Hallo zusammen,
ein kleines Update: nachdem es im Mai erstmal Entwarnung gab, kam die Situation leider am 24.10.2020 wieder akut auf.
Nachdem der kleine Racker sehr eilig vom Tisch gesprungen ist, hatte er sich flach auf den Boden gelegt und sehr laut miaut.
Am Montag dem 26.10. konnte er noch selbstständig aufstehen und etwas laufen, aber die Ataxie war diesmal viel heftiger. Seit dem Dienstag konnte er dann überhaupt nicht mehr Laufen oder Stehen und die Hinterbeine waren völlig schlapp, wie bei einer Querschnittslähmung. Er konnte auch keinen Harn mehr selbstständig absetzen.
Die gesamte Woche war ich mit ihm täglich beim Tierarzt, wo er per Katheter entleert wurde und er bekam viele Medikamente für die Durchblutung, Vitamin B und Metacam, leider ohne Besserung.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde ich wach weil er wieder laut miaute und auch eine schwere Atmung bekam, teilweise bei geöffnetem Mund regelrecht hechelte oder schnaubte, was für mich ein Zeichen von großen Schmerzen sein musste.
Ich bin mit ihm noch am frühen Morgen zum tierärztlichen Notdienst, dort kam heraus das er zusätzlich eine Blasenentzündung von den Kathetern bekommen hat und Diabetes hatte (vorher gab es keine Blutuntersuchungen...).
Ich bin mit ihm in eine tiermedizinische Uni-Klinik gefahren, wo er nochmals ausführlich durchgecheckt wurde. Die Röntgenbilder zeigten zwar die o. g. Verknöcherung im Lendenwirbel, aber das sollte nicht der alleinige Grund für die Lähmung sein.
Es wurde auch "weiches Gewebe" über und unterhalb der Wirbelsäule gesehen, welches da nicht hingehörte und in seinem Blutbild gab es verminderte Rückenmarkszellen.
Die End-Diagnose war eine degenerative Myelopathie (Th3-L3 = quasi das langsame Absterben des Rückenmarks) sowie eine C6-Th2-Läsion (quasi die Störung der Nerven in Folge des Wirbelknochens verglb. akuter Bandscheibenvorfall mit Querschnittslähmung), soweit ich es verstanden habe...
Möglich wäre auch gewesen, dass das weiche Gewebe bereits Tumore waren, welche auf das Rückenmark drücken.
Vermutlich hatte der kleine Held schon seit einiger Zeit große Schmerzen, ohne es sich anmerken zu lassen, obwohl er die letzten Monate auch zunehmend an Gewicht verloren hatte.
Ich musste entscheiden in einschläfern zu lassen, da die weiteren Erfolgsaussichten zu gering waren, im Hinblick auf sein Alter und die weiteren Behandlungskosten leider auch den Rahmen gesprengt hätten...
Unser Kater ist am 01.11.2020 in meinen Armen gestorben.
Er war mein erstes Haustier, daher hatte ich bisher noch keine Erfahrungen damit, wie sehr einen die Trauer ergreifen kann. Vor allem weil er für eine Katze außerordentlich kommunikativ, sozial und anhänglich war. Er hatte eine ausgeprägte, eigene Persönlichkeit und seitdem er nicht mehr da ist, fühlt sich alles sehr viel leerer zu Hause an 🙁
Vielen Dank, falls sich das jemand komplett durchliest. Das Schreiben hilft etwas bei der Verarbeitung, denke ich.