwas geschrieben und zu diesem Thema tolle Antworten bekommen (danke tiha!).

Heute möchte ich zu diesem Thema weitere Fragen stellen.

Um es zu verstehen, hier die Beschreibung der Situation und der Katzen:
Wir haben 2 Katzen(Katze ca. 8 Jahre, Kater ca. 3 Jahre, beide kastriert), die nunmehr seit 1,5 Jahren friedlich zusammen mit uns leben.
Wir haben uns entschieden nun eine dritte Katze aufzunehmen und da wir einem Tier helfen wollten, dem es nicht gut ergangen war, haben wir uns für einen 1jährigen Kater vom Tierschutz(kastriert) entschieden, der schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht hatte (wurde wohl vom Besitzer gewaltsam festgehalten, damit die Kinder streicheln konnten :eek: ) und sehr scheu Menschen gegenüber, aber Katzenverträglich sei.

Situation:
Pumpkin ist erst seit zwei Tagen hier und ich weiß, dass es dauert. Besonders bei ihm.
Rico und Ljómi haben ihn schon gesehen, gefaucht und sind dann wieder gegangen. Der neue Kater ist aber so unsichtbar, dass ihn die alteingesessenen Katzen gar nicht mehr beachten!! Unsere Beiden benehmen sich wie immer! Verfolgen uns zum essen, schlafen bei uns, liegen bei uns im Raum wenn wir ihn wechseln, kuscheln.. Wenn sie doch mal in die Nähe des Katerversteckes kommen, gehen sie vorsichtig näher, aber nicht zu weit, es wird ggf gefaucht, und wieder weg. Sie scheinen wirklich nicht nähern zu wollen.
Der Neue sitzt nachts im Katzbaum in der Höhle und die Katzen riechen an dem Platz und suchen sich einen anderen Platz :sad:
Der neue Kater ist so verängstigt, dass er permanent wie versteinert in seinem Versteck sitzt. Nur wenn wir schlafen scheint er sich zu bewegen. Gestern Nacht hat er im verschlossenen Raum das erste Mal den NaFu Napf leer gegessen und das Klo benutzt :D. (aber eben im verschlossenen Raum..)

Maßnahmen:
Wir haben Feliway für die Dose und ab morgen auch Zyklene. (Für alle oder nur für den Neuen? Denke eher nur für Pumpkin.. Oh Jeh.. Alles auf einmal fressen wird noch ein Abenteuer :verstummt:)

Für die nächsten Nächte haben wir uns schweren Herzens entschieden, obwohl scheue Katzen gern Nachts die Menschen beobachten (Nocheinmal danke tiha!!), seine Tür geschlossen zu halten, damit wir etwas Kontrolle über seine Futteraufnahme haben und morgen auch das Zyklene besser kontrolliert eingeben können..
Sonst wird unser anderer Kater alles essen :aetschbaetsch2:
Ihn bei uns im Schlafzimmer einzurichten scheint mir in seinem Fall fast schon Quälerei zu sein, unsere könnten nicht rein und er nicht raus, dort wird er dann auch nicht essen, wenn wir atmen und uns drehen.. Oder?

Meine Fragen:
Wie verhalten wir Menschen uns am besten?
- Alles wie immer machen und ihm nicht zu Nahe kommen, d.h. ihn noch nicht beachten? Sobald wir im Zimmer sind, bewegt er sich nicht. Auch tagsüber sogar, wenn er allein im geschlossenem Raum ist, scheint er sich nicht zu bewegen. Wir möchten ihm sein weiteres Leben so angenehm wie möglich machen, wenn wir ihn nicht beachten, habe ich Angst, dass es so bleibt. Wenn ich mich in Sichtweite setze und mit ihm rede starrt er mich nur an, bewegt sich nicht.

- Kann es sein, dass Rico und Ljómi ihn riechen/merken, dass er ängstlich ist und sie deswegen s.o. reagieren? Annäherungsversuche finden fast nur zufällig statt..
- Oder ist es ein erstes Anzeichen, dass sie kein Interesse und Sympathie für ihn haben?

Entschuldigt, falls ich ungeduldig erscheine und es ggf. doppelt schreibe, aber mein Hilferuf liegt hier eher auf dem Verhalten (Katzen und unserem) und scheint mir hier noch einmal unter dem Aspekt besser aufgehoben..:confused:
 
A

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Hallo,
ich hab auch vor einem Monat zum ersten Mal so ein arnes Wesen aufgenommen.--und hier läuft alles 1;1 wie bei euch :)http://www.katzen-forum.net/wir-bekommen-zuwachs/133295-unser-3-maedels-patchwork.html

Als Neuling fand ich diesen Block sehr hilfreich, als Orientierung.
http://haustierwir.blogspot.de/2011/06/der-umgang-mit-wildlingen-und-seeehr.html

