Finger weg von Metacam!

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Wie steht Ihr heute, Jahre nach dem Anfang dieses Topics, zu Metacam? Bei meiner Lynn wurde Arthrose an den Hüften und an einem Ellbögelchen diagnostiziert, nachdem ich sie notfallmässig zum Tierarzt bringen musste (schnelles Atmen, Schmerzen beim Versuch sich aus der seitlichen Lage aufzurichten, was sie dann auch nicht konnte). Sie war dann im kritischen Zustand. Ich musste ihr dann 5 Tage lang Metacam geben müssen und würde es ihr gerne - wenn es der Tierarzt erlaubt - jederzeit geben können, wenn ich sehe, dass sie Schmerzen hat (aka mich anfaucht, was sie nur dann macht). Aber nicht die volle Dosierung sondern einfach ein paar Tröpfchen. Denkt Ihr, dass würde ihr schaden? Sie hat zudem einen Nierenstein diagnostiziert bekommen, aber dieser sollte ihr (noch) keine Schmerzen verursachen, da er nicht im Harnleiter (hoffe habe es richtig gesagt) liegt und scheinbar mit speziellem Futter aufgelöst werden kann (irgendwas mit Kristall Nierenstein). Ich frage nach, weil mich diese Kommentare hier unsicher gemacht haben, denn ich will meiner Fellpartnerin auf keinen Fall Schaden zufügen, ganz im Gegenteil. Zudem hat sie auch auf Metacam immer getrunken und gegessen, also war die Apetitlosigkeit bei ihr kein Problem. Und die anderen Werte waren im normalen Bereich, nur der Entzündungswert war einw enig höher, was laut Tier$rztin aber auch in normalen Entzündungsbereich war. Ich danke Euch im Voraus für Eure geschätzen Erfahrungen.
 
Meloxicam ist ein sehr sicheres und erprobtes Medikament.

Es kann (wie jedes Medikament) Nebenwirkungen haben, um die man wissen sollte, um ggf. schnell reagieren zu können - diese treten im Verhältnis zur Zahl der Anwendungen aber nur selten auf (umgangssprachlich gemeint, nicht an diesen Kategorien orientiert, nach denen Nebenwirkungen eingeteilt werden, dafür müsste ich erst nachlesen).

Nur schreiben die vielen, vielen Tierbesitzer*innen, bei denen es gut läuft, das nicht jedes Mal ins Internet, im Gegensatz zu denen, bei denen tatsächlich oder vermeintlich (tlws. schwere) Nebenwirkungen aufgetreten sind. Ist ja klar, wo kein Problem, da kein Beratungsbedarf. Außerdem sind viele Katzen, die Schmerzmittel bekommen, bereits krank, und wenn kurz nach der Gabe eine Verschlimmerung eintritt oder das Tier sogar verstirbt, liegt der Gedanke im ersten Moment nahe, dass da ein Zusammenhang besteht. Wenn man dann noch die teils sehr emotionalen Berichte liest, lässt sich so manche Person verleiten, diesen Zusammenhang als bewiesene Kausalität hinzustellen. (Ich will damit keinesfalls sagen, dass das nie stimmt, aber eben auch nicht unbedingt so häufig, wie es teilweise zu lesen ist.)

Ich bin damals auch kurz gedanklich daran hängen geblieben, als mein *Siegfried übers WE Meloxicam bekommen hat und sich die Situation so verschlechterte, dass wir ihn am Dienstag gehen lassen mussten. Aber bei genauerer Betrachtung war er sehr krank und es wäre sehr wahrscheinlich genauso gekommen, wenn er das Medikament nicht bekommen hätte - nur hätte er dann vermutlich in den letzten Tagen noch mehr Schmerzen gehabt.

Und obwohl mir das rational klar war, hab ich innerlich kurz schlucken müssen, als meine neue Katze Juni wenige Wochen nach ihrem Einzug aus zunächst unbekannten Gründen das Fressen eingestellt hat, sich diese Gründe als Schmerzen herausgestellt haben, und die Behandlung der Wahl zunächst Meloxicam war. Aber ich hab meiner TÄ vertraut, mir alle oben angeführten Dinge vor Augen gehalten, und ohne hat sie halt auch einfach nicht gefressen.
Sie hat es völlig problemlos vertragen. Und tut es auch heute noch, denn sie bekommt es seit mittlerweile 2 Jahren täglich. Seit Ende letzten Jahres in reduzierter Dosis, davor aber dauerhaft die "volle Dröhnung".

Und auch unsere andere Katze Biene bekommt es ab und zu, wegen Arthroseschmerzen. Sie verträgt es nicht ganz so gut, es scheint ihr bei längerer Gabe Magenschmerzen zu machen, aber für ein paar Tage geht's.

Langer Roman, kurzer Sinn:
In Rücksprache mit deiner TA-Praxis würde ich es also genau so machen, wie du es vorhast.
 
