Molli kratzt sich wund

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Kratzemolli

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14. November 2023
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Hallo miteinander,

es geht um meine Katze Molli.
Kurz erst mal die Rahmenbedingungen. Molli ist etwa (geschätzt!) ein Jahr alt und wir haben sie aus extrem schlechter Haltung übernommen. Sie lebte allein in einem Keller. Bereits als wir sie bekamen, hatte sie viele wunde Stellen. Die ehemalige Besitzerin hat alles mögliche erlogen an Gründen. Nichts davon hat gestimmt.

Molli lebt seit Mai zusammen mit zwei anderen Katzen in reiner Wohnungshaltung mit Balkon. Alle drei Miezen sind kastriert, verstehen sich bestens, kuscheln und spielen miteinander.

Natürlich waren wir gleich beim Tierarzt. Und nun die ganze Historie.

Molli hat Cortison bekommen. Das Kratzen wurde nicht besser.
Sie hat Antibiotikum bekommen, hat auch nichts geholfen.
Wir baden sie mit Shampoo gegen Neurodermitis, aber hilft nicht wirklich.
Wir haben Cortisonsalbe für sie, aber hilft auch nicht.
Sie bekommt ein sortenreines Futter (Büffel) um eine Nahrungsmittelallergie auszuschließen, aber bisher kein Erfolg. Wobei ich zugeben muss, dass ich da nicht ganz konsequent war, weil die Tabletten nur mit den Katzenstängchen in sie reinzukriegen waren.
Sie bekommt eine Anti-Kratz-Tablette (apoquel), die aber auch nicht hilft.
Sie bekommt Calmin-Tropfen.
Blut wurde genommen, ist völlig unauffällig.
Die TÄ vermutet Neurodermitis oder eben einfach Psyche.

Psyche könnte nach der Vorgeschichte natürlich sein, aber die Kratzerei ist recht unterschiedlich. Sobald sie auf meinem Schoß liegt, ist sie ruhig, schläft und schnurrt und kratzt gar nicht. Je “wacher“ sie ist, desto mehr kratzt sie. Sie wirkt nicht gestresst dabei. Auch Staubsauger und Co. machen ihr absolut nichts aus. Wir wissen nicht, was genau das Kratzen auslöst.
Wir sind mit unserem Latein am Ende.

Habt ihr noch irgendeine Idee?
Wir verzweifeln gerade sehr. Die kleine Maus tut mir so leid.
 
A

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Wie lange lebt Molly schon bei euch? Wie lange macht ihr schon Büffel (fast) pur?
Hat sie immer so viel Futter wie sie möchte?
Wurde ein Allergietest gemacht?
Habt ihr mal andere Hautpflege versucht, die mehr Feuchtigkeit bringt?
 
Danke für die Fragen.

Molli lebt seit Mai bei uns. Sie frisst ausschließlich Trockenfutter. Alles andere lässt sie von Anfang an stehen. Sie wiegt mittlerweile mit viel Reinstopfen 3,4kg. Wir füttern seit einer Woche nun von Medica das Hypoallergenfutter (trocken) und vorher über Monate hinweg das VetConcept das Trockenfutter mit Büffel.
Ja, ich weiß, dass Nassfutter besser wäre, jedoch nimmt sie es absolut nicht. Nicht mal untergemischt, gar nix.

So viel Futter wie sie möchte? Jein. Wir müssen bei einer anderen unserer Katzen aufs Gewicht achten, also können wir den Napf nicht stehen lassen. Aber so bald sie in die Küche düst und maunzt, kriegt sie ihr Futter.

Nein, ein Allergietest war bisher kein Thema. Wie läuft der ab?

Ja, wir haben Nachtkerzenöl, Ringelblumensalbe und Melkfett versucht.
 
Ihr müßt konsequent nur eine Fleischsorte füttern, sonst bekommt ihr nie raus ob und gegen welche Sorte sie allergisch reagiert.
Und ihr müßt das über mehrere Wochen durchhalten.

