
Cathyblub
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- 25. März 2022
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Hi zusammen,
dies ist mein erster Post hier und ich entschuldige mich schonmal im Voraus für die Länge des folgenden Posts (es gibt am Ende auch eine kurze Zusammenfassung).
Ich hätte gerne ein paar Meinungen zu der folgenden Situation mit meiner Katze (2 Jahre, weiblich):
Erstmal kurz über mich vor der Katze: Ich bin Ende 20 und lebe alleine in einer 45 m²-Wohnung im fünften Stock in einem Apartment in einer Millionenstadt. Mein Vermieter hatte mir auf Anfrage zur Katzenhaltung explizit die Haltung einer Katze erlaubt, bei einer weiteren sollte ich wieder anfragen. Mein Job ist Vollzeit, eigentlich mit der Erwartung, freiwillig länger zu arbeiten. Homeoffice ist erlaubt (noch), aber nicht gerne gesehen.
Und meine Katzengeschichte:
Ich habe vor ca. 1 Monat eine Katze adoptiert. Ich kam über Ebay-Kleinanzeigen und eine sehr herzliche und ausführlich geschriebene Anzeige für eine andere Katze an eine Dame aus der Umgebung meines Wohnorts, die laut eigener Aussage mit einem Netz aus Pflegestellen Katzen von der Straße rettet, päppelt und vermittelt. In einem langen Telefongespräch schilderte mir die Dame das Vorgehen der Vermittlung und die Voraussetzungen an mich (Toiletten, Näpfe, Kratzbaum, vernetzte Fenster, Liegeplätze), und ich schilderte ihr meine Situation, und dass ich zwar alleine bin, aber viel im Homeoffice sein kann. Die Wohnungsgröße wurde zB nie abgefragt.
Anhand von Bildern und Videos von für meine Voraussetzungen geeigneten Katzen landeten wir schließlich bei dem Tier, was ich letztlich auch adoptiert habe. Laut Beschreibung sei sie verspielt, verschmust und neugierig, und sollte explizit keine lange Eingewöhnungsphase brauchen. Sie zog dann ca 3 Wochen später bei mir ein.
Die Beschreibung ihres Charakters hat sich nicht wirklich bestätigt, da sie doch eher ängstlich, zurückhaltend, und extrem futtermotiviert ist. Über den letzten Punkt sind wir uns auch nähergekommen, aber Angel spielt sie zum Beispiel erst seit letzter Woche. Im Nachhinein, weil sie sich wohl davor nicht zum Rennen und Jagen so richtig aus der Deckung getraut hatte. Sie ist auch nach wie vor gerne in Verstecken mit Dach (unter dem Sofa, in Kisten), aber liegt jetzt erst auch zunehmend offen rum.
Diese Zurückgezogenheit mag allerdings auch einen anderen Grund gehabt haben, und zwar:
Sie hatte von Anfang an Verdauungsprobleme, so dass ihr Hintern immer mal wieder Kotreste oder Schleim haften hatte, aber keinen richtigen Durchfall. Ich hatte das auf Umzugsstress und Futterumstellung geschoben, bin dann aber letztlich nach ~2 Wochen zum Tierarzt. Diagnose: Giardien (und illegaler Einwanderstatus… Der Impfpass ist nämlich polnisch)!
Mit den Giardien hat mir das Forum unendlich weitergeholfen, und wir befinden uns nun ca 1 Woche nach Ende der Tablettengabe, also 2 Wochen vor Freiheitstest. Das Aufblühen der letzten Woche ist also vermutlich auch teilweise mit ihrer fortschreitenden Genesung zu verbinden. Ich nehme an sie kam schon mit Giardien bei mir an, und ich habe sie nie gesund kennen gelernt.
Und jetzt komme ich zu meinem Dilemma:
Ich hatte die Absicht, nach so 2-3 Monaten Einlebezeit bei meinem Vermieter wegen einer Zweitkatze anzufragen, mit Begründung von Einsamkeit meiner einzelnen Katze (unabhängig davon, ob sie tatsächlich einsam wirkt). Zum Zeitpunkt des Eintreffens meiner Katze war ich aber ehrlich gesagt auch mit der Einzelhaltung einverstanden. Mir war zwar bewusst, dass zwei eigentlich besser sind, aber die Sache mit dem Vermieter, und viele Anekdoten aus dem Freundeskreis mit glücklichen Einzelkatzen.
