Nach 3 Monaten noch immer extrem scheu - Hilfe?

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Chaos Menschin

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Hallo!

Ich hab vor ca. 3 Monaten zwei Katzendamen (Geburtsjahr 2018) von einem Tierschutzverein adoptiert. Sie sind gemeinsam aufgewachsen, zusammen mit insgesamt 13 Katzen in einem großen Haus mit Freigang. Die 1. Katze wurde damals nicht kastriert und im Handumdrehen waren's dann 13, was den alten Besitzern natürlich zu viel wurde, deswegen sind sie im Heim gelandet. Die zwei waren die letzten, die noch ein Zuhause gesucht haben. Sie wurden mir als sehr schüchtern beschrieben, aber es hieß, mit Geduld würde sich das legen.
Jetzt sind's dann 3 Monate und sie sind noch immer wahnsinnig scheu und teils ängstlich. Tagsüber verstecken sie sich meistens in der Küche hinter Regalbrettern. "Das hinterste, letzte Eck" im Grunde. Ich darf dort schon vorbei kommen und sie kraulen, da wird auch fröhlich geschnurrt, aber sie kommen halt fast nicht raus.
Mina kommt ab und zu raus, wenn ich in der Küche bin und wenn's das richtige Futter gibt, kommt sie auch an. Sie umkreist mich dann schnurrend und schmiegt sich an allem möglichen, nur nicht an mir. In der Küche stolziert sie auch ab und zu mit hoch erhobenem Schwanz herum. Sobald es finster wird, liegt sie auch gern auf dem Kratzbaum und lässt sich auch dort meistens von mir kraulen. Außer ich komme ihr unerwartet zu nahe, dann flüchtet sie wieder. Wenn ich sie aber tagsüber mal so draußen "erwische", haut sie immer ab. Abends kommt sie dann auch mal ins Schlafzimmer und beobachtet mich von der anderen Seite des Raums, aber wenn sie glaubt, dass ich aufstehe, haut sie wieder ab.
Fee kommt nur ab und zu für Futter raus. Sonst tagsüber fast gar nicht. Abends kommt sie dann gern ins Schlafzimmer und beobachtet mich ebenfalls (Mina darf ihr dabei nicht zu nahe gekommen, sonst wird sie weggefaucht, obwohl sie sonst siamesische Zwillinge sind...). Im Gegensatz zu Mina haut sie aber nicht ab, wenn ich aufstehe/an ihr vorbei gehe. Dafür hab ich sie überhaupt noch nie hoch erhobenen Schwanzes gesehen.

Ich hab auch schon Clicker-Training probiert, aber die zwei fürchten sich vorm Clicker. Spielen wollen sie auch nicht mit mir. Ich hab schon diverse Spielzeuge ausprobiert. Momentan steht Mina auf ein Haargummi, das am Boden liegt, aber sie spielt damit nur alleine. Mäuse mögen sie auch, spielen aber nur nachts, wenn sie wissen, dass ich nicht so schnell störe.

Kann ich irgendwas tun, damit sie zutraulicher werden? Oder bin ich einfach zu ungeduldig? Es ist ja auch schon deutlich besser als am Anfang, aber sie zeigen irgendwie kein "typisches Katzenverhalten" wie ich das sonst kenne.
 
A

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Ich hab vor ca. 3 Monaten zwei Katzendamen (Geburtsjahr 2018) von einem Tierschutzverein adoptiert. Sie sind gemeinsam aufgewachsen, zusammen mit insgesamt 13 Katzen in einem großen Haus mit Freigang. Die 1. Katze wurde damals nicht kastriert und im Handumdrehen waren's dann 13, was den alten Besitzern natürlich zu viel wurde, deswegen sind sie im Heim gelandet. Die zwei waren die letzten, die noch ein Zuhause gesucht haben. Sie wurden mir als sehr schüchtern beschrieben, aber es hieß, mit Geduld würde sich das legen.
Uih, der klassische Fall. Da haben die Mädels ja schon viel Rummel erlebt.

Mina kommt ab und zu raus, wenn ich in der Küche bin und wenn's das richtige Futter gibt, kommt sie auch an. Sie umkreist mich dann schnurrend und schmiegt sich an allem möglichen, nur nicht an mir. In der Küche stolziert sie auch ab und zu mit hoch erhobenem Schwanz herum. Sobald es finster wird, liegt sie auch gern auf dem Kratzbaum und lässt sich auch dort meistens von mir kraulen. Außer ich komme ihr unerwartet zu nahe, dann flüchtet sie wieder. Wenn ich sie aber tagsüber mal so draußen "erwische", haut sie immer ab. Abends kommt sie dann auch mal ins Schlafzimmer und beobachtet mich von der anderen Seite des Raums, aber wenn sie glaubt, dass ich aufstehe, haut sie wieder ab.
Wie es sich liest ist die beste Kontaktaufnahme nachts, entspricht auch dem kätzischen Verhalten. Ich favorisiere übrigens auch Näherung per "gustatorischen Wahrnehmung", bedeutet nix anderes als Leckeres bieten um sich zu nähern.