Unsere Kätzin kratzt sich auch immer wund. Wir dachten zuerst auch an Futtermittelallergie, doch haben wir festgestellt, das es im Sommer besonders schlimm ist, zum Herbst hin wird es besser. Im Moment sieht es sogar sehr gut aus. Wir wissen also auch nicht, was der Auslöser ist. Wir haben aber vom Tierarzt gegen den Juckreiz Redonyl Ultra 50mg bekommen und geben es bei Bedarf.
Vielleicht wäre das auch etwas, was ihr ausprobierne könnt.
 
Okay, dann werden wir wohl die Ausschlussdiät erneut angehen.

Was ist das Redonyl?
 
Also ist sie schon einige Zeit aus dem Keller raus.
Bei deiner Katze ist die Frage, ob sie eine Verhaltensauffälligkeit zeigt wegen Stress, ob es gesundheitliche Gründe gibt oder eine Kombination von beidem.

Aufgrund der Zeit bei euch und dem Umgang mit den anderen Katzen würde ich auf körperliche Gründe tippen.
Wurde mal ein geriatrisches Blutbild gemacht, kürzlich?
Es gibt Stoffwechselstörungen oder Defizite wegen schlechter Ernährung, die Juckreiz auslösen können, Leber, Niere, Allergien.
Würde an deiner Stelle erstmal eine Runde Tierarzt einlegen, dann weiter sehen.
 
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Blut wurde genommen, ist völlig unauffällig.
Kannst du das mal posten? Privatdaten bitte unkenntlich machen ;)
Hier sind einige Profis am Start (ich bin nur ein halber), aber manchmal finden wir hier wirklich was oder es sollten noch bestimmte Parameter nachgetestet werden.
 
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Bei Menschen nannte man solche psychisch getriggerten Stereotypien (so sie es denn sind) Hospitalismus.
Sowas dauert.

Ich hatte hier eine Tierschutzkatze aus ähnlich schwierigen Verhältnissen. Die konnte Schattenboxen am geschlossenen Rolladen, leckte sich selber Pfoten und Bauch kahl. Beides brauchte sie offensichtlich zur Spannungsregulation, kannte nichts anderes. Eine Stunde am Fenster ins Grüne gucken, und sie war völlig erschöpft von den vielen Eindrücken. Anfassen nur mit einer Hand und nur nicht festhalten. Nur Trockenfutter. Etwa sechs Wochen hat es gedauert, bis sie ihren Futterplatz als "meiner" akzeptierte. Fehlalarm des Rauchmelders, drei Stunden keine Kitty. Einmal lauter nein gesagt weil sie auf dem Tisch saß, Katze den halben Tag unauffindbar. So haben wir jede Alltagssituation neu durchgearbeitet, bis die Angst weniger wurde.
Nach drei, vier Monaten wurde sie sichtbarer. Und die Verhaltensauffälligkeiten wurden mehr. Das ist nicht unnormal, dass das erst nach Einleben deutlicher wird. Dafür entdeckte sie ihre Vorliebe für Fischfilet und lernte erstmals, einen Wunsch zu äußern.
Leider konnte ich ihre weitere Entwicklung nicht verfolgen, sie lag nach einem halben Jahr tot im Korb. Ihr Alter war unbekannt, ganz jung war sie nicht.
 
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  • #10
Frenzemäuschen, das Blutbild war unauffällig, nur die Leberwerte aufgrund des Cortisons leicht erhöht.

Teufeline, ich glaub, ich hab das Blutbild nicht mitbekommen, aber ich schau noch mal nach.
 
  • #11
Frenzemäuschen, das Blutbild war unauffällig, nur die Leberwerte aufgrund des Cortisons leicht erhöht.
Eheh, man denkt das immer, dass es vom Kortison kommt. Da muss es aber lange Zeit gegeben worden sein.
Erhöhte Leberwerte können Juckreiz verursachen!
Teufeline, ich glaub, ich hab das Blutbild nicht mitbekommen, aber ich schau noch mal nach.
Dann fordere es noch mal an. Du hast es bezahlt, also ist es deins. Ich bekomme das immer gleich gemailt ;)
 
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  • #12
Teufeline, ich rufe heute noch mal an und hoffe, dass ich das Blutbild dann abholen kann.
Gemacht wurde es vor drei Wochen im Rahmen der Kastration (Wir haben die Katze unkastriert bekommen und mussten aufgrund ihres gesundheitlichen Zustands warten mit der Kastration).

