Kriterien einer gescheiterten Zusammenführung

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pfotenseele

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9. September 2014
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Die Entscheidung, dass eine Zusammenführung gescheitert ist, ist ein langer und schmerzlicher Prozess.
Er wird begleitet von Zweifeln (beurteile ich richtig?), Hilflosigkeit (was kann ich denn noch tun?) und meist extremer nervlicher Belastung für den ganzen Haushalt.
Es ist auch ein Tabu-Thema, denn ein Katzi wieder abgeben zu müssen ist begleitet von Gefühlen des Versagens, schlechten Gewissens und Traurigkeit.
Vielleicht besteht ein Bedürfnis, sich hier austauschen zu können.
Die Thematik kann vielfältig sein;
- was sind denn die Kriterien, die mich entscheiden lassen?
- Erfahrungen
- Meinungen ohne Urteil
- positive Aspekte einer Abgabe

Ich führe hier mal 3 für mich entscheidende Kriterien an;
Ernstkampf mit Verletzungen
Permanentes Mobbing
Konstanter Rückzug eines Katzis aus Angst
 
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Ich führe hier mal 3 für mich entscheidende Kriterien an;
Ernstkampf mit Verletzungen
Permanentes Mobbing
Konstanter Rückzug eines Katzis aus

Grundsätzlich stimme ich da zu, wobei für mich auch wichtig wäre zu fokussieren, was ich unternommen habe, um Abhilfe zu schaffen 🤔


PS: Also, habe ich es nur laufen lassen bzw. welche Maßnahmen habe ich aktiv versucht?
 
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ja natürlich 🙂
wie gesagt, es ist als austausch gedacht.
 
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Gutes wichtiges Thema. Deine Kriterien sind auch die meinen.

Meine Leitlinie war und ist: immer im Sinne der Katze🙂. Ich versuche, alles richtig, es auch den Katzen leichter zu machen. Nehme da auch gern Tipps und Ratschläge an. Aber ich respektiere letztendlich die "Meinung" der beteiligten Katzen. Ich weiß, jede hat ihren eigenen Charakter und genau wie wir Menschen Antipathien gegenüber manchen Artgenossen. Sie sind so individuell wie wir.
Erzwingen kann man da nichts, oft sind Katzen anpassungsfähig und es läuft auf eine friedliche Koexistenz hinaus, das ist okay. Aber ich bin verantwortlich, dass sich bei mir alle Katzen wohlfühlen, ich muss an einer verfahrenen Situation etwas ändern.

Und auch wenn es sehr schwerfällt, lieber einer Katze ein gutes neues Zuhause suchen, als sie seelisch krank werden zu lassen. (Bei Freigängern sucht sich manche Katze selbst ein neues Zuhause, auch das kann man regeln).

Man darf keinen falschen Ehrgeiz entwickeln; hab schon traurige Schicksale miterlebt. Da waren leider die Katzenbesitzer beratungsresistent zum Schaden aller Beteiligten. Da wurde ewig an ihren Hilferufen (Unsauberkeit, Zurückgezogenheit) herumgedoktert, letztendlich waren es traurige Katzen.

Ein aussenstehender katzenverständiger Mensch (gern ein guter Profi) kann helfen und die Situation besser beurteilen.

Unsere Zusammenführung (4 Katzen) ist langsam verlaufen (lange Netztür), zwei Katzen hätte ich sofort zusammen lassen können. Aber ich habe mich nach der Ängstlichsten gerichtet, die hat lange gebraucht, sich mit dem Neuzugang "abzufinden".
Hab auch später bei Krankheiten eingreifen müssen, denn auch in Katzengruppen kann sich die Dynamik ändern.
 
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Aber ich bin verantwortlich, dass sich bei mir alle Katzen wohlfühlen, ich muss an einer verfahrenen Situation etwas ändern.
Für mich ist es auch ein wichtiger Punkt, dass sich jede Katze bei mir wohlfühlt. Schwierig fand ich bei einer Zusammenführung die Frage, wie viel Zeit darf bis dahin vergehen? Denn gerade ängstliche Katzen brauchen ja per se schon mehr oder weniger lange bis man davon ausgehen kann, dass sie sich wohlfühlen.
 
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Grundsätzlich stimme ich da zu, wobei für mich auch wichtig wäre zu fokussieren, was ich unternommen habe, um Abhilfe zu schaffen 🤔


PS: Also, habe ich es nur laufen lassen bzw. welche Maßnahmen habe ich aktiv versucht?
Da schließe ich mich an! Es sollte auf jeden Fall ein längerer Versuch über Gittertür erfolgt sein, mit echtem Arbeiten an der Zusammenführung. Das hat bei uns dann doch noch zu einem guten Ausgang geführt.
 
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Ein Punkt ist aber nicht nur, dass die Katze sich bei mir wohlfühlt sondern man selbst muss sich auch mit der Katze wohlfühlen.
 
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Ich würde eine gut vorbereitete Zusammenführung als gescheitert betrachten, wenn auch nach Beratung mit einem Katzenpsychefachmann sich nichts mehr tut.
Sicher gibt es Gründe es vorher abzubrechen. Wenn man sich sicher ist, das bringt nichts mehr, "muss" man das ja nicht noch durch einen Fachmann absichern...

Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man mit einem "Blick von außen" schneller und effektiver weiterkommt wo man vorher nur Stillstand gesehen hat.

Ich hatte mal bei einer langwierigen Zusammenführung um Profi-Rat gefragt und unter anderem auch Fragen gestellt ala "aber der Kater hat Panik, kann man ihm dann dies & jenes noch zumuten" oder "woran erkenne ich, dass es keinen Sinn mehr macht ?"
Die Antworten waren immer individuell.
Mir wurde geholfen, sicherer zu unterscheiden, ob dieser Kater Panik hat oder "nur" Angst. Und auch, woran ich ablesen kann, ob eine bestimmte Vorgehensweise (zB schöne gemeinsame Momente kreieren ) noch Sinn macht. Es war immer individuell, also es hieß immer "der Kater reagiert so und so, also ist Luft nach oben, also rate ich dies..." so habe ich gelernt, fie Katers sicherer lesen zu können.
Ich glaube einfach, dass viele Zusammenführungen daran scheitern, dass man die Reaktionen der Katzen missdeutet oder zu unsicher ist.
Von daher würde ich, auch wenn ich von mir behaupte meine Katers sehr gut zu kennen, einen Profi fragen bevor ich eine Zusammenführung abbrechen würde. Man lernt nie aus und ist bei den eigenen Katzen gerade wenn sie gestresst reagieren doch gern mal betriebsblind sozusagen.
 
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Man lernt nie aus und ist bei den eigenen Katzen gerade wenn sie gestresst reagieren doch gern mal betriebsblind sozusagen.
Da stimme ich zu, es ist ja für einen selber hochemotional, da kann man schon mal die Klarsicht verlieren.
 
Ja. Aber eben auch was das Scheitern betrifft. Das Thema hier ist ja "gescheiterte Zusammenführung
Die Entscheidung, dass eine Zusammenführung gescheitert ist, ist ein langer und schmerzlicher Prozess.
Er wird begleitet von Zweifeln (beurteile ich richtig?), Hilflosigkeit (was kann ich denn noch tun?) und meist extremer nervlicher Belastung für den ganzen Haushalt.
Es ist auch ein Tabu-Thema, denn ein Katzi wieder abgeben zu müssen ist begleitet von Gefühlen des Versagens, schlechten Gewissens und Traurigkeit.
Ich meine, all das ist leichter zu bewältigen, wenn man Profi-Hilfe hatte.
Die Ausgangssituation war bei uns damals knifflig, so dass der Profi keine Prognose stellen wollte also der Ausgang war offen, er wollte es versuchen und schauen. Ok es hat dann geklappt aber:
Wenn es nicht geklappt hätte, hätte ich eben aufgrund dieser Hilfe, nicht weiter damit gehadert und es dann auch nicht unnötig in die Länge gezogen. Man kann dann besser damit abschließen, wenn es denn nunmal leider nicht passt mit den Katzen.
 
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Ja. Aber eben auch was das Scheitern betrifft. Das Thema hier ist ja "gescheiterte Zusammenführung

Ich meine, all das ist leichter zu bewältigen, wenn man Profi-Hilfe hatte.
Die Ausgangssituation war bei uns damals so, dass der Profi keine Prognose stellen wollte also der Ausgang war offen, er wollte es versuchen und schauen. Ok es hat dann geklappt aber:
Wenn es nicht geklappt hätte, hätte ich eben aufgrund dieser Hilfe, nicht weiter damit gehadert und es dann auch nicht unnötig in die Länge gezogen. Man kann dann besser damit abschließen, wenn es denn nunmal leider nicht passt mit den Katzen.
Darf man fragen, was das ungefähr gekostet hat und wie die Beratung ablief? ich habe da gar kein Gefühl für...
 
Aber ich bin verantwortlich, dass sich bei mir alle Katzen wohlfühlen, ich muss an einer verfahrenen Situation etwas ändern.
Ab wann wäre dieses Wohlfühlen denn für euch ok? Es ist natürlich gut, 100 % anzustreben, aber das zu erreichen ist wieder eine andere Sache. Wären 90% oder 80% in euren Augen auch noch akzeptabel. Also, wenn man beispielsweise merkt, die Katzen können nicht so arg viel miteinander anfangen, es gibt aber keine ernsthafteren Streitigkeiten, sie leben eher so nebeneinander her. Wo zieht ihr da die Grenze?
 