Fee kommt nur ab und zu für Futter raus. Sonst tagsüber fast gar nicht. Abends kommt sie dann gern ins Schlafzimmer und beobachtet mich ebenfalls (Mina darf ihr dabei nicht zu nahe gekommen, sonst wird sie weggefaucht, obwohl sie sonst siamesische Zwillinge sind...). Im Gegensatz zu Mina haut sie aber nicht ab, wenn ich aufstehe/an ihr vorbei gehe. Dafür hab ich sie überhaupt noch nie hoch erhobenen Schwanzes gesehen.
Katzen sind nur gute Gefährten in einem gewohnten, sicheren Areal. Fee und Mina sind umgezogen und nun nicht mehr das gute Team.

Ich hab auch schon Clicker-Training probiert, aber die zwei fürchten sich vorm Clicker. Spielen wollen sie auch nicht mit mir. Ich hab schon diverse Spielzeuge ausprobiert. Momentan steht Mina auf ein Haargummi, das am Boden liegt, aber sie spielt damit nur alleine. Mäuse mögen sie auch, spielen aber nur nachts, wenn sie wissen, dass ich nicht so schnell störe.
Clickern ist zu früh, meiner Meinung nach.

Kann ich irgendwas tun, damit sie zutraulicher werden? Oder bin ich einfach zu ungeduldig? Es ist ja auch schon deutlich besser als am Anfang, aber sie zeigen irgendwie kein "typisches Katzenverhalten" wie ich das sonst kenne.
Was ist für Dich typisches Katzenverhalten?
Wie Du es beschreibst, finde ich sie ziemlich typisch.
Versuche ihnen zu imponieren, das könnte ein zarter Ast sein, den Du ein paar mal durch die Küche schwenkst und dann mitnimmst und gehst. Ein Sisalband, was Du nebenher beim kochen ein wenig schwenkst und dann verschwinden lässt. Mach Dich spannend, binde einen Faden an Dein Bein. Lege durchgeschwitzte T-Shirts und Socken in die Wohnung.
Da Ihr Euch nicht nahe kommt, musst Du Geruchsmuster auslegen.
 
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Lege durchgeschwitzte T-Shirts und Socken in die Wohnung.
Ganz schlechte Idee 😂 Da pinkeln sie drauf. Es hat eine Weile gedauert, bis ich dahinter gekommen bin, aber jetzt weiß ich: von mir getragene Wäsche ist besser als jedes Katzenklo! Saubere Wäsche interessiert sie dagegen nicht im Mindersten.

Ansonsten aber danke für die Tipps. "Typisches Katzenverhalten" kenn ich eben als misstrauisch/ängstlich gegenüber von Fremden (waren meine alten Katzen ihr Leben lang), aber halt doch zutraulich gegenüber von ihren Menschen. Und eben kein ängstliches Flüchten, sobald der Mensch auftaucht. Laute Geräusche usw. sind natürlich immer beängstigend, aber wenn ich ganz normal barfuß in die Küche gehe, ist das ja nicht extrem laut. Ich erwarte mir jetzt auch nicht, dass sie zu mir ins Bett kommen zum Kuscheln, es gibt halt Katzen, die keine Kuschelkatzen sind. Aber zumindest, dass sie liegen bleiben, wenn ich komme.
Dass es für Clickern zu früh ist, war mir nicht bewusst. Hab nur überall gelesen, dass das die Bindung fördert und hab mir gedacht, vielleicht bringt's ja was.
Sie verstehen sich übrigens wirklich sehr gut. Ab und zu fetzen sie sich schon, aber das ist ja normal. Keiner versteht sich 100% immer mit der Schwester. Meistens liegen sie aber eng aneinander gekuschelt und manchmal sogar aufeinander. Wenn Mina z.B. im Versteck weiter nach hinten flüchten will, wenn ich mit der bösen Bürste ankomme, und Fee liegt schon hinter ihr, dahinter nur mehr die Wand, wird sich einfach auf die Fee gesetzt. Die das auch nicht weiter zu stören scheint. Geht umgekehrt auch, aber seltener.
Für das richtige Leckerli kommt Mina auch durchaus aus ihrem Versteck, wenn ihr danach ist, und bleibt auch mal ein wenig draußen. Fee dagegen schnappt sich schnell das Leckerli und zieht sich sofort wieder zurück, um es in Ruhe zu verspeisen.