Meine 2 Katzen verhalten sich ähnlich wie deine, sie ignorieren die Neue. Das bleibt sicher auch so, bis sie mobiler wird. Nachts ist sie unterwegs und man hört es immer mal fauchen (meine Alteingesessenen)
Die Kleine bekommt seit 4 Wochen Zylkene und ich lasse sie eigendlich in Ruhe, damit sie sich hier an die Abläufe und Geräusche gewöhnt. Die Angststarre hat hier ca eine Woche gedauert .....gebt ihm die Zeit zu sehen dass nix passiert! Außer freundlich sein und das Essen zu servieren braucht ihr nix zu machen, um ihm zu zeigen, dass er nicht gegrillt wird.
Nicht anstarren und wenn, dann blinzeln.
Es hat schon gedauert bis meine Maus es gewagt hat Augenkontakt aufzunehmen - anfassen geht seit einer Woche.
Glücklicherweise ist sie eine kleine Fressmaschine und ich komme mit Leckerlieangeboten gut voran.
Eine erfahrene Freundin meinte: nicht bedrängen, aber immer nettes Zeug brabbeln, singen, Leckerlies zufällig vorbei bringen und Fluchtraum lassen, also nicht einsperren. Wichtig ist auch, dass die Ängstlinge sehen, dass die anderen Katzen sich entspannt bewegen ....mit diesen paar Regeln leben wir grad gut;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo tiedsche,

lieben Dank für deine schnelle Antwort.
Der Link ist super, vieles, dass man irgendwie doch weiß, aber es nochmal zu lesen und sich zu erinnern ist immer gut!

Es hat schon gedauert bis meine Maus es gewagt hat Augenkontakt aufzunehmen
Das klappt zum Glück. Er schaut sofort zu uns, wenn wir in Sicht kommen und beobachtet alles akribisch genau!
Ich blinzele immer wieder =) Mal sehen, wann er es kapiert.
Ab morgen habe ich 2 Wochen Urlaub, da werd ich mich immer mal zu ihm setzen und was vorlesen oder so :zufrieden:

Wichtig ist auch, dass die Ängstlinge sehen, dass die anderen Katzen sich entspannt bewegen
Das ist momentan noch schwer, da er meist hinter der Couch ist.. Und die beiden Mietzen folgen uns durch die Zimmer.. Wenn er also im Wohnzimmer im Kratzbaum sitzt, weil wir uns ins Arbeitszimmer verzogen haben, sind unsere die meiste Zeit bei uns und schlafen/ kuscheln. Der Tipp aus dem Link, alle "unter dem Schrank" Verstecke zu blockieren ist bei uns schwer, da die Couch halbrund im Raum steht auf hochbeinigen Füßen.. mal überlegen..

Die Kleine bekommt seit 4 Wochen Zylkene
Da werden wir noch etwas tricksen müssen, da er ja noch nicht in unserem Beisein frisst und erst fraß als es dunkel wurde .. (zum Glück isst er überhaupt schon!!)
Evtl machen wir die ersten Nächte (wie lang dauert es, bis die ersten Wirkungen merklich eintreten??) die Tür zu und nur eine kleine Menge NaFu (das frisst er anscheinend nur..). Dann normal füttern zu den Fütterungszeiten..

Bilder von den Dreien:
http://www.katzen-forum.net/mitglieder/65288-hamaris-bilder-die-mietzen.html
 
Hallo hamaris,

unser sehr schüchterner Neuzugang Paul saß auch ca. drei Wochen unter der Couch. Ebenfalls ein sehr sozialer Kater, den Umgang mit Menschen kannte er aber kaum (kommt aus schlechten Verhältnissen).

Wir haben ihn im Grunde einfach gelassen und uns wie immer verhalten. Wir halten uns viel im Wohnzimmer auf, er konnte sich so an unsere Stimmen gewöhnen. Mit unserem Erstkater haben wir manchmal so vor der Couch gespielt oder Leckerlies gegeben, dass unser Angsthase es sehen konnte.

Paul hat anfangs auch nur nachts gefressen und das Kaklo benutzt, tagsüber saß er unter der Couch, auch wenn niemand im Raum war. Nachts hat er sich alleine im Haus bewegt, unser Erstkater ist Freigänger und bevorzugt nachts draußen.

Irgendwann hat er angefangen, unseren Erstkater zu rufen, wenn dieser an der Couch vorbeiging. Er hatte so langsam keine Lust mehr, alleine zu sein. Unser Erstkater reagierte verunsichert. Er spürte Pauls Angst, konnte ihn aber nicht sehen, und reagierte mit Fauchen in die Leere, Grummeln, Flucht. Zu dem Zeitpunkt kam er nur noch zum Fressen rein und flüchtete direkt danach wieder (war aber auch Hochsommer).

