FORL - Totalextraktion im Anfangsstadium Pro & Contra

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
A (nett)

A (nett)

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(S)paradies Katzachstan
Ich mach mal einen Tröt dafür auf da mich die Frage der Total-OP bei Diagnose FORL schon lange umtreibt.

Ich frag mal ob man die Beiträge aus dem Faden http://www.katzen-forum.net/augen-o...s-stomatitis-zahnsanierung-hilfe-gesucht.html hierher auslagern kann.

Pro:
- FORL ist fortschreitend und kann nicht gestoppt werden
- keiner kennt die Geschwindigkeit mit der FORL fortschreitet
- die Katzen haben u.U. von uns nicht erkannte Schmerzen
- für jede Dentalröntgen-Kontrolle ist eine Vollnarkose erforderlich
- jede Vollnarkose geht auf den Organismus

Contra:
- gesunde Zähne haben eine Funktion
- kein/kaum ein TA in Deutschland zieht gesunde Zähne
- das komplette Entfernen ist ein massiver Eingriff
 
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A

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Hallo Anett,

ich habe mal gewartet, ob die Posts aus dem anderen Thread ausgelagert werden, aber da bisher nichts passiert ist, mach ich mal weiter.

Nur zum Verständnis: wenn du von Katzen im Anfangsstadium redest, meinst du eine Katze ohne offensichtliche Symptome, keine oder kaum ZFE, bisschen Zahnstein und beim Röntgen stellt sich raus, das 1-3 Zähne Anzeichen von FORL haben?

Damit wir auch wirklich vom gleichen reden.
 
Gute Morgen Doc,

ja genau das meine ich.
Nehmen wir als "Parade"-Beispiel meine HummelPummel (wird jetzt im Februar 5 Jahre).
Hummel ist Calici positiv und hatte ziemlich ZFE und hat arg aus der Schnute gemüfft.
Da ich von Pü her sensibel beim Thema FORL bin habe ich bei Hummel gleich das volle Programm machen lassen.
Es hat sich rausgestellt dass Hummel minimalst FORL an drei Zähnen hat.
Ich wurde während der OP angerufen und wegen 1 Zahn gefragt den man lt. Zahnspezialisten noch über 1-2 Jahre hätte erhalten können.
Ich habe aber direkt entschieden, dass auch der minimalst angegriffene Zahn raus soll.
Jetzt ist halt die Frage:
In welchen Abständen Kontrollröntgen?
Sollte wieder was sein: ALLES raus...aber machen die das auch?
So wie ich die Spezialistin verstanden hatte reißt man keine gesunden Zähne:hmm:.
 
Zu der benannten Studie:
http://www.katzen-forum.net/augen-o...-zahnsanierung-hilfe-gesucht.html#post4953815
habe ich online leider gestern nichts mehr gefunden:(.

Die LMU bietet wieder eine Weiterbildungsveranstaltung an. Allerdings erst am 17.September.
Die Frage ist, ob da auch "normal sterbliche" wie meine Wenigkeit daran teilnehmen können:confused::hmm:
http://www.chir.vetmed.uni-muenchen.de/fortbildung/kleintierreihe/index.html

Interessant fand ich auch den Beitrag von Superrübe:
http://www.katzen-forum.net/augen-o...ahnsanierung-hilfe-gesucht-5.html#post4954971
Ich hab den Part mal raus kopiert:

"Totalextraktionen (grad wenn andere Zähne noch fest sitzen) bergen das Risiko eines Unterkieferbruchs. Der Unterkiefer ist sehr dünn und wird auch durch die Zahnwurzeln stabilisiert. Werden alle Zähne auf einmal gezogen... na ich glaub da braucht man dann nicht viel Phantasie. ( Die Zahnwurzeln eines Backenzahns sind etwa 0,5 - 1 cm lang, die von den Canini ca. 2 cm).
Das ist einer der Gründe warum viele TÄe es ablehnen alles auf einmal zu ziehen. Nach und nach hat halt den Vorteil das die Löcher der Zahnwurzeln (die sind auch recht lang) erstmal wieder auscalcifizieren können und damit wieder eine bessere Stabilität gegeben ist.
Grad kleine TA-Praxen gehen das Risiko eines Bruches nicht ein, weil sie selten darauf eingerichtet sind sowas dann zu versorgen."

