Katzenklappe - unsere Erfahrungen damit

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amadeus21

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22. November 2023
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Guten Tag an alle,
ich bin neu hier im Forum und teile gerne unsere Erfahrungen mit unserer Minou und der Katzenklappe, die wir für sie angeschafft haben. Wir haben das Glück ein winziges, eigentlich stillgelegte Bauernhöfchen in einer kleinen Landgemeinde im Südwesten zu haben. Seit 2022 bin ich Ruheständler. Unsere Erfahrungen teile ich, damit sich andere vielleicht ein besseres Bild – ganz gleich in welche Richtung - vorher machen können.
Unsere Minou ist heute etwa 2 1/2 Jahre alt und eine helle Dreifarbige, sterilisiert. Wir haben sie im Katzenbaby-gerechtem Alter von Bekannten aus einem anderen Dorf geholt, wo sie mit 4 anderen süßen Babies aufgewachsen war und wir sie schon vorher regelmäßig besuchten. Die Mutter hatte die gleiche Fellfärbung, war eine herrenlose Streunerin und hatte hoch schwanger den Bauernhof (und das Jugendzimmer einer der Mädels dort!) nur für die Geburt und ersten Monate aufgesucht, bis sie dann – jedoch beim Tierarzt kunstgerecht sterilisiert – wieder in der Fremde verschwand.
Minou hat ein großes Stück weit den Charakter ihrer Mutter übernommen, ist ja aber von kleinauf an Menschen und ihre Zuwendung gewöhnt. Dennoch ist man sich keine Minute im Unklaren, dass sie "freiwillig" und gewissermaßen aus Komfortgründen (Futter, Sofa, Heizung) bei uns wohnt. Sie gehorcht erstaunlich gut, sie hat keine Vorhänge oder Polsterstühle filetiert, solange Menschen im Haus sind, geht sie auf keinen Tisch usw. Aber sie ist intensiver Freigänger und den Sommer über schläft sie oft lieber in der Scheune oder sonst wo, als im Mief bei den Menschen. Sie mag mit ihrem relativen kurzen Fell jedes Wetter – aber keinen Wind oder kalte Zugluft.

Da wir unser Schlafzimmer (mit Fliegennetz) direkt neben der Haustüre haben, wirkte sich ihr Leben mt uns wie das Leben mit einem Kleinkind aus: Den ganzen Tag musste ein Mensch ihr die Vorder- oder Hintertüre aufmachen und die Nächte waren teilweise echt höllisch, weil sie im 3-Stunden-Takt entweder innen oder außen vor dem Fliegengitter saß (was sie nur ein ganz kleines Bisschen vergeigte ;-) und maunzte und einer der Schläfer aufstehen musste, um die Katze zu versorgen. Für unsere Tochter, eine in die Ferne weggezogene "Katzenflüsterin", war die Sachlage klar: Eine Katzenklappe muss her! Also habe ich Wochen nach Katzenklappen und Erfahrungen geggogelt, und wir haben uns für die "Sure Flap microchip cat flap von Sure Petcare" entschieden.
Hier schon muss man aufpassen und nach dem Körperbau der eigenen Katze schauen! Denn Minou ist recht schlank, "flutscht" aber durch die nicht gerade großzügige Klappenöffnung. Gemütliche Katzen mögen sich da durchwursteln, unsere etwas nervöse Minou kann sich bis heute nicht so recht damit anfreunden. Wer einen Bauernhof restauriert hat, hat sicher alle für die Montage notwendigen Werkzeuge und Materialien, allem voran einen 8er Holzbohrer und eine Stichsäge mit einem Sägeblatt, welches möglichst zugleich für Feinschnitt (keine Ausfransungen!) und dennoch Kurvenschnitt geeigent sein sollte.
Für die Montage haben wir uns die Hintertüre ausgesucht, da diese wärmedämmend eine Hohlkammerfüllung hat. Es ist aber allemal ein folgenreicher Schritt, die Säge herzunehmen und in eine -zig hundert € teure Türe nun mal kurz ein Loch zu sägen! Die Bildchen-Anleitung in der gekauften Ware war für mich tadellos. Da man die Einbauhöhe der Klappe nach der "Höhe des Bauches über Grund" ansetzen muss :) , haben wir feierlich Minou auf den Küchentisch gesetzt und versucht, mit dem Zollstock diese Höhe zu bestimmen. Katzenpsychologisch scheint das aber wichtig zu sein, da eine Katze nicht gerne in die Knie geht, wenn man die Klappe zu tief angesetzt hat.

