Möchte mir mal Luft machen....

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Meistens sind ja die Katzen ohne Papiere, da lässt sich ja dann der Züchter nicht ermittel.
Wir hatten zwar schon Tiere mit Papieren bei uns im Verein, da konnte man dann den Züchter ja feststellen und bis auf einen haben auch alle ihre Katzen wieder zu sich geholt.
Was allerdings dann aus denen wurde entzieht sich meiner Kenntnis.


Ja schlau die Katzen dann vorsichtshalber ohne Papiere abzuschieben 😡 Da hoffe ich tatsächlich darauf, dass es hilft, dass ich die Babys mit ihrem kompletten Zuchtnamen bei Tasso registriert habe.

Ich kenne eine Züchterin, die hatte ihre Katze 2 Jahre lang gesucht über das I-Net und so tatsächlich den aktuellen Besitzer ausfindig gemacht - welch ein Albtraum 🙁
 
A

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Mal ein Beispiel: Wir hatten im TH eine Ocicat mit allen Papieren und samt Pokalen (Großer internationaler Champion usw.), die vom Züchter unkastriert und mit (natürlich verschwiegener) Futterunverträglichkeit an eine völlig Katzen unerfahrene Tussi verkauft wurde. (man sollte wohl besser abgeschoben sagen) Als die Katze aufgrund des falschen Futters dann buchstäblich die Wände hoch schiss, landete sie ganz schnell bei unserer TÄ, die sie einschläfern sollte. Hat sie natürlich nicht gemacht, sondern das arme Vieh ins Heim gebracht.
Der von uns angerufen Züchter meinte nur, es ginge ihn nichts mehr an, er hätte das Tier ja abgegeben. 😡
Wohl gemerkt, besagter Züchter ist im Verein, sammelt Pokale und züchtet fröhlich weiter.
Nur ein Beispiel, was wohl auch in Züchterkreisen abgeht. Und ehe mir hier einer gleich an die Gurgel geht, ich will damit wirklich nicht verallgemeinern! Aber das gibt es eben auch.
 
Da hätte ich doch zu gerne gewusst wer der Züchter Katze war 😡 Habt ihr dem auf den Zahn gefühlt damals?
Nein, das machen wir grundsätzlich nicht, weil ein Großteil der Arbeit im Tierheim ehrenamtlich abgedeckt wird, u. a. von mir, die ich Vollzeit arbeite und einen halben Zoo daheim zu versorgen habe.
Für solche "Peanuts" haben wir leider keine Zeit. Wir sind froh, wenn wir die Tiere an gute Plätze weitervermitteln können, denn das kostet auch einiges an Zeit.
 
Nur ein Beispiel, was wohl auch in Züchterkreisen abgeht. Und ehe mir hier einer gleich an die Gurgel geht, ich will damit wirklich nicht verallgemeinern! Aber das gibt es eben auch.


Meine sehr unpopuläre Meinung ist, dass dort viel im Argen liegt, aber wie du schon sagst, man darf nicht den Fehler machen, alle in einen Topf zu werfen. Ich bin wahrlich nicht immer ein Freund dieser Welt und aus diversen Gründen auch ausgestiegen, jedoch bewahre ich mir die Züchter, die besser sind. Ich hätte viel Negatives zu berichten - da ist die wahrlich traurige Geschichte der Katze vergleichsweise harmlos und ich bin relativ desillusioniert, aber ich möchte nicht aufgeben und ich halte an 'meiner' Rasse fest.
 
Die Katze hat der ehrenwerte Herr übrigens noch mit Bild unter "Ausstellungserfolge" auf seiner Homepage... 😡 Da sah sie richtig gut aus. Kein Vergleich zu dem armen dürren Viech, das dann bei uns landete.
 
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Die Katze hat der ehrenwerte Herr übrigens noch mit Bild unter "Ausstellungserfolge" auf seiner Homepage... 😡 Da sah sie richtig gut aus. Kein Vergleich zu dem armen dürren Viech, das dann bei uns landete.