Durch den Schnitt meiner Wohnung (Bad, Gang, Küche, Wohn-Schlafzimmer) teilen meine Katze und ich uns den Hauptaufenthaltsraum natürlich, und sie alleine sorgt schon für nachts für sehr viel Unterhaltung und Bewegung. Sie würde auch schon gerne mehr sprinten, als es ihr so möglich ist. Für eine Zweitkatze im geeigneten Alter scheint mir die Wohnung also tatsächlich zu klein, wie ich schnell einsehen musste. Mal abgesehen davon, dass die Nachtruhe dann noch unterbrochener wäre, und die Eingewöhnungsphase durch einen fehlenden leicht zu isolierenden Raum auch schwierig wäre.
Diese Einsicht kam gleichzeitig mit meinem Lesen in diesem Forum über Giardien, und ich bekam hier natürlich auch viel mit, wie ungeeignet die Einzelhaltung für so ein junges Tier tatsächlich ist. Mein schlechtes Gewissen hat mich förmlich aufgefressen, ich war wegen Angeschlagenheit eh eine Woche krankgeschrieben in diesem Zeitraum und habe praktisch nur abwechselnd geheult, geputzt, und mit hin- und her entschieden ob ich sie behalte oder nicht.
Ich habe sie natürlich enorm liebgewonnen, wir sind mittlerweile super aufeinander eingespielt, und sie bereichert mein Leben sehr. Deswegen wollte ich sie natürlich emotional behalten, musste aber auch Einsehen, dass für ihr bestes Wohl ihre Langzeitperspektiven bei mir schlecht sind: Einzelhaltung, während Homeoffice wieder abgeschafft wird, also viel alleine sein. Ich habe mich also letztlich durchgerungen, sie wieder abzugeben (nach ihrer Genesung!) und hatte das auch der vermittelnden Dame kommuniziert.
Die Dame war sehr nett, und würde eine gesunde Katze dann auch weitervermitteln. Ich hatte in meiner (sehr langen, sehr begründeten, emotionalen Nachricht) praktisch um eine Vermittlung als Zweitkatze gefleht. Allerdings war meine Katze in ihrer Pflegestelle im Katzenzimmer wohl nicht sozial, sondern hat sich versteckt (kein Wunder, sie ist ja auch bei mir ein Angsthase), und war dann wohl letztlich mit einem alten Katzenherrn in einem Zimmer, für den sie sich aber wohl nicht interessiert hatte. Deswegen wurde meine Katze auch in die Einzelhaltung vermittelt. Eine neue Vermittlung würde also wieder in die Einzelhaltung (obwohl sie mit passender Vorsicht glaube ich schon mit einem ähnlichen Tier kompatibel wäre), oder sogar in Freigang (in einer Millionenstadt!) erfolgen.
Und somit sind ihre Umstände beim nächsten Halter also gar nicht unbedingt besser, weswegen ich jetzt doch wieder überlege, sie zu behalten. Sie blüht auch nach wie vor immer mehr auf (liebevolles Zublinzeln seit neustem; tatsächliches Sprinten während dem Angeln!). Ich habe jetzt praktisch Bedenkzeit, bis der Giardientest negativ zurück kommt in zwei Wochen.
Hat jemand Rat in dieser Situation?
Um das ganze nochmal zu summieren: Die eine Seite ist Einzelhaltung bei mir, wo sie in frühestens zwei Jahren (befristeter Job, dann Umzug) eine Zweitkatze bekommen würde. Ich habe sie enorm lieb, aber auch ein super schlechter Gewissen, wenn sie dann länger alleine ist. Die andere Seite ist die Abgabe, wo sie allerdings wahrscheinlich auch in Einzelhaltung, potentiell mit Freigang, enden wird, und worauf ich keinen Einfluss nehmen kann.
