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PeeWee
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- 24. Oktober 2007
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- Alter
- 53
- Ort
- Niedersachsen
Hallo miteinander!
Ich bin ziemlich neu hier und habe schon viele Eurer aufmunternden Berichte bezüglich vermisster bzw. zurückgekehrter Katzen gelesen. Auch uns quält nun diese unbeschreibliche Unsicherheit und das ist wohl das schlimmste, was einem Katzenbesitzer widerfahren kann. Wir vermissen gleich zwei Katzen: seit dem 30.07.2007 Kater Othelo und seit dem 03.08.2007 Katze Julchen. Aber lest selbst:
Im Mai letzten Jahres - wir waren im Garten meiner Eltern - kam plötzlich so ein kleines Wesen daherstolziert, unsagbar zart und anschmiegsam, und so selbstverständlich, als gehörte sie schon immer hierher. Wir haben sie gefüttert und es schien, nachdem die Kleine nun öfters zu uns kam, als sei sie auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Wir beschlossen, das kleine Samtpfötchen, das uns schnell um die kleine Kralle gewickelt hatte, zu adoptieren und tauften sie auf den Namen "Julchen".
Von nun an fuhr ich regelmäßig nach der Arbeit zu meinen Eltern (wohne 1 km entfernt), nahm ein paar Brekkies von unseren beiden Stubentigern mit, und fütterte Julchen. Natürlich gab es anschließend noch lange Streicheleinheiten. An kalten Tag lag Julchen zusammengerollt und im Schutz meiner Jacke auf meinem Schoß und genoß schnurrend, so kam mir vor, den Moment - genau wie ich.
Diese Szenen spielten sich fast jeden Abend unter der Pergola meiner Eltern ab. Ich hätte sie gerne zu mir genommen. Da ich aber zum einen zwei Stubentiger hatte und nicht wußte, wie sie aufeinander reagieren, zum anderen Julchen ihre Outdoor-Aktivitäten hätte aufgeben müssen, hatte ich diesen Gedanken schwermütig abgehakt. Leider konnten meine Eltern Julchen ebenfalls nicht ins Haus nehmen, da mein Vater unter einer Allergie leidet. Also besorgte ich einen Karton, legte eine Decke hinein und hoffte, Julchen wenigstens einen Hauch von Luxus zu geben.
Optimale Lösung nahte: Die Nachbarn meiner Eltern nahmen sich der, wie sich herausstellte, schwangeren Julchen an und kümmerten sich auch um die tierärztliche Versorgung. Pfingstmontag gebar Julchen dann vier Welpen, wobei sie leider einen Welpen bei der Geburt verloren hat, zwei konnten vermittelt werden, Othelo blieb. Von nun an tobten die beiden zusammen durch die Gärten, sie spielten, sie jagten, sie erkundeten ... sie waren einfach lieb anzusehen. Ihre Mahlzeiten konnten sie sich aussuchen, da sie ja nun zwei Zuhause hatten: das der Nachbarn und das meiner Eltern. Zwischenzeitlich hatten Julchen und Othelo meine Eltern auch soweit, daß sie tagsüber oft in deren Wintergarten ihren "Schönheits-schlaf" in dem kleinen Bettchen, das ich besorgt hatte, halten konnten. Leider mußten sie nachts immer raus, denn auch bei den Nachbarn konnten sie nachts nicht bleiben.
Hätte ich gewußt, was noch passiert, ich hätte heute anders gehandelt.
Am 2. August 2007 saßen wir im Gartenhäuschen meiner Eltern. Wir hatten Besuch und feierten in kleiner Runde Wiedersehen. Wir lachten, wir tranken, wir sangen. Julchen schaute kurz vorbei, ging aber schnell wieder, da es ihr wohl zu laut war. Wäre ich ihr doch nachgegangen und hätte sie in den Wintergarten "gesteckt", in Sicherheit ...