Die Programmierung der Katzenklappe auf den Chip in Minou verlangte dann schon mehrmaliges Lesen in der Anleitung und dann mehr als nur 4 Hände: Man muss den "Programmierknopf" an der Klappe drücken, woraufhin eine Leuchtdiode nervös blinkt. Und das ja alles auf Knieen vor der Tür. Doch wo ist in inzwischen Katze hin!? Eben war sie doch noch da? Der Chip in der Katze muss in die Nähe der Ringantenne in der Katzenklappe, aber natürlich in der kurzen Zeit, wo diese Diode blinkt. Na bravo. Mit vereinten Kräften und wehriger Katze haben wir es schließlich geschafft – waren uns aber tagelang unsicher, ob überhaupt mit Erfolg?

Auf das größte Hindernis bei "Glückliche Katze durch Katzenklappe" hatte uns niemand hingewiesen: Minou sah absolut keinerlei Veranlassung, sich der Klappe zu nähern oder sie gar zu nutzen. Sie hatte ja ihre Herrschaft, die Tag und nacht ihr die Türe auf- und zumachten! In der Anleitung steht, man solle ein Leckerchen auf der anderen Seite platzieren. Das finden wir im nachhinein als Täuschung des Kunden! Es begann ein tagelanges Geeiere um die Klappe. Einer war drin und redete gut zu, der andere war draußen und rief das ignorante Tier. Nichts half. Dann gab der Ehemann unserer Tochter den entscheidenden Hinweis: Ja, leider: Einfach die Katze nehmen und mit etwas "Gewalt" durch die Klappe stopfen! Gesagt getan. Immer wenn Minou innen vor der Vordertüre saß und raus wollte, nahm jemand sie hoch, lief zur Hintertüre und zwängte sie unter Geknurre nach draußen. Nach einer Woche hatte Minou den Bogen raus! Jubel im Haushalt. Und eifrig warf man ihr Lob und Anerkennung durch die Klappe hinterher.
Doch eine Katze wäre keine Katze, wenn's das nun gewesen wäre! Nein! Der Rückweg, von draußen nach drinnen, ist natürlich ein *völlig anderer Fall* und bedarf eines neuen Lern-Debakels. Und ihr werdet es nicht glauben, aber wir sind schließlich nachts vors Haus um die Katze an der Hintertüre in analoger Weise wieder zurückzustopfen. Doch schließlich machte sich Erlösung breit: Die Katze hatte das Prinzip verstanden :)))

Nun kommt das "Kleingedruckte"!: Was wir objektiv zugeben müssen: Diese Microchip-Klappen machen, zumal in den Ohren einer Katze und weil die Klappen fast ein kleiner "Tunnel" sind, einen "höllen Lärm". Da klackern Relais/Magnetverschlüsse in der Klappe, wenn die Katze in der Nähe ist. Und die Klappe selbst macht auch noch laute Geräusche. Wir hören im Schlafzimmer die Katze rein und rausgehen. Dass eine Katze sich weigert, sich derart ins die Ohren knacken zu lassen, kann man verstehen.
Dies Problem hat sich zu einem Teil dadurch gelöst, dass nicht, wie versprochen nach "fast 1 Jahr" die teuersten Batterien (Lithium!) leer waren und zuvor die Warnlampe "Batterie bald leer" blinkte, sondern nach etwa 4 Monaten Minou plötzlich wieder nachts vor dem Fenster auftauchte und maulte: Die Katzenklappe funktionierte stillschweigend nicht mehr! Da habe ich zur Selbsthilfe gegriffen und den teuer bezahlten Schließmechanismus einfach mit Tesafilm blockiert. Nun schwingt die Klappe frei ohne Chip auf und zu, wird aber (zB. gegen Zugluft) in der Ruhestellung durch einen Magneten etwas festgehalten. Das kann man natürlich nur solange so machen, wie keine anderen Katzen (mal ehrlich: welche Katze würde...) oder Waschbären das haus betreten wollen.

