Ich möchte barfen, bin aber total verwirrt.

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Löckchen

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Nachdem ich nach dem Tod von unserem BKH (Blasensteine, Oxalate) mühsam von TroFu auf NaFu (grau, Mac's) umgestellt habe, möchte ich nun gerne barfen. Auslöser hierfür ist letztendlich unser Maine Coon. Er ist erst 1 Jahr alt. Hat aber schon seitdem wir ihn haben mal mehr mal weniger Zahnfleischprobleme und neuerdings bildet sich schon der erste Zahnstein an den Backzähnen.
Die TÄ riet, wie sollte es anders sein, sofort auf 100% TroFu Fütterung umzustellen, sonst würden wir die Zähne nicht erhalten können. Bei mir krempelte sich gleich alles auf links.
Nachdem ich die Neuigkeit übers Wochenende sacken lassen konnte, denke ich, dass barfen auch eine Lösung sein könnte. Also habe ich mir das Buch "Katzen naturnah ernähren" hervorgekramt. Das hatte ich schon vor gut 9 Monaten gekauft, weil ich "damals" auch schon gerne barfen wollte, aber irgendwie ist das Projekt verblieben.

So, nachdem ich das Buch gelesen habe, dachte ich, dass das ja echt eine easy Geschichte ist. Dann habe ich aber im Internet gesurft und da sind die Rezepte viel umfangreicher.
Im Buch ist lediglich die Aufteilung von Fleisch, Innereien, Öl, Gemüse und Kräutern aufgeführt und ich habe mich morgen schon im Supermarkt gesehen. In verschiedenen Foren ist aber von Komponenten die Rede, die im Buch gar nicht erwähnt sind.

Wie fange ich denn jetzt am Besten an? Ich möchte ja nicht, dass unsere Katzen unterversorgt sind.

Wie funktioniert das mit dem gefrorenem Fleisch. Um es verarbeiten zu können, muss es ja aufgetaut sein. Und dann kann ich es einfach wieder einfrieren? Macht man mit unserem Lebensmitteln doch auch nicht.

Dann macht mir das Kalzium/Phospor Verhältnis noch sorgen. Das muss ja auch perfekt berechnet werden. Habe aber gar keinen Plan wie das gehen soll. Phospor kommt laut Buch im Fleisch vor. Aber wie viel? Wenn ich das nicht weiß, weiß ich ja auch nicht wie viel Eierschale ich z.B. dazu machen muss.

Kann mir vielleicht jemand sagen, wie ich am Besten vorgehe?
 
A

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Hallo, Löckchen!
Als allererstes vorneweg : Katzen barfen ist das beste für Dein Tier, so Du es richtig machst: Vergiss das Buch und surf. :D

In diesem Forum sind oben mehrere Threads angepinnt, u.a. "Linkliste : Informationen zum Barfen" (ist der 4. Thread von oben). Arbeite Dich da mal in Ruhe durch.
Sehr empfehlenswert fand ich den BARF-Baukasten, savannahcat.de, blaue-samtpfote.de und dubarfst.eu. (Die stehen alle in der Linkliste.)

Die Grundrezepte z.B. bei DuBarfst kannst Du problemlos über längere Zeit füttern. Und Du brauchst, außer Taurin (das gibt's bei den Tierläden mit dem großen gelben Hund z.B), nur Sachen, die Du in Supermarkt, Drogerie und Apotheke vor Ort kaufen kannst.

Eines noch: Unter Umständen verhindert das Barfen nicht vollständig Zahnfleischentzündungen und Zahnsteinbildung bei Deinem Coonie.
:confused: Ich meine gelesen zu haben, das Coonies 'ne rassetypische "Vorliebe" für ZFE hätten. Aber ich denke, die Symptome werden sich bessern.

Liebe Grüße
SiRu
 
Das mit der ZFE bei Coonies weiß ich leider. Meine Hoffnung allerdings ist, dass der Zahnstein wenigstens keine Chance hat.
Dann probiere ich wohl erst mal die Grundrezepte. So einfach wie in dem Buch ist es dann wohl doch nicht.
Das größte Problem wird ohnehin die Umstellung sein. Bei einem Kater mache ich mir keine Sorgen, da er ohnehin ab und an Gulasch bekommt und auch ein Probe-Eintagsküken mit Stumpf und Stiel gefressen hat.
Bei den anderen beiden wird es spaßig werden. Sehr mäkelig und das sehr ausdauernd, aber das in ich ja von der Umstellung von TroFu auf NaFu gewohnt.
 
Grundrezepte sind eine gute Idee, Fertigsupplemente auch (finde ich). Ich nutze beides seit Jahren, dazu gibt es noch ganze gewolfte Beutetiere wenn zu bekommen. Ich rechne so gut wie nie und den Katzen geht es prächtig damit.

Das Buch ist in meinen Augen allerdings echt nichts. Das ist doch das, in dem auch Haferflocken als Frühstück für die Katz' empfohlen werden, oder? Mal abgesehen davon, dass die wenigsten das essen werden, haben die Mahlzeiten dort viel zu viel Getreide, dann fehlt an vielen Stellen Calzium...ich glaube, die Autorin hatte Hundebarf 1:1 auf Katzen übertragen. Und das funzt leider nicht.
 