Am nächsten Tag kam sie nicht mehr - bis heute nicht. Es stellte sich heraus, daß sich auch Othelo schon einige Tage nicht mehr hat blicken lassen.
Wir haben gesucht, gesucht wie verrückt: wir haben Suchzettel in Briefkästen geworfen, mit Nachbarn gesprochen, Plakate an Laternen, in Geschäften, Tankstellen großräumig verteilt. Tierärzte, Tierheime, Tierkliniken, Tierschutzverein, Tasso und etliche andere Internet-Suchdienste eingeschaltet. Wir sind die Gegenden mehrfach abgefahren, auch nachts, haben Felder, Büsche und Sträucher durchkämmt. Wir waren bei der Polizei, auf Bauernhöfen, haben mit der Straßenmeisterei gesprochen, mit dem Jäger. Es erschienen große Artikel mit Bildern in zwei großen Lokalzeitungen ... Aber Julchen und Othelo bleiben wie vom Erdboden verschluckt.
Tierfänger will ich ausschließen, da ansonsten mehrere Katzen fehlen würden. Tierhasser? Tja, ehrlich ... das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, mir sind keine gravierenden Nachbarschaftsstreitigkeiten bekannt. Aber merkwürdig ist das ganze schon.
Beide Katzen sind übrigens kastriert.
Ich mache mir Vorwürfe, daß ich es nicht zumindest versucht zu habe, Julchen zu uns zu nehmen. Othelo hätte man als reine Wohnungskatze nicht halten können, er hatte immer den Drang nach draußen.
Es vergeht seitdem keine Sekunde, in denen ich nicht an Julchen und Othelo denke und mich frage, was passiert ist. Ich kann dieses beklemmende Gefühl schlecht beschreiben, es ist als funktioniere man nur noch ferngesteuert, jegliche Lebensfreude verloren. 🙁
Ich hoffe und bete jeden Tag, daß Julchen und Othelo nur durch einen Zufall beide verschwunden sind und irgendwann wieder vor der Tür stehen ...
Ich bin ziemlich neu hier und habe schon viele Eurer aufmunternden Berichte bezüglich vermisster bzw. zurückgekehrter Katzen gelesen. Auch uns quält nun diese unbeschreibliche Unsicherheit und das ist wohl das schlimmste, was einem Katzenbesitzer widerfahren kann. Wir vermissen gleich zwei Katzen: seit dem 30.07.2007 Kater Othelo und seit dem 03.08.2007 Katze Julchen. Aber lest selbst:
Im Mai letzten Jahres - wir waren im Garten meiner Eltern - kam plötzlich so ein kleines Wesen daherstolziert, unsagbar zart und anschmiegsam, und so selbstverständlich, als gehörte sie schon immer hierher. Wir haben sie gefüttert und es schien, nachdem die Kleine nun öfters zu uns kam, als sei sie auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Wir beschlossen, das kleine Samtpfötchen, das uns schnell um die kleine Kralle gewickelt hatte, zu adoptieren und tauften sie auf den Namen "Julchen".
Von nun an fuhr ich regelmäßig nach der Arbeit zu meinen Eltern (wohne 1 km entfernt), nahm ein paar Brekkies von unseren beiden Stubentigern mit, und fütterte Julchen. Natürlich gab es anschließend noch lange Streicheleinheiten. An kalten Tag lag Julchen zusammengerollt und im Schutz meiner Jacke auf meinem Schoß und genoß schnurrend, so kam mir vor, den Moment - genau wie ich.
Diese Szenen spielten sich fast jeden Abend unter der Pergola meiner Eltern ab. Ich hätte sie gerne zu mir genommen. Da ich aber zum einen zwei Stubentiger hatte und nicht wußte, wie sie aufeinander reagieren, zum anderen Julchen ihre Outdoor-Aktivitäten hätte aufgeben müssen, hatte ich diesen Gedanken schwermütig abgehakt. Leider konnten meine Eltern Julchen ebenfalls nicht ins Haus nehmen, da mein Vater unter einer Allergie leidet. Also besorgte ich einen Karton, legte eine Decke hinein und hoffte, Julchen wenigstens einen Hauch von Luxus zu geben.
