Ich weiß mir keinen Rat mehr - habt Ihr noch einen für mich?

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Mikesch1

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Guten Morgen Ihr Lieben!

Ich bin fertig. Nun mein letzter Versuch, ob noch jemand einen Rat weiß, ansonsten kapituliere ich. Es geht um meinen Kater Ole.

Er pinkelt, pinkelt und pinkelt in die Wohnung.

Seit Sommer letzten Jahres habe ich die Katzenklappe ja nun für alle geöffnet, obwohl ich für die Mädchen einen gesicherten Freigang eingerichtet hatte (ich wollte sie nicht rauslassen). Ole kann rein und raus, wie er will. Ich habe 4 Katzenklos im Haus stehen. 2 oben, 2 unten. Sie sind immer sauber, da alle 3 meistens raus gehen, um ihr Geschäft zu machen. Ole bekommt genug zu fressen, fast schon zu viel. Er bekommt auch Leckerli, er bekommt auch rohes Hühnchenfleisch am Wochenende, was er sehr gern frisst. Die Katzen können in alle Räume. In jedem Raum stehen Kuschelhöhlen, -decken und –kissen. Wir haben 4 große Kratzbäume in 3 Zimmer verteilt. Ole versteht sich gut mit den anderen beiden Katzen, er wird als Chef anerkannt. Er bekommt Streicheleinheiten, soviel er will. Er wird in Ruhe gelassen, wenn er nicht will.

Ole ist gesund, lediglich ist er demnächst noch einmal für eine Zahnsteinbehandlung dran. Keine Blasenentzündung oder sonstiges. TA-Besuch ist 4 Wochen her. Pinkeln tut er seit 1,5 Jahren – mal mehr, mal weniger. Im Moment wieder mehr (1 bis 2 x täglich).

Aber er hört nicht auf, in die Wohnung zu pinkeln. Das Laminat im Wohnzimmer ist zerstört. Er pinkelt gegen Sofaecken, gegen Gardinen oder wo er gerade steht. Warum? Ich weiß es nicht. Es wird „entduftet“ mit Myrteöl. Juckt ihn nicht. Ich habe Alufolie an einigen Stellen ausgelegt. Juckt ihn auch nicht.

Es geht nicht mehr. Er ist nun 1,5 Jahre bei mir. Ich hatte es im vergangenen Frühjahr schon mit einer TK (Tierkommunikation) versucht. Da wurde mir gesagt, dass er Angst vor der Chipklappe hat. Chipklappe wurde ja dann ersetzt gegen eine „normale“ große Klappe. Klappe selbst wurde hochgebunden, weil Ole so nicht raus wollte. Die Klappe bzw. das Loch ist in der Haustür, wo er vorher ja manuell rausgelassen wurde. Es zieht da rein wie Hechtsuppe, besonders angenehm bei – 10 Grad. Es hat sich aber in seinem Verhalten nix geändert.

Wahrscheinlich werde ich im kommenden Frühjahr noch einmal umziehen. Da hätten die Katzen dann nur noch gesicherten Ausgang (aufgrund der Verkehrslage) in einem 550 qm großen Garten. Wahrscheinlich wird Ole dann total ausrasten und noch mehr pinkeln.

Ole ist nicht für die Wohnungshaltung geeignet. Außer es macht einem Menschen nix aus, dass er überall hinpinkelt. Er braucht meines Erachtens ein Leben auf einem Hof, wo er vielleicht dann auf der Diele ein geschütztes Plätzchen hat. Und ansonsten tun und lassen kann, was er will. Er ist menschenbezogen. Er hört auf „Nein“, "Komm mit" usw. Ich liebe ihn sehr und der Gedanke, ihn weg zu geben, tut weh. Aber so geht es einfach nicht mehr weiter.

Habt Ihr noch Vorschläge, was man/ich tun kann?

Und hier noch der Fragenkatalog:

Die Katze:
- Geschlecht - männlich
- kastriert (ja/nein) - ja, allerdings erst im Alter von ca. 5 - 6 Jahren im TH
- war die Kastration in den letzten 6-8 Wochen (ja/nein): Nein
- Alter - nun ca. 7 - 8 Jahre alt
- im Haushalt seit - August 2009
- Gewicht (ca.) - 6 kg
- Größe (z.B. zart, Durchschnitt, groß) - groß

Gesundheit:
- letzter TA-Besuch - vor 4 Wochen
- letzte Urinprobenuntersuchung - vor 4 Wochen
- bsherige Erkrankungen soweit bekannt - Zahnstein
- im Mehrkatzenhaushalt, gab es eine Erkrankung bei einer anderen Katze - Nein

