Rollentausch nach Eskalation und Vergesellschaftung

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ClauNi

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2. Juni 2025
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Liebe Community,
vorne weg: es sind nicht meine Katzen, ich versuche aber zu helfen. Ich bin hier auch völlig neu und hoffe, dass ich meinen Beitrag richtig einstelle.
Drei Kater, alle kastriert, alle mittleren Alters, leben in einer Wohnung ohne Freigang. Der Rote stänkert quasi ununterbrochen seit zwei, drei Jahren mit dem Weißen: beim Schlafen, beim Fressen und auf der Toilette. Der Weiße traut sich kaum noch aus der Ecke hervor, bewegt sich nur im Laufschritt und schaut ständig, ob er verfolgt wird. Mit dem Grauen gibt es kein Problem, er faucht einmal, dann zieht der Rote sich zurück. Die Katzen sind immer mal für eine Woche bei mir, das hat bislang sehr gut geklappt.
Vor einigen Wochen dann die folgende Situation in meiner Wohnung: Der Weiße liegt schlafend auf dem Kleiderschrank, der Rote klettert unbemerkt auf den Schrank, sie kabbeln sich und fallen beide herunter, die beiden prügeln sich so schlimm, dass keine Ansprache oder Unterbrechung möglich war. Ich versuchte es mit einer Decke, dabei wurde ich dann selber verletzt, das Zimmer voller Fellbüschel und Blutflecken. Die Situation konnte dennoch beendet werden und erst nach einer Stunde wurden die Tiere ruhiger. Am nächsten Tag sind die drei zurück nach Hause, dort schlugen die beiden sich wieder, dergestalt, das der Rote (welcher immer der Stänkerer war) eine Verletzung am Bauch hatte, die geklammert werden musste. Vom Tierarzt zurück fiel der Weiße wie eine Furie wieder den Roten an, wieder haben sie sich geschlagen. Das war ein völlig neues Verhalten des Weißen! Aus der Not heraus nahm ich den Weißen zu mir. Nach zehn Tagen unternahmen wir den Versuch, ihn zurückzubringen. Mit dem Grauen gab es kein Problem, der Weiße ist aber wieder auf den Roten los. Geprügelt und gerollt, wir konnten eine große Pappe zwischen die beiden schieben, womit der Konflikt beendet werden konnte. Der Weiße blieb dann weitere zwei Wochen bei mir, alleine und er blühte regelrecht auf. Wir wollten aber nicht, dass er alleine bleibt. Eine Freundin erklärte sich bereit, den Weißen bei sich aufzunehmen, schon in der Wohnung ihre zwei eigenen Katzen: ein Bruder des Weißen und die Mutter der beiden (alle drei sind Ragdoll). Das war vor vier Wochen, Anfang Mai.
Anfänglich knurrten und fauchten sie sich alle an, der Weiße verhielt sich in der fremden Umgebung nicht sonderlich scheu, bewegte sich relativ sicher. Mit der Mutter versteht sich der Weiße, zumindest gibt es keine Prügeleien, sie können nebeneinander auf dem Bett liegen und gemeinsam fressen. Der Bruder hat sich jedoch mittlerweile zurückgezogen, da der Weiße ihn stänkert und angreift. Dabei kam es schon zu heftigeren Raufereien. Mittlerweile sitzt er hinter dem Sofa und traut sich nur wenig heraus. Der Weiße hingegen beobachtet ihn in seinem Versteck. (Eigentlich so wie der Rote es mit ihm gemacht hat) Zuletzt kam es dazu, dass der Bruder in die Küche zum fressen wollte und er dabei dem Weißen begegnete. Daraufhin hat der Bruder spontan unter sich gepullert. Der ehemals so eingeschüchterte Weiße hat sein Verhalten völlig verändert und es scheint, als ob der Weiße das Verhalten des Roten kopiert und sich nun so gegenüber seinem Bruder verhält.

Wie sieht das die Community: habt ihr Tipps, Ideen, Hinweise, die ein Zusammenleben der Tiere erleichtern würden? Bitte keine unsachlichen Kommentare!

Vielen Dank für eure Bereitschaft
 
A

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Wenn ich das so lese, habe ich den Eindruck als hättet ihr den weißen einfach zu den anderen gesetzt, ohne eine langsame Zusammenführung?
Normalerweise läßt man das neue Tier im Ankunftszimmer ein paar Tage ankommen, dann baut man eine Gittertür ein damit sich die Katzen begegnen können, ohne das es zum Kampf kommen kann. Sie können selber bestimmen wie weit sie aufeinander zugehen und wann das statt findet.
Erst wenn es an der Gittertür friedlich bleibt, läßt man sie unter Aufsicht zusammen.

Wenn eine Katze unter sich macht, hat sie Todesangst.

Manchmal möchte eine Katze tatsächlich lieber alleine leben, bzw es ist nicht immer einfach, den passenden Partner zu finden, wie bei den Menschen ja auch, die auch nicht mit jedem zusammenleben wollen.
 
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Reaktionen: Bon ClyMo und JuliJana
Ich Frage mich auch wie @Wildflower wie die Zusammenführung gestaltet wurde.

Was mir auch in den Sinn kommt, wenn ich lese das die 3 ab und zu für eine Woche zu euch kommen, ob da eine umgeleitete Aggression entstanden ist.

Ein Gebietswechsel ist für Katzen eigentlich meistens sehr stressvoll.
Nicht nur der Wechsel zu dir, sondern auch der Wechsel nach ner Woche zu den Besitzern zurück.

Trennst du die Streithähne bei so einer Auseinandersetzung in verschiedene Räume?
 
