Fragen zu CNI-Verlauf

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Smaragd05

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Bei meiner Ronja wurden vor nicht ganz einem Jahr CNI und Anämie diagnostiziert, dazu gibt es diesen thread http://www.katzen-forum.net/nierenerkrankungen/184323-brauche-ein-paar-tips.html .

Meine schwarze Schönheit wird demnächst 6 Jahre, ist absolut fit, Fell sieht klasse aus, sie futtert gut wiegt stabil 4,5 Kilo (Idealgewicht laut TÄs).
Sie bekommt einmal wöchentlich SUC und zwischendurch mal Vitamin B12, frisst normales Futter (das CNI-Futter verweigert sie) ohne Ipaktine oder ähnliches (das verweigert sie nämlich auch) und einmal wöchentlich gibt es eigentlich verbotenes Rohfleisch (das hätte sie gerne öfter ;)).

Ich bin ca. alle acht Wochen zur Kontrolle bei Ronjas Tierärztinnen und die zeigen sich jedes Mal wieder erstaunt darüber, wie fit sie ist. Den damaligen Werten nach müsste es ihr anscheinend deutlich schlechter gehen.

Und gestern wurde dann festgestellt, dass Ronjas Schleimhäute wieder rosiger sind, die Anämie also anscheinend nicht mehr so ausgeprägt ist.

Diese positiven Entwicklungen freuen mich sehr, trotzdem bin ich verblüfft.

Daher meine Frage: Kennt Ihr so einen Verlauf? Oder ist das sowas wie 'die Ruhe vor dem Sturm'?

Aktuelle Blutwerte gibt es nicht, den Stress will ich ihr auf keinen Fall nur zu Info-Zwecken antun (letztes Mal war Vollnarkose nötig).

Lieben Dank für Eure Einschätzungen :).
 
A

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Hallo,

eigentlich verläuft CNI nicht so. Aber wenn ich mir Deinen thread vom letzten Jahr anschaue, halte ich die CNI-Diagnose auch nicht für zuverlässig...

Urin ist nicht zuverlässig getestet worden, Nieren sahen im US gut aus.

Krea und Harnstoff können aus anderen Gründen auch erhöht sein, z.B. Pankreatitis kann auch Einfluss darauf haben(das wäre dann ja auch noch eine Entzündung...). Leider hatte Eure TÄ kein geriatrisches Profil + specFPl veranlasst, sondern ein großes Katzenprofil, deswegen hast Du weder den einzigen zuverlässigen Pankreaswert bekommen noch den T4, so weit ich sehe.

Insofern kann man einfach nur rätseln, was sie nun wirklich hat(te). Ich an Deiner Stelle würde trotz allem noch mal versuchen, Blut abnehmen zu lassen, und diesmal wirklich ein geriatrisches Blutbild plus T4 machen lassen.

Zum Phosphatbinder kann ich Dir nur den Tip geben, dass reines Aluminiumhydroxid völlig geschmacksneutral ist, deswegen wird es auch mitgefressen, wenn z.B. Ipakitine abgelehnt wird. Das könntest Du Dir besorgen und geben (bitte mit Feinwaage abwiegen, wegen der Gefahr einer Aluminiumvergiftung bei starker Überdosierung). Das wird übrigens auch auf Tanya's CNI-Seite als Phosphatbinder empfohlen.

Ist auch relativ günstig, da eine 100g Dose ewig reicht. Kannst Du einfach in der Apotheke bestellen, PZN steht auf Tanyas Seite.
 
Danke für Deine Antwort :).

Letztes Jahr waren sich drei Tierärztinnen einig, dass es CNI sei. Ich hab damals extra die Praxis gewechselt und bin mit der neuen sehr zufrieden.

Aber ja, irgendwie ist das alles schon sehr seltsam.

Aktuell geht es Ronja richtig gut, allerdings braucht sie das SUC wirklich einmal pro Woche, sonst frisst sie deutlich weniger (steht aber immer wieder am Napf) und zieht sich zurück, ist ständig am Schlafen.

Ein neues Blutbild wäre gut, ja, und ich verstehe nicht wirklich, warum damals keine der Praxen ein geriatrisches hat machen lassen. Aber ich hab zu große Bedenken, dass es meiner Maus dann wieder schlechter geht.

Aber ich bespreche das beim nächsten Kontrolltermin. Wenn es ohne Vollnarkose klappen würde, wäre es kein Problem.