Lebensumstände:
- wie viele Katzen leben insgesamt im Haushalt - 3
- wie alt war die Katze beim Einzug in den Haushalt - ca. 5 - 6 Jahre
- Vorgeschichte (Züchter, Tierheim, privat, Streuner ..) - aufgenommen im TH als Streuner, ist jedoch sehr menschenbezogen, hab den Verdacht, dass er schon mal Dosis hatte
- Wie lange wird täglich mit der Katze gespielt? - Ole will nicht spielen
- Freigänger (ja/Nein) - Ja
- gab es Veränderungen im Haushalt (Möbel, Renovierung, Ein/Auszug, Baby, neues Haustier, Todesfall, Änderung im Tagesablauf z.B. durch Beruf/wechsel) - Nein
- im Mehrkatzenhaushalt, wie gut verstehen sich die Tiere - Ole versteht sich mit beiden Mädels gut und wird als Chef anerkannt. Die Mädels akzeptieren sich, kuscheln aber nicht.

Klo-Management:
- wieviele Klos gibt es - 4
- welche Art Klo (offen, Haube, Haube + Klappe, Größe, Höhe) - 1 XXL-offen / 1 XXL mit Haube / 1 normales mit Haube / 1 normales ohne Haube
- wie oft wird gereinigt und wie oft komplett erneuert - da alle 3 hauptsächlich draußen ihr Geschäft machen, wird täglich geschaut, ob etwas drin ist. Wenn ja, wird es sofort raus genommen. Streu wird nachgefüllt, wenn nötig
- welche Streu wird verwendet - Klumpstreu, fein sandiges aus dem Futterhaus
- gab es einen Streuwechsel - Nein
- hat das Streu einen Eigengeruch (Babypuder etc.) - Nein
- wo steht das Klo bzw. die Klos (Raum, an der Wand, Ecke, unter .. , hinter .. - bitte genaue Beschreibung für jedes KaKlo) in 4 verschiedenen Räumen
- wenn der Futterplatz im gleichen Raum ist - wo genau - Nein

Unsauberkeit:
- Wann sind die Probleme aufgetaucht - von Anfang an
- wie oft wird die Katze unsauber - unterschiedlich, derzeit 1 bis 2 x täglich
- Unsauberkeit durch Urin oder Kot - Urin
- Urinpfützen oder Spritzer - sowohl als auch (er markiert und er pinkelt)
- wo wird die Katze unsauber - wo es ihm gerade passt bzw. überkommt.
- wird primär auf horizontale Flächen (Boden, Taschen, Teppich usw.) uriniert oder eher vertikal (Wände, Türen, Couch) - er pinkelt im Stehen, auch große Pfützen. Im KaKlo oder draußen "hockt" er sich hin zum pinkeln
- was wurde bisher dagegen unternommen - Myrteöl, TK, Rausschmiß beim erwischen in Flagranti - mittlerweile brauche ich nur noch "Nein" zu schreien und Ole gibt von selber Fersengeld. Kommt allerdings (wohl wegen der Kälte) nach 2 Minuten wieder rein und tut, als wenn nix wär
 
A

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Ach du Schande, das hört sich echt übel an :stumm: Du hast ja wirklich schon alles versucht! Ich vermute, sein Vorbesitzer hat da Kappes gemacht, vielleicht hat er nie richtig gelernt, auch das kleine Geschäft aufs Klo zu machen? Vielleicht kann ein Tierpsychologe noch helfen?
 
Ich kann Dich nur trösten. Ich denke es liegt einfach daran, dass er 5 Jahre lang Zeit hatte, sich das markieren an zu gewöhnen.:(
Vielleicht fällt noch jemandem was ein, ich würde es aber gut verstehen, wenn Du ihm ein geeignetes Plätzchen suchst.
 
...Aber so geht es einfach nicht mehr weiter. ...
Du machst alles richtig - keine Frage. Der einzige Ansatzpunkt, den ich sehe ist seine unbestrittene Dominanz. Ob, wie und wie erfolgreich man an der Schraube drehen könnte, vermag ich auch nicht zu sagen :sad:.

Das ist 'n Fall für Profis, fürchte ich.
 
Hallo Mikesch!

Einen Rat habe ich leider nicht - du hast schon soooo viel probiert, aber vielleicht schreibt ja noch jemand und hat die zündende Idee - ich würd es dir und deinem Kater wünschen!

