Inkontinenz ohne organische Ursache???

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Cool Cat

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23. Juni 2023
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Hallo Ihr,
hat vielleicht jemand einen Tipp für mich? Mein 19-jähriger Freigänger-Kater hat vor einigen Wochen angefangen, in die Ecken zu pinkeln. Leider nicht nur auf den Fußboden, sondern auch gegen die Wand. Verbunden war das mit lautem Miauen.

Ich habe das erst einmal als Ansage verstanden, dass der alte Herr jetzt doch gerne ein Innenklo hätte und ein Katzenklo aufgestellt. Wenig später hatte er außerdem noch eine schwere Gastritis, wegen der er mehr als 24 Stunden gar nicht und einige Tage fast nichts gefressen hat. Es wurden Urin-, Blut- und Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, mit dem überraschenden Ergebnis, dass mein Tier für sein Alter ziemlich gesund sein soll. Eventuell gibt es einen Tumor im Magenbereich, aber mir wurde gesagt, dass das ohne Operation nicht feststellbar sei. Von einer Operation wurde mir aufgrund des Alters abgeraten, ich soll in einigen Monaten noch einmal eine Ultraschall-Untersuchung machen lassen.
Der Kater bekommt seit Jahren Medikamente gegen Athritis. Er frisst schon seit langem nicht mehr mit der gleichen Begeisterung wie früher, hatte aber bis zur Gastritis konstant das gleiche Gewicht.
Das Katzenklo wurde gut angenommen, allerdings setzt sich der Kater beim Pinkeln ins Katzenstreu und vergräbt hinterher keine Ausscheidungen.

Nun verliert aber mein Kater seit einigen Tagen offenbar ständig Urin, eventuell sabbert er auch. Da, wo er liegt, ist es immer nass, manchmal riecht es stark nach Urin, manchmal nicht. Auch der Kater riecht gelegentlich nach Urin. Außerdem hat er gestern zum ersten Mal seit Anschaffung des Katzenklos in die Ecke gepinkelt. Weiterhin wirkt er unruhig, er schlägt häufig mit dem Schwanz.

Hat irgendwer eine Idee, was mit meinem Tier los sein könnte? "Normale" Alterserscheinung, oder doch irgendeine behandelbare Krankheit? Ich bin nicht wirklich überzeugt davon, dass es ihm gut geht, auch wenn mir diverse Tierärzte etwas anderes erzählen. Völlig ohne Lebensqualität ist er nicht, er freut sich immer, mich zu sehen und ist sehr verschmust. Aber er geht fast nicht mehr raus, interessiert sich nur mäßig für sein Futter und schlägt seit ein paar Tagen häufig mit dem Schwanz. Dass er häufig in seinem Urin liegt, spricht auch nicht wirklich für ein glückliches Tier.

Über Tipps würde ich mich sehr freuen!

Liebe Grüße
Cool Cat
 
A

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Welche Schmerzmittel bekommt er?
Vielleicht reicht das nicht mehr aus. Meine Oldies brauchen oft eine Kombi, weil Arthrose und Spondylose in rauhen Mengen vorliegen.

Wurde Blut abgenommen?
Auch wenn ein Tumor vorliegt, können Niere und Leber verändert sein und zur Unsauberkeit führen. Auch eine ( Tumor-)Anämie ist möglich.

Wann wurden die Zähne zum letzten Mal kontrolliert?
 
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Wäre dein Kater nicht 19 Jahre alt, würde ich sagen, der markiert sein Revier (besonder auch wenn er gegen Wände uriniert).

Allerdings kenne ich Unsauberkeit auch bei Schmerzen.
Wenn im Urin keine Entzündung festgestellt wurde, können Schmerzen auch woanders stecken, das müßte man versuchen herauszubekommen.

Wurde er schon geröngt?
Ansonsten stimme ich @Max Hase zu.
 
Mir fällt da die Wirbelsäule und Spondylose ein. Katzen haben dann Schwierigkeiten mit dem Hinhocken beim pieseln. Wenn das noch nicht gemacht wurde, dann würde ich das röntgen lassen.
Bei Nelly reichen Onsior alleine nicht, sie bekommt zusätzlich noch Gabapentin
 
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Vielen herzlichen Dank für eure Antworten und die zahlreichen guten Ideen! (y)Warum kommen bloß diverse Tierärzte da nicht drauf???
Mein Kater hat jahrelang Metacam-Tropfen bekommen, was ich, wie ich mittlerweile gelernt habe, gar nicht hätte machen dürfen. Jetzt bekommt er seit kurzem eine Injektion mit Solensia.
Blut wurde abgenommen, das Blutbild ist völlig in Ordnung (wobei ich als Laie sagen würde, dass er nahe an einer Diabetes ist).
Die Zähne wurden erst vor kurzem kontrolliert, aber geröngt wurde der Kater noch nicht. Der Hinweis mit Wirbelsäule und Spondylose ist super, ich werde den Kater daraufhin untersuchen lassen. Wenn ich mir seine Bewegungen beim Pinkeln anschaue, macht das absolut Sinn, das Problem da zu suchen. Ich bemühe mich um einen neuen Termin (eventuell mal wieder bei einem anderen Tierarzt...) und halte euch auf dem Laufenden!
 