Und: Danke für den Tip mit dem Aluminiumhydroxid. Das merk ich mir, falls Ronja doch noch sowas brauchen sollte. Ihre Phosphatwerte waren damals unauffällig und ich gehe davon aus (auf Grund ihres Befindens), dass sie das Futter aktuell auch so gut verträgt.
 
Falls Du Urin auffangen kannst, könntest Du zunächst auch den untersuchen lassen und zwar auf das spezifische Gewicht und den Protein-Kreatinin-Quotienten.

Auch wenn sich drei Ärzte einig sind, muss das nicht zwingend was heißen. Eindeutig kann man eine CNI niemals aufgrund eines einzelnen Blutbildes diagnostizieren.

Bei uns war es zum Beispiel so, dass bei Merlin der Krea vor eineinhalb Jahren drüber war. Das lag aber bei ihm daran, dass er in eine Schilddrüsenunterfunktion gerutscht war. Sein T4 normalisierte sich wieder und seitdem sind die Nierenwerte wieder in der Referenz. Die meisten Tierärzte hätten mir vermutlich gleich das Probetütchen Renal in die Hand gedrückt;)
 
Wozu der Extrathread?

Ich habe jetzt mal den alten überflogen.
Bitte sei so lieb und stell die kompletten Blutbefunde nebeneinander (s. Fragebogen).
Alles. Bitte keine Kürzungen a la XY im Normbereich ..

Das ist einmal Arbeit, aber du wirst auch einen besseren Überblick haben.
Es ist wahnsinnig nervig, hin und herblättern und sich alles zusammensuchen zu müssen.


Ich habe mir mal die Arbeit gemacht, das umzurechnen:

29.9.2014 // 18.10.2014
Harnstoff 26,6 (5,7-12,9 mmol/l) // 78 (16-38 mg/dl)
Kreatinin 508 (71-212 umol/l) // 4,7 ( < 1,9 mg/dl)

--->

29.9.2014 // 18.10.2014
Harnstoff 74,5 (16 - 36,1 mg/dl) // 78 (16-38 mg/dl)
Kreatinin 5,7 (0,8 - 2,4 mg/dl) // 4,7 ( < 1,9 mg/dl)

Würde dir das auch empfehlen, z.B. hier

Die Yahoo Gruppe hatte/hat auch eine Excel Datei, wo du deine Werte einfach eintragen kannst und die zum Teil automatisch konvertiert.

Dann - habe ich es übersehen oder wo sind nun die Schilddrüsen und sFPL Testergebnisse?
Wurde inzwischen eine Urinprobe untersucht?

Wie ist zur Zeit der Zahnstatus?

einmal wöchentlich gibt es eigentlich verbotenes Rohfleisch (das hätte sie gerne öfter ;)).
Der Nutzen von Proteinreduktion ist nicht erwiesen.

Ich bin ca. alle acht Wochen zur Kontrolle bei Ronjas Tierärztinnen und die zeigen sich jedes Mal wieder erstaunt darüber, wie fit sie ist.
Du läßt alle 8 (!) Wochen Blut abnehmen?
Ich dachte, das wäre so gut wie unmöglich?
Wie sind denn dann die Werte?

Wenn du aber kein Blut nehmen läßt, wozu die ständigen TA-Besuche?

Den damaligen Werten nach müsste es ihr anscheinend deutlich schlechter gehen.
Die damaligen Werte sind damalig. Was sagen die Werte heute?

Und was immer Werte auf dem Papier sagen, ausschlaggebend ist letztlich nur das Befinden des Tieres.

Von einer Anämie würde ich bei den damaligen Werten noch nicht sprechen, schon gar nicht von einer CNI-bedfingten ..

Aber auch hier gilt, es zählt der Blutbefund von heute.

Daher meine Frage: Kennt Ihr so einen Verlauf? Oder ist das sowas wie 'die Ruhe vor dem Sturm'?
Das kann durchaus so sein, aber ob es sich hier wirklich um CNI handelt, kann ich nicht sagen.

Aktuelle Blutwerte gibt es nicht, den Stress will ich ihr auf keinen Fall nur zu Info-Zwecken antun (letztes Mal war Vollnarkose nötig).
Das kann ich verstehen, aber was heißt zu Info-Zwecken?