Wenn es für euch nicht so ein Zeitaufwand wäre, dann würde ich ihm wohl das Leben zur Hölle machen und dafür sorgen, dass auf seiner Facebook Seite und in seinem Gästebuch drinsteht was er für einer ist 😡
 
Leider reibt man sich an so was nur auf. Ist ja auch nur ein Beispiel. Hätte da noch eine dauerpinkelnde Perserkatze, unkastriert und ebenfalls mit Pokalen ausgestattet zu bieten, die an eine alleinerziehende Mutter mit drei Kleinkindern abgeschoben wurde usw. usw. Da kenne ich den Züchter sogar persönlich. Reaktion ähnlich wie bei der Ocicat. 😡

Wir konzentrieren uns aber auch eher auf´s Helfen. Führe mal so ein Tierasyl, wie unseres ehrenamtlich mit nur ein paar Stundenkräften. Da muss man einfach Prioritäten setzen.
 
Ich war lange in der Nagerhilfe unterwegs und ich weiß genau was du meinst 😡 Mein Eindruck war, dass die ganz kleinen Tierchen noch weniger zu lachen haben als Katzen 🙁
 
Nicht in diesen Gedanken eingeschlossen sind allerdings dann Rassetiere aus dem Ausland (zumindest aus dem ehem. Ostblock kann man sie deutlich günstiger - für welchen Zweck auch immer - als in D'land kaufen). Wenn ich daran denke, dass es wirklich oft genug Inserate für Siamesen und Oris in deutschen Anzeigenportalen gibt, wo ein Kitten mit Papieren aus z. B. Tchechien oder aus Polen für meinetwegen 400 Euro abgegeben wird (gegenüber einem in Deutschland üblichen Preis von 600 Euro aufwärts für ein Liebhabertier und mit Sicherheit noch deutlich mehr für ein Kitten mit Show- und Zuchtqualität!), dann möchte ich, ehrlich gesagt, nicht wissen, wieviele von diesen Tieren letztlich als Gebärmaschinen beim Vermehrer landen.:grr::grr::grr:
echnet man dann die Fahrt- und ggf. Unterbringungskosten dazu, sind wir bei einem Ostblock Zuchttier aber ganz schnell oberhalb des Preises, zu dem sie hier üblicherweise abgegeben werden .... hat es sich dann gelohnt? Nein.
Allerdings sehe ich generell die gefahr, wenn es hier nur noch kastrierte Liebhaberzuchtkatzen gibt, dass man eben als Vermehrer dann ins Ausland geht - und auch hier wäre der Gesetzgeber dann wieder gefragt, dass Kastrapflicht von Liebhaberzuchtkatzen EU weit gilt per Gesetz oder aber dass die Grenzkontrollen (die bei Tieren auch innerhalb der EU gelten) so geschärft werden, dass unkastriertes Zuchttier, Käufer kein Züchter = Tier sofort kastriert und Käufer Strafe zahlen von mindestens Euro 300 ans nächste Tierheim. Dafür aber wiederrum müsste endlich vom Gesetzgeber die Zuchtgenehmigung ausgestellt werden, die dann auch überprüfbar ist wie ein Perso.

Dennnoch ist die Zahl dieser Tiere im Zweifel noch deutlich geringer als die der kaufvertragswidrig dann nicht kastrierten Kitten aus inländischer Vereinszucht!
Ja aber sie wird ansteigen, wenn hierzlande Liebhaberkitten von Geswtzes wegen nur noch kastriert abgegeben werden dürfen.

Ebenso wichtig ist allerdings aus meiner Sicht auch die Aufklärung der potentiellen Kaufinteressenten!!! Immer wieder stoße ich auch auf Posts in die Richtung "ja aber": "ja, es war ein Vermehrer, ich wusste dass die Kitten keinen Stammbaum haben, aber ich musste sie da einfach rauskaufen, sie haben mir so leid getan" *JAUL*
Dass dadurch nur das Ergebnis erreicht wird, dass der Vermehrer schnurstracks und sogleich wieder neue Kitten produziert, wird seitens dieser Mitleidskäufer leider nicht gesehen! Gern kommt dann auch das Argument "was hätte ich denn machen sollen, als ich die armen Zwerge gesehen habe".
Wo Geiz ist Geil im Kopf regiert, kannste die Aufklärung vergessen, die ist solchen Leuten leider sch....piiiiiiiiiiepp egal. Die gehen zum Vermehrer, weil sie unbedingt eine 'Rassekatze' haben, aber den üblichen Zuchtpreis nicht bezahlen wollen. Die reden sich dann auch gerne ein, 'wozu braucht man Papiere, ICH will ja nicht züchten'.
Und bei berechtigter Kritik kommt dann die Schote von wegen dem Rauskaufen müssen. Ich wage zu behaupten, von 90% dieser Klientel vorgebrachte glatte Lüge um sich ja nicht der berechtigten Kritik aussetzen zu müssen.