Was man nach unserer Meinung nicht machen sollte: Die Klappe mithilfe des vorgesehenen Drehknaufes blockieren (ganz zu, "Tierarzt-Stellung" = nur rein kein raus). Das bringt die Katze doch völlig durcheinander.

Eine letzter, sehr schwerwiegender Aspekt, der uns jede Menge schlaflose Nächte, aber absolut grundgereinigte Zimmer beschert: Auch unsere Katze liebt uns sehr, zudem hält sie wohl ihre "Herrschaft" für teil-behindert: Sie begann, zu jeder Tages und Nachtzeit tote, vorzugsweise aber lebende Mäuse, Spitzmäuse und sogar einen Maulwurf ins Haus zu bringen, damit wir was zu Essen haben und *endlich* lernen, Mäuse zu jagen! Wir haben Stunden damit verbracht, Möbel abzurücken und hinter Mäusen her zu graben, haben (Lebend-)Fallen aufgestellt und Tücher über flüchtende Tiere geworfen. Und allenthalben finden wir teilzerkaute Mäuse unterm Sofa, Sessel, Küchenkasten und sonst wo.
Unsere inzwischen enterbte Tochter kommentierte nur lapidar: Wenn ihr aus dem Urlaub zurück kommt, ist bei euch entweder ein Mäusefriedhof oder ein -Hotel. Ha ha!!

Das sollte man sich alles also vorher gut überlegen. Die Elektronik können wir inzwischen völlig entbehren. Eine Simplex-Klappe wäre lautlos und effektiv. Angeblich gibt einen schweizer Hersteller von Katzenklappen mit AI-Mäusedetector!! Und man will es nicht glauben: Wenn wir *nicht* zuhause sind, bringt Minou auch keine Mäuse rein. Echt.

Grüße von Johannes!

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Wilkommen im Forum.

Ich find das einprogrammieren der Katzen jetzt nicht sooo schwer. Die Bedienungsanleitung ist kurz und verständlich, das Piktogramm so gut passend dass man es sich auch merken kann.

Das erlernen der Klappe war bei meinen Tieren individuell sehr verschieden, am längsten hat jetzt wohl Kana gebraucht, am schnellsten war Gesa die sie sprichwörtlich über Nacht gelernt hat. (Sie war aber auch sonst sehr technikaffin)
Grob gesagt hab ich sie erst einprogrammiert und mit Wäscheklammern die Klappen offen fixiert. Die Katzen sich an den Eingang gewöhnen lassen.
Dann die Klappen etwas absenken so dass sie spüren dass es ok ist wenn man beim durch gehen etwa dagegen drücken muss.
Und dann ganz herunter lassen und hoffen dass sie es verstehen. Manchen reicht bereits der Anreiz dass sie da jetzt raus wollen um es zu versuchen. Bei anderen hilft es durch geschoben zu werden. Wieder andere brauchen noch länger, bisschen Leckerli, bisschen tüddel.

Da habe ich zur Selbsthilfe gegriffen und den teuer bezahlten Schließmechanismus einfach mit Tesafilm blockiert.
Die Haustierklappe hat dafür einen extra Modus, die Katzenklappe versetzt man in Programmiermodus und entnimmt dann die Batterien, dann ist sie für alle Katzen offen ohne dass man was abkleben muss.

Das kann man natürlich nur solange so machen, wie keine anderen Katzen (mal ehrlich: welche Katze würde...)
Meine Katzen würden nicht nur sondern gehen auch durch die Klappen in andere Wohnungen.