Optimale Lösung nahte: Die Nachbarn meiner Eltern nahmen sich der, wie sich herausstellte, schwangeren Julchen an und kümmerten sich auch um die tierärztliche Versorgung. Pfingstmontag gebar Julchen dann vier Welpen, wobei sie leider einen Welpen bei der Geburt verloren hat, zwei konnten vermittelt werden, Othelo blieb. Von nun an tobten die beiden zusammen durch die Gärten, sie spielten, sie jagten, sie erkundeten ... sie waren einfach lieb anzusehen. Ihre Mahlzeiten konnten sie sich aussuchen, da sie ja nun zwei Zuhause hatten: das der Nachbarn und das meiner Eltern. Zwischenzeitlich hatten Julchen und Othelo meine Eltern auch soweit, daß sie tagsüber oft in deren Wintergarten ihren "Schönheits-schlaf" in dem kleinen Bettchen, das ich besorgt hatte, halten konnten. Leider mußten sie nachts immer raus, denn auch bei den Nachbarn konnten sie nachts nicht bleiben.
Hätte ich gewußt, was noch passiert, ich hätte heute anders gehandelt.
Am 2. August 2007 saßen wir im Gartenhäuschen meiner Eltern. Wir hatten Besuch und feierten in kleiner Runde Wiedersehen. Wir lachten, wir tranken, wir sangen. Julchen schaute kurz vorbei, ging aber schnell wieder, da es ihr wohl zu laut war. Wäre ich ihr doch nachgegangen und hätte sie in den Wintergarten "gesteckt", in Sicherheit ...
Am nächsten Tag kam sie nicht mehr - bis heute nicht. Es stellte sich heraus, daß sich auch Othelo schon einige Tage nicht mehr hat blicken lassen.
Wir haben gesucht, gesucht wie verrückt: wir haben Suchzettel in Briefkästen geworfen, mit Nachbarn gesprochen, Plakate an Laternen, in Geschäften, Tankstellen großräumig verteilt. Tierärzte, Tierheime, Tierkliniken, Tierschutzverein, Tasso und etliche andere Internet-Suchdienste eingeschaltet. Wir sind die Gegenden mehrfach abgefahren, auch nachts, haben Felder, Büsche und Sträucher durchkämmt. Wir waren bei der Polizei, auf Bauernhöfen, haben mit der Straßenmeisterei gesprochen, mit dem Jäger. Es erschienen große Artikel mit Bildern in zwei großen Lokalzeitungen ... Aber Julchen und Othelo bleiben wie vom Erdboden verschluckt.
Tierfänger will ich ausschließen, da ansonsten mehrere Katzen fehlen würden. Tierhasser? Tja, ehrlich ... das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, mir sind keine gravierenden Nachbarschaftsstreitigkeiten bekannt. Aber merkwürdig ist das ganze schon.
Beide Katzen sind übrigens kastriert.
Ich mache mir Vorwürfe, daß ich es nicht zumindest versucht zu habe, Julchen zu uns zu nehmen. Othelo hätte man als reine Wohnungskatze nicht halten können, er hatte immer den Drang nach draußen.
Es vergeht seitdem keine Sekunde, in denen ich nicht an Julchen und Othelo denke und mich frage, was passiert ist. Ich kann dieses beklemmende Gefühl schlecht beschreiben, es ist als funktioniere man nur noch ferngesteuert, jegliche Lebensfreude verloren. 🙁
Ich hoffe und bete jeden Tag, daß Julchen und Othelo nur durch einen Zufall beide verschwunden sind und irgendwann wieder vor der Tür stehen ...