Ich mache mir sicher (weder hier im Forum noch anders) Freunde, wenn ich darauf sage: sie hätten gar nicht erst zum Vermehrer fahren, sondern ein Tier vom Vereinszüchter (wenn es schon einem bestimmten Rassestandard entsprechen soll!) oder aus dem Tierheim nehmen sollen!
Ageh, im Tierheim sitzen doch eh nur Krüppel und da wird man ja auch noch kontrolliert und der Züchter ist doch eh zu teuer wo man doch gar so geizig ist. :grr::stumm:

DAS ist das, was ich mit Schnäppchenmentalität meine! Genauso ist es ja auch mit der Welpenmafia. Wie kommen die denn an ihre Kunden???? Die Interessenten melden sich auf Anzeigen bei eBay usw., wo der Mopswelpe dann halt für 500 statt für 1000 Euro angeboten wird. Hallo????? Es ist doch klar, dass da etwas nicht stimmt, wenn die Tiere für die Hälfte des üblichen Züchterpreises angeboten werden!:grummel:
Den Sumpf wird man aber nur durch harte Gesetze und noch härtere Strafen EU weit ausmerzen können - und vielleicht nicht einmal dann.

Natürlich können die armen Tiere nichts dafür, dass sie vermehrt wurden, sie haben es sich nicht ausgesucht! Aber man muss an mehreren Hebeln ansetzen: einmal die allgemeine Kastrationspflicht, dann aber auch die Aufklärung.
Wie war das mit der Aufklärung beim Qualmen nochmal? Hat die irgendeinen intressiert oder dazu geführt, dass in Speiselokalen nicht geraucht wurde?
Nein, erst harte Geswtze und Sanktionen haben das bewirkt.
Es ist leider so, dass die Uneinsichtigen (und die sind leider in der überwiegenden Mehrzahl) einzig die Sprache der Gewalt in Form von Gesetzen und Strafen verstehen - Vernunft kennen die nicht.

berthe hat gesagt.:
Mal ein Beispiel: Wir hatten im TH eine Ocicat mit allen Papieren und samt Pokalen (Großer internationaler Champion usw.), die vom Züchter unkastriert und mit (natürlich verschwiegener) Futterunverträglichkeit an eine völlig Katzen unerfahrene Tussi verkauft wurde. (man sollte wohl besser abgeschoben sagen) Als die Katze aufgrund des falschen Futters dann buchstäblich die Wände hoch schiss, landete sie ganz schnell bei unserer TÄ, die sie einschläfern sollte. Hat sie natürlich nicht gemacht, sondern das arme Vieh ins Heim gebracht.
Der von uns angerufen Züchter meinte nur, es ginge ihn nichts mehr an, er hätte das Tier ja abgegeben.
Wohl gemerkt, besagter Züchter ist im Verein, sammelt Pokale und züchtet fröhlich weiter.
Nur ein Beispiel, was wohl auch in Züchterkreisen abgeht. Und ehe mir hier einer gleich an die Gurgel geht, ich will damit wirklich
Berthe diese Art Züchter würde ich im Namen des Tierschutzes beim zuständigen Zuchtverein melden.
Die Tussi wohl beim VetAmt auf dass sie Tierhalterverbot bekommen möge - Futterunverträglichkeit ist nun wahrlich kein Problem, das man nicht in den Griff bekommt wenn man sein Tier wirklich liebt - egal wie erfahren oder nicht man ist. Und erst Recht gibt man so ein Tier nicht zum Einschläfern zum TA!!!

Ich kann immer nur wieder betonen, dass Zuchtgenehmigungen wie bei den Psittaciden auch - ausschliesslich vom VetAmt ausgestellt werden dürfen, die auch das Recht der Verweigerung haben, sollte ein Züchterkandidat in irgendeiner Weise negativ auffallen.
Zuchtkontrolle in unregelmäßigen Abständen unangekündigt und sofortiger Entzug der Genehmigung sollte was Gravierendes auffallen.
Solche Züchter können dann auch ganz easy durch den Tierschutz wie in dem Fall der Ocicat gemeldet werden und der AmtsTA sanktioniert.