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Auf Diabetes hätte ich auch nochmal hingewiesen, da diese Werte nicht immer mit untersucht werden.

Hast du darauf geachtet, dass deine Katzenklos einen niedrigen Einstieg haben? Wenn Katzen Arthrose oder andere Schmerzen im Rücken etc haben, ist der Einstieg in normale Klos manchmal schon mit Schmerzen verbunden und deshalb gehen sie nicht gerne drauf.

Einen Enzymreiniger verwendest du vermutlich schon, um bepinkelte Stellen zu reinigen.
Für meine nierenkranke und arthrosegeplage Seniorin hatte ich zusätzlich Welpentrainingsmatten vor dem Klo liegen, weil sie sich manchmal nicht richtig hinhocken konnte und der Urin am Klo vorbeiging. Solche Matten oder Einmalwickelunterlagen könntest du dorthin legen, wo dein Kater vermehrt Urin verliert oder wildpinkelt, damit du zumindest nicht permanent alles putzen musst.

Ich hoffe, deinem Kater geht es bald wieder besser und ihr verbringt noch eine schöne Zeit miteinander.
 
Hallo,
hast du das Blutbild, dann stelle es bitte doch mal ein. Viele TÄ "kreieren" eine Nierenerkrankungen bei Katzen wo keine ist, insbesondere bei älteren sehen sie erhöhte Werte als normal an. Riechen nach Urin kann verschiedene Ursachen haben, häufig leider eine Nierenerkrankung. Aber auch weil, im Fall einer schweren Arthrose, er Urin nicht mehr halten kann. Wenn er feste Liegeplätze hat kannst du Betteinlagen nutzen, entweder Einmalartikel oder gut waschbar.
VG
 
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Euch auch vielen herzlichen Dank, ich vermute, dass ich die Ursache tatsächlich mittlerweile gefunden habe. Und das sogar ohne Arztbesuch, dank diverser Beiträge hier.:) Mein Kater ist - abgesehen vom Röngten - einmal komplett durchgecheckt worden, auf alles, was getestet werden kann...

An dem Tag, an dem ich meinen Beitrag geschrieben habe, war ich auch beim Tierarzt. Der Kater hat seine zweite Solensia-Spritze bekommen. Seitdem ist er wieder etwas munterer und beweglicher, und seitdem hat er weder (bemerkbare Mengen) Urin verloren, noch in die Ecke gepieselt.

Das erste Mal war die Unsauberkeit in Kombination mit ständigem Erbrechen aufgetreten. Da hatte er noch Metacam als Schmerzmittel, das dann vermutlich nicht wirken konnte, weil er es ja gar nicht lange im Magen hatte.

Nun brauche ich wohl ein ergänzendes Schmerzmittel, das ich ihm geben kann, wenn die Wirkung der Spritze nachlässt. Oder vielleicht eine ganz andere Schmerzmedikamentation. Im Idealfall wäre es dann auch etwas günstiger, denn Solensia ist schweineteuer, vor allem, wenn man noch auf der Suche nach einer Assistenz zum selber Spritzen ist und für jede Spritze zum Tierarzt muss. Hat jemand gute Erfahrungen mit anderen Schmerzmitteln gemacht? @Poldi: Ich werde auf jeden Fall beim nächsten Tierarzt-Besuch nach Onsior und Gabapentin fragen.

@Oscar_Alfons und ferufe: Danke für die diversen Hygiene-Tipps und den Hinweis mit dem tiefen Einstieg. Alles schon vorher erledigt, es sind aber trotzdem gute Hinweise. Ich habe übrigens sogar ein Sofa mit wasserabweisenden Bezügen, die man abnehmen und waschen kann. :)

Falls jemand findet, dass ich den Kater zum Röntgen bringen sollte, bitte gerne melden und erklären, wofür. Momentan würde ich uns beiden gerne einen weiteren stressigen Tierarztbesuch ersparen. Die Ultraschalluntersuchungen waren eine ziemliche Tortur!