Das mit der Schnur werd ich mal probieren. Blöderweise liegen sie meistens nicht so, dass sie mich sehen. Und Spieltrieb scheinen sie auch keinen sehr großen zu haben. Hab natürlich Spielzeug besorgt, bevor sie eingezogen sind, aber nur die Mäuse sind interessant. Angeln und Bälle werden vollkommen ignoriert. Der Tischtennisball wird immerhin beäugt, aber eher misstrauisch, weil der so laut klackert auf dem Fliesenboden. Mit so einem geflochtenen Freundschaftsarmband konnte ich Fee immerhin dazu bring, den Kopf ein wenig zu bewegen und reinzubeißen.
Dafür schnurrt Mina auch gerne mal einfach so, wenn ich in der Küche bin. Ohne dass ich sie anfasse oder sie sonst irgendwie beachte. Schnurren kann sie nämlich wie ein Traktor, sodass ich sie am anderen Ende des Raums hören kann, wenn ich den Geschirrspüler einräume oder so. Und nein, das ist kein ängstliches Schnurren. Wenn ich dann nachschauen geh, werden die Augen genüsslich zusammen gezwickt und sie schmiegt sich an meiner Hand. Und sie schnurrt noch lauter, teilweise vibriert Fee, obwohl sie gar nicht schnurrt, aber halt so dicht an Mina gekuschelt ist, dass es durchgeht. Und Mina schnurrt, wenn ich Fee anfasse. Umgekehrt funktioniert das nicht.
 
Ganz schlechte Idee 😂 Da pinkeln sie drauf. Es hat eine Weile gedauert, bis ich dahinter gekommen bin, aber jetzt weiß ich: von mir getragene Wäsche ist besser als jedes Katzenklo! Saubere Wäsche interessiert sie dagegen nicht im Mindersten.
Uih, da müsst Ihr, sobald es möglich ist, ganz viel Gerüche austauschen, damit das nicht mehr passiert 😀

"Typisches Katzenverhalten" kenn ich eben als misstrauisch/ängstlich gegenüber von Fremden (waren meine alten Katzen ihr Leben lang), aber halt doch zutraulich gegenüber von ihren Menschen. Und eben kein ängstliches Flüchten, sobald der Mensch auftaucht.
Mein verstorbener Kater Matou war eine wild geborene Katze, der genau so reagierte, zu Beginn fauchte er und knurrte wie ein großer Hund, dann begann die Phase des Flüchtens und letztendlich wurde er eine Schmusekatze.

Ich erwarte mir jetzt auch nicht, dass sie zu mir ins Bett kommen zum Kuscheln, es gibt halt Katzen, die keine Kuschelkatzen sind. Aber zumindest, dass sie liegen bleiben, wenn ich komme.
Die Mädels leben doch noch garnicht so lange bei Dir! Prima ist, dass Du keine hohen Ansprüche an sie hast, aber dass sie ruhig liegen bleiben, wenn Du Dich bewegst, finde ich nicht so selbstverständlich. Sie sind außerdem noch so jung und wie Du beschrieben hattest, schien nicht gerade Beständigkeit eine Qualität ihres früheren Zuhauses gewesen sein.

Dass es für Clickern zu früh ist, war mir nicht bewusst.
Das ist meine Meinung, andere mögen es nicht so sehen und da kannst Du Dich bitte gerne weiter informieren, meine Erfahrung mit Matou war einfach die, dass ein kleines Vertrauen vorhanden sein musste um Erfolge zu erzielen. Bei uns klappte es erst, als Matou zum streicheln kam.
Wenn Du ein gutes Gefühl dabei hast, versuche es.

Dafür schnurrt Mina auch gerne mal einfach so, wenn ich in der Küche bin. Ohne dass ich sie anfasse oder sie sonst irgendwie beachte. Schnurren kann sie nämlich wie ein Traktor, sodass ich sie am anderen Ende des Raums hören kann, wenn ich den Geschirrspüler einräume oder so. Und nein, das ist kein ängstliches Schnurren. Wenn ich dann nachschauen geh, werden die Augen genüsslich zusammen gezwickt und sie schmiegt sich an meiner Hand.
Das liest sich super! Konzentriere Dich auf Mina, sie wird der Türöffner für Fee sein.
 
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