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Vielen lieben Dank Echo für Deine schnelle Rückmeldung. Ich bin mir bewusst, dass jedes Medikament Nebenwirkungen hat und hoffe immer auf den besten Fall, dass diese nicht oder nur mild auftreten. Ich hab es bei meinem Tierarzt in Abklärung, ob er mir das Metacam gibt. Die Praxisassistentin meinte heute früh beim Anruf, sie klärt es mit dem Tierarzt ab, aber normalerweise empfehlen sie bei Arthrose eine Spritze alle 4 Wochen (ich kenne leider das Medikament noch nicht). Hast Du damit Erfahrungen? Alle 4 Wochen zum Tierarzt wäre Stress für meine Katze, die extrem Angst vor Menschen hat (diverse Gründe), zudem wenn sie wie letztes Mal enorme Schmerzen in der Hüfte hat ist das Autofahren, egal wie vorsichtig, manchmal auch mühsam für sie. Und ich weiss nicht, ob ich fähig wäre, ihr die Spritze selbst zu setzen... emotional aber auch fachgerecht.
 
Mit der Spritze meinen sie sicher Solensia, das ist noch ein recht neues Medikament. Biene hat das eine Zeit lang bekommen und es hat ihr auch sehr gut geholfen, allerdings hat sie darauf nach ein paar Monaten mit starkem Juckreiz reagiert und wir mussten es leider wieder absetzen.

Da es erst seit ein paar Jahren zugelassen ist, ist das Nebenwirkungsprofil noch nicht so bekannt wie bei lange etablierten Medikamenten. Die bei uns aufgetretene Hautreaktion war zu Anfang mWn die einzige im Beipackzettel beschriebene NW. Wie es mittlerweile ist, weiß ich nicht. Es gibt hier im Forum einen Thread dazu, meine ich - wobei auch hier das Problem besteht, dass hauptsächlich ältere und oft schon anderweitig erkrankte Katzen mit Solensia behandelt werden und es mitunter schwierig ist, echte Nebenwirkungen von Alterserscheinungen und Komorbiditäten zu unterscheiden.
 
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Arthroseschmerzen sind oft permanent vorhanden, zusätzlich noch die "Spitzen" bei Bewegung und der Anlaufschmerz.

Man könnte, weil das nierenschonender ist, erstmal Onsior geben - natürlich nach Rücksprache und Verordnung des Tierarztes.

Meine Katze bekommt Solensia einmal monatlich mit gutem Erfolg gespritzt, obwohl auch sie natürlich jammert während der 12-minütigen Autofahrt. Da muß sie leider durch mit ihren 17 Jahren, um wieder einen Monat nahezu schmerzfrei zu sein.

Ob der TA Dir zeigt, wie dieses Mittel subkutan injiziert wird und auch bereit ist, es für daheim abzugeben, müßtest Du mit ihm/ihr besprechen. Aber wenn Du es Dir zutraust, wäre es eine gute Option für Deine ängstliche Mieze.

Bei bereits bekannten Vorerkrankungen der Nieren würde ich persönlich keinesfalls Metacam geben wollen. Es kann bei CNI ein plötzliches und tödlich verlaufendes akutes Nierenversagen hervorrufen.
 
Bei bereits bekannten Vorerkrankungen der Nieren würde ich persönlich keinesfalls Metacam geben wollen. Es kann bei CNI ein plötzliches und tödlich verlaufendes akutes Nierenversagen hervorrufen.

Auch hier wieder, kann passieren, muss aber nicht.
Es gibt viele Katzen, die auch bei CNE für kürzere oder auch längere Zeiträume Metacam ohne Probleme vertragen, welches im Gegensatz zu anderen Schmerzmitteln als einziges für die lebenslange Anwendung zugelassen ist.
Onsior gehört ebenfalls zu den NSAR und kann dieselben Nebenwirkungen wie alle NSAR hervorrufen. Seine schmerzstillende Wirkung ist im Gegensatz zu Metacam schwächer.
 
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Ich gebe Euch gerne ein Update, was ich mit meinem Tierarzt besprochen habe: Da meine Katze sowieso in 2 Wochen sowieso einen Tierarzttermin hat für ein anderes Problem am Rücken (Jucken/Aufkratzen) und die Tierärztin meine ängstliche Katze gut kennt, ist sie auch der Meinung, wir gönnen Lynn ein wenig Ruhe und schauen uns an diesem Termin dann an, ob und welche Spritze sie bekommt. Bis dahin darf ich ihr nun das Generikum Inflacam geben wenn Lynn Schmerzen hat, welches dieselbe Wirkung haben soll wie Metacam, aber nur auf die Hälfte ihres Gewichts. Für den Nierenstein habe ich nun das spezielle S/O Futter geholt, damit sich der Nierenstein im Besten Fall auflösen kann. Hängt irgendwie zusammen mit den im Urin gefundenen Kristallen. Dank den informativen Rückmeldungen hier habe ich mich auch gleich bei der Tierärztin über CNI (was mir vorher nichts sagte) und der Möglichkeit des akuten Nierenversagens erkundigt. Gemäss meiner Tierärztin waren die Nierenwerte zum Zeitpunkt des Notfalls vor knapp 2 Wochen (und damit also vor den 5 Tagen Metacem) absolut top und von daher keine Angst besteht, dass Lynn wegen dem Medikament ein akutes Nierenversagen haben könnte/sollte. Aber natürlich hat auch sie gesagt, Monitoring der Werte sei wichtig und es gäbe Katzen, dies es über lange Zeit erhalten würden.
 