So in der Richtung hatte es mir die TÄ Nr. 2 erklärt als ich sie gefragt hatte warum sie bei Pü nicht mehr gezogen hat wenn sie doch schon gesehen hat dass mehr kaputt ist:grummel:. Dann kam noch der dümmste Kommentar den ich je von einer TÄ gehört habe "Den Rest kann ihm ziehen wer will".:massaker::mad:...Daraufhin habe ich SOFORT die Praxis gewechselt.
 
Ok, alles klar.
Wobei deine Hummel für mich noch einen Zwischenstufe darstellt, wenn sie ziemlich starke ZFE hat.
Aber lassen wir das mal außen vor.
Ich hänge mich jetzt mal weit aus dem Fenster, wenn ich sage, du wirst keinen Spezialisten finden, der in diesem Stadium eine Totalextraktion durchführt, es sei denn die Katze hat eine hochgradige Gingivitis/ Stomatitis.
Einen gesunden Zahn zieht man nicht so einfach und eine Totalextraktion ist kein Spaß.
Eine Katze hat 30 Zähne, davon sind 10 recht einfach zu ziehen und der Rest schwer bis sehr schwer.
Besonders der Unterkiefer ist sehr gefährdet für Frakturen, wie du es ja oben schon zitiert hast. Vor allem bei den Unterkiefercanini ist extreme Vorsicht angesagt. Die zieht keiner, wenn er nicht muß. Wenn sie gelockert sind oder angegriffen gehts, aber sonst...Wenn zB ein gesunder Unterkiefercaninus abbricht durch einen Unfall, macht man lieber eine Füllung als ihn zu ziehen.

Ich persönlich würde einer Katze im Anfangsstadium niemals alle Zähne ziehen lassen, ganz unabhängig davon, daß ich auch niemanden finden würde, der die Operation macht.
Wo soll das hinführen?
Wenn Katzen Schmerzen so gut verbergen können, woran wollen wir dann merken, daß sie nicht drunter leidet, daß man ihr 28 gesunde Zähne rausoperiert hat?
Wann soll man anfangen, seine Katze regelmäßig zu röntgen, damit man nur ja nicht den Beginn von FORL verpasst? Nach dem Zahnwechsel?
Irgendwann kommts dann soweit, daß es heißt, man soll am besten alle Zähne ziehen, bevor irgendwas ist, denn es bekommen ja eh fast alle Katzen irgendwann FORL.
Ist mir alles etwas zu radikal und überschreitet meine Vorstellung von guter Vorsorge bei weitem.

Ich finde auch eine jährliche Narkose zum Monitoring nicht so schlimm. Zumindest weit weniger schlimm als ein fast gesundes Gebiss rausoperieren zu wollen. Bei Hunden ist es oft gang und gäbe eine jährliche professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen.
 
Ich finde auch eine jährliche Narkose zum Monitoring nicht so schlimm. Zumindest weit weniger schlimm als ein fast gesundes Gebiss rausoperieren zu wollen.

Okei, also jährliche Kontrolle.

Schade übrigens, dass es doch nicht so eine rege Beteiligung zu dem Thema gibt wie ich gehofft hatte.
Grundsätzlich taucht ja schon immer wieder die Empfehlung "alles raus - auch die gesunden" von einigen Usern auf:confused:.

Was vielleicht bei der Totalextraktion gesunder Zähne eine Rolle spielt:
Viele Katzen machen mit dem Verlust ihrer Kampfzähne eine Wesensveränderung ("Identitätsverlust" meine ich dazu mal gelesen zu haben) durch.
Wenn die Beißer kaputt sind müssen sie raus - da stellt sich die Frage natürlich nicht.
Aber ich habe diese Wesensveränderung beim Pümmerich nach der letzten Totalextraktion seines Steinbruches auch gespürt. Nicht so krass...aber er hat sich verändert.
Ich weiss gar nicht wie ich die Veränderung genau beschreiben soll....aber er tritt Artgenossen seither ziemlich schnell in eine Angriffsposition ggü.; das war vorher nicht.
 
Ich finde auch eine jährliche Narkose zum Monitoring nicht so schlimm. Zumindest weit weniger schlimm als ein fast gesundes Gebiss rausoperieren zu wollen.