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Reaktionen: JuliJana
Hi,
Ich schließe mich den anderen an, es muss eine langsame Zusammenführung stattfinden, dauert ein paar Wochen oder länger.
Und dann frage ich mich, werden die Begegnungen denn immer schon konsequent und richtig moderiert?
Mir tun die Katzen ehrlich gesagt total leid, das klingt alles ziemlich schlimm. Man kann da u. U. das Ruder noch drehen, aber dazu braucht es Zeit und viel persönlichen Einsatz. Und Konsequenz.
 
Hallo, vielen lieben Dank für Eure ersten Feedbacks.

Der Einfachheit halber, habe ich eure Beiträge kursiv gesetzt und meine Kommentare aufrecht.

Normalerweise läßt man das neue Tier im Ankunftszimmer ein paar Tage ankommen, dann baut man eine Gittertür ein damit sich die Katzen begegnen können, ohne das es zum Kampf kommen kann. Sie können selber bestimmen wie weit sie aufeinander zugehen und wann das statt findet.
Erst wenn es an der Gittertür friedlich bleibt, läßt man sie unter Aufsicht zusammen.

Der Hinweis mit der vergitterten Tür wird aktuell umgesetzt, vielleicht haben wir Glück und die Situation kann sich dadurch entspannen. Wir warten solange bis sie freundlichen Nasenkontakt haben, bis sie wieder zusammen kommen, oder wird hier ein anderes Vorgehen vorgeschlagen?

Manchmal möchte eine Katze tatsächlich lieber alleine leben, bzw es ist nicht immer einfach, den passenden Partner zu finden, wie bei den Menschen ja auch, die auch nicht mit jedem zusammenleben wollen.
Wir glauben, dass primäres Ziel sein muss, Katzen in Gemeinschaft zu halten. Woher weiß man aber, dass eine Katze lieber alleine wäre und lieber den Menschen als "Partner" hat?

Ein Gebietswechsel ist für Katzen eigentlich meistens sehr stressvoll.
Nicht nur der Wechsel zu dir, sondern auch der Wechsel nach ner Woche zu den Besitzern zurück.

Geb ich Euch Recht, organisatorisch ist es leider nicht anders möglich, die Katzen sind aber in meiner Wohnung aufgewachsen und fühlen sich schon nach 10 Minuten sichtbar wohl. Ist quasi Urlaub bei Oma 🙂

Und dann frage ich mich, werden die Begegnungen denn immer schon konsequent und richtig moderiert?
Was genau meinst Du mit konsequent moderiert? Soweit ich weiß, werden die Katzen getrennt und in getrennte Räume gebracht, wenn sie sich hauen, bis sie sich beruhigt haben.


Mir tun die Katzen ehrlich gesagt total leid, das klingt alles ziemlich schlimm.
Ja, uns tun sie auch richtig leid, wir versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Die Situation ist mit vielen Tränen verbunden und wir hoffen sehr, dass wir eine Lösung finden. Im Prinzip hat der Weiße beschlossen, dass er die ursprüngliche Situation nicht mehr duldet -soweit man das so formulieren kann. Was für ihn eigentlich eine gute Entwicklung ist, dennoch frage ich mich, wie er "den Spieß so umdrehen kann", dass sich sein Verhalten plötzlich komplett verändert. Er ist ja dadurch nicht aggressiv seiner Umwelt gegenüber geworden, nur eben seinem Stänkerer, dem Roten, gegenüber. Und diese Gestänkere und Aufgelauere, was er sich wohl bei dem Roten abgeguckt hat? Habt ihr von solchem Verhalten schon einmal gehört?
 
Manchmal möchte eine Katze tatsächlich lieber alleine leben, bzw es ist nicht immer einfach, den passenden Partner zu finden, wie bei den Menschen ja auch, die auch nicht mit jedem zusammenleben wollen.
Wir glauben, dass primäres Ziel sein muss, Katzen in Gemeinschaft zu halten. Woher weiß man aber, dass eine Katze lieber alleine wäre und lieber den Menschen als "Partner" hat?
Generell ist es für die meißten Katzen besser einen Partner zu haben, aber es ist verdammt schwierig den richtigen zu finden, finde ich. Nicht jeder Partner paßt und wenn sich zwei absolut nicht aneinander gewöhnen können, ist es, in meinen Augen, nicht sinnvoll sie zusammen zu lassen.

Aber ob es nun bedeutet, das der weiße lieber alleine wäre, das kann ich auch nicht beurteilen, denn ich kenn ihn ja nicht. Vielleicht hat er einfach noch nicht den richtigen Partner gefunden.
Oder vielleicht ist es ja auch der rote, der es einfach nicht mit dem weißen aushält.

Manchmal geht es eine zeitlang gut, auch wenn die Katzen sich nicht mögen, doch dann kann es irgendwan eskalieren, so wie bei euch.

Ich meine, was sollen sie auch machen? Normalerweise würde einer der beiden sich ein anderes Revier suchen, das geht aber in der Wohnung nicht.

Es ist wirklich eine sehr schwierige Situation, für die mir nicht wirklich eine für alle Beteiligten wirklich gute Lösung einfällt.
 
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Was genau meinst Du mit konsequent moderiert? Soweit ich weiß, werden die Katzen getrennt und in getrennte Räume gebracht, wenn sie sich hauen, bis sie sich beruhigt haben.
Ich meinte damit, ob die Katzen generell erzogen werden (soweit möglich) und ob Konfliktsituationen jeder Art (konsequent und möglichst früh) entsprechend entschärft, gelenkt werden, halt "moderiert". So wie man das für sich selber halt auch macht, um der Katze z. B. beizubringen, dass sie nicht auf die Arbeitsplatte springen soll o.ä.
 

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