Ja, ist das mit den Haferflocken. Das wollte ich allerdings auch übers Futter machen. Eingeweichte Haferflocken am Morgen würde ich ja nicht mal essen. Laut dem Buch komme ich da auch viel kleinere Portionen. Bei dubarfst.eu steht ja was von 30gr pro kg Körpergewicht + Supplement und Ballaststoffe.
Außerdem zählt da Herz z.B. zu Innereien und nicht zu dem Fleisch.
Wie ist eure Einteilung von Muskelfleisch zu Herz und Magen?
 
Ich rechne für meine 3 - 2 echte Senioren von 14 1/2 und eine Nochlangenichtseniorin von 4 Jahren- mit knapp 25 g/kg Katze/Tag. Mehr geht hier einfach nicht.
Und Herz (Ente, Huhn, Pute, Kalb, Rind, Lamm) und Magen (Ente, Huhn, Pute) pack ich einfach mit als Muskel... auch wenn's im db-Kalki etwas anders steht.
Niere gibt's hier gar nicht.
Leber nur als Vitamin A Lieferant => Suppi.
Lunge schon mal als So-gut-wie-keine-Kalorien-Füllmasse (ist so 'n Kombipack von Haustierkost : Kaninchenherz und Lunge. Bei denen stehen übrigens Analysewerte u.a. für Protein- u. Fettgehalt in % auf den Packungen)

Und was die mengenmäßige Aufteilung "normales" Muskelfleisch zu Herz und Magen angeht : Geflügel- und Rinderherz darf hier nur max 10 % in der Fleischmischung sein, Kalb & Lamm bis 25 %, Geflügelmägen würden hier sogar pur gehen...

Wenn Du schlachtfrische, nicht ausgeblutete Herzen bekommst, und die dann direkt füttern kannst, kannst Du weniger Taurin geben. Da ich TK-Fleisch fütter... kümmert mich der Tauringehalt im Herz mal gar nicht.
 
Das Meiste ist ja schon beantwortet, darum schließe ich nur noch ein paar Lücken:

Nach neueren Erkenntnissen scheint die Neigung zu Zahnsteinbildung auch genetisch (zumindest mit-) bedingt zu sein, es kann also trotz des Barfens vorkommen. Andererseits, es muss nicht, und eine kräftige trainierte Kaumuskulatur hat auf jeden Fall posititve Effekte, wenn nicht auf die Zähne, so doch auf das Magen-Darm-System.

Tiefgekühltes Fleisch kann man (wie auch alle anderen Lebensmittel, auch für Menschen) problemlos mehrmals auftauen und wieder einfrieren.
Grundregel: Lebensmittel, die nach 3 Tagen verdorben sind, sind nach 3 Tagen in aufgetautem Zustand auch verdorben, auch wenn sie zwischendurch tiefgekühlt waren.

Barfer merken meist recht schnell, dass sich Fleisch im halbgefrorenen Zustand am besten verarbeiten lässt, arbeiten zügig und packen das Fleisch schnellstmöglich wieder in den TK-Schrank - so wird das Fleisch nur kurze Zeit an- oder aufgetaut. Das ist völlig problemfrei.

Herz und Mägen kannst du nach Lust und Laune entweder zu Muskelfleisch oder zu Innereien zählen. Ich verwende i.d.R. 10-15% davon in den Rezepten.
 
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Wenn ich also auf 850gr Fleisch und 150gr Herzchen nehme, kann ich nix falsch machen?

Ich wollte dann erst mal mit einem Supplement anfangen und dann langsam auf das natürliche Supplement wechseln, wenn ich merke, dass es gut angenommen wird.

Ich hoffe, dass ich die ZFE und insbesondere die Ablagerungen in den Griff bekomme. Ich werde mir wohl noch mal in einem anderen Thread explizit zu ZFE Tipps holen müssen. Das Problem ist ja leider bei MC bekannt und vielleicht bekomme ich da Tipps von anderen betroffenen.

Wenn ich ein Eintagsküken verfüttere, wie rechne ich das an? Ist das ein Leckerli oder rechne ich das als ganze Mahlzeit? Wie oft darf ich das geben?
1x in der Woche?
 
Hallo,

von der Akzeptanz her kannst du nicht von einem Komplettfertigsupplement auf natürliche Supplemente schließen, die sind im Geschmack unterschiedlich. Manche Katzen mögen keine Fertigsupplemente, aber die natürlichen, oder umgekehrt.

Um die Akzeptanz von rohem Fleisch zu testen, kannst du bis zu 20% in der Woche auch ganz unsupplementiertes Rohfleisch, Herzen o.ä. zum Dosenfutter dazu füttern. (Man geht davon aus, dass die meisten Dosenfuttersorten zuviele Vitamine etc. enthalten, so dass sie den fehlenden Vitamingehalt des Fleisches bei 20% noch mit abdecken.) Bei diesen 2-3 Mahlzeiten pro Woche hast du auch schon einen gewissen Zahnabriebeffekt und brauchst dich erstmal noch gar nicht mit Supplementen rumzuschlagen.

Die Mischung Fleisch-Herzen passt, wenn die Herzen gemocht und vertragen werden.

Eintagsküken kannst du einfach so dazufüttern. 2-3 Küken dürften je nach Verfressenheit eine Mahlzeit ersetzen. Mit 1x pro Woche machst du nix falsch, manche geben auch jeden Tag eins. Es wird gelegentlich empfohlen, bei häufiger Kükenfütterung den Dottersack vorher auszudrücken, weil sonst zuviel Vitamin A drin wär.
 

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