Hildegard von Bingen lebte im 12ten Jahrundert. Da gab es noch keinen Strom.
Ich glaube daher nicht, dass damals schon die Elektrolyse bekannt war um Metallkolloide herzustellen. Die Alchimisten kannten wohl Destillation oder Sublimation und so einiges mehr. Dinge halt, die durch Erhitzen auf dem Feuer möglich waren, aber Gleichstrom?
Bei dem Brot-Rezept ist die Rede von 1,2 Gramm Gold (kosten derzeit € 139,-) für die Kekse. Ein teurer Spaß.
Wer von dem Volk im 11ten Jahrhundert hätte sich das wohl geleistet? Jedenfalls geht es um pulverisiertes, elementares Gold, nicht um Kolloidales.
Meine Mutter hat mal eine Zeitlang etliche der Rezepte für uns gekocht. (Speisen, nicht die Medizin), und ich fand das alles ausnahmslos sehr lecker.
Ob die genannten Rezepte in den heutigen Büchern alle wirklich original sind, wissen noch nicht mal die Autoren, da einige der in Hildegards Schriften mit den damals gebräuchlichen Namen genannten Kräuter zum Beispiel heute so gar nicht mehr bekannt sind. Sie schrieb ihre Werke in lateinischer Sprache, übrigens. Die heute international gebräuchliche Nomenlatur der Gattungen und Arten in Tierwelt und Botanik, die aus lateinischen, griechischen und erforderlichenfalls latinisierten Begriffen zusammengesetzt ist, entwickelte sich aber erst im 18ten Jahrhundert (Carl von Linné). Diese Begriffe hat Hildegard also nicht verwendet.
Man weiß oft nicht, ob das was in der Hildegard Küche heute verwendet wird, wirklich das ist wovon sie damals sprach.
Auch in der Steinheilkunde von Hildegard gibt es diese Problematik bei der Identifikation der von ihr verwendeten Heilsteine.
*Klugscheiß-Modus aus!* *gg*
Liebe Grüße,
Susanne