Feline Calicivirus

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Tamara_2011

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Hallo zusammen,

seit circa einem 1/2 Jahr habe ich ein 10 Monate altes Kätzchen. Wir haben relativ früh herausgefunden, dass sie das feline Calicivirus hat. Allerdings liegen ihre Beschwerden eher bei der Atmung durch die Nase. Alles weitere geht einwandfrei. Sie spielt gerne und friss auch ganz normal. Meine Frage ist jedoch folgende:

Sie ist eine reine Hauskatze und anscheinend ist das feline Calicivirus laut Tierärztin bei ihr schon "chronisch". Geht das überhaupt? Dr. Google hilft hier leider nicht weiter.

Außerdem würde ich gerne einen zweiten Kater haben. Nun ist das Problem, dass trotz Anzahlung, leider keine Impfung gegen das feline Calicivirus gamcht wurde. Ist es dann überhaupt ratsam die Katze zu mir zu holen? Ich bin schon dabei, das Wohnzimmer zu desinfizieren, damit sich die beiden Kätzchen aus dem Weg gehen, bis eine Impfung erfolgt ist.

Hat jemand Erfahrung mit einer zweiten Katze, wenn die erste positiv auf das feline Calicivirus getestet wurde?

Vielen Dank vorab!
 
A

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Hallo,

Calici ist im Prinzip in den meisten Fällen "chronisch", denn die Katze trägt die Viren dann weiterhin in sich. Das Immunsystem hält die meistens ganz gut im Zaum, aber wenn dann Stress oder andere Faktoren hinzukommen, kann es zu Ausbrüchen kommen.

Wie zeigen sich die Beschwerden denn? Ist sie verschleimt und bekommt deshalb schlecht Luft? In dem Fall könnte es helfen mit NaCl (Kochsalzlösung) zu inhalieren. Dafür kannst du einen Inhalator aus dem Humanbereich verwenden. Die Inhalation macht die Nase frei und hilft der Katze somit beim Atmen. Ansonsten wurde bestimmt auch schon ein Immunmodulator wie Zylexis eingesetzt, oder Feliserin (da spritzt man Antikörper gegen die Viren)? Falls nicht, wäre das noch ne Option.

Ich sehe grundsätzlich kein Problem darin eine Calici-Katze mit einer anderen zu vergesellschaften. Bei der anderen weiß man ja auch nicht, ob sie das Virus bereits in sich trägt. Viele Katzen sind positiv, aber haben keine Symptome. Es wäre allerdings wirklich wichtig, dass die neue Katze vor der ersten Begegnung geimpft ist. Ein Impfschutz baut sich auch nicht sofort auf, sondern benötigt ca. eine Woche, das bitte ebenfalls berücksichtigen. Bis dahin sollten die Katzen separiert bleiben.

Ich würde dir von der Katze, die du dir ausgesucht hast, aber dennoch ganz klar abraten. Weniger wegen dem Calici-Virus, sondern weil mich das hier:
Nun ist das Problem, dass trotz Anzahlung, leider keine Impfung gegen das feline Calicivirus gamcht wurde. Ist es dann überhaupt ratsam die Katze zu mir zu holen?
sehr stutzig macht.
Zum einen klingt es als würdest du ein Kitten im Alter von ca. 12 Wochen kaufen wollen, oder? Das ist für deine Katze leider die falsche Wahl. Mit nun 10 Monaten ist sie ein Teenie und ein 12 Wochen altes Kitten ist ein Kleinkind. Stell dir das beim Menschen mal vor, meinst du die hätten sich viel zu sagen und wären gute Kumpels füreinander? So ist das bei Katzen auch. Kitten spielen einfach anders und brauchen darüber hinaus zum aufwachsen einen passenden, gleichaltrigen Kumpel, auch damit sie mit dem gleichen Kräfteverhältnis raufen können. Das ist mit einer zehn Monate alten Katze nicht gegeben, die ist dem kleinen Wutz immer überlegen.
Falls es sich bei deiner Erstkatze um ein Weibchen handelt (so lese ich deinen Text), sollte außerdem kein Kater einziehen, sondern eine Kätzin. Kater und Katze haben ein unterschiedliches Spielverhalten, welches häufig während der Pubertät zum tragen kommt. Die Kater raufen lieber und spielen eher grob, während Katzen häufig lieber fangen spielen. Das kann zu Frust untereinander führen. Man sollte daher nur gemischtgeschlechtliche Paare halten, wenn man falls es Probleme gibt auch bereit ist noch einen weiteren Kater dazuzuholen.

Noch dazu klingt der Verkäufer leider nicht besonders seriös.
Das absolute Minimum an Gesundheitsvorsorge ist, dass das Kitten bei Auszug (mit 12 Wochen, nicht früher!) entwurmt, zweifach gegen Katzenschnupfen und -seuche geimpft , auf FIV und FeLV getestet und gechipt ist. Die Chipnummer ist im Impfpass eingetragen, sodass man dann auch nachweisen kann, dass es sich um die angegebene Katze handelt.
Handelt es sich um einen geplanten Wurf, so müssen zusätzlich Erbkrankheiten wie beispielsweise HCM ausgeschlossen sein. Das geht nur, indem man beide Eltern und deren Vorfahren (über Generationen) regelmäßig dahingehend untersuchen lässt. Dazu muss von einem spezialisierten Tierarzt ein Herzultraschall durchgeführt werden, was je nach Region zwischen 100 und 200 Euro kostet. Seriöse Züchter nehmen diese Kosten auf sich und stellen so die bestmögliche Gesundheit ihrer Tiere sicher.
Leider gibt es jedoch nur verhältnismäßig wenig seriöse Züchter und die meisten, die sich selbst als Hobbyzüchter oder ähnliches bezeichnen, sind Vermehrer. Darunter fallen auch die Menschen, die nur einmal Kitten von ihrer Katze haben wollten.
Sie setzen Katzen ohne Sinn und Verstand (egal ob aus Unwissenheit oder Profitgier) und ungeachtet der gesundheitlichen Risiken für die Elterntiere und Kitten in die Welt, weshalb man sie auch nicht unterstützten sollte.

Ich würde dir daher raten vom Kauf Abstand zu nehmen (die Anzahlung kannst du vielleicht zurückfordern mit der Argumentation, dass das Tier nicht wie abgesprochen geimpft wurde, ansonsten verbuche es als Lehrgeld) und dich im Tierschutz nach einer passenden, gleichaltrigen Gefährtin für deine Katze umzuschauen.
 
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Hat jemand Erfahrung mit einer zweiten Katze, wenn die erste positiv auf das feline Calicivirus getestet wurde?


Ich habe Erfahrung mit einer zweiten Katze die das Calici-Virus mitbrachte. Die erste Katze hatte ihre Impfungen, der Kater kam aus dem Tierheim, wo er eine Calici-Infektion durchmachte und nach Genesung geimpft wurde (oder haben wir ihn impfen lassen nachdem er genesen war....grübel.......Ich glaube, die erste Impfung bekam er noch im Tierheim).
Uns wurde im Tierheim erzählt, das keine Gefahr für die andere Katze besteht wenn diese geimpft ist.
 

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