Das geht alles - nur gewollt muss es sein und die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Zusätzlich hätte das noch einen anderen positiven Nebeneffekt - es köntne nicht mehr jeder Dödel 'züchten', der grad mal Bock drauf hat, denn Voraussetzung für ne Zucht müsste dann nachgewiesene Sachkenntnis (mündliche 'Prüfung' durch den AmtsVet) sein (Genetik, Vererbungslehre, Erbkrankheiten, Stammbäume lesen und interpretieren etc.), sowie die entsprechenden räumlichen Gegebenheiten, die geeignet sein müssen zur Zucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Will hier mal ganz kurz einen OT-Komment zum Thema Selektion bei Menschen loswerden. Da muss man nicht unbedingt gleich an die Nazizeit denken, bzw. in diese Zeit zurückgehen. Das passiert hier und heute, auf einer anderen Ebene zwar, aber es passiert. Da geht es nicht unbedingt um die Optik des Menschen an sich, sondern die "Optik" des Lebenslaufs, d.h., womit sich der Schreiber schmücken kann. Das kann der ultimative Kotzbrocken sein, wenn da drin steht "Auslandssemester in Harvard" (bezahlt vom reichen Papa) , bekommt er den Job, und nicht der Mohammed Ali, der auf der El-Alahwi- Universität in Hyderabad/Pakistan studiert und sich das Studium damit finanziert hat, morgens um 4 Obst und Gemüse auf den Markt zu schleppen. Da kann der Mohammed die besseren Noten haben und die bessere Qualifizierung, er hat keine Chance.
Das ist auch eine Form von Selektion und wenn Mensch mit Mensch so umspringt, kann man nicht erwarten, dass er Tiere besser behandelt.

So, kann sich jetzt jeder selber überlegen, wie er das auf die Katzen übertragen kann, der beste Vorschlag verdient eine zweiwöchige Urlaubsreise nach Brasilien! 😀

OT Ende
 
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Das kann der ultimative Kotzbrocken sein, wenn da drin steht "Auslandssemester in Harvard" (bezahlt vom reichen Papa) , bekommt er den Job, und nicht der Mohammed Ali, der auf der El-Alahwi- Universität in Hyderabad/Pakistan studiert und sich das Studium damit finanziert hat, morgens um 4 Obst und Gemüse auf den Markt zu schleppen. Da kann der Mohammed die besseren Noten haben und die bessere Qualifizierung, er hat keine Chance.

Mit Verlaub, aber das ist Quatsch. Hast du dir das so ausgedacht?

Ich habe durchweg die gegenteilige Erfahrung gemacht. Bei allen Vorstellungsgesprächen, bei denen ich entweder selbst der Bewerber war oder auf der anderen Seite saß, war das Wissen und die Qualifikation des Bewerbers der ausschlaggebende Punkt. Und dies wurde auch abgefragt, es ist bsp.weise bei Naturwissenschaftlern durchaus üblich, dass sie fachbezogene Aufgaben lösen müssen oder sich fachlich präsentieren müssen oder in Fachgespräche verwickelt werden.

Auch wenn die meisten Studenten sich gern was anderes einreden, exzellente Noten und die passende Spezialisierung sind immer noch das überzeugendste Argument beim Berufseinstieg. Auslandssemester, Herkunft, Persönlichkeit usw., darüber kann man nett plaudern, mehr aber auch nicht.
 
Mit Verlaub, aber das ist Quatsch. Hast du dir das so ausgedacht?

Ich habe durchweg die gegenteilige Erfahrung gemacht. Bei allen Vorstellungsgesprächen, bei denen ich entweder selbst der Bewerber war oder auf der anderen Seite saß, war das Wissen und die Qualifikation des Bewerbers der ausschlaggebende Punkt. Und dies wurde auch abgefragt, es ist bsp.weise bei Naturwissenschaftlern durchaus üblich, dass sie fachbezogene Aufgaben lösen müssen oder sich fachlich präsentieren müssen oder in Fachgespräche verwickelt werden.

