Füttern/Zufüttern bei Freigängern

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Füttern/Zufüttern bei eigenen Freigängern

Moin!

Ich hab gerade eine Diskussion mit einer Veganerin, die wohl ein schlechtes Gewissen hat, weil sie ihrer Mieze Katzenfutter gibt und damit die Massentierhaltung unterstützt. Jetzt wollte sie wissen, ob es möglich ist, Freigängerkatzen komplett ohne zuzufüttern zu halten, so dass diese sich ihr Futter selber jagen müssen.
Ich hab reine Wohnungskater und kann dazu also nicht allzu viel sagen, außer dass ich mal annehme, dass sie erstens nicht genügend jagen würden und zweitens irgendwann auch nicht mehr nach Hause kämen, wenn man sie überhaupt gar nicht füttern würde. Deshalb stelle ich meine Frage mal hier ins Forum mit der Bitte, mich etwas schlauer zu machen ;-)

Danke, Petra
 
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Angesichts der Tatsache, dass eine Katze rund 10 Mäuse pro Tag zur guten Versorgung bräuchte, nein, das ist nicht möglich. Wenn sie kein Futter aus Massentierhaltung geben will, muss sie halt deutlich tiefer in die Tasche greifen. Biofutter gibts einige Sorten und für Perfektionisten bliebe noch die Version Barf mit Fleisch von glücklichen Tieren. Viel Lernarbeit und garantiert nicht billig, aber in meinen Augen die Methode mit dem reinsten Gewissen.
Allerdings ist das meiste Fleisch, das im KaFu landet eher Abfallprodukt aus der (menschlichen) Lebensmittelerzeugung.

Aus Unwillen gegenüber Massentierhaltung die Katzen (ver)hungern zu lassen ist auf jeden Fall der schlechteste Weg, wenn auch bequem. Bestenfalls wandern sie dann ab und finden ein besseres Plätzchen. Wahrscheinlicher werden sie durch Hunger immer schwächer und fallen dann der erstbesten Krankheit zum Opfer.

Vor Umsetzung solcher Schnapsideen bitte sehr viel lieber die Katzen abgeben, eh der aktuell angesagte Wahn ihnen schaden kann.
 
Angesichts der Tatsache, dass eine Katze rund 10 Mäuse pro Tag zur guten Versorgung bräuchte, nein, das ist nicht möglich.
Sind nur 10 Mäuse nicht ein bisschen arg wenig?
Ich hab Ella ja im Verdacht dass sie die locker sowieso nebenher futtert - zusätzlich zu den derzeit im Schnitt 290g mittel- bis hochwertigem Nassfutter das sie sich bei uns abholt. 10 Mäuse täglich zu fangen schafft Ella locker.

ABER: Selbst wenn 10 Mäuse täglich reichen würden (was ich erstmal nicht glaube), das klappt vermutlich auch nur zur Mäuse-Hochzeit so einfach. Im Winter könnte das durchaus problematisch werden.
Und dann ist der Energieverbrauch bei der Jagd natürlich auch recht hoch und Katz braucht dann auch mehr zu futtern wenn sie soviel Energie verbraucht.

Bestenfalls wandern sie dann ab und finden ein besseres Plätzchen.
Ich frag ich auch ob Katz dann überhaupt noch nachhause kommen würde, wenn's da nicht mal was zu fressen gibt. Bei schönstem Sommerwetter sehen sehen wir Ella auch nur zum Fressen. Dann kommt sie rein und beschmust uns so lange bis der Teller gefüllt wird, den sie dann in Windeseile leert nur um sofort wieder rauszuflitzen zu den wahnsinnig wichtigen Angelegenheiten die sie draußen zu erledigen hat.

Ich denke auch: Wer Fleisch aus Massentierhaltung vermeiden möchte (was ich absolut nachvollziehen kann), der muss auf Bio umsteigen und entsprechend eben drauflegen - auch für die Katzen.

Wahrscheinlicher werden sie durch Hunger immer schwächer und fallen dann der erstbesten Krankheit zum Opfer.
Eben - sieht man ja an den vielen Streunern (sofern man sie in Deutschland überhaupt mal zu Gesicht kriegt - üblicherweise sieht man sie ja eher im Ausland, obwohl's auch in Deutschland leider jede Menge davon gibt).
Die müssten alle nicht so schlimm aussehen wenn's so einfach wäre nur von der Jagd zu leben.

Von daher plädiere ich auch eher für die Abgabe der Mieze an jemanden, der bereit ist sie auch anständig zu füttern - alles andere ist verantwortungslos und gehört meiner Meinung nach sogar angezeigt.
 