LG
 
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Das hört sich doch so an, als seid ihr auf einem guten Weg!

Meine Seniorin hatte nicht nur Arthrose, sondern war auch noch nierenkrank. Deshalb war unsere Tierärztin sehr vorsichtig mit Schmerzmitteln. Solensia kam erst kurz vor dem Tod meines Sternchens auf den Markt, das haben wir nicht mehr ausprobieren können.
Uns wurde für die regelmäßige Gabe Canosan empfohlen, um die Gelenke und die Beweglichkeit zu unterstützen. Vielleicht wäre das eine Option.
 
  • #10
Wenn er mit Solensia besser wird, dann ist das gut.

Anderes Schmerzmittel: Prednisolon. Wird von Katzen meist gut vertragen, auch am Magen besser als Metacam. Und macht im fortgeschrittenen Alter meist keine Spätschäden.
Kann mit Solensia kombiniert oder einzeln gegeben werden und ist kostengünstig.

Onsior ist oft magenverträglicher, aber nicht so wirksam wie Metacam.

Im Solensia-Faden habe ich mehrfach die verschiedenen Schmerzmittel und Kombis erklärt, habe eine Katze mit Viererkombi: Prednisolon, Solensia, Pregabalin und Amitriptylin.
 
  • #11
Prednisolon ist kein Schmerzmittel, sondern ein Kortikosteroid und damit ein Entzündungshemmer, ich wüsste nicht, dass es per se schmerzlindernd wirkt (ausser über die Wirkung auf die Inflammation).

Sprich mal mit deinem Tierarzt, welches Medikament bei deinem Kater am besten mit Solensia kombiniert werden kann, NSAIDs wie Metacam sind meines Wissens nicht Mittel der Wahl. Wenn Solensia seine Lebensqualität verbessert, würde ich es trotz des relativ hohen Preises belassen. Wenn er jetzt 19 ist, wird er sicherlich nicht mehr 5 oder 10 Jahre leben, und die Zeit, die er hat, sollte er möglichst schmerzfrei sein. Ich würde bei einer Katze in dem Alter den Schwerpunkt klar auf die Lebensqualität legen.
 
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  • #12
Genau, es wirkt über die Inflammation, also über die Entzündungshemmung indirekt schmerzlindernd.
Funktioniert im Seniorenstift besser und meist nebenwirkungsärmer als Metacam und Co.
 
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  • #13
Nochmals vielen herzlichen Dank für die weiteren Infos. Den Solensia-Thrad schaue ich mir nach und nach in Ruhe an - er ist ja mittlerweile etwas umfangreicher...

@Miss_Katie: Es versteht sich von selbst, dass mein Kater möglichst schmerzfrei sein soll. Aber wenn ich das für weniger als 100 Euro im Monat haben kann, wäre mir das deutlich lieber, vor allem, weil ich nicht überzeugt davon bin, dass die teuerste Lösung immer die beste ist.
 
  • #14
Ok, ist das bei dir so teuer? Bei unserem TA sind es knapp 60…
Edit: der Mann sagt, es ist teurer geworden, beim letzten Mal um die 80 Euro…
 
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  • #15
Wenn ich es im Seniorenstift durchrechne, habe ich fünf potentielle Solensia-Katzen. Zwei könnte ich selber spritzen (Macht 2 x 40 Euro), zwei muss ich Spritzen lassen, die dritte weiß ich nicht. Also 3 x 90 Euro. Macht 350 Euro im Monat zusätzlich. Nummer sechs hat ein Darmproblem und ist mit dem Pred gleichzeitig mit den Spondylosen gut behandelt.
Wenn ich das kostengünstiger bekomme, rechne ich auch.

Dazu kommt, dass für mich bei den monoklonalen Antikörpern noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.
Beim Menschen wurden sie für Arthrosebehandlung in den Zulassungsstudien nicht weiter verfolgt, wenn ich recht entsinne, weil Arthrosen rascher fortschritten und Menschen länger leben als Katzen.

Die alternativen Medikamente (Schmerzmittel, Koanalgetika und auch Prednisolon) sind langjährig bekannt, da kommen keine Nebenwirkungen mehr dazu.
Prednisolon ist nach meinen Erfahrungen bei den Oldies unschlagbar, wird meist gut vertragen, und Spätschäden muss man da bei 17+ nicht mehr fürchten.
Gleichzeitig schränken andere Erkrankungen oft auch den Einsatz von Pred ein, dann geht es eben nicht.
Muss man mit seinem Tierarzt besprechen.
 
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