Auch wenn die meisten Studenten sich gern was anderes einreden, exzellente Noten und die passende Spezialisierung sind immer noch das überzeugendste Argument beim Berufseinstieg. Auslandssemester, Herkunft, Persönlichkeit usw., darüber kann man nett plaudern, mehr aber auch nicht.

Völlig OT, aber ich hab beim fett markierten Wort grad "Sozialisierung" gelesen 😀😀😀
 
Mit Verlaub, aber das ist Quatsch. Hast du dir das so ausgedacht?

Ich habe durchweg die gegenteilige Erfahrung gemacht. Bei allen Vorstellungsgesprächen, bei denen ich entweder selbst der Bewerber war oder auf der anderen Seite saß, war das Wissen und die Qualifikation des Bewerbers der ausschlaggebende Punkt. Und dies wurde auch abgefragt, es ist bsp.weise bei Naturwissenschaftlern durchaus üblich, dass sie fachbezogene Aufgaben lösen müssen oder sich fachlich präsentieren müssen oder in Fachgespräche verwickelt werden.

Auch wenn die meisten Studenten sich gern was anderes einreden, exzellente Noten und die passende Spezialisierung sind immer noch das überzeugendste Argument beim Berufseinstieg. Auslandssemester, Herkunft, Persönlichkeit usw., darüber kann man nett plaudern, mehr aber auch nicht.

Nein, das habe ich mir nicht ausgedacht. Das war mein Job. Ich habe für die PA eines Forschungslabors gearbeitet. Ganz konkrete Fälle. Bei PHD Leuten sind Selektionskriterien a) welche Uni b) wer war dein Mentor (akademische Genealogie) c) mit wem hast du wissenschaftliche Artikel geschrieben. Fakt ist, dass viele PHD-Kandidaten gar nicht in die engere Wahl kamen, weil sie an einer No-Name-Uni in ihrem Heimatland oder ihrer Heimatstadt studiert haben. Ich habe mir dabei immer die Lebenssituation vorgestellt, vor allem bei Kandidaten aus Ländern wie Indien, Pakistan, aus Afrika oder anderen lateinamerikanischen Ländern. Wo Vater und Mutter vielleicht Analphabeten sind und sich das Studium des Sohnes/der Tochter vom Mund abgespart haben. Und dann vor Stolz platzen, weil Sohn oder Tochter doch jetzt ein Doktor ist. Die hätten nie und nimmer ein Studium in Harvard oder so finanzieren können. Und Sohn/Tochter hatte eben einen grossen Traum, ich möchte einmal bei der Firma XY arbeiten, dafür mache ich das alles. Aber die Firma XY stellt sie nicht ein, weil im Lebenslauf eben nur der Name einer Uni in einer Bezirksstadt in Nordindien vermerkt ist.
Solche Fälle hatte ich nicht zehn- sondern hundertfach auf meinem Schreibtisch.
Es ist natürlich klar, dass eine Firma keine Sozialeinrichtung ist, aber ich fand es trotzdem hart. Man muss einen Teil von sich selber ausschalten
 
Völlig OT, aber ich hab beim fett markierten Wort grad "Sozialisierung" gelesen 😀😀😀

Find ich bei dem NS-Bezug nun nicht gerade sooooo witzig.....😕


....aber zum Beispiel "Harvard" /Ivy League/ Oxbridge usw.:
In D'land ist das Thema Old Boy Net wohl weniger verbreitet bzw. aktuell bei Berufseinsteigern wie im anglo-amerikanischen Raum. Bzw. nicht zu vergessen den Commonwealth. In bestimmten Ecken existiert das Old Boy Net in der Tat weiterhin. Und letztlich: je höher man in D'land auf der Karriereleiter steigt, desto mehr spielt auch das Netzwerken eine Rolle und in den Vorstandsetagen kennt man sich dann auch irgendwann.....🙁
In der Politik hat es ja schon einige mehr oder weniger erfolgreiche Mitglieder des Andenpakts (oder hieß das doch noch anders?*grübel*) gegeben, also Wulff & friends.

Völlig abwegig finde ich das Argument daher nicht (jedenfalls nicht dort, wo es um Spitzenämter geht).

Aber lasst und lieber wieder zum eigentlichen Thema zurück kehren.

