Extreme Gewichtszunahme - Stoffwechselprobleme?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Mirasol

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22. Juli 2023
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Hallo!
Unsere Lou, gerade elf geworden, hat in den letzten Monaten stark zugenommen, obwohl sie an sich wenig frisst, und jetzt auch Diätfutter bekommt.
Innerhalb eines halben Jahres konnte sie nicht mehr auf ihren Kletterbaum, jetzt kann sie kaum noch aufs Sofa oder Bett springen, Treppen bewältigt sie nur noch mühsam.
Sie schläft fast nur noch, spielen oder herumtollen wie bis vor kurzem hat sie fast ganz eingestellt.
Die Untersuchung beim Tierarzt ergab eine Hyperthyreose, die T4 Werte lagen deutlich über 60. Sie bekam Tabletten verschrieben, das Blut wurde alle zwei Wochen getestet und die Werte liegen jetzt im oberen Normbereich.
Aber leider geht es ihr eher schlechter als besser, sie bewegt sich nur noch sehr langsam und mühsam, legt sich nach ein paar Schritten wieder hin. Der Arzt hat jetzt Metacam verschrieben, aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob das Problem damit "gelöst" ist. Vielleicht ist es besser, einen anderen Arzt aufzusuchen, um abzuklären welche Ursachen dieser Veränderung zugrunde liegen.
Hat jemand von euch einen Rat für mich, oder vielleicht Ähnliches mit einer Katze erlebt?
 
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Hallo,

wenn dein Bauchgefühl sagt, da stimmt was nicht und eine Zweitmeinung wäre sinnvoll, dann gehe dem nach.
Ich habe bei meiner Katzenomi die Erfahrung gemacht, dass dieses intuitive Bauchgefühl meistens richtig liegt und je eher man gerade die altersbedingten Erkrankungen feststellen kann, desto besser kann man der Katze helfen.

Alles Gute für eure Lou
 
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ich würde da an die gelenke/rücken denken...
vielleicht mal ein röntgen vom rücken?
eigentlich nehmen katzis bei hyperthyreose eher ab...
und jetzt auch Diätfutter bekommt.
was ist das für ein diätfutter? "lustigerweise" enthalten die meisten nämlich zucker, eier und getreide (RC zb). ich würde eher ein hochwertiges nassfutter anbieten und als "snack" ergänzungsfutter, das nur fleisch und wasser enthält.
 
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Es gibt die atypisch symptomatischen hyperthyreoiden Katzen...
von daher würd ich SDÜ + Dick werden jetzt als durchaus normal ansehen wollen.

Wenn Du sagst, ihr T4 ist jetzt im Normbereich: Redest Du über tT4, oder fT4?
fT4 - freies T4 - ist das präzisere. Das muss in den Referenzbereich.

Beim Diät-Futter - als so diesen "Abnehm" und "light"-Futtern bin ich bei @pfotenseele : Finger weg. gutes Nafu und das eventuell leicht mit Wasser und - wenn unbedingt nötig - mit vorsichtig dosierter Futtercellulose etwas strecken.
Und: Nicht fettarm werden - Fett ist für Katzen das, was für uns die KH sind: leicht verfügbarer Treibstoff. Und der wird - Katzen haben ein gutes Bauchgefühl - i.a.R. nur nach Bedarf gefressen.
(Während uns Fett erstmal fett macht, sind da bei Katz dann KH für zuständig.)
 
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Lieben Dank für eure Antworten!
Die Fütterung zu steuern ist schwierig, wir haben noch einen Kater mit Harnwegproblemen, der spezielles Urinary Futter bekommt. Aber Lou frisst wirklich sehr wenig, leckt die Soße von einem Viertel Sachet zwei bis drei Mal täglich und knurpst ein bisschen Trockenfutter hier und da. Die Beschaffung von hochwertigem Tierfutter ist in dem Land, in dem wir wohnen, schwierig, aber ich werde es mit Barfen versuchen.
Die angehängten Werte stammen vom Juni, jetzt liegen sie bei 42 bis 54, nachdem sie eine Weile Thyroxin bekommen hat. Welches T4 weiss ich nicht...Da es hier nur Menschenmedikamente für Schilddrüsenprobleme gibt, wollte der Vet die Tabletten nur so kurz wie möglich und nötig geben. Veränderung habe ich ohnehin keine feststellen können.
Aber Oskar hat Recht, ich werde auf mein Bauchgefühl hören und einen zweiten Arzt aufsuchen! Und nötigenfalls einen deutschen Tierarzt nach Behandlungsmöglichkeiten fragen.
 

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Wenn Katz hyperthyreodotisch ist, braucht sie dauerhaft ein Thyrostatikum. Von alleine regelt sich da nix wieder dauerhaft runter.
Och, und 'nen Humanpräparat ist da völlig in Ordnung.

Nicht sehr häufig, aber: Es könnte Cushing auslösend oder mitmischend drin sein.
Kann von der Nebennierenrinde ausgehen, oder von der Hirnanhangdrüse.
 
Wenn sie Thyroxin bekommen hat, hat sie eine Unterfunktion, warum auch immer.
Dazu passt auch die Gewichtszunahme.

Auch hier muss das Hormon lebenslang gegeben werden.
Wie stramm die Schilddrüse bei Katzen eingestellt wird, weiß ich nicht. Bei Menschen sind die aktuellen Leitlinien eigentlich zu weich, da bleiben viele mit Symptomen unbehandelt.
Unterfunktion verstärkt beim Menschen übrigens auch eh schon vorhandene Gelenkprobleme. Wird die Schilddrüse da gut eingestellt, wird nicht nur Appetit und Gewicht besser, oft spart man auch Schmerzmittel.
 