Du gibst seit 9 Monaten SUC und hast keinen Überblick über die Wirkung.
Du weißt zur Zeit nichts zum Stand von Shilddrüse, Pankreas, es fehlen Urinwerte (?) und du weißt auch nicht, wie sich die auffälligen Werte vom Vorjahr entwickelt haben.
Eigentlich bewegst du dich im Blindflug durch die Alpen.

Eine Erkrankung wie CNI bei einer Katze, die sich partout kein Blut abnehmen läßt, ist extrem blöd - und eine Gratwanderung zwischen enormen Streß und notwendiger Kontrolle.

Aber ganz ohne geht es nun mal nicht. Gerade weil sie noch recht jung ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Deine Antwort :).

Letztes Jahr waren sich drei Tierärztinnen einig, dass es CNI sei. Ich hab damals extra die Praxis gewechselt und bin mit der neuen sehr zufrieden.
...
Ein neues Blutbild wäre gut, ja, und ich verstehe nicht wirklich, warum damals keine der Praxen ein geriatrisches hat machen lassen. Aber ich hab zu große Bedenken, dass es meiner Maus dann wieder schlechter geht.
...
Und: Danke für den Tip mit dem Aluminiumhydroxid. Das merk ich mir, falls Ronja doch noch sowas brauchen sollte. Ihre Phosphatwerte waren damals unauffällig und ich gehe davon aus (auf Grund ihres Befindens), dass sie das Futter aktuell auch so gut verträgt.

Leider habe ich schon mit mehreren Katzen die Erfahrung machen müssen, dass auch drei Tierärzte irren können. Tierärzte versteifen sich extrem leicht auf CNI, weil sie eben öfter vorkommt. Dass sie in diesem Fall wirklich vorliegt, ist zweifelhaft.

Ich kann natürlich verstehen, dass Du Dir Sorgen machst. Aber wenn eine nicht richtig behandelte CNI, Pankreatitis, oder SDÜ vorliegt, dann wird es Deiner Maus ziemlich sicher schlecht gehen. Bedenke bitte, dass eine Pankreatitis z.B. höllisch schmerzhaft ist und dass sich Katzen Schmerzen kaum bis gar nicht anmerken lassen. Und den einzig einigermaßen zuverlässigen Wert für Pankreatitis habt Ihr nie bestimmen lassen und wenn es eine Pankreatitis ist, ist sie unbehandelt geblieben...

Und dass die Praxis nicht von selbst ein geriatrisches BB hat machen lassen, spricht in meinen Augen sehr gegen die Praxis. Sorry.

Zum Phosphatwert: wenn sie denn wirklich CNI hätte, wäre es extrem wichtig, dass sich der Phosphatwert nicht nur in der Referenz befindet, sondern in der unteren Hälfte der Referenz. Leider wissen das viele Tierärzte nicht, die wissenschaftlichen Studien sprechen aber eindeutig dafür. Schau Dir mal auf der CNI-Seite die Seite zur Phosphatkontrolle an, da sind die Studien auch verlinkt. Samsons Phosphatwerte sind auch in der Norm, allerdings über der Mitte der Referenz; demzufolge reduziere ich Phosphat bzw. gebe Phosphatbinder.

Wozu der Extrathread?

Dann - habe ich es übersehen oder wo sind nun die Schilddrüsen und sFPL Testergebnisse?
Wurde inzwischen eine Urinprobe untersucht?

Leider ist all das nie (richtig) gemacht worden. Hier wird, wie Du schon sagst, im Blindflug therapiert (bzw. eben nicht therapiert, bei nur SUC wenn eine CNI nicht mal als Ursache nachgewiesen ist, kann man eigentlich nicht von Therapie sprechen).

Und die Blutwerte sind wohl nie wieder überprüft worden, offensichtlich wird alle acht Wochen so auf die Katze geschaut... was leider eine extrem wenig aussagekräftige Untersuchungsmethode ist.
 
Und die Blutwerte sind wohl nie wieder überprüft worden, offensichtlich wird alle acht Wochen so auf die Katze geschaut... was leider eine extrem wenig aussagekräftige Untersuchungsmethode ist.
Was mcih extrem wundert.
Das ist Zeit und Geld, das man sich, und Streß, den man der Katze locker ersparen kann.

Was bitte veranlaßt einen TA, eine Katze mit (angeblicher) CNI alle 8 Wochen zur Beschau vorzuladen?
 
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Ups, nun kam ja fix ganz viel.