Was man nach unserer Meinung nicht machen sollte: Die Klappe mithilfe des vorgesehenen Drehknaufes blockieren (ganz zu, "Tierarzt-Stellung" = nur rein kein raus). Das bringt die Katze doch völlig durcheinander.
Bei diversen Einzugs-, Silvester-, Tierarzt- und Krankengeschichten hab ich schon öfters umgestellt und meine Katzen haben es immer sehr schnell begriffen.
(Nur gewisse Individuen mochten halt nicht einsehen dass sie jetzt nicht raus dürfen und haben Terror geschoben. Das ist aber was anderes)
 
Wir haben ganz simple Katzenklappen, die man wahlweise auf nur rein oder nur raus einstellen kann. Unsere Katzen haben das schnell begriffen, dass es manchmal nicht wieder raus geht. Allerdings hatte unser Lui irgendwann den Bogen raus, dass man mit den Krallen den kleinen Schieber versetzen kann. Mein Mann musste ein Löchlein bohren und nach Bedarf zur Fixierung einen Nagel hineinstecken.

Außerdem ist unser Rowi (leider nicht mehr am Leben), genannt unsre kleine Abrissbirne, anfangs so durch die Katzenklappen gedonnert, dass die Klappen rausbrachen. Wir mussten in seinen ersten 2 Lebensjahren mehrmals neue Klappen kaufen.
 
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Außerdem ist unser Rowi (leider nicht mehr am Leben), genannt unsre kleine Abrissbirne, anfangs so durch die Katzenklappen gedonnert, dass die Klappen rausbrachen. Wir mussten in seinen ersten 2 Lebensjahren mehrmals neue Klappen kaufen.
Krass! :LOL:
 
Guten Tag an alle,
ich bin neu hier im Forum und teile gerne unsere Erfahrungen mit unserer Minou und der Katzenklappe, die wir für sie angeschafft haben. Wir haben das Glück ein winziges, eigentlich stillgelegte Bauernhöfchen in einer kleinen Landgemeinde im Südwesten zu haben. Seit 2022 bin ich Ruheständler. Unsere Erfahrungen teile ich, damit sich andere vielleicht ein besseres Bild – ganz gleich in welche Richtung - vorher machen können.
Unsere Minou ist heute etwa 2 1/2 Jahre alt und eine helle Dreifarbige, sterilisiert. Wir haben sie im Katzenbaby-gerechtem Alter von Bekannten aus einem anderen Dorf geholt, wo sie mit 4 anderen süßen Babies aufgewachsen war und wir sie schon vorher regelmäßig besuchten. Die Mutter hatte die gleiche Fellfärbung, war eine herrenlose Streunerin und hatte hoch schwanger den Bauernhof (und das Jugendzimmer einer der Mädels dort!) nur für die Geburt und ersten Monate aufgesucht, bis sie dann – jedoch beim Tierarzt kunstgerecht sterilisiert – wieder in der Fremde verschwand.
Minou hat ein großes Stück weit den Charakter ihrer Mutter übernommen, ist ja aber von kleinauf an Menschen und ihre Zuwendung gewöhnt. Dennoch ist man sich keine Minute im Unklaren, dass sie "freiwillig" und gewissermaßen aus Komfortgründen (Futter, Sofa, Heizung) bei uns wohnt. Sie gehorcht erstaunlich gut, sie hat keine Vorhänge oder Polsterstühle filetiert, solange Menschen im Haus sind, geht sie auf keinen Tisch usw. Aber sie ist intensiver Freigänger und den Sommer über schläft sie oft lieber in der Scheune oder sonst wo, als im Mief bei den Menschen. Sie mag mit ihrem relativen kurzen Fell jedes Wetter – aber keinen Wind oder kalte Zugluft.