Pauls Fressen stand immer hinter der Couch (welche frei im Raum steht), so dass wir ihn nicht sehen können, wenn wir auf der Couch sitzen. Ich habe ihm sein Fressen immer schon hingestellt, wenn ich nach Hause kam, und mich auf die Couch gesetzt. Eines Abends kam er raus und fraß, während ich auf der Couch saß.

Danach verkürzten sich die Abstände zwischen Fressen hinstellen und Rauskommen immer mehr. Zuletzt kam er direkt, sobald ich saß und fing dann auch an, nach dem Fressen rumzulaufen (weit weg von mir). Ein paar Tage später blieb er hinter der Couch sitzen und beobachtete mich. Noch ein paar Tage später lief er im Wohnzimmer rum, während ich auf der Couch saß. Ich lockte ihn mit einem Federpuschel, und er fing an, mit mir zu spielen.

Ab da wurde er immer mutiger und wir spielten am Abend regelmäßig. Er nahm dann auch Leckerlies aus kurzer Entfernung, später aus der Hand. Bei jeder zu schnellen Bewegung verschwand er wieder unter dem Sofa, kam aber nach einer Bedenkzeit wieder raus.

Jetzt, nach über 7 Wochen, sind wir soweit, dass ich ihn anfassen darf, er schnurrt dabei auch. Er streicht mir um die Beine, läuft mir auch nach, ist aber grundsätzlich weiterhin vorsichtig. Seit wenigen Tagen versteckt er sich nicht mehr unter dem Sofa, wenn ihn etwas erschreckt, sondern läuft nur ins Wohnzimmer in die Nähe des Sofas. Er macht jeden Tag kleine Fortschritte.

Die Beziehung zu unserem Erstkater hat sich verbessert, seit Paul sich zeigt. Die beiden akzeptieren sich, unser Erstkater ist wieder ganz der Alte.

Was ich damit sagen möchte: am Anfang braucht es viel Zeit und Geduld. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass erst einmal aus einer sicheren Position alles grundlich beobachtet wird. Danach kommt die Testphase. Paul traute sich etwas wie zum Beispiel Fressen in unserem Beisein, ging danach aber direkt wieder an seinen sicheren Ort. Er wiederholte das und merkte, dass es ihn nicht umbringt ;) Dann kommt der nächste Test usw. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen ;)

Ich wünsche dir alles Gute für euren Neuzugang - das wird schon!
 
Ich würde ihm seinen Platz jetzt nicht verrammeln, denn dort fühlt er sich ja scheinbar sicher;) Mein Geist saß 10 Tage in der Kratztonne und ist danach auf den Schrank hinter Körbe umgezogen. Trotzdem hat sie alles genau beobachtet und sich an die Geräusche gewöhnt. Ihr müßt auch nicht umziehen, er hat ja sein sicheres Plätzchen und merkt, dass ihm dort nix passiert.
Dein Kater ist ja auch nicht wild, sondern hat nur schlimme Erfahrungen, deshalb denke ich, dass man sich diesen Tieren nicht aufdrängen muß, sondern sie einfach lernen müßen, dass man Ihnen nicht mehr ans Leben will :)
Dass die Kazen sich nicht in der Nähe deines Geistes aufhalten macht nix, die treffen sich Nachts :p deshalb würde ich ihn nachts nicht einsperren. Ansonsten bekommt er trotzdem mit, dass sie keine Angst in deiner Nähe haben.
Auch hier habe ich Showfüttern oder Spiele mit den Katzen vor seinen Augen veranstaltet.:)
Das ganze braucht einfach Zeit.

Zylkene wirkt erst nach einigen Tagen und sollte dann über Monate gegeben werden. Ob du es deinen anderen Katzen gibst liegt am Charakter. Bei mir bekommt es nur meine Trielo, weil die sich auch extrem aufregt :p
 
Zuletzt bearbeitet:
hmhm.. Zeit, Geduld und Ruhe, das wird die Devise sein :smile:

Habe grad eben das Zyklene abgeholt und heute Abend bekommt er seine erste Portion.

Ich werde dann von Zeit zu Zeit berichten, welche Fortschritte Pumpkin und unsere Katzen machen und bin gespannt, wann sich erste Veränderungen zeigen.:verschmitzt:

Er bewegt sich zumindest schon ein wenig in seinem Versteck, wenn ich auf der Couch sitze.
Meine Ljómi hat sich eben auch von ihrer besten Seite gezeigt und lautstark schnurrend mit mir geschmust, direkt hörbar für den kleinen Geist :pink-heart:
 
Dann viel Spaß - es ist ein richtiges Glückgefühl, wenn man merkt, dass die Mäuse Vertrauen aufbauen:) Mir stehen immer noch die Tränen vor Rührung in den Augen, wenn mein Geistlein mir schnurrend das Köpfchen in die Hand legt :D - Naris auf dem Schrank, ich auf der Leiter davor :p Am Boden bin ich allerdings immer noch seeeehr beängstigend:cool:
 
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