Sind nur 10 Mäuse nicht ein bisschen arg wenig?
Ich hab Ella ja im Verdacht dass sie die locker sowieso nebenher futtert - zusätzlich zu den derzeit im Schnitt 290g mittel- bis hochwertigem Nassfutter das sie sich bei uns abholt. 10 Mäuse täglich zu fangen schafft Ella locker.
Ich kanns dir nicht sagen, hier kommen nur noch Spitzmäuse an, der Rest wird sofort verhappert. Leny verrät mir auch nicht was sie zwischen ihren Fressorgien morgens und abends so alles vertilgt. Leny fängt und frisst einfach alles, ständig. Trotzdem kloppt sie sich dann gerne mal 200+ Gramm Barf in den Bunker und könnte mal wieder bissi zunehmen.:rolleyes:

Streuner in Deutschland sehen genauso aus wie Streuner im Süden, nur mit weniger Sonne. Mal erstaunlich fit, oft eher mäßig und viel zu oft wie Statisten für den nächsten Zombiefilm.:(
 
Die Mieze abgeben , damit jemand anders ihr Fleisch kauft, bringt ethisch gesehen nix. :D Wenn dann müsste man Katzen als Haustiere überhaupt nicht unterstützen.

Ich kann die Gedanken aber sehr gut nachvollziehen - und würde stattdessen auf Biofutter (Hermanns fällt mir spontan ein) oder Bio-Barf setzen. Angeblich werden aber für herkömmliches Tierfutter kaum Tiere extra geschlachtet - von daher glaube ich nicht, dass man Massentierhandlung unterstützt, indem man TIerfutter kauft. (Anders sieht das aus , dass sie selber keine tierischen Produkte konsumiert - das ist der einzige Weg um Massentierhaltung entgegen zu wirken)
 
Danke, ihr beiden/drei. Also hab ich schon in die richtige Richtung gedacht, dass das wohl so nicht klappen wird, wie sie sich das denkt.
Die Katzen jemandem anderen zu geben, würde das Futterproblem ja auch nicht lösen, denn dann würden die Katzen ihr Futter halt nur von jemand anders bekommen, der es ja auch irgendwo kaufen muss.
 
Ich kanns dir nicht sagen, hier kommen nur noch Spitzmäuse an, der Rest wird sofort verhappert.
Ella bringt die unterschiedlichsten Varianten an Mäusen - neulich hatte sie mal 'ne Serie an "Monstermäusen" - die waren wirklich außergewöhnlich groß, eher so Rattenformat. Die letzten Mäuse waren dagegen winzig, der Gefährte hat da schon vermutet dass sie vielleicht grad dabei ist ein Nest mit Jungmäusen auszunehmen... Ich bin schlecht im schätzen von Gewicht, aber die Monstermäuse haben eher mindestens 100g gewogen, die Winzmäuse sicher keine 10g...

Leny verrät mir auch nicht was sie zwischen ihren Fressorgien morgens und abends so alles vertilgt. Leny fängt und frisst einfach alles, ständig. Trotzdem kloppt sie sich dann gerne mal 200+ Gramm Barf in den Bunker und könnte mal wieder bissi zunehmen.:rolleyes:
Wir kriegen auch fast nur zu sehen was gebracht wird und eben gelegentlich wenn sie auf unserer Wiese ihre Beute futtert.
Ansonsten wie bei Euch: Ella ist eine excellente Jägerin und wenn wir sie draußen überhaupt sehen, dann ist sie eigentlich immer am Jagen oder Fressen.

Streuner in Deutschland sehen genauso aus wie Streuner im Süden, nur mit weniger Sonne. Mal erstaunlich fit, oft eher mäßig und viel zu oft wie Statisten für den nächsten Zombiefilm.:(
Eben, die meisten sind in einem grauenhaften Zustand. Auch viele von denjenigen, die einen festen Futterplatz haben, und die anderen sieht man ja normalerweise garnicht (was die Situation in Deutschland ja erheblich von der in den südlichen Ländern unterscheidet).
 
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Nee, die Katzen abgeben würde im Ernstfall nur den Katzen nützen. Nur für den Fall halt, dass das geplagte Gewissen überhaupt kein nicht selbst erjagtes Futter zulässt. Lieber den schwarzen Futterpeter weiter reichen als die Tierchen im Stich lassen.
Und der nächste könnte ja z.B. ein Bio-Barfer sein, also nix mit Massentierhaltung.