LG
 
Nein, das habe ich mir nicht ausgedacht. Das war mein Job. Ich habe für die PA eines Forschungslabors gearbeitet. Ganz konkrete Fälle. Bei PHD Leuten sind Selektionskriterien a) welche Uni b) wer war dein Mentor (akademische Genealogie) c) mit wem hast du wissenschaftliche Artikel geschrieben. Fakt ist, dass viele PHD-Kandidaten gar nicht in die engere Wahl kamen, weil sie an einer No-Name-Uni in ihrem Heimatland oder ihrer Heimatstadt studiert haben. Ich habe mir dabei immer die Lebenssituation vorgestellt, vor allem bei Kandidaten aus Ländern wie Indien, Pakistan, aus Afrika oder anderen lateinamerikanischen Ländern. Wo Vater und Mutter vielleicht Analphabeten sind und sich das Studium des Sohnes/der Tochter vom Mund abgespart haben. Und dann vor Stolz platzen, weil Sohn oder Tochter doch jetzt ein Doktor ist. Die hätten nie und nimmer ein Studium in Harvard oder so finanzieren können. Und Sohn/Tochter hatte eben einen grossen Traum, ich möchte einmal bei der Firma XY arbeiten, dafür mache ich das alles. Aber die Firma XY stellt sie nicht ein, weil im Lebenslauf eben nur der Name einer Uni in einer Bezirksstadt in Nordindien vermerkt ist.
Solche Fälle hatte ich nicht zehn- sondern hundertfach auf meinem Schreibtisch.
Es ist natürlich klar, dass eine Firma keine Sozialeinrichtung ist, aber ich fand es trotzdem hart. Man muss einen Teil von sich selber ausschalten

(Hervorhebungen im Zitat von mir.)

Das kann ich so nicht 1:1 als ungerecht unterschreiben, Hanne!
In meinem persönlichen Umfeld habe ich auch Kontakt mit verschiedenen Afrikanern, die (auf verschiedenen Wegen) nach Deutschland gekommen sind. Oft genug ist das Studium in Afrika nicht der Mittelschicht zugänglich, sondern immer noch der Oberschicht (und ich rede nicht von Havard oder Oxbridge). Und: die Leistungsstandards entsprechen in verschiedenen afrikanischen Staaten einfach nicht den westlichen Standards, da es in Afrika auch Staaten gibt, die extrem von Korruption geprägt sind (was nicht die Schuld der Studenten ist!) und wo Noten und Examina dann verkauft werden.
Im internationalen Vergleich erschwert Korruption die realistische Einschätzung solcher Examina, und da wird dann u. U. auch sehr pauschalisiert, was sicherlich nicht schön ist, aber eben vorkommt (und nicht nur in Personalabteilungen.....). Aber auch in Assessmentverfahren kann es vorkommen, dass der Leistungsstandard des afrikanischen Uni-Absolventen einfach nicht an den international erforderten heran reicht. Das kann unterschiedliche Ursachen haben, u. a. auch das Fehlen entsprechender Forschungsressourcen an der afrikanischen Uni.

Aber das ist ein weites Feld, Luise......😉

LG
 
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Find ich bei dem NS-Bezug nun nicht gerade sooooo witzig.....😕


....aber zum Beispiel "Harvard" /Ivy League/ Oxbridge usw.:
In D'land ist das Thema Old Boy Net wohl weniger verbreitet bzw. aktuell bei Berufseinsteigern wie im anglo-amerikanischen Raum. Bzw. nicht zu vergessen den Commonwealth. In bestimmten Ecken existiert das Old Boy Net in der Tat weiterhin. Und letztlich: je höher man in D'land auf der Karriereleiter steigt, desto mehr spielt auch das Netzwerken eine Rolle und in den Vorstandsetagen kennt man sich dann auch irgendwann.....🙁
In der Politik hat es ja schon einige mehr oder weniger erfolgreiche Mitglieder des Andenpakts (oder hieß das doch noch anders?*grübel*) gegeben, also Wulff & friends.

Völlig abwegig finde ich das Argument daher nicht (jedenfalls nicht dort, wo es um Spitzenämter geht).

Aber lasst und lieber wieder zum eigentlichen Thema zurück kehren.

LG

Wieso NS-Bezug 😕 Es ging doch um Bewerbungen bzw. Qualifikation, Noten, Spezifikation.

Da ich aber mental noch bei Züchtern und Katzen war, hab ich erst Sozialisation gelesen.
 