Falls noch zusätzliche Fragen sind, beantworte ich sie gerne. Das ist ja so schon super lange geworden, danke fürs Lesen!
dies ist mein erster Post hier und ich entschuldige mich schonmal im Voraus für die Länge des folgenden Posts (es gibt am Ende auch eine kurze Zusammenfassung).
Ich hätte gerne ein paar Meinungen zu der folgenden Situation mit meiner Katze (2 Jahre, weiblich):
Erstmal kurz über mich vor der Katze: Ich bin Ende 20 und lebe alleine in einer 45 m²-Wohnung im fünften Stock in einem Apartment in einer Millionenstadt. Mein Vermieter hatte mir auf Anfrage zur Katzenhaltung explizit die Haltung einer Katze erlaubt, bei einer weiteren sollte ich wieder anfragen. Mein Job ist Vollzeit, eigentlich mit der Erwartung, freiwillig länger zu arbeiten. Homeoffice ist erlaubt (noch), aber nicht gerne gesehen.
Und meine Katzengeschichte:
Ich habe vor ca. 1 Monat eine Katze adoptiert. Ich kam über Ebay-Kleinanzeigen und eine sehr herzliche und ausführlich geschriebene Anzeige für eine andere Katze an eine Dame aus der Umgebung meines Wohnorts, die laut eigener Aussage mit einem Netz aus Pflegestellen Katzen von der Straße rettet, päppelt und vermittelt. In einem langen Telefongespräch schilderte mir die Dame das Vorgehen der Vermittlung und die Voraussetzungen an mich (Toiletten, Näpfe, Kratzbaum, vernetzte Fenster, Liegeplätze), und ich schilderte ihr meine Situation, und dass ich zwar alleine bin, aber viel im Homeoffice sein kann. Die Wohnungsgröße wurde zB nie abgefragt.
Anhand von Bildern und Videos von für meine Voraussetzungen geeigneten Katzen landeten wir schließlich bei dem Tier, was ich letztlich auch adoptiert habe. Laut Beschreibung sei sie verspielt, verschmust und neugierig, und sollte explizit keine lange Eingewöhnungsphase brauchen. Sie zog dann ca 3 Wochen später bei mir ein.
Die Beschreibung ihres Charakters hat sich nicht wirklich bestätigt, da sie doch eher ängstlich, zurückhaltend, und extrem futtermotiviert ist. Über den letzten Punkt sind wir uns auch nähergekommen, aber Angel spielt sie zum Beispiel erst seit letzter Woche. Im Nachhinein, weil sie sich wohl davor nicht zum Rennen und Jagen so richtig aus der Deckung getraut hatte. Sie ist auch nach wie vor gerne in Verstecken mit Dach (unter dem Sofa, in Kisten), aber liegt jetzt erst auch zunehmend offen rum.
Diese Zurückgezogenheit mag allerdings auch einen anderen Grund gehabt haben, und zwar:
Sie hatte von Anfang an Verdauungsprobleme, so dass ihr Hintern immer mal wieder Kotreste oder Schleim haften hatte, aber keinen richtigen Durchfall. Ich hatte das auf Umzugsstress und Futterumstellung geschoben, bin dann aber letztlich nach ~2 Wochen zum Tierarzt. Diagnose: Giardien (und illegaler Einwanderstatus… Der Impfpass ist nämlich polnisch)!
Mit den Giardien hat mir das Forum unendlich weitergeholfen, und wir befinden uns nun ca 1 Woche nach Ende der Tablettengabe, also 2 Wochen vor Freiheitstest. Das Aufblühen der letzten Woche ist also vermutlich auch teilweise mit ihrer fortschreitenden Genesung zu verbinden. Ich nehme an sie kam schon mit Giardien bei mir an, und ich habe sie nie gesund kennen gelernt.
Und jetzt komme ich zu meinem Dilemma:
Ich hatte die Absicht, nach so 2-3 Monaten Einlebezeit bei meinem Vermieter wegen einer Zweitkatze anzufragen, mit Begründung von Einsamkeit meiner einzelnen Katze (unabhängig davon, ob sie tatsächlich einsam wirkt). Zum Zeitpunkt des Eintreffens meiner Katze war ich aber ehrlich gesagt auch mit der Einzelhaltung einverstanden. Mir war zwar bewusst, dass zwei eigentlich besser sind, aber die Sache mit dem Vermieter, und viele Anekdoten aus dem Freundeskreis mit glücklichen Einzelkatzen.