Für Biofutter kannst du ihr ja mal Sandras Tieroase empfehlen, da gibts mehrere Sorten. Mir fällt nämlich gerade auch nur Herrmanns ein.:oops:
 
Die Mieze abgeben , damit jemand anders ihr Fleisch kauft, bringt ethisch gesehen nix. :D Wenn dann müsste man Katzen als Haustiere überhaupt nicht unterstützen.

Die Katzen jemandem anderen zu geben, würde das Futterproblem ja auch nicht lösen, denn dann würden die Katzen ihr Futter halt nur von jemand anders bekommen, der es ja auch irgendwo kaufen muss.

Ja was willste machen? Die Katze existiert und sie braucht was zu fressen.
Man kann sie doch nicht einfach sich selbst überlassen - das käme dem Aussetzen gleich (und das ist meines Wissens sogar strafbar).

Wer aufgrund seiner persönlichen Lebenseinstellung kein Fleisch füttern möchte, der darf dann halt keine Katze halten sondern sollte Haustieren, die eher zu dieser Lebenseinstellung passen halten wie z.B. reine Pflanzenfresser.
Sorry, aber ich hab kein Verständnis dafür wenn jemand unbedingt Katzen halten möchte, aber ihnen dann keine artgerechte Nahrung zukommen lassen möchte.

Dass für Katzen extra Fleisch produziert würde glaube ich übrigens auch nicht - im Katzenfutter landen doch eben hauptsächlich die Teile, die dem Menschen nicht gut genug sind. Die Tiere bestehen halt nicht nur aus Filet, und wenn man sich so anschaut was anscheinend hauptsächlich in Deutschland auf die Menschenteller kommt, dann ist der Anteil an "einfachem" Fleisch offensichtlich deutlich geringer als sein Anteil im Schlachttier, es sei denn dieses Fleisch steckt in der Wurst. In meinem Freundeskreis werde ich ja schon schief angeguckt weil ich Innereien esse (und davon noch lange nicht alles).

Wir handhaben das derzeit auch etwas zwiespältig - für uns Menschen kaufen wir fast nur Biofleisch, für die Katzen gibt's aber trotzdem kein Biofutter. Das ist natürlich auch nicht sonderlich konsequent. Da gibt's noch andere Punkte bei denen wir unsere Ökobilanz verbessern könnten, aber in der Summe haut uns das Katzenfutter die wohl am meisten zusammen.
 
  • #10
  • #11
Das ist ja interessant. Ich bin Vegetarier, aber auf so eine Idee noch nicht gekommen.
Wenn es danach geht, dürfte man als Veganer nicht mal mehr Medikamente im Krankheitsfall nehmen, denn die wurden und werden alle an Tieren getestet.
Es ist lobenswert, daß sie sich so viele Gedanken macht.
Aber warum sollte die Katze ohne Futter dort bleiben ? Nur von Liebe lebt es sich schlecht.
In dem Fall würde ich auch zu Bio raten.
 
  • #12
Lieber den schwarzen Futterpeter weiter reichen als die Tierchen im Stich lassen.

Ja, ich habe den Eindruck, dass es bei solchen Diskussionen eher um das eigene Wohlbefinden geht, so nach dem Motto "ICH bin jetzt nicht mehr mitschuldig an den Zuständen bei der Massentierhaltung."

Aber das löst das Problem nicht. Es kommen immer neue Katzen nach aufgrund der fehlenden Kastrationspflicht, der Gleichgültigkeit vieler Katzenbesitzer und der Vermehrer. Diese Tiere müssen ja auch versorgt sprich gefüttert werden.

Eine liebevoll von einem Veganer behütete Katze ist doch bei ihm viel besser aufgehoben als im Tierheim oder als Streuner auf der Straße!
 
  • #13
  • #14
Nee, die Katzen abgeben würde im Ernstfall nur den Katzen nützen.
Ja und? Der Katze reicht das völlig.
Und was den Menschen angeht: Wenn der aufgrund seiner persönlichen Einstellung bzw. seiner persönlichen Ernährungsweise kein Fleisch füttern möchte, dann kann er das dann ja.
Win-Win für Halter und Katze.

Wen der Rest der Welt auch noch interessiert, der wird eh weiterdenken und nicht ein Lebewesen hungern lassen nur damit sein eigenes Gewissen beruhigt ist.

Nur für den Fall halt, dass das geplagte Gewissen überhaupt kein nicht selbst erjagtes Futter zulässt.
Wer so denkt darf sich GARKEIN Haustier zulegen.