Nein, das habe ich mir nicht ausgedacht. Das war mein Job. Ich habe für die PA eines Forschungslabors gearbeitet. Ganz konkrete Fälle. Bei PHD Leuten sind Selektionskriterien a) welche Uni b) wer war dein Mentor (akademische Genealogie) c) mit wem hast du wissenschaftliche Artikel geschrieben.

Das was du aufzählst, fällt unter Qualifikation. Das hat nichts mit Diskriminierung zu tun. Jemand, der an einer Top Uni war, an aktuellen Forschungsthemen gearbeitet hat und in Top Zeischriften publiziert hat kann was. Definitiv mehr als jemand, der nur in einer Bezirksstadt in Nordindien studiert hat. Du bringst da einiges durcheinander und irgendwelche dazugedachten mitleidigen Geschichten über stolze Verwandte, Obstverkäufe um das Studium zu finanzieren, Ungerechtigkeiten der Welt haben bei sowas nichts zu suchen.
Du möchtest schliesslich auch nicht von einem Arzt behandelt werden, der aus reinem Mitleid eingestellt wurde, sondern von einem, der auf dem neuesten Stand der Forschung ist.

Ein Absolvent einer durchschnittlichen oder unterdurchschnittlichen Uni usw. kann sich trotzdem für einen Postdoc im Ausland bewerben. Diese Postdoc Jahre werden in der Regel über ein Stipendium bezahlt, es entstehen dem Absolventen keine Kosten. Damit kann er aber seinen Lebenslauf gewaltig aufwerten und am Schluß auch ernsthaft um die besten Jobs konkurrieren.
 
(Hervorhebungen im Zitat von mir.)

Das kann ich so nicht 1:1 als ungerecht unterschreiben, Hanne!
In meinem persönlichen Umfeld habe ich auch Kontakt mit verschiedenen Afrikanern, die (auf verschiedenen Wegen) nach Deutschland gekommen sind. Oft genug ist das Studium in Afrika nicht der Mittelschicht zugänglich, sondern immer noch der Oberschicht (und ich rede nicht von Havard oder Oxbridge). Und: die Leistungsstandards entsprechen in verschiedenen afrikanischen Staaten einfach nicht den westlichen Standards, da es in Afrika auch Staaten gibt, die extrem von Korruption geprägt sind (was nicht die Schuld der Studenten ist!) und wo Noten und Examina dann verkauft werden.
Im internationalen Vergleich erschwert Korruption die realistische Einschätzung solcher Examina, und da wird dann u. U. auch sehr pauschalisiert, was sicherlich nicht schön ist, aber eben vorkommt (und nicht nur in Personalabteilungen.....). Aber auch in Assessmentverfahren kann es vorkommen, dass der Leistungsstandard des afrikanischen Uni-Absolventen einfach nicht an den international erforderten heran reicht. Das kann unterschiedliche Ursachen haben, u. a. auch das Fehlen entsprechender Forschungsressourcen an der afrikanischen Uni.

Aber das ist ein weites Feld, Luise......😉

LG

Ja, das weiss ich alles und gebe dir da auch recht. Aber was mich eben beschäftigt, ist die Tatsache, dass ein Mensch, der in armen Verhältnissen aufwächst und einen PHD-Abschluss schafft, ungleich schwerer ranklotzen muss als jemand, dessen Eltern sich Harvard leisten können. Es ist klar, dass da auch Leute aus der Oberschicht des jeweiligen Landes dabei waren. Von den Fällen, die ich bearbeitet habe, würde ich mal grob schätzen 50:50. Aber die andere Hälfte, die hat dafür geackert. Und diesen persönlichen Einsatz, den habe ich bewundert. Und wer sich so einsetzt, um aus seiner Lebenssituation herauszukommen, der zeigt dann auch einen anderen Einsatz bei der Arbeit. Und dann so einfach abserviert werden... Das ist mir manchmal nahegegangen, vor allem, wenn dann im CV stand, wieviele Extrakurse der Kandidat absolviert hat.
Persönlich kennengelernt habe ich etwas mehr als 100 Kandidaten von ungefähr 2000 in 3 Jahren. Ich spreche also nur von dem, was man aus Lebensläufen herauslesen kann bzw. was Google über die Leute weiss. 😀

So, nun aber zurück zu den Miezen.
 

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