Da wir unser Schlafzimmer (mit Fliegennetz) direkt neben der Haustüre haben, wirkte sich ihr Leben mt uns wie das Leben mit einem Kleinkind aus: Den ganzen Tag musste ein Mensch ihr die Vorder- oder Hintertüre aufmachen und die Nächte waren teilweise echt höllisch, weil sie im 3-Stunden-Takt entweder innen oder außen vor dem Fliegengitter saß (was sie nur ein ganz kleines Bisschen vergeigte ;-) und maunzte und einer der Schläfer aufstehen musste, um die Katze zu versorgen. Für unsere Tochter, eine in die Ferne weggezogene "Katzenflüsterin", war die Sachlage klar: Eine Katzenklappe muss her! Also habe ich Wochen nach Katzenklappen und Erfahrungen geggogelt, und wir haben uns für die "Sure Flap microchip cat flap von Sure Petcare" entschieden.
Hier schon muss man aufpassen und nach dem Körperbau der eigenen Katze schauen! Denn Minou ist recht schlank, "flutscht" aber durch die nicht gerade großzügige Klappenöffnung. Gemütliche Katzen mögen sich da durchwursteln, unsere etwas nervöse Minou kann sich bis heute nicht so recht damit anfreunden. Wer einen Bauernhof restauriert hat, hat sicher alle für die Montage notwendigen Werkzeuge und Materialien, allem voran einen 8er Holzbohrer und eine Stichsäge mit einem Sägeblatt, welches möglichst zugleich für Feinschnitt (keine Ausfransungen!) und dennoch Kurvenschnitt geeigent sein sollte.
Für die Montage haben wir uns die Hintertüre ausgesucht, da diese wärmedämmend eine Hohlkammerfüllung hat. Es ist aber allemal ein folgenreicher Schritt, die Säge herzunehmen und in eine -zig hundert € teure Türe nun mal kurz ein Loch zu sägen! Die Bildchen-Anleitung in der gekauften Ware war für mich tadellos. Da man die Einbauhöhe der Klappe nach der "Höhe des Bauches über Grund" ansetzen muss :) , haben wir feierlich Minou auf den Küchentisch gesetzt und versucht, mit dem Zollstock diese Höhe zu bestimmen. Katzenpsychologisch scheint das aber wichtig zu sein, da eine Katze nicht gerne in die Knie geht, wenn man die Klappe zu tief angesetzt hat.

Die Programmierung der Katzenklappe auf den Chip in Minou verlangte dann schon mehrmaliges Lesen in der Anleitung und dann mehr als nur 4 Hände: Man muss den "Programmierknopf" an der Klappe drücken, woraufhin eine Leuchtdiode nervös blinkt. Und das ja alles auf Knieen vor der Tür. Doch wo ist in inzwischen Katze hin!? Eben war sie doch noch da? Der Chip in der Katze muss in die Nähe der Ringantenne in der Katzenklappe, aber natürlich in der kurzen Zeit, wo diese Diode blinkt. Na bravo. Mit vereinten Kräften und wehriger Katze haben wir es schließlich geschafft – waren uns aber tagelang unsicher, ob überhaupt mit Erfolg?

Auf das größte Hindernis bei "Glückliche Katze durch Katzenklappe" hatte uns niemand hingewiesen: Minou sah absolut keinerlei Veranlassung, sich der Klappe zu nähern oder sie gar zu nutzen. Sie hatte ja ihre Herrschaft, die Tag und nacht ihr die Türe auf- und zumachten! In der Anleitung steht, man solle ein Leckerchen auf der anderen Seite platzieren. Das finden wir im nachhinein als Täuschung des Kunden! Es begann ein tagelanges Geeiere um die Klappe. Einer war drin und redete gut zu, der andere war draußen und rief das ignorante Tier. Nichts half. Dann gab der Ehemann unserer Tochter den entscheidenden Hinweis: Ja, leider: Einfach die Katze nehmen und mit etwas "Gewalt" durch die Klappe stopfen! Gesagt getan. Immer wenn Minou innen vor der Vordertüre saß und raus wollte, nahm jemand sie hoch, lief zur Hintertüre und zwängte sie unter Geknurre nach draußen. Nach einer Woche hatte Minou den Bogen raus! Jubel im Haushalt. Und eifrig warf man ihr Lob und Anerkennung durch die Klappe hinterher.
Doch eine Katze wäre keine Katze, wenn's das nun gewesen wäre! Nein! Der Rückweg, von draußen nach drinnen, ist natürlich ein *völlig anderer Fall* und bedarf eines neuen Lern-Debakels. Und ihr werdet es nicht glauben, aber wir sind schließlich nachts vors Haus um die Katze an der Hintertüre in analoger Weise wieder zurückzustopfen. Doch schließlich machte sich Erlösung breit: Die Katze hatte das Prinzip verstanden :)))