Und noch mal danke euch allen fürs Helfen. Heute kratzt sie so gut wie gar nicht, kann aber morgen schon wieder anders aussehen.
 
  • #13
Ich würde dir raten, dir Hilfe von einer spezialisierten Dermatologin in einer Tierklinik zu besorgen. Mein Dexter hat auch Juckreiz und erst bei der Dermatologin (nachdem wir vorher beim "normalen Tierarzt" waren) hatte da einen roten Faden bei der Diagnostik. Wichtig ist auch eine "richtige" Ausschlussdiät.
 
  • #14
Sie kommt aus schlechter Haltung. Wurde sie auf Pilze und Grabmilben getestet?
 
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  • #15
Nein, es wurde nur Blut genommen und mal die Haare abrasiert.
Muss dazu eine Hautprobe genommen werden?
 
  • #16
Mit Schwarzlichtlampe auf das rasierte Stück geguckt?
Wenn man da nichts sieht, ist auch meist nichts.
Kratzt die Miez weiter, muss man entweder blind ein Pilzmittel oder was gegen Parasiten geben oder eine Kultur nehmen / ein Hautgeschabsel von den oberen Hautschichten nehmen.
 
  • #17
Sie hat zwei Spot-Ons bekommen.
Schwarzlicht hatten wir noch nicht probiert. Kommt auf die Liste. Danke!
 
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  • #18
Nein, es wurde nur Blut genommen und mal die Haare abrasiert.
Muss dazu eine Hautprobe genommen werden?
Bei Milbenverdacht sollte man auch die Haut anstanzen und ein Abklatschpräparat nehmen. Das klingt kompliziert, aber da wird wirklich nur ein Stück Tesafilm auf kahle Stellen gedrückt und abgerissen und dann unter dem Mikroskop betrachtet. Acuh das Stanzen klingt brutaler als es ist und vergleichbar mit Spritze geben oder chippen lassen ;)
Diese ganzen Allergiesachen sind eine Ausschlussdiagnose, wenn myko- und parasitologisch alles ausgeschlossen werden konnte.
aber gut, dass du hier fragst (y)
 
  • #19
Ah, danke dir. Ich schreib mir grad ne Liste zusammen.
Kann das alles ein „normaler„ Tierarzt oder wäre eine Tierklinik (bin in München) sinnvoller?
 
  • #20
Ah, danke dir. Ich schreib mir grad ne Liste zusammen.
Kann das alles ein „normaler„ Tierarzt oder wäre eine Tierklinik (bin in München) sinnvoller?
Stelle doch mal eine Anfrage unter "empfehlenswerten" TÄ.
ich halte von den ganzen Kliniken bei solchen Routinefällen nicht so viel, weil das jeder einigermassen ausgestattet TA an Diagnostik bieten können sollte.
das hat den einfachen Grund, dass man in TK immer an wechselnde TÄ gerät, und der eine vom anderen nichts weiß, auch wenn es Akteneinsicht gibt. Das ist meistens ein heilloses Durcheinander, das dann auch noch völlig überteuert ist :rolleyes:
Ich bin hier ja in NRW in einer Kleinstadt, sogar mein "Dorf-TA" kann solche Untersuchungen machen, aber man muss dann auch ansprechen, was man haben möchte.
ich habe unseren auf eine Laborsonderaktion angesprochen, und er hat das mitgemacht.
Er strahlte mich schon an und meinte:" Wir machen heute Gesundheitsvorsorge?"- "Jo, wir sind zufriedene Kunden, und wir machen das jetzt jedes Jahr. Und wenn es zwischendurch Probleme geben sollte, dann kommen wir natürlich auch wieder."
 

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