Paarhaltung und Kastration gehören zum glücklichen Katzendasein und Punkt-aus. :
Genau so ist es
Und eine ganz große Bitte noch hinterher: Einen Wurf schön und gut. Kitten sind süß, dass muss mir keiner sagen. Dass sie Arbeit machen, auch nicht. Aber: Bitte bitte nie die Kosten und den Zeitfaktor unterschätzen.
Es geht los mit den Vorsorgeuntersuchungen: Deine und die Nachbarskatze müssen geschallt werden (Herz, innere Organe), sie müssen auf FIV/FeLV ggf Corona getestet werden, sie müssen sich einem Allgemeincheck unterziehen, wenn eine Katze weiß ist auch einen Audiometrietest machen lassen (wobei ich mit solchen Katzen überhaupt nicht verpaaren würde, wenn die Herkunft/Gene diesbezüglich unklar sind). Dann muss man für Ultraschall, ggf. Röntgenuntersuchungen aufkommen.
Man muss alles Zubehör besorgen (ich habe alleine für die Pflegefellchen nur das Nötigste besorgt - sie waren aber auch schon geboren und 3 Wochen alt - Kostenpunkt ca. 180€), Kostenpunkt mit ALLEM wird sicher an die 500 Ökken gehen - von der Wurfbo über Desinfektionsspray über Futterzusätze über Notfallapotheke über Kittenkratzbäume und und und. Dazu der Aufwand, das Zimmer bzw. die Zimmer völlig Kittentauglich zu gestalten (ich habe für ca. 15qm fast 6h gebraucht).
Dann muss man einen Tierarzt/Tierklinik finden, der da mitmacht und im Notfall auch außerhalb der Praxiszeiten ins Haus kommt (Achtung: Kostenaufschlag), der Notkastrationen durchführt usw.
Außerdem einen Arzt, der die Kitten später Frühkastriert (Kosten wie bei einer normalen Kastration, manche nehmen einen kleinen Aufschlag. Kater im Durchschnitt 70€, Katzen 100€. Und es kommt sehr selten vor, dass ein Wurf nur aus einem Kater besteht. Meist sind es zw. 3-6 Kitten). Die Mutter muss danach auch kastriert werden.
Abgesehen von den Kosten für alle: Entwurmung, Impfung (Schnupfen, Seuche, ggf. Tollwut), Chip etc.
Während der Trächtigkeit und danach muss das Muttertier hochwertig ernährt werden. Das kostet richtig Geld. Noch teurer wird es, wenn die Babys mitfressen. Glaubt mir: Mamakatze und später Babys fressen einem die Haare kahl. Und eine Real Nature Dose 400g kostet um die 1,80€ als Beispiel für ein durchschnittlich gutes Futter. Die Mama wird pro Tag um die 600, ggf. auch 800g davon futtern während sie stillt. Wieviel die Babys futtern, kann ich nicht sagen. Ab spätestens der 10 Woche bis zur Abgabe (ich empfehle 14-16 Wochen) werden die aber voll mitfressen. Und auch ein Kitten schafft mal 600g hochwertiges Nassfutter am Tag, wenn es im Wachstum steht. Bitte nicht unterschätzen.
Das nur als kleiner Teil von dem, was auf Euch zukommt. Nicht beachtet nun Zwischenfälle wie Komplikationen bei der Geburt und/oder danach, Flaschenkitten etc.
Deswegen die Bitte: Überlegt Euch das gut, bzw. dein Nachbar soll es sich gut überlegen. Und schon einmal 2000€ locker auf der Bank haben, wenn alles glatt läuft und er es einigermaßen ordentlich machen möchte.
Oder aber ihr setzt Kater auf Katze, wartet ab was passiert, betet, dass keine Komplikationen auftreten, verscherbelt u.U kranke und fehlgeprägte, mangelhaft ernährte Rassemixe im Internet für teuer Geld und gebt die Verantwortung ab ob auch diese Katzen (womöglich bei Geschwister auch untereinander) erneut verpaart werden. Möchte Dein Nachbar das? Ich hoffe nicht. Und für alles Weitere gibt es Plan B, siehe oben. Aber der ist nicht leicht und muss in Anbetracht der Kittenschwemme nicht sein.
Ich hoffe, es ist nun ein bisschen verständlicher. Auch, dass es die wenigsten böse meinen, selbst wenn die Beiträge forsch geschrieben sind.
Grüße
🙂