Nun kommt das "Kleingedruckte"!: Was wir objektiv zugeben müssen: Diese Microchip-Klappen machen, zumal in den Ohren einer Katze und weil die Klappen fast ein kleiner "Tunnel" sind, einen "höllen Lärm". Da klackern Relais/Magnetverschlüsse in der Klappe, wenn die Katze in der Nähe ist. Und die Klappe selbst macht auch noch laute Geräusche. Wir hören im Schlafzimmer die Katze rein und rausgehen. Dass eine Katze sich weigert, sich derart ins die Ohren knacken zu lassen, kann man verstehen.
Dies Problem hat sich zu einem Teil dadurch gelöst, dass nicht, wie versprochen nach "fast 1 Jahr" die teuersten Batterien (Lithium!) leer waren und zuvor die Warnlampe "Batterie bald leer" blinkte, sondern nach etwa 4 Monaten Minou plötzlich wieder nachts vor dem Fenster auftauchte und maulte: Die Katzenklappe funktionierte stillschweigend nicht mehr! Da habe ich zur Selbsthilfe gegriffen und den teuer bezahlten Schließmechanismus einfach mit Tesafilm blockiert. Nun schwingt die Klappe frei ohne Chip auf und zu, wird aber (zB. gegen Zugluft) in der Ruhestellung durch einen Magneten etwas festgehalten. Das kann man natürlich nur solange so machen, wie keine anderen Katzen (mal ehrlich: welche Katze würde...) oder Waschbären das haus betreten wollen.

Was man nach unserer Meinung nicht machen sollte: Die Klappe mithilfe des vorgesehenen Drehknaufes blockieren (ganz zu, "Tierarzt-Stellung" = nur rein kein raus). Das bringt die Katze doch völlig durcheinander.

Eine letzter, sehr schwerwiegender Aspekt, der uns jede Menge schlaflose Nächte, aber absolut grundgereinigte Zimmer beschert: Auch unsere Katze liebt uns sehr, zudem hält sie wohl ihre "Herrschaft" für teil-behindert: Sie begann, zu jeder Tages und Nachtzeit tote, vorzugsweise aber lebende Mäuse, Spitzmäuse und sogar einen Maulwurf ins Haus zu bringen, damit wir was zu Essen haben und *endlich* lernen, Mäuse zu jagen! Wir haben Stunden damit verbracht, Möbel abzurücken und hinter Mäusen her zu graben, haben (Lebend-)Fallen aufgestellt und Tücher über flüchtende Tiere geworfen. Und allenthalben finden wir teilzerkaute Mäuse unterm Sofa, Sessel, Küchenkasten und sonst wo.
Unsere inzwischen enterbte Tochter kommentierte nur lapidar: Wenn ihr aus dem Urlaub zurück kommt, ist bei euch entweder ein Mäusefriedhof oder ein -Hotel. Ha ha!!

Das sollte man sich alles also vorher gut überlegen. Die Elektronik können wir inzwischen völlig entbehren. Eine Simplex-Klappe wäre lautlos und effektiv. Angeblich gibt einen schweizer Hersteller von Katzenklappen mit AI-Mäusedetector!! Und man will es nicht glauben: Wenn wir *nicht* zuhause sind, bringt Minou auch keine Mäuse rein. Echt.

Grüße von Johannes!

Anhang anzeigen 264995

Vieles von dem Geschilderten erkenne ich wieder.

Was ich dir unbedingt dalassen will: ich hab deinen Erfahrungsbericht wirklich gerne gelesen und du hast mir damit meine Mittagspause sehr versüßt!
Toller Erzählstil!
Ich freue mich schon auf mehr davon! 😊

PS: ist der Platz der enterbten Tochter noch frei? So ein kleiner Bauernhof … hach ja, das wär was! 🤭
 
Hallo "Frollein_S"! Netten Dank für Deine freundliche Antwort und Lob! Dafür hatte ich auch geschrieben, nicht um eine "ewige Diskussion" anzuzetteln :) Man darf den Humor in allen Lebenslagen nicht verlieren. Wir haben auch ein Filmchen, wo meine Frau versucht, von außen durch Rufen durch die Katzenklappe unsere Minou zu ermuntern. Manchmal frägt man sich, ob man es mit erwachsenen Menschen zu hat 😂