Ja, ich habe den Eindruck, dass es bei solchen Diskussionen eher um das eigene Wohlbefinden geht, so nach dem Motto "ICH bin jetzt nicht mehr mitschuldig an den Zuständen bei der Massentierhaltung."
Eben. Dass das dann auf Kosten eines Lebewesens geht kann man dabei anscheinend wunderbar ausblenden. Mit der Massentierhaltung nichts zu tun haben, aber in der eigenen Tierhaltung schon die existentiellsten Dinge falsch machen. Toll. Dieses bigotte und heuchlerische Verhalten finde ich zum Kotzen.

Diese Tiere müssen ja auch versorgt sprich gefüttert werden.

Eine liebevoll von einem Veganer behütete Katze ist doch bei ihm viel besser aufgehoben als im Tierheim oder als Streuner auf der Straße!
Aber nur wenn der Veganer auch vernünftig und artgerecht füttert - sonst ist jedes Tierheim besser.
 
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  • #15
Ja, ich habe den Eindruck, dass es bei solchen Diskussionen eher um das eigene Wohlbefinden geht, so nach dem Motto "ICH bin jetzt nicht mehr mitschuldig an den Zuständen bei der Massentierhaltung."

Aber das löst das Problem nicht. Es kommen immer neue Katzen nach aufgrund der fehlenden Kastrationspflicht, der Gleichgültigkeit vieler Katzenbesitzer und der Vermehrer. Diese Tiere müssen ja auch versorgt sprich gefüttert werden.

Eine liebevoll von einem Veganer behütete Katze ist doch bei ihm viel besser aufgehoben als im Tierheim oder als Streuner auf der Straße!

Das mit der Kastrationspflicht ist ja auch so eine Sache... Hier in Österreich gibt's die ja, aber solange sich kaum einer drum schert.....:mad:

Dass man seine eigenen Ideale einem wehrlosen Lebewesen aufdrücken möchte - dafür habe ich NULL Verständnis! Wenn sie es wegen der vermeintlichen Unterstützung der Massentierhaltung nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren kann Fertigfutter zu verfüttern, dann kann sie sich ja zum Thema BARF einlesen und das Fleisch beim Bauern ihres Vertrauens einkaufen.
Oder vegane Tiere halten. Kaninchen zB.
 
  • #16
Ja, ich habe den Eindruck, dass es bei solchen Diskussionen eher um das eigene Wohlbefinden geht, ...
Das eigene Wohnbefinden hängt bei vielen auch schlicht vom Geldbeutel ab. Und Biokatzenfutter IST teuer.
 
  • #17
Das mit der Kastrationspflicht ist ja auch so eine Sache... Hier in Österreich gibt's die ja, aber solange sich kaum einer drum schert.....:mad:
Ich glaub ja dass das mit der Kastrationspflicht nur im Zusammenspiel mit einer Registrierungs- und Meldepflicht tatsächlich funktionieren kann.

Dass man seine eigenen Ideale einem wehrlosen Lebewesen aufdrücken möchte - dafür habe ich NULL Verständnis!
Genau meine Meinung.
Zumal ich daran zweifle dass das auch nur das geringste an der industriellen Produktion von Fleisch für den Menschen ändern würde.

Der Mensch kann auf Fleisch verzichten. Die Katze kann es nicht.

Aber ich war ja schon vom Titel irritiert: "Füttern/Zufüttern bei Freigängern" - da hatte ich erwartet dass es drum geht ob man fremde Katzen füttern soll oder nicht...
 
  • #18
Aber ich war ja schon vom Titel irritiert: "Füttern/Zufüttern bei Freigängern" - da hatte ich erwartet dass es drum geht ob man fremde Katzen füttern soll oder nicht...

Ich hab den Titel geändert. Ich hoffe, nun ist gleich klar, was gemeint ist. Ich hab in meinem ersten Post auch die Hintergründe der Frage erläutert, weil ich dachte, dass das irgendwie dazugehört.
 
  • #19
Dieses Thema liegt mir auch schwer im Magen... :(

Biofleisch für die Katzen kann ich mir leider wirklich nicht leisten, aber ich versuche zumindest oft Sachen zu füttern, die ich für "ethisch nicht ganz so bedenklich" halte.

Z.B. Eintagsküken werden sowieso getötet, da ist es nur sinnvoll, wenn die Katzen diesen Industriemüll noch verwerten.
Oder ich kaufe Samstag Abend kurz vor Ladenschluss nicht mehr lang haltbares Fleisch, ich vermute mal das würde sonst im Müll landen.
 

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