Also, ich antworte mal ohne zitieren, kamen ja sehr ähnliche Rückmeldungen und Anregungen.

Also, ich bin schon bei der besten TA-Praxis, die es hier in der Umgebung gibt. Und ich vertraue den Tierärztinnen dort. Die beiden haben die Behandlung nach der Erstdiagnose übernommen und haben keinen Zweifel an CNI, obwohl sie es erst auch nicht glauben konnten.

Ich bin mit Ronja ca. alle acht Wochen da, damit sie kurz durchgecheckt wird, per Aussehen, Abtasten und durch meine Infos. Erneute Blutentnahme war bisher kein Thema, aber vorallem weil die Maus nicht in Narkose soll.

Klar kann man drüber diskutieren, ob das Sinn macht, aber die Praxis macht das so und mich beruhigt es.

Und natürlich wird nicht alle paar Wochen Blut abgenommen.

Eine Urinuntersuchung fehlt nach wie vor, war aber auch kein Thema mehr.

Blindflug: Scheint es ja zu sein, aber der Maus geht es gut.

Wozu der extra-thread: Ähm, ich wollte nur mal nachfragen, wie so ein Verlauf ist und hab nicht wirklich damit gerechnet, dass Ihr so genau prüft.

Die Blutwerte hab ich damals schonmal zusammengestellt, suche ich raus. Und ja, es fehlen einige, die schlicht nicht erhoben wurden.

Öhm, das war jetzt echt viel und auch heftig. Ich lasse es erstmal sacken, lieben Dank Euch.
 
Die Blutwerte hab ich damals schonmal zusammengestellt, suche ich raus. Und ja, es fehlen einige, die schlicht nicht erhoben wurden.
Nuja, mußt du nicht ..
So wie das betrieben wird plus uralter Werte plus fehlender ist es sinnlos.

Klar kann man drüber diskutieren, ob das Sinn macht, aber die Praxis macht das so und mich beruhigt es.
Also ich sehe da keinen Diskussionsbedarf, weil es keinen Sinn macht.
Mir tut die Katze leid, denn das ist unnötiger Streß, damit du "beruhigt" bist und der TA sich ein Körberlgeld verdient.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #10
Also, ich bin schon bei der besten TA-Praxis, die es hier in der Umgebung gibt. Und ich vertraue den Tierärztinnen dort. Die beiden haben die Behandlung nach der Erstdiagnose übernommen und haben keinen Zweifel an CNI, obwohl sie es erst auch nicht glauben konnten.

Aber auf welcher Faktengrundlage vertraust Du ihnen? Hat das einen konkreten Grund?

Ich bin mit Ronja ca. alle acht Wochen da, damit sie kurz durchgecheckt wird, per Aussehen, Abtasten und durch meine Infos. Erneute Blutentnahme war bisher kein Thema, aber vorallem weil die Maus nicht in Narkose soll.

Genau dass es kein Thema ist, macht mich stutzig. Die TÄ sollten (und werden) nämlich sehr wohl wissen, dass uralte Werte nicht mehr aussagekräftig sind.

So zum Vergleich, wir lassen die Blutwerte zur Zeit so einmal im Monat kontrollieren. Zwischendurch waren wir auf alle drei Monate runter.

Und wie gut man bei einer Katze Blut abnehmen kann, kann durchaus von TA zu TA sehr verschieden sein.

Mio z.B. ist letzten Sommer total ausgerastet beim Blut abnehmen, das Blut spritzte an die 2 m entfernte Wand. Auch der lange Lederhandschuh reichte nicht. Wie sie es dann hingekriegt haben, weiß ich nicht, sie haben ihn dann in einen anderen Bereich der Klinik mitgenommen...

Dieses Frühjahr hat er in einer anderen Klinik noch mal Blut abgenommen gekriegt (stationärer Aufenthalt). Die Ärzte habe ich dort schon vorgewarnt. Die haben mich aber hinterher gefragt, was das mit der Warnung denn sollte, der Kater wäre doch wirklich total lieb und kooperativ.

Klar kann man drüber diskutieren, ob das Sinn macht, aber die Praxis macht das so und mich beruhigt es.

Und natürlich wird nicht alle paar Wochen Blut abgenommen.

Richtig wäre das aber schon, je nachdem, wie schlecht die Werte sein sollten. Dass das bei Euch evtl. nicht so oft geht, ok. Aber ab und zu sollte schon kontrolliert werden, und vor allem erst mal die Werte bestimmt werden, die nie bestimmt worden sind.

