Schwierigkeiten beim Spielen mit zwei Katzen

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Katziknödels

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Hallo,

wir haben zwei BKH Mädchen, mittlerweile knapp 8 Monate alt und Wurfschwestern.
Beide spielen wirklich sehr gerne, haben aber ein komplett unterschiedliches Spielverhalten. Sie unterscheiden sich auch körperlich. Während die eine recht groß ist, ist die andere eher zart und klein.
Schon bei der Züchterin waren Unterschiede im Spielverhalten zu sehen. Die Kleine war schon da immer mittendrin und hat mit ihren drei Brüdern gerauft und getobt. Sie hat sich auch nicht beim Fressen beirren - heißt vertreiben lassen - und ist einfach unbeirrbar, was ihre Bedürfnisse angeht. Sie nimmt sich das, was sie gerade braucht und ist eine durch und durch gut gelaunte kleine Katze, die hier manchmal wie ein Flummi durch die Gegend hüpft.
Die Größere dagegen ist eher beobachtend und eine krasse Jägerin (schade, dass wir sie nicht rauslassen können, sie wäre eine super Mäusefängerin) und sitzt bevorzugt in höherer dunkeler Position und beobachtet. Beim Spielen ist sie häufig in Lauerposition und schlägt dann zu, wenn der Zeitpunkt gekommen ist - dafür braucht sie aber keine Störungen und Zeit.
Ab und an Jagen sie hier auch noch durch die Wohnung, das hat aber schon ein wenig abgenommen im Vergleich zu vor ein paar Monaten.
Die Große bekommt aber ab und zu nen Knall in Kopp und Kugelblitzt sich durch die Räume.

Nun aber zum Problem: das gemeinsame Spielen gestaltet sich sehr Schwierig. Die Kleine ist immer sofort dabei und spielt fröhlich mit fast allem, was man so mit ihr macht. Sie braucht beim Clickern auch nicht lange um zu verstehen, worum es geht.
Die Große braucht etwas um in Laune zu kommen und ist sehr viel mit Lauern und Abwarten beschäftigt. Allerdings zieht sie sich sofort zurück, wenn die Kleine mit im Raum ist und ist dann raus aus dem Geschehen. Manchmal verlässt sie dann sogar den Raum.
Geht man mit ihr in einen anderen Raum (was wir eigentlich immer versuchen, wenn wir zu zweit sind), lenken die Geräusche so sehr ab, dass sie in kürzester Zeit wieder in einem Raum sind und das Spiel von vorne losgeht: die Kleine hat ihren Spaß, die Große nimmt sich zurück und ist nur noch Zuschauerin und kommt nicht mehr zum Zug.
Am schlimmsten ist es, wenn man alleine mit ihnen spielt (manchmal geht es nicht anders da der Partner ja nicht immer da ist). Die Kleine hat ihren Spaß, die Große guckt nur noch zu.
Das Einzige was funktioniert sind Papierbälle, die wir durch die Gegend werfen. Hier können wir einigermaßen beide mit ins Boot holen, da wir die Bälle in unterschiedliche Richtungen werfen und sie sich damit nicht ins Gehege kommen. Dies fordert aber nicht den Kopf und ist nicht das Gleiche, wie mit der Angel zu spielen oder zu clickern.
Hat jemand eine Idee oder einen Tipp, wie wir mit diesen beiden unterschiedlichen Katzen beim Spielen umgehen können? Die Große braucht ja auch mal ein Eingehen ihrer Bedürfnisse, man merkt richtig, dass sie frustriert ist wenn wir nicht schaffen genügend auf sie einzugehen.

Vielen lieben Dank!
 
A

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Hey 😊
Einen Tipp hab ich nicht direkt, aber ich verstehe was du meinst.
Ich hab auch so eine Konstellation.
Ich finde es völlig in Ordnung wenn einer spielt und einer beobachtet. Vielleicht hast du (außer die Papierbälle) noch nicht das richtige gefunden um die Katze zu animieren?

Beim clickern mache ich es so das ich immer abwechselnd mit beiden einen Trick mache und der andere wartet. Das haben sie eigentlich von Anfang an recht gut begriffen, wir haben mit 12 Wochen direkt angefangen
 
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Ich weiß nicht ob ich das richtig verstanden habe, aber wenn du mit der Großen in einen extra Raum gehst: Ist der dann geschlossen und für die andere nicht zugänglich? Gerade denke ich, dass der Raum offen ist, weil du ja sagtest, dass sie schnell wieder in einem Raum sind.

Auf Anraten des Forums bin ich mal auf die Videos von Jackson Galaxy gestoßen und gerade gestern ein Video zu Social vs. Individual Play gesehen, das fand ich sehr interessant. Vielleicht ist das (und andere Videos von ihm) ja auch für dich interessant :)
Every Cat WILL Play If You Do It Right (Minute 8:33)
 
Vielen lieben Dank für eure Antworten!
Vielleicht hast du (außer die Papierbälle) noch nicht das richtige gefunden um die Katze zu animieren?
Doch, eigentlich schon. Die Große stellt nur das Spielen ein, sobald ihr die kleine zu nahe ist und dann ist sie nur noch Zuschauerin. Ich weiß halt nicht so richtig, wie ich die Bedürfnisse beider Katzen befriedigen kann da die kleine immer dazwischen funkt und die große dann außen vor ist.
Ist der dann geschlossen und für die andere nicht zugänglich?
Ja, der Raum ist dann offen. Wenn ich ihn schließe sitzt sie nur an der Tür und maunzt bzw. ist von jedem Geräusch abgelenkt.
Vielen lieben Dank für die Videoempfehlung! Da werde ich in jedem Fall reinschauen, von ihm hatte ich auch schon ein oder zwei Videos gesehen.
 