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(Während uns Fett erstmal fett macht, sind da bei Katz dann KH für zuständig.)
Hier muss ich mich leider einmischen, das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Fett allein macht nicht fett, nur weil es genauso heißt, genauso wenig wie Zucker/KH oder Eiweiß. Im Gegenzug ist Fett sogar essentiell für den menschlichen Körper, wohingegen Kohlenhydrate "nur" schneller Energie liefern, da die quasi sofort verfügbar sind und direkt ins Hirn gehen ohne zuerst noch extra verstoffwechselt werden zu müssen (der menschliche Körper ist faul und spart Energie, wo er nur kann, auch hierbei) und bis zu 4g unnötiges Wasser pro Gramm KH im Gewebe binden. Mensch kann relativ problemlos ohne KH leben, nicht jedoch ohne Fett - wobei es da dann auch wieder gilt, zwischen gutem und schlechtem Fett zu unterscheiden, aber das geht zu weit ins OT.

Das was fett macht sind die Kalorien, egal bei welcher Spezies ;) Wer dauerhaft mehr isst als er verbraucht, nimmt zu, egal ob es sich dabei um Schokoriegel, Steaks oder Blattsalat handelt.
 
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Wenn sie Thyroxin bekommen hat, hat sie eine Unterfunktion, warum auch immer.
Dazu passt auch die Gewichtszunahme.
Subjektiv sprechen alle Symptome für eine Unterfunktion, Lethargie, Gewichtszunahme.
Aber müssten dann die T4 Werte nicht eher zu niedrig sein?
 
  • #10
Ich muss jetzt mal nachfragen:
Die Katze hat eine Überfunktion der Schilddrüse und bekommt Thyroxin?
Thyroxin
wird doch bei einer Unterfunktion der Schilddrüse gegeben?
Soweit ich informiert bin gibt es kaum Katzen mit einer Unterfunktion. Wenn, dann entsteht sie durch die zu hohe Dosierung eines Medikamentes gegen eine Hyperthyreose.
 
  • #11
Subjektiv sprechen alle Symptome für eine Unterfunktion, Lethargie, Gewichtszunahme.
Aber müssten dann die T4 Werte nicht eher zu niedrig sein?

Es gibt Katzen mit einem atypischen Verlauf. Die Beiträge weiter oben von SiRu sind fundiert und korrekt.

Kann es sein, dass du Thiamazol und Thyroxin verwechselt hast? Die Blutbefunde (hier wird von Thyroxin gesprochen, das ist das Hormon) sprechen auf jeden Fall für eine SDÜ und nicht eine SDU, da würde man als Hormonhemmer dann Thiamazol-Medikamente geben.
 
  • #12
Nein, sie hat eindeutig Thyroxin verschrieben bekommen. Das hat mich ja auch so irritiert. Im ersten Moment dachte ich ja auch das passt, weil eine Unterfunktion genau die beobachteten Symptome mit sich bringt.
Aber dagegen sprechen die T4 Werte.
Die Tierärzte haben meine diesbezüglichen Fragen nicht beantwortet, zum einen wegen Verständigungsproblemen, teils weil hier "unqualifizierte" Fragen nicht gern gesehen werden.
 
  • #13
Das Blutbild ... war das vom 06.02.2023 oder vom 02.06.?
War das der Ausgangswert, wo man die Erstdiagnose gestellt hat?
Wie ist der T4 aktuell? Der müsste ja mit dem Thyroxin weiter gestiegen sein.

Ein anderer/zweiter TA wäre hier wirklich sehr sehr wichtig! Wenn es möglich ist, lass auch den Blutdruck messen. Wenn ihr mit dem Thyroxin den T4 weiter nach oben geschossen habt, hat das Herz irre Stress.
 
  • #14
Ich danke euch für eure Antworten!
Der erste Wert war vom 2. Juni, der T4 Wert war bei den nächsten Tests auf 54 und dann auf 42 gesunken, Lou nimmt aber gefühlt jeden Tag mehr zu, gemessen 800 gr. seit Juni und hat jetzt über 7 Kilo 😱. Sie schläft fast nur noch auf dem Rücken, wohl um besser atmen zu können, muss die Treppe hochgetragen werden, geht nicht mehr nach draußen, geht überhaupt kaum noch. Herz, Lungen und Nierenwerte wurden regelmäßig überprüft, kein negativer Befund.
Und ja, ich werde diese Woche definitiv einen anderen Arzt aufsuchen, ob's hilft weiss ich nicht. Für die Tierärzte hier sind das "Luxusprobleme", ihr Engagement (und Wissen?) ist da eher beschränkt, ist ja keine teure Rassekatze...
 
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  • #15
Das macht vorne und hinten keinen Sinn. Wenn das oben eingestellte Blutbild das erste ist, dann liegt eine SDÜ vor. Wenn man aber daraufhin Thyroxin gibt, dann steigen die Werte weiter an. Es gibt zwar atypische Verläufe, was die Symptome angeht, aber nicht, was die Wirkweise der Medikamente, zumindest hab ich das noch nie gelesen und ich lese diesbzgl. wirklich schon sehr lange und sehr viel.

Das Einzige, was für mich nachvollziehbar ist, ist die Gewichtszunahme. Wenn der T4 sinkt, und das ist ja bei euch der Fall, dann wird der Körper ruhiger und verbraucht weniger Energie, dann nimmt das Tier natürlich zu. Aber - und da sind wir leider wieder am Anfang - mit Thyroxin sinkt der T4 halt nicht ...

Was das generelle Problem, also das massive Zunehmen ganz losgelöst von der Schilddrüsendiagnose und -behandlung betrifft, fällt mir auch nur wie SiRu oben schon Cushing ein. Ob ihr da bei euch einen guten TA für findet ... meine Daumen sind auf jeden Fall ganz fest gedrückt!!!
 

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