Eine Urinuntersuchung fehlt nach wie vor, war aber auch kein Thema mehr.

Das kann man so interpretieren, dass es nicht nötig ist. Ich persönlich würde es so interpretieren, dass Du schleunigst TA wechseln solltest.

Blindflug: Scheint es ja zu sein, aber der Maus geht es gut.

So weit Du siehst. Sorry, wenn ich mich wiederhole. Aber zwei Beipiele: Samson hat CNI, Pankreatitis, IBD, momentan eine Leber/Gallengangsentzündung und Spondylose. Keine dieser Krankheiten sieht man ihm an, unsere TÄ staunt jedes Mal wieder, wie bei ihm der Tastbefund so unauffällig sein kann, obwohl laut Ultraschall die Leber stark vergrößert ist. Er sieht aus, wie das blühende Leben, hat meist super Appetit, normalen Kot.

Aber wenn wir nicht durch Ultraschall die Gallengangsentzündung entdeckt und behandelt hätten, hätte die auch tödlich verlaufen können (wenn die Gallengänge ganz blockiert sind).

Abhören, anschauen, abtasten - all das ist bei diesem Kater völlig normal und die TÄ sagt, wenn sie die Blutwerte und das Ultraschall nicht sehen würde, sie würde nicht glauben, dass der Kater krank ist.

Du kannst von außen nicht sehen, ob es der Katze wirklich gut geht (bzw. nur in Maßen) - sie ist ein Raubtier, das evolutionär bedingt Schmerzen versteckt, um nicht von größeren Raubtieren als leichte Beute identifiziert zu werden...


Bei meinem Sternenkater Koschka waren die Organe von einem Tumor zerfressen. Er hat sich trotzdem keine Schmerzen anmerken lassen. Er hat ganz sicher (hat TK auch bestätigt) Schmerzen gehabt, man hat ihm einen leicht verringerten Appetit angemerkt, und einmal die Woche hat er sich übergeben, das war alles - deswegen sind wir dann zum TA und haben ihn gründlich untersuchen lassen. Ohne Ultraschall hätte der Tumor nie diagnostiziert werden können, wirklich sehen konnte man das Ausmaß der ganzen erst bei einer Not-OP. Leider war es dann so schlimm, dass die Ärzte sofort wieder zugemacht haben und gesagt haben, sie können es nicht verantworten, ihn uns aus der Intensivstation noch mal mit nach Hause zu geben. Wir mussten ihn einschlafen lassen. Die TÄ dort haben gemeint, dass es leider nicht ungewöhnlich ist, dass sich Katzen auch starke Schmerzen nicht anmerken lassen. Und es liegt nicht daran, dass ich nicht hingeschaut habe; Koschka war mein Herzenskater, der wie Pattex an mir geklebt hat, wenn ich zu Hause war. Wäre etwas zu sehen gewesen, ich hätte es gemerkt.

Der Kater schien zwei Tage vor seinem Tod bis auf leichte Appetitlosigkeit völlig normal, hat auch noch gespielt...

Wozu der extra-thread: Ähm, ich wollte nur mal nachfragen, wie so ein Verlauf ist und hab nicht wirklich damit gerechnet, dass Ihr so genau prüft.

Die Blutwerte hab ich damals schonmal zusammengestellt, suche ich raus. Und ja, es fehlen einige, die schlicht nicht erhoben wurden.

Einige ziemlich wichtige.

Öhm, das war jetzt echt viel und auch heftig. Ich lasse es erstmal sacken, lieben Dank Euch.

Es will Dir niemand hier persönlich was, aber im Interesse Deiner Katze musste ich das jetzt noch mal deutlich sagen. Du kannst einfach nicht wirklich wissen, wie der Stand ihrer Gesundheit ist, so lang diagnostisch nicht noch einiges gemacht wird.

Die uralten Blutwerte noch mal zusammen zu stellen, kannst Du Dir wirklich sparen, sorry.
 
  • #11
Eine Urinuntersuchung fehlt nach wie vor, war aber auch kein Thema mehr.

Warum nicht? Über die Urinuntersuchung kann man ermitteln, ob eine Proteinurie vorliegt. Wenn das der Fall sein sollte, dann wären ggf. entsprechende Medikamente sinnvoll, um da gegenzusteuern.