Du hast ja auch die Schmerzen nicht.
Ich bin selber chronische Schmerzpatientin und weiß, was es heißt, mit Schmerzen einzuschlafen und damit aufzuwachen. Wenn es "nur" meine Zähne wären, würde ich die sofort rausopierieren lassen.

Meine Katze wurde im Januar wegen Forl operiert. Innerhalb von genau 3 Monaten hat sich einer der verbliebenen Zähne so entwickelt:

20135325or.jpg
[/IMG]

Das tue ich keiner Katze mehr an.


Bei Hunden ist es oft gang und gäbe eine jährliche professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen.

Nur weil etwas Gang und Gäbe ist, muss es nicht gut sein. Zumindest das Einkommen der TÄe ist damit gesichert.
 
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Die zieht keiner, wenn er nicht muß.

Das siehst du leider falsch. Mäuschen wurden alle Zähne gezogen, aufgeteilt auf zwei OPs. Ein Unterkiefercanini war nicht betroffen. Man könnte jetzt argumentieren, dass er gezogen wurde, weil er ansonsten einen Störfaktor dargestellt hätte, was als einzig verbliebener Zahn sicherlich auch der Fall gewesen wäre. Aber er werden von Tierzahnärzten bei FORL-Katzen auch Unterkiefercanini gezogen, welche nicht befallen sind und keinen Störfaktor darstellen können, glaub mir.


Wenn Katzen Schmerzen so gut verbergen können, woran wollen wir dann merken, daß sie nicht drunter leidet, daß man ihr 28 gesunde Zähne rausoperiert hat?

Wie könnte das Leiden einer zahnlosen Katze aussehen?


Ich finde auch eine jährliche Narkose zum Monitoring nicht so schlimm.
Jährliche Narkosen sollte man auf keinen Fall verharmlosen. Außerdem wäre eine jährliche Kontrolle nicht ausreichend. Es kommt leider nicht selten vor, dass der Befall weiterer Zähne nicht lange auf sich warten lässt. Das kann schon kurze Zeit nach der ersten OP passieren.


Aber ich habe diese Wesensveränderung beim Pümmerich nach der letzten Totalextraktion seines Steinbruches auch gespürt. Nicht so krass...aber er hat sich verändert.
Ich weiss gar nicht wie ich die Veränderung genau beschreiben soll....aber er tritt Artgenossen seither ziemlich schnell in eine Angriffsposition ggü.; das war vorher nicht.

Woher will man die Sicherheit nehmen, dass dieses Verhalten den fehlenden Zähnen zuzuschreiben ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das tue ich keiner Katze mehr an.

Danke Tiha, so ähnlich dachte ich auch als ich die Überbleibsel von Pü s Steinbruches gesehen habe.
Was muss der arme Spatz für Schmerzen gehabt haben :sad:
18215213ko.jpg

Woher will man die Sicherheit nehmen, dass dieses Verhalten den fehlenden Zähnen zuzuschreiben ist?

Mit 100% Sicherheit kann man das nicht sagen...aber es war auffällig nach der letzten OP.

Ich weiss eben auch nicht welcher Weg der richtige und beste/gesündeste für s Tier ist um so mehr danke ich euch für die Beiträge.
 
  • #10
Okei, also jährliche Kontrolle.

Schade übrigens, dass es doch nicht so eine rege Beteiligung zu dem Thema gibt wie ich gehofft hatte.
Grundsätzlich taucht ja schon immer wieder die Empfehlung "alles raus - auch die gesunden" von einigen Usern auf:confused:.

Was vielleicht bei der Totalextraktion gesunder Zähne eine Rolle spielt:
Viele Katzen machen mit dem Verlust ihrer Kampfzähne eine Wesensveränderung ("Identitätsverlust" meine ich dazu mal gelesen zu haben) durch.
Wenn die Beißer kaputt sind müssen sie raus - da stellt sich die Frage natürlich nicht.
Aber ich habe diese Wesensveränderung beim Pümmerich nach der letzten Totalextraktion seines Steinbruches auch gespürt. Nicht so krass...aber er hat sich verändert.
Ich weiss gar nicht wie ich die Veränderung genau beschreiben soll....aber er tritt Artgenossen seither ziemlich schnell in eine Angriffsposition ggü.; das war vorher nicht.

Ich glaube, die Tierzahnärzte empfehlen je nach Fall 6 bis 12 Monatige Intervalle.