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Darf man fragen, was das ungefähr gekostet hat und wie die Beratung ablief? ich habe da gar kein Gefühl für...
Jaklar aber es liegt viele Jahre zurück, ich weiß das nicht mehr und die Preise haben sich mittlerweile bestimmt geändert. Ausgebildete Profis haben bestimmt je nach Umfang der Beratung ihre Preislisten woran man sich vorher orientieren kann.
 
professionelle hilfe holen ist sicher eine gute option.
allerdings kenne ich meine tiere am besten (was die uris anbetrifft).
es gibt fälle, da ist die entscheidung sicher "einfacher", zb bei blutigen kämpfen.
hingegen ist die frage, wie lange toleriere ich, dass mein uri gemobbt wird oder in angst leben muss, eindeutig schwieriger. permanenter stress ist ja auch körperlich schädlich fürs katzi.
das mobbing selbst ist die eine seite. die andere (zumindest für mich) ist ja, dass ich für mein tier eine schöne beziehung wollte, ein glückliches beieinandersein.

bei meiner gescheiterten zusammenführung wurde mein sanftes bärchen zunehmend gemobbt. er hat sich nie gewehrt, nicht mal gefaucht, er steckte einfach nur jeden tag jenste ohrfeigen ein. trinity lauerte ihm zb auf, er kam einfach gemütlich vom balkon rein und wurde ohne grund gehauen. er hat sich sehr um sie bemüht und sie hat ihn einfach nicht ausstehen können.
morpheus hatte ja zuvor seinen kumpel verloren und ich wusste, wie sozial er ist. dass es das grösste für ihn ist, köpfchen schlecken zu können und etwas kätzische nähe zu haben.
trinity hingegen kam aus einer beschlagnahmung aus einem animal hoarding fall. ich hab viel darüber nachgedacht und ich denke, aufgrund ihrer geschichte wollte sie einfach nie mehr etwas teilen müssen.
trinity hat innerhalb 1 woche ein neues daheim gefunden und wurde glücklich.
und mein sanfter morpheus wurde, wie mein sig.bild zeigt, sehr glücklich mit seinem neuen lieben kumpel, dem er köpfchen schlecken durfte. die beiden wurden ein herz und eine seele.
 
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allerdings kenne ich meine tiere am besten (was die uris anbetrifft).

Wenn ein Profi deine Uris analysiert wirst du unter Umständen deine Katze nicht mehr wieder erkennen in der Beschreibung. Das Problem ist, dass die Menschen das Katzenverhalten mit menschlichen Augen sehen - was aber unter Umständen nix mit der Realität in der Katzenwelt zu tun hat. Das Verhalten unter den Katzen findet oft auf eine ganz untergründliche Nonverbale Art statt, die du gar nicht bemerkst. Es kommt z.B. durchaus öfter vor, dass eine Katze die offensichtlich angreift oder aus unerklärlichen Gründen plötzlich flüchtet, obwohl der andere "nix gemacht hat", vorher aber durch das Gegenüber provoziert wurde - auf eine Art, die du aufgrund des fehlenden Hintergrundwissens gar nicht gesehen hast. Deshalb halte ich diesen Gedanken "ich kenne meine Katzen am besten" für fatal.
 
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Wenn ein Profi deine Uris analysiert wirst du unter Umständen deine Katze nicht mehr wieder erkennen in der Beschreibung. Das Problem ist, dass die Menschen das Katzenverhalten mit menschlichen Augen sehen - was aber unter Umständen nix mit der Realität in der Katzenwelt zu tun hat. Das Verhalten unter den Katzen findet oft auf eine ganz untergründliche Nonverbale Art statt, die du gar nicht bemerkst. Es kommt z.B. durchaus öfter vor, dass eine Katze die offensichtlich angreift oder aus unerklärlichen Gründen plötzlich flüchtet, obwohl der andere "nix gemacht hat", vorher aber durch das Gegenüber provoziert wurde - auf eine Art, die du aufgrund des fehlenden Hintergrundwissens gar nicht gesehen hast. Deshalb halte ich diesen Gedanken "ich kenne meine Katzen am besten" für fatal.
Wenn ich das so lese, bin ich eigentlich total neugierig darauf, auch ohne eine ZuSaFü mal so jmd. kommen zu lassen😱 - das wäre ja wahnsinnig interessant.
(Aber für die Kosten nicht notwendig genug🙈)
 
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ich hatte nen profi 😉
 
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Das hatteste ja nicht dazu geschrieben :aetschbaetsch2:

Ich hab halt leider schon oft erlebt, dass die Leute dachten sie kennen ihre Katzen und die Zusammenführung dann eben daran scheiterte, dass eben genau das doch nicht der Fall war... Deshalb bin ich bei der Aussage immer sehr vorsichtig...
 
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Wenn ich das so lese, bin ich eigentlich total neugierig darauf, auch ohne eine ZuSaFü mal so jmd. kommen zu lassen😱 - das wäre ja wahnsinnig interessant.
(Aber für die Kosten nicht notwendig genug🙈)

Ich habe jetzt jemanden geholt. Die Kosten sind nicht ohne aber mir ist es das wert. Ich möchte, dass jemand anderer, der mehr Ahnung von Katzen hat als ich, meine Situation beleuchtet. Mir entweder sagt, dass ich richtig mit meiner Einschätzung liege oder aber auch falsch. Wenn die Arbeit mit der Katzenfrau zum Ergebnis hat, dass ich eine Katze abgeben muss, dann hab ich wenigstens Gewissheit. Oder zumindest eine halbwegs objektive Einschätzung der Situation. Und vielleicht lerne ich mehr über meine Katzen (als mir lieb ist). Und wenn am Ende rauskommt, dass die Zusafü gescheitert ist, dann ist das so. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
 
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