Hallo,
ich habe hier auch zwei recht verschiedene Typen. Josi, die Zarte, Zurückhaltende und Lilly, die Energiegeladene, Große und Wuchtige.
Josi schaut auch oft nur zu. Aber eins darfst du nicht unterschätzen: Auch Beobachten, ist Spielen und gehört dazu. Josi ist auch die Lauerjägerin, Lilly ist eher hau drauf mäßig unterwegs.
Josi ist ab und zu eher genervt oder auch verunsichert von der energiegeladenen Lilly.
Was hier super gemeinsam funktioniert, sind Fummelbretter, Wedel unter einem Stück Teppich und er schaut unter einem Ende heraus (im Wechsel Nähe Josi, oder Nähe Lilly), Leckerli-Schießen und auch der Laserpointer. Der Laserpointer ist hier das ultimative Spielzeug und da ist selbst Josi dabei, egal wieviel Einsatz Lilly zeigt. Da drängelt sie sogar an Lilly vorbei.
Ja, der Laserpointer ist umstritten, aber er bringt hier so viel Spaß. Man muss ihn vorsichtig und kontrolliert einsetzen und hinterher gibt es immer Leckerli-Schießen, als Erfolgserlebnis.
Spielen wir mit der Angel, schaut Josi erstmal nur zu, oder geht auch mal. Aber wenn Lilly ko ist, dann ist Josi dran. Dann hat sie den Raum zum Lauern und Anschleichen.
Meine Erfahrung ist auch, einfach machen.
Je mehr Josi einfach nur beobachten konnte und sich an Lillys schnelle Bewegungen gewöhnen konnte, desto weniger bedrohlich wurden sie für sie und mittlerweile macht sie auch ziemlich selbstbewusst mit, wenn sie Lust hat.
 
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So, wir haben es jetzt ein paar Tage ausprobiert und wirklich versucht, beiden Katzen gerecht zu werden. Auch das Video von Jackson Galaxy habe ich mir angeguckt. Wenn man sich wirklich auf diese beiden unterschiedlichen Charaktere einstellt wird es langsam. Schwierig ist es immer noch, wenn eine/r alle mit ihnen spielt. Im Video wird vorgeschlagen, die andere Katze (also die wildere) auch mal 10 Min. aus dem Raum zu sperren um sich der Katze widmen zu können, die zu kurz kommt. Er sagt, die schüchternere Katze könne so Selbstbewusstsein aufbauen und sich damit auch irgendwann im gemeinsamen spielen mehr beteiligen. Sollte es mal wirklich gar nicht anders gehen werde ich das mit dem Trennen ausprobieren. Was meint ihr dazu?

Der Schlüssel ist glaub ich das hier:
Meine Erfahrung ist auch, einfach machen.
und sich wirklich auf diese unterschiedlichen Bedürfnisse einstellen.
Ich habe jedenfalls schon Verbesserungen beobachtet.
Vielen lieben Dank an alle!
 
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Josi ist mittlerweile drei Jahre hier und Lilly ein Jahr.
In den drei Jahren hat sich so viel bei Josi getan. Von der total verängstigten Opferkatze, hin zu sozialen Kontakt und Zusammenleben mit Lilly. Sie ist noch immer ruhiger und zieht sich auch mal zurück, aber wenn sie den Raum betritt, dann strahlt sie mittlerweile solch eine ruhige Gelassenheit aus, dass mir ganz warm ums Herz wird. Sie ist eine „graue Eminenz“ geworden, die im Hintergrund die Fäden zieht.
Was ich damit sagen will, gib deinen Beiden Zeit. Es tut sich ständig etwas, auch über Jahre. Nur wir haben oft keine Geduld. Der Schlüssel ist wirklich, entspannen, keinen Druck und Zeit.😊
 
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Hallo,

ich wollte hier noch einmal abschließend schreiben, da es sich ganz gut entwickelt hat.

Mittlerweile kann eine/r von uns ganz gut mit beiden Katzen spielen. Es kann natürlich daran liegen, dass sie jetzt schon knapp ein Jahr und nicht mehr so verspielt (und damit nicht nur impulsgesteuert 😃) sind. Wir haben aber auch Angel mäßig noch mal aufgerüstet und „ da Bird“ mit vielen unterschiedlichen Anhängern (Federn für die eine, Fell für die andere) und zwei Angeln bei „Käts“ gekauft - auch hier mit vielen Anhängern. Nun haben wir ein vielfältiges Angebot und das klappt sehr gut.
In der Praxis klappt es abwechselnd und sie jagen teilweise gemeinsam der Angel hinterher.

edit: Rechtschreibfehler
 
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