Kaputte Zähne müssen raus und wenn man sieht es geht rasant, müssen alle raus keine Frage, ebenso bei Parodontitis oder therapiesesistenter Gingivostomatitis.

Aber prophylaktische Totalextraktion eines noch gesunden Gebisses grenzt für mich an Körperverletzung.

Ich hatte mir auch mehr Beteiligung erwartet.
Ich hab jetzt schon so oft den Posts in der Richtung gelesen und ich frage mich wieviele davon schonmal bei einer Zahn- OP dabei waren, die das so munter empfehlen.
Eine Totalextraktion ist ein schwerer chirurgischer Eingriff, selbst wenn er von einem Spezialisten durchgeführt wird. Das darf man nicht bagatellisieren.

Ich war jahrelang fast jeden Vormittag im Zahn- OP und hab mir dort meine Meinung gebildet.
Und man kann ja auch gerne anderer Meinung sein, aber man sollte es nicht so darstellen, als wäre das mal so eben schnell erledigt und ohne Risiko.
 
  • #11
Ich war jahrelang fast jeden Vormittag im Zahn- OP und hab mir dort meine Meinung gebildet.

Vielleicht macht gerade das den Unterschied aus. Für dich liegt da eine Katze. Du siehst den kaputten Zahn, der raus kommt. Und die siehst die gesunden Zähne, die - wenn man alles andere ausblendet - im Mäulchen verbleiben. OP beendet, Ursache beseitig, alles gut. Wenn die OP vorbei ist, kommt das nächste Tier dran. Wenn das operierte Tier in ein paar Wochen wieder Tag und Nacht Schmerzen hat, weil Forl den nächsten Zahn befällt, tangiert dich das nicht, du siehst das Tier nicht und es ist nicht dein Problem.

In der normalen Sprechstunde kommt dann ein Tier mit Katzenschnupfen, eines mit Durchfall, eines mit Nierenproblematik hat usw. Alles fremde Tiere und alles für sich alleine stehende Erkrankungen, die man behandelt. Manche sind leicht behandelbar, manche schwerer, manche gar nicht mehr und das Tier muss gehen - traurig, aber ist halt so, aber: alles fremde Tiere.

Ich dagegen sehe MEIN Tier, das ist ein Unterschied. Ich sehe, dass die Kreatininwerte höchstwahrscheinlich aufgrund Forl1 schlecht sind, ich weiß, dass Forl weiterwütet und ich weiß, dass es MEIN Tier aushalten muss, weil ich es nicht überprüfen kann, ohne es engmaschig in Narkose zu legen. Ich weiß auch, dass - abgesehen vom Überfahrenwerden - Nierenversagen die häufigste Todesursache bei Katzen ist. Ich sehe, dass MEIN (anderes) Tier problemlos ohne Zähne klar kommt, dass es nach dem Eingriff sehr schnell gesund war, dass es seitdem viel lockerer und fröhlicher ist. Das ist jetzt alles sehr vereinfacht dargestellt, es gäbe noch viele Punkte dazwischen. Ich sehe nicht nur die Zähne - oder polemisch formuliert: das Tier ist mehr als die Summe seiner Zähne - sondern die ganzen Dinge drum herum und ich WEISS, dass mein Tier über kurz oder lang wieder Schmerzen haben wird.

Für mich steht meine Entscheidung fest.


Und man kann ja auch gerne anderer Meinung sein, aber man sollte es nicht so darstellen, als wäre das mal so eben schnell erledigt und ohne Risiko.

Keiner stellt das hier als simplen Routineeingriff dar.


Und jetzt bin ich hier raus, ich lasse mich nicht der Körperverletzung beschuldigen. Geht hier sicherlich anderen auch so.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Das siehst du leider falsch. Mäuschen wurden alle Zähne gezogen, aufgeteilt auf zwei OPs. Ein Unterkiefercanini war nicht betroffen. Man könnte jetzt argumentieren, dass er gezogen wurde, weil er ansonsten einen Störfaktor dargestellt hätte, was als einzig verbliebener Zahn sicherlich auch der Fall gewesen wäre. Aber er werden von Tierzahnärzten bei FORL-Katzen auch Unterkiefercanini gezogen, welche nicht befallen sind und keinen Störfaktor darstellen können, glaub mir.
Hatte Mäuschen FORL im Anfangsstadium als diese OPs durchgeführt wurde?
 