Warum ist die Blutentnahme denn so schwierig? Wehrt sie sich so stark?
 
  • #12
Ich schließe mich den anderen in ihrer Meinung an, aktuelle Werte zu beschaffen und ebenfalls die Urinuntersuchung sowie eigentlich auch noch einen Nierenschall zu machen.

Ich bin Ende Januar mit der Diagnose konfrontiert worden, auch aufgrund von Blutwerten. Der Kreatinin war zu dem Zeitpunkt allerdings schon eineinhalb Jahre immer auffälliger im Blutbild, Harnstoff schlug dagegen zum ersten Mal aus, trotz nüchterner Katze (mindestens 10 Stunden). Phosphat befand sich im oberen Bereich.

Für mich war immer klar, dass die Diagnose zutrifft, aber das war etwas Intuitives und damit allein gebe ich mich nicht zufrieden.
Zumal ich immer häufiger las, dass eben die Blutwerte nicht allein aussagekräftig sind.
Und bevor ich meine Katze anders ernähre, gegebenenfalls mit Medikamenten oder anderen Mitteln behandele, möchte ich die Diagnose sicher abgeklärt haben.
Deswegen habe ich die oben genannten Untersuchungen vor zwei Wochen durchführen lassen.

Was macht denn das Ergebnis sicherer, nur weil drei Ärzte es sagen, wenn die alle nur aufgrund der Blutwerte beurteilen? Wie man bei mir gesehen hat, kann das zutreffen, aber es gibt genügend andere Geschichten, bei denen das anders aussieht.

Übrigens, was den Stress beim Blutabnehmen betrifft, meine Katze, die vor zwei Wochen einen großen Marathon über sich ergehen lassen musste, wehrt sich auch (muss allerdings nicht sediert werden). Aber sie hat sich in den vier Jahren, die sie alt ist, sehr verändert, was Tierarztbesuche betrifft. Während sie zwar schon immer vor Ärzten geflüchtet ist (anfangs noch, indem sie am liebsten in mich hineingekrochen wäre), war sie im Wartezimmer immer sehr neugierig und hat, trotz gerade mal 19 Wochen Alter, Hunde angeknurrt, die in der Nähe waren.
Heutzutage mutiert sie quasi zur Statue sobald wir das Haus verlassen haben. Ich kann sie nicht beruhigen, indem ich sie streichle oder mit ihr spreche (und tue das auch alles nicht mehr, sondern überlasse sie sich selbst und schaue nur gelegentlich, ob alles in Ordnung ist, weil ich das Gefühl habe ein zusätzlicher Stressfaktor, eine Ablenkung für sie zu sein). Sie sucht sich eine Position in der Box, schrumpft dafür auf die Hälfte ihrer Größe und das einzige, was sich dann noch bewegt, sind die Augen (und bei genauerer Betrachtung der Körper durch Atmung). Sonst nichts. Und das teilweise eine halbe Stunde lang.
Das war früher anders.
Geändert hat sich das, als wir nach der Kastration ständig zum Tierarzt mussten, weil sie Wundheilungsstörungen hatte. Innerhalb von 16 Tagen waren wir 9 Mal dort. Seitdem reagiert sie so verändert.

Wenn ich also sehe, dass du ständig mit deiner Katze zum Arzt gehst, ohne dass eigentlich tatsächlich etwas Sinnvolles getan wird (die äußeren Anzeichen würdest du zu Haus selbst bemerken und mehr können die Tierärzte nicht machen), dann steigert das unter Umständen ihre Angst mit jedem Mal mehr und das Blutabnehmen wird damit immer mehr zum Problem.
Es kann auch anders sein, aber positiv auswirken werden sich diese Termine ziemlich sicher nicht.

Je nach Verlauf und Zustand werden die Kontrolltermine mit dem behandelnden Arzt abgestimmt.
Ich empfehle dir deswegen wirklich noch einmal einen Termin zu machen, die nötigen Untersuchungen durchführen zu lassen und danach, je nach Lage, zu besprechen, wann die nächste Kontrolle sein muss. Und ja, die wird dann zumindest das Blut betreffen.
 
  • #13
Lieben Dank nochmal für Eure Antworten und Einschätzungen. Ich werde mit meinen TÄs besprechen, wie wir es ohne Narkose schaffen können, Ronja Blut abzunehmen und dann weiterschauen.
 

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