Eigentlich bin ich hier nochmal vorbeigekommen, um meinen ersten Bericht um einen wichtigen Aspekt zu ergänzen zu versuchen (geht ja leider nicht):
Die Katzenklappe stellt eine Kältequelle erster Kajütte dar! Und darüber sollte man sich im Klaren sein. Wenn die Klappe direkt ins Freie führt, so sollte man sich auf geänderte Wärmeverhältnisse einstellen (und Kosten). Die Schwing-Klappe muss ja frei pendeln können. Also hat sie rundum ca. 3mm "Luft". Der Hersteller hat zwar so einen schmalen, längerflorigen Filzstreifen ans Gehäuse geklebt, aber wenn es draußen von 6 Grad und abwärts geht und der Wind auf der gleichen Hausseite steht, dann kommt ein scharfer, eisiger Luftzug 24/7 zu dieser Konstruktion rein. Bisher ist uns noch nichts eingefallen, wie man da gegenwirken könnte, außer die Klappe außer Funktion zu setzen indem man sie verstopft. Bei uns hier ist es jetzt zum ersten Mal seit Aufbau der Klappe echt kalt, und wir sind doch etwas irritiert über unsere "abgefrorenen Füße" durch den "Kälte-See" im Flur.

Johannes
 
Jepp, darum geht unsere Katzenklappe ins Treppenhaus wo die Katzen in den Keller laufen können wo eine zweite Klappe ins Freie ist. Klar, geht halt leider nicht bei jedem so.
 
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Wir haben auch ein Filmchen, wo meine Frau versucht, von außen durch Rufen durch die Katzenklappe unsere Minou zu ermuntern. Manchmal frägt man sich, ob man es mit erwachsenen Menschen zu hat
Ich bin auch manchmal froh, dass uns niemand bei der Interaktion mit unseren Katzen beobachtet. Wir bewohnen die Hälfte eines geschlossenen Vierseitenhofs im brandenburgischen und haben daher mehrere Katzenklappen. Die, durch die man ins Warme kommt, haben unsre Kater immer schon ganz klein kennengelernt. Später mussten sie aber lernen, dass es noch vorne im Tor und hinten in der Scheune jeweils eine Klappe gibt, hinter der dann das "wilde Leben" wartet.
Da diese Klappen lange nur auf Eingang gestellt waren, damit unser älterer Kater rein kann, wollten sie nicht kapieren, dass sich da jetzt auch etwas bewegt. Wir haben dann ein paar Tage lang widerwillige Katzen von drinnen und draußen durch die Klappen geschoben, bis sie es verinnerlicht hatten. Gottseidank, ohne dass uns jemand gesehen hat!
 
Ich habe eine Katzenklappe ohne Schnickschnack, es geht nur auf oder zu. Und wenn sie zu ist, dann richtig. Ich kann eine feste Kunststoffplatte vor die bewegliche Katzenklappe stecken und fest arretieren.
Hier ist mal der link dafür: https://www.amazon.de/PetSafe-Plast...pcontext&ref_=fplfs&psc=1&smid=A3JWKAKR8XB7XF

Mir wäre es zwar manchmal ganz lieb, wenn ich bestimmen könnte, wer wann rein. aber nicht mehr raus darf - aber die Klappen, die ich mir angeschaut habe, waren entweder zu klein (klar, Katzen passen da durch - nur, wollen sie sich da auch durchzwängen?), komplett aus Plastik, überlistbar durch die Katzen oder pure Kältebrücken.
Über Tag bleibt die Katzenklappe auff und sobald alle Katzen drin sind - bleibt die Klappe zu. Jetzt, wo es so kalt ist, kommen die meisten schon nachmittags nachhause und akzeptieren auch, dass es nicht mehr raus geht. Nur einer darf noch mal raus, aber der meldet sich auch zu festen Zeiten, wenn er wieder rein möchte.
 
  • #10
Unsere Kater sind auch nachts drin und dann kommt eine Holzplatte vor die Katzenklappe. Wir haben hier nämlich sehr aktive und sehr neugierige Waschbären, die auch gerne mal reinkommen würden.
 

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