Durch den Schnitt meiner Wohnung (Bad, Gang, Küche, Wohn-Schlafzimmer) teilen meine Katze und ich uns den Hauptaufenthaltsraum natürlich, und sie alleine sorgt schon für nachts für sehr viel Unterhaltung und Bewegung. Sie würde auch schon gerne mehr sprinten, als es ihr so möglich ist. Für eine Zweitkatze im geeigneten Alter scheint mir die Wohnung also tatsächlich zu klein, wie ich schnell einsehen musste. Mal abgesehen davon, dass die Nachtruhe dann noch unterbrochener wäre, und die Eingewöhnungsphase durch einen fehlenden leicht zu isolierenden Raum auch schwierig wäre.
Diese Einsicht kam gleichzeitig mit meinem Lesen in diesem Forum über Giardien, und ich bekam hier natürlich auch viel mit, wie ungeeignet die Einzelhaltung für so ein junges Tier tatsächlich ist. Mein schlechtes Gewissen hat mich förmlich aufgefressen, ich war wegen Angeschlagenheit eh eine Woche krankgeschrieben in diesem Zeitraum und habe praktisch nur abwechselnd geheult, geputzt, und mit hin- und her entschieden ob ich sie behalte oder nicht.
Ich habe sie natürlich enorm liebgewonnen, wir sind mittlerweile super aufeinander eingespielt, und sie bereichert mein Leben sehr. Deswegen wollte ich sie natürlich emotional behalten, musste aber auch Einsehen, dass für ihr bestes Wohl ihre Langzeitperspektiven bei mir schlecht sind: Einzelhaltung, während Homeoffice wieder abgeschafft wird, also viel alleine sein. Ich habe mich also letztlich durchgerungen, sie wieder abzugeben (nach ihrer Genesung!) und hatte das auch der vermittelnden Dame kommuniziert.
Die Dame war sehr nett, und würde eine gesunde Katze dann auch weitervermitteln. Ich hatte in meiner (sehr langen, sehr begründeten, emotionalen Nachricht) praktisch um eine Vermittlung als Zweitkatze gefleht. Allerdings war meine Katze in ihrer Pflegestelle im Katzenzimmer wohl nicht sozial, sondern hat sich versteckt (kein Wunder, sie ist ja auch bei mir ein Angsthase), und war dann wohl letztlich mit einem alten Katzenherrn in einem Zimmer, für den sie sich aber wohl nicht interessiert hatte. Deswegen wurde meine Katze auch in die Einzelhaltung vermittelt. Eine neue Vermittlung würde also wieder in die Einzelhaltung (obwohl sie mit passender Vorsicht glaube ich schon mit einem ähnlichen Tier kompatibel wäre), oder sogar in Freigang (in einer Millionenstadt!) erfolgen.
Und somit sind ihre Umstände beim nächsten Halter also gar nicht unbedingt besser, weswegen ich jetzt doch wieder überlege, sie zu behalten. Sie blüht auch nach wie vor immer mehr auf (liebevolles Zublinzeln seit neustem; tatsächliches Sprinten während dem Angeln!). Ich habe jetzt praktisch Bedenkzeit, bis der Giardientest negativ zurück kommt in zwei Wochen.
Hat jemand Rat in dieser Situation?
Um das ganze nochmal zu summieren: Die eine Seite ist Einzelhaltung bei mir, wo sie in frühestens zwei Jahren (befristeter Job, dann Umzug) eine Zweitkatze bekommen würde. Ich habe sie enorm lieb, aber auch ein super schlechter Gewissen, wenn sie dann länger alleine ist. Die andere Seite ist die Abgabe, wo sie allerdings wahrscheinlich auch in Einzelhaltung, potentiell mit Freigang, enden wird, und worauf ich keinen Einfluss nehmen kann.
Falls noch zusätzliche Fragen sind, beantworte ich sie gerne. Das ist ja so schon super lange geworden, danke fürs Lesen!