  • #13
Ich glaube, die Tierzahnärzte empfehlen je nach Fall 6 bis 12 Monatige Intervalle.

Auch diese Intervalle können zu kurz sein. Von den häufigen Narkosen einmal abgesehen.


Eine Totalextraktion ist ein schwerer chirurgischer Eingriff, selbst wenn er von einem Spezialisten durchgeführt wird. Das darf man nicht bagatellisieren.

Das hat niemand getan.


Und man kann ja auch gerne anderer Meinung sein, aber man sollte es nicht so darstellen, als wäre das mal so eben schnell erledigt und ohne Risiko.

Das hat niemand behauptet.


Ich war jahrelang fast jeden Vormittag im Zahn- OP und hab mir dort meine Meinung gebildet.

Hast du dir auch eine Meinung über möglicherweise unbemerkte FORL-Schmerzen gebildet?
 
  • #14
Und jetzt bin ich hier raus, ich lasse mich nicht der Körperverletzung beschuldigen. Geht hier sicherlich anderen auch so.

Schade :( und ich denke dass Doc das auch nicht so gemeint hat wie Du s verstanden hast.

Genau aus dem Grund hab ich den Faden eröffnet weil meine Befürchtung eben auch ein wenig in die Richtung geht, dass ein TA vorrangig in dem Moment der OP "nur" die Zähne und nicht das Tier in Summe sieht.

Unabhängig davon bleibt auch ein wenig das "Gschmäckle" von gesicherten Einkünften. So ein Dentalröntgengerät muss sich auch amortisieren :rolleyes:.

Mal blöd gerechnet:
Katze 5 Jahre FORL im Anfangsstadium jährliches Röntgen, Zahnstein entfernen, Narkosemanagement evtl. 1-2 Zähne ziehen pro Jahr ca. 500-600 Flocken x 6-7 Jahre bis dann alles raus muss ist sicherlich profitabler als 2 x 700 - 800 Euro.

Gesundheitliche Belastungen der Narkose sind hier unberücksichtigt.
Kann ja auch sein, dass ausser Zähnen noch was anderes ist und das kann ja nicht zeitgleich mit den Zähnen gemacht werden.

Verdammte Hacke...tendenziell bin ich speziell bei Hummel schon in Richtung 2 x OP und alles raus; gerade WEIL sie ja auch Calicikandidatin ist. Nur macht die TÄ das???
 
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  • #15
@tiha und MäuschenK.

Tut mir leid, daß ihr euch angegriffen fühlt, das wollte ich nicht.
Man merkt, daß ihr euch viel mit der Sache beschäftigt habt und sicher habe ich nicht eure Beiträge kritisiert.
Aber wenn ich hier im Forum lese wie oft von Usern, die sich nicht damit beschäftigt haben, empfohlen wird doch mal eben schnell alle Backenzähne ziehen zu lassen, wenn die Katze eh schon in Narkose wegen irgendwas liegt, dann stellen sich mir die Nackenhaare auf. Natürlich ist euch klar was das für ein Eingriff ist, aber offensichtlich sehr vielen anderen anscheinend nicht.

Hier ging es doch nur um die Frage, ob man eine Katze im Anfangsstadium sofort einer Totalextraktion unterzieht. Und zwar ausschließlich ums Anfangsstadium.

Also nochmal sorry, da ich offensichtlich nicht den richtigen Ton treffe, wodurch sich andere verletzt fühlen, was ich nicht möchte, bin ich dann auch raus.
 
  • #16
Na prima...dann führe ich ab sofort Selbstgespräche:eek::(.

Was mir auch noch einfällt:
Wer mal ein hungriges Tier erlebt hat welches seinen vollen Napf vor lauter Zahnweh angefaucht hat der denkt vermutlich auch ein wenig anders.
Allerdings hat es sich hier um fortgeschrittenes FORL gehandelt.

Die für mich größte Problematik ist dass niemand einschätzen kann in welcher Geschwindigkeit FORL fortschreitend und mit welchen Schmerzen selbst kleine Läsionen verbunden sein können.