Ich wollte dir nur kurz etwas zu deiner Überlegung berichten, deinen Kater auf einen Hof zu geben. Eine Überlegung, die ich übrigens gut nachvollziehen kann... nach so langer Zeit des Versuchens.

Freunde von uns hatten (vor vielen Jahren) dasselbe Problem mit ihrer Perserkatze.

Die gute ist nie wirklich "katzenklosicher" gewesen (wirklich alles!!! probiert, auch zu Freunden abgegeben, aber auch dort überall hingepinkelt) und wir konnten/mussten sie dann auf dem Bauernhof meiner Tante unterbringen. Das alles ging ja auch richtig an die Nerven meiner Freunde....

Dort auf dem Hof lebte sich die Kleine ganz schnell ein, viele neue Katzenfreunde und alles was Katz sich wünschen kann.

Nach wenigen Wochen entdeckte sie dann, dass es aber im Haus auch ganz prima ist - und wurde langsam wieder stundenweise zur Wohnungskatze :smile:

Mein Onkel war anfangs nicht begeistert (Tiere im Haus :grummel:), aber der Katzencharme siegte.

Dort hat sie wirklich nie in die Whg/ins Haus gemacht.... warum auch immer...

Nun ja, die Geschichte ging also für alle gut aus. Klar waren meine Freunde anfangs auch immer mal wieder traurig, dass sie ihre Katze abgeben mussten - aber es war wirklich für sie die letzte/beste Möglichkeit.

Und für die Katze???? Ich denke letztendlich auch.... nur "HappyDosis", die nicht mehr schimpfen oder sich still, aber für Katzen sicherlich bemerkbar innerlich aufregen mussten.

Ich hoffe natürlich, dass es für euch noch irgendwie eine andere Lösung geben kann, aber ich wollte dir hiermit nur kurz sagen, dass deine Überlegung absolut nachvollziehbar für mich ist und manchmal eine Abgabe auf einen Hof die letzte Möglichkeit sein kann.

Gruß, Tuuli
 
ich schliesse mich allen andern mal an.
und *tröst*...

einen richtigen rat habe ich auch nicht.

entweder profis ran, so nochmal versuchen, so à la hundeprofi auf vox.. oder du gibst ihn tatsächlich zu jemandem, wo er nur draussenkatze sein kann, es gibt ja bekanntlich auch gute, kleine und liebevolle höfe.

den ansatz von georg finde ich sollte man verfolgen. mal ganz abgesehen davon, dass er sich vll. einfach über jahre hinweg daran gewöhnt hat zu markieren.
es würde mich interessieren, wann genau er pinkelt, in welcher menschen- und katzenkonstellation, nach welchen situationen, etc. oft erscheint es ja willkürlich, das ist es aber nie. vll. ist er tatsächlich zu dominant und man könnte versuchen, seine dominanz etwas zu 'knacken'?

weissjanicht... :oops:

*tröstnochmal* und hut ab vor deiner geduld.
da gebe ich offen und ehrlich zu: da hätte meine geduld irgendwann ein ende...
liebe grüsse
 
Hallo Ihr Lieben!

Vielen Dank schon einmal für Eure Antworten. Ja, Tierpsychologin oder so. Habe ich auch schon dran gedacht.

@MioLeo - Ich weiß, es wird immer wieder gesagt, es gibt kein Protestpinkeln. Nur weiß ich nicht, wie ich teilweise das Verhalten von Ole anders nennen sollte. Hier mal einige Beispiele, kurz gefasst:

1. Futterzeit. Bin dabei die Näpfe zu füllen. Ole wartet, maunzt, geht in der Küche auf und ab, stellt sich vor seinen Futterplatz und pinkelt den Kühlschrank an.

2. Es wurde gefüttert. Ole frisst sich satt. Kommt ins Wohnzimmer. Ich spreche mit ihm. Streichle ihn kurz, merke er will es nicht. Lass ihn in Ruhe. Er geht in irgendeine Ecke, stellt sich hin und pinkelt.

3. Ole steht vor der Katzenklappe. Es ist kalt draußen und es windet/zieht rein (Ole mag Wind nicht so gern). Er meckert, dreht sich um und marschiert ins Wohnzimmer. Und pinkelt.

4. Ole steht vor der Katzenklappe. Es ist kalt draußen und es windet/zieht rein (Ole mag Wind nicht so gern). Er meckert und pieschert an die Tür bevor er sich umdreht und wieder rein geht.

Teilweise passiert es auch Nachts und ich sehe morgens die "Bescherung". Da weiß ich dann nicht, warum er es gemacht hat.
 
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