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Also ist Struvit festgestellt worden? Dann würde das Futter zum Auflösen Sinn machen.
 
Also ist Struvit festgestellt worden? Dann würde das Futter zum Auflösen Sinn machen.
Ja genau, Struvit-Kristalle, Danke. Dafür habe ich das Royal Canin Urinale S/O Futter gleich auch gekauft, welches die Tierärztin mit empfohlen hat.
 
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Kannst du den pH-Wert des Urins mir Teststreifen (Apotheke) messen? Also Kelle beim Pinkeln drunterhalten oder gleich den Streifen?
Dann hättest du im Blick, ob der Urin zu sauer oder zu basisch wird, was beides auf Dauer schlecht wäre.
 
Kannst du den pH-Wert des Urins mir Teststreifen (Apotheke) messen? Also Kelle beim Pinkeln drunterhalten oder gleich den Streifen?
Dann hättest du im Blick, ob der Urin zu sauer oder zu basisch wird, was beides schlecht wäre.
Ist für mich schwierig abzupassen. Tagsüber will sie meist draussen sein und erledigt auch ihre Geschäftchen dort. Nur nachts nutzt sie für das Urinieren die Katzentoilette. Da ich dann schlafe, verpasse ich es immer. Aber die Notfalltierärztin hat mir gesagt, ich solle beim nächsten Termin mit der Haustierärztin dieses Thema ansprechen. Es gäbe da wohl so spezielle Kugeln für die Katzentoilette, welche nichts aufsaugen und dann könne man mit einer Spritze den Urin aufsaugen und der Tierärztin bringen. Kann das jetzt die 2 Wochen noch warten bis zum Termin oder wäre dies dringlich zu wissen wegen dem Futter oder Medikament?
Ich sollte vielleicht noch anfügen, dass der Urin getestet wurde beim Notfall (mit einer Spritze in die Blase).
 
Man kann diese Spezialstreu nutzen, allerdings ist der Urin dann nicht steril und muss am besten innerhalb von 2 Stunden beim Tierarzt sein, damit bestimmte Werte nicht verfälscht werden.
Die Tierärztin kann beim Termin in zwei Wochen die Blase punktieren (das ist nicht schlimm) und den Urin steril entnehmen.
 
Ich sollte vielleicht noch anfügen, dass der Urin getestet wurde beim Notfall (mit einer Spritze in die Blase).
Dann hattet Ihr ja bereits ein steriles Ergebnis, worauf man sich erstmal verlassen kann.
Somit erübrigt sich erstmal jede Pipi-Auffangaktion.

Wenn Du es schaffst, die Struvitsteine wegzufüttern, wäre das natürlich optimal.
 
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Ich sollte vielleicht noch anfügen, dass der Urin getestet wurde beim Notfall (mit einer Spritze in die Blase).

Für den pH-Wert muss der Urin natürlich nicht steril sein, da kann die Tierärztin die Blase auch einfach ausmassieren (wenn was drin ist).
Zum Auflösen von Struvit ist leicht saurer Urin gut, deshalb kann man auch normales Futter geben und ansäuernde Mittel untermischen.
Man muss nur aufpassen, dass nicht durch zu sauren Urin Oxalatsteine entstehen, so wie bei zu basischem Urin Struvit entsteht.
 
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Super, da in ich froh über alles, was ich Lynn ersparen kann 🙂 Ich danke Euch allen für die schnellen und guten Ratschläge, das hat mir sehr geholfen und beruhigt wie auch informiert. Liebe Grüsse, Lynn and her hooman 😍
 
Wenn der Wirkstoff grundsätzlich so gefährlich wäre, müsste Noemi schon lange tot sein.
Ich hab die Flaschen (bis 30ml!) nicht gezählt. Aber inzwischen ist der SDMA endlich mal komplett im Normbereich.
In zwei Wochen beim CheckUp lasse ich nochmal Blut abnehmen, wenn weiterhin alles passt wird das auf jährliche Kontrollen gestreckt.
 
Ich würde - so nicht kontraindiziert - immer wieder Metacam geben. Wirkt gut und scheint auch nicht unangenehm zu schmecken. Zudem ist es gut dosierbar.
 
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Bei bereits bekannten Vorerkrankungen der Nieren würde ich persönlich keinesfalls Metacam geben wollen. Es kann bei CNI ein plötzliches und tödlich verlaufendes akutes Nierenversagen hervorrufen.
Ja, das stimmt. In dem Fall würden wir es auch nicht geben. Gar nicht so selten, dass das sonst böse endet. Mussten wir auch, als wir in Australien wohnten, miterleben.

Ansonsten haben unsere Katzen - und unsere Pferde - die Substanz bisher aber gut weggesteckt. Manches Mal wurde das M. auch über 2, 3 Monate hinweg gegeben.
 

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