Ich ruf nächste Woche mal bei der LMU an und frag mal ob man an der Weiterbildung im September auch ohne TA-Titel oder Anwärter auf selbigen teilnehmen kann.
„FORL und Gingivostomatitis bei der Katze- kleine Läsion, große Schmerzen“
 
  • #17
Ich finde das Thema sehr interessant, weil es meine Tiger auch betrifft.
Bei meiner Nala habe ich im zarten Alter von einem Jahr alle Zähne (bis auf die 4 Canini) auf Anraten meines TA ziehen lassen weil sie sehr viel Zahnstein und eine heftige ZFE hatte. Selbstverständlich ohne richtige Diagnostik.... :( er meinte wenn sie in ihrem Alter schon solche Probleme hat, sollen gleich alle raus sonst werden die Zähne eine never ending Story. Leider ging die Op richtig schief, ihr ging es miserabel und erst nach der zweiten Op in einer Klinik ging es langsam aufwärts. Heute geht es ihr mit ihren paar Restzähnchen super.
Mit Sunny bin ich gleich zum Profi. Er wurde Dental geröntgt und nur einige Zähne wg Forl gezogen. Der Ta meinte Nachkontrolle nach 1 Jahr genügt, aber ich soll mich darauf einstellen das auch Sunny irgendwann zahnlos sein wird. Nach der Op war seine ZFE weg, nun nach 3 Monaten ist sie wieder zurück...
Jetzt muss ich mir natürlich überlegen ob ich beim nächsten Termin (der ja wohl oder übel ansteht) alle Zähne entfernen lasse und mein Schatzi hat endlich Ruhe, oder wieder nur die befallenen Zähne.
Ich habe noch Nala vor Augen wie es ihr nach der schief gegangenen komplett Extraktion ging, sehe ihre "Problemchen" jeden Tag, aber im Großen und Ganzen geht es ihr ohne Zähne besser. Keine Ahnung was besser ist. Jedes Jahr Narkose und nur einige Zähne ziehen oder vll eine komplett Extraktion auf 2 Op's verteilen?
Kurz: Ich habe beides Zuhause und weiß trotzdem immernoch nicht, welcher der richtige Weg ist...
 
  • #18
Aber wenn ich hier im Forum lese wie oft von Usern, die sich nicht damit beschäftigt haben, empfohlen wird doch mal eben schnell alle Backenzähne ziehen zu lassen, wenn die Katze eh schon in Narkose wegen irgendwas liegt, dann stellen sich mir die Nackenhaare auf.

Woher willst du wissen, dass sie sich damit nicht beschäftigt haben? Gerade weil sie empfehlen, dass zumindest alle Backenzähne gezogen werden sollten, kann man davon ausgehen, dass sie es getan haben.


Hier ging es doch nur um die Frage, ob man eine Katze im Anfangsstadium sofort einer Totalextraktion unterzieht. Und zwar ausschließlich ums Anfangsstadium.

Ja, sollte man. Davon rücke ich nicht ab. Warum man das sollte, kannst du meinen Beiträgen in diesem und anderen Threads entnehmen. Ob nun in einer oder in zwei OPs, ist wieder ein anderes Thema.


Hatte Mäuschen FORL im Anfangsstadium als diese OPs durchgeführt wurde?

Bei Mäuschen waren 5 Zähne befallen. Auch wenn es nur 3 gewesen wären, der Tierzahnarzt wäre sicherlich trotzdem meiner Forderung nachgekommen alle zu ziehen, auch dann, wenn diese nur leicht befallen gewesen wären. Explizit gefragt habe ich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #19
Ich kann irgendwo beide Positionen nachvollziehen und denke, das ist immer irgendwo Abwägungssache.

Je nachdem wie alt die Katze ist (bei jüngeren schreitet es u.U. schneller fort, bei älteren muss man sich überlegen, wie viele Narkosen man ihnen noch zumuten kann), wie das Zahnfleisch ausschaut, wie viele Zähne befallen sind, ob man der Katze Schmerzen früh anmerkt oder erst (zu) spät, ob sie viel Stress beim Tierarzt hat oder nicht, wie "gut" sie Narkosen packt (also, wie lang man sie in Narkose halten kann - alle Zähne auf einmal rausmachen kann ja auch ganz schnell zu einem Zeitproblem werden) und so weiter und so fort.

Hier zieht kein Tierarzt alle Zähne auf einmal, unter anderem auch mit der Argumentation, dass der Kiefer dann brüchig werden könnte.
Mich würde ja u.a. auch mal die Meinung von Dr. Eickhoff interessieren.

