Guten Morgen Schapu,
gut, dass du mit deiner Katze immer zügig zum TA gehst.
Aber der eine Satz ist mir sehr übel aufgestossen: von wegen, dass dich eine Frau Roth (THP??) schimpfen wird, weil deiner Katze Antibiotika verabreicht wurde.
Wer so dreist ist mich zu schimpfen, wenn ich bei einer Halsentzündung meiner Katze die unumgängliche Behandlung (sprich AB Gabe) durchführen lasse, der hätte mich aber das letzte Mal gehört/gesprochen!
Ausserdem ist die Aussage "Ein Antibiotikum nimmt die Entzündung und legt aber dabei das Immunsystem lahm" komplett falsch.
Ein Antibiotikum wirkt auf die Keime, die sich ein einer Wunde vermehren. Bis man solch eine Infektion merkt springt erst einmal das Immunsystem an. Das Immunsystem verursacht die Symptome einer Entzündung, sprich:
Rötungen, Schwellungen, Lokale Temperaturerhöhung, Eiterungen.
Je einfacher das Immunsystem die Infektionskeime beseitigen kann, desto kürzer ist diese Phase. Aber oft ist es eben so, dass der Körper gegen soetwas nicht richtig ankommt und da kommt die Hilfe der Antibiotika, die die Infektionskeime stark schwächen oder abtöten gerade richtig.
Das Immunsystem arbeitet aber auch nach AB-Gabe fleissig weiter. Das kannst du auch beobachten: Die Wunde geht nach und nach zurück, sie heilt, die Schwellungen und Rötungen verschwinden und es werden die Stoffe abtransportiert die beim Kampf gegen die Infektionskeime angefallen sind (zb Teile der zerstörten Keime, tote Leukozyten etc.).
Würde ein AB das Immunsystem lahm legen, dann würde nur folgendes passieren: Die Keime, die gegen das AB empfindlich sind, sterben.
Nichts sonst.
Keine Heilung würde eintreten, da die Abfallprodukte nicht entfernt würden, vielleicht würde alles gleich wieder aufflammen, wenn das AB die Keime nur schwächen würde. Denn trotz AB-Gabe braucht es die Zellen des Immunsystems (wie Fresszellen, die die geschwächten Keime fressen) um den Entzündungsherd zu säubern und die Heilung einzuleiten.
Der Grund warum man nicht so oft und wenn dann am besten erst nach Antibiogramm (wenn die Zeit es zulässt!) geben soll besteht darin, dass es sonst aufgrund abgebrochener AB-Gaben oder zu niedriger Dosen Resistenzen geben kann. Sprich die Infektionskeime erfinden eine Methode um sich gegen so ein AB zu schützen.
Ich bin nicht gegen Homeopathie, ich versuche selbst bei mir und meinen Katzen erst mal damit zu Helfen. Aber es ist wichtig zu erkennen ab welchem Punkt es mehr braucht. Und diesen Punkt sollte auch jeder Tierheilpraktiker/Homeopath erkennen und dann seinen Patienten weiterverweisen. Das ist kein Eingeständnis von Schwäche oder Unfähigkeit, das ist realistisches Denken und eine realistische Einschätzung der Möglichkeiten, was die Homeopathie und andere alternative Methoden bewirken können, und wo die Grenzen liegen.
Keine Richtung der Medizin/Heilmethoden ist Allwissend und Allmächtig. Und gerade Fachleute die das nicht anerkennen können (z.B. die schimpfende Frau Roth, wegen des AB), empfinde ich als Gefahr für Menschen, die sich auf deren Urteilskraft zu 100% verlassen. Denn diesen Menschen wird der Hinweis und damit die Möglichkeit genommen eine Behandlung zu erhalten, die zwar nicht nach der Denkweise des konsultierten Homeopathen geht, aber eben diesem Menschen oder seinem Tier die erhoffte Genesung bringt.
Ich hoffe du verstehst wie ich das meine. Vielleicht solltest du auch ins Auge fassen, dass Emmi mal geröntg wird? Gerade jetzt ist wohl wieder alles ok, aber deine Sorgen sind wohl immer da, was da mit ihrem Rücken vielleicht doch noch ist. Es gibt auch Spezialisten bei den Tierärzten, die viel durch Abtasten erkennen können (also nicht das normale Abtasten, sondern gezielter und feiner), vielleicht hörst du dich einfach mal um, wo so ein TA bei euch in der Gegend ist.
Alles gute dir und Emmi
neko