Mein Kater ist ein Weichei, dem merkt man Schmerzen sofort an, bei der ersten OP waren die Läsionen noch so gering, dass der TA schon extrem verwundert war, dass er überhaupt Schmerzanzeichen zeigt.
Da habe ich dann die befallenen entfernen lassen und abgemacht, dass bei einer nötigen zweiten OP der Rest rauskommt. Er wurde dann bei der eh jährlich nötigen (blöde Veranlagung :rolleyes:) Zahnsteinentfernung vorsichtshalber immer mitgeröntgt, drei Jahre lang war alles gut, dann hatte ich den Eindruck, er frisst wieder "komisch" - war dann auch so, auf den Röntgenbildern zeigten sich wieder leichte Läsionen. (Wobei meine Katzen halt fast nur roh kriegen und u.a. auch ganze Tiere wie Küken und Wachteln - evtl. merkt man da auch schneller Schmerzanzeichen wie bei hauptsächlich oder rein fertigfuttergefütterten Katzen.)

Ihm ging es nach der zweiten OP, bei der dann deutlich über die Hälfte der Zähne inkl. Fangzähne entfernt wurden, richtig richtig mies, und das über ca. 14 Tage.
Darauf folgte dann ein Rattenschwanz an anderen krankheitsbedingten Problemen - klar besteht da nun nicht zwingend ein Zusammenhang, aber ich vermute schon irgendwo, dass die Tatsache, dass er danach erst einmal ganz schön "runter" war, ihren Teil dazu beigetragen hat.
Seitdem habe ich vor größeren Zahnextraktionen jedenfalls deutlich mehr Respekt als vorher.

Die Frage ist nur, was man daraus folgert - hätte er das drei Jahre zuvor vielleicht besser gepackt, also wäre eine Totalextraktion sinnvoller gewesen? Oder wäre es sogar sinnvoller gewesen, es auf drei OPs aufzuteilen?
Keine Ahnung.
Eventuell wäre es bei einer nicht so schmerzempfindlichen Katze auch vollkommen anders gelaufen.

So persönlich ist mir das "alle auf einmal raus" bei meinen Katzen einfach eine Nummer zu hart. Ich würde also wahrscheinlich - je nach Befall - auch in Zukunft auf zwei Mal aufteilen, wie lange man dazwischen Pause lässt, ist dann wieder eine Einzelfallentscheidung.

Katzen ohne Zähne haben dann ja schon auch ein paar Einschränkungen (Krallenpflege, Speichelfluss, Küken futtern...).

Zum Thema Narkose wegen röntgen:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kurznarkosen (z.B. TIVA mit Propofol) sehr sehr gut vertragen werden. Wir haben das einmal für eine Endoskopie gebraucht (da war noch irgendein Analgetikum dabei, ich glaube Fentanyl, aber ohne Garantie), das ist perfekt steuerbar und die Katze ein paar Minuten später schon wieder wach, eine halbe Stunde später merkt man ihr nichts mehr an. Und Schmerzausschaltung braucht es beim Röntgen ja eher nicht.
Die Frage ist halt trotzdem, wie oft man das machen will - alle drei Monate würde ich das sicher nicht durchziehen.
 
  • #20
Hier zieht kein Tierarzt alle Zähne auf einmal, unter anderem auch mit der Argumentation, dass der Kiefer dann brüchig werden könnte.
Mich würde ja u.a. auch mal die Meinung von Dr. Eickhoff interessieren.

Ich überlege ob es Sinn macht Dr. Eickhoff diesbezüglich zu kontaktieren; vermute aber dass er seine bereits veröffentlichte Ansicht "Ziehen aller betroffenen Zähne" kaum revidieren wird:confused:.
Aber ich bleibe dran;).

Katzen ohne Zähne haben dann ja schon auch ein paar Einschränkungen (Krallenpflege, Speichelfluss, Küken futtern...).

Krallenpflege kann ich bestätigen. Das geht bei Pü sogar soweit, dass er im unteren Schneidezahnbereich regelmässig leichte ZFE bekommt da er ohne Zähne dauernd versucht Nägel zu kauen :(.

Für mich in Summe ein sehr hilfreicher Beitrag, herzlichen Dank JFA:).
 

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