Erfahrungen mit Kehlkopflähmung und - operation?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Strunzel

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25. Oktober 2023
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Hallo Ihr Lieben, ich bin neu hier und wollte mich mal erkundigen, ob jemand von euch Erfahrung hat mit der OP bei Kehlkopflähmung?

Bei Noodle (15) wurde Anfang Oktober eine beidseitige KK-Lähmung diagnostiziert. Erste Symptome wie Husten beim Schnurren fielen mir im Juli auf, kurz nach einem TA Besuch. Es ging dann leider sehr schnell bis zur ersten Atemnot-Attacke, da der Kehlkopf zusätzlich stark angeschwollen war. Da sie sonst, ausser der Arthrose, für ihr Alter topfit ist, wurde sie am 13. Oktober von einem Spezialisten operiert (einseitiges Tie Back).

Inzwischen geht es ihr wieder ziemlich gut, sie ist fast die Alte, und vor allem: sie kann wieder normal und ruhig atmen! Ich bin wirklich froh, dass ich mich für die OP entschieden habe, sonst wäre sie vielleicht nicht mehr am Leben.

Da mich die Geschichte ziemlich mitgenommen hat, und ich noch immer bei jedem Atemgeräusch von ihr nervös werde, würde ich mich gerne mit anderen Betroffenen hier über diese fiese Krankheit, die OP und den Heilungsprozess austauschen. Gerne erzähle ich euch auch von meinen persönlichen Erfahrungen. Woher die KK-Lähmung kommt, konnten die Ärzte übrigens nicht sagen. Da die Krankheit im Gegensatz zu Hunden bei Katzen äusserst selten ist, gibt es auch wenig Informationen im Netz…
 
A

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Hi,
bei meiner Mia (16) wurde vor 2 Tagen eine Kehlkopflähmung diagnostiziert. Sie Ärzte raten von einer OP ab.. ich bin hin und her gerissen :/
Mia zeigt durchgehend Bauchatmung, aber die Atemfrequenz ist im Ordnung und sie liegt auch entspannt, also zwar erschwerte Atmung, aber keine akute Atemnot.
Sie hat sonst schon eine Schrumpfniere (Nierenwerte sind aber in der Norm), Bluthochdruck und fortgeschrittene Spondylose.

Ich kann dir also leider nicht wirklich weiterhelfen, aber vielleicht kannst du mir deine Erfahrungen schildern. Wo hast du die OP machen lassen? Hat Noodle Folgebeschwerden (z.B. beim Probleme beim Fressen und Trinken)?
.. wie du sagst, ich finde kaum Infos im Internet, um eine gute Entscheidung zu treffen.

Liebe Grüße und weiterhin gute Genesung für Noodle!!
 
Bei Pferden ist eine Kehlkopflähmung nicht ganz selten. Früher sprach man vom Kehlkopfpfeifer.
Einseitig hat man von wenig bis zur Leistungseinschränkung alles, beidseitig ist das Pferd nicht belastbar.
Die Op ist eine relative Kleinigkeit, obwohl Pferde im Vergleich zu Katzen deutlich schlechter narkosefähig sind.
Verschlucken kann zum Problem werden, besonders am Anfang.
 
Hi,
bei meiner Mia (16) wurde vor 2 Tagen eine Kehlkopflähmung diagnostiziert. Sie Ärzte raten von einer OP ab.. ich bin hin und her gerissen :/
Mia zeigt durchgehend Bauchatmung, aber die Atemfrequenz ist im Ordnung und sie liegt auch entspannt, also zwar erschwerte Atmung, aber keine akute Atemnot.
Sie hat sonst schon eine Schrumpfniere (Nierenwerte sind aber in der Norm), Bluthochdruck und fortgeschrittene Spondylose.

Ich kann dir also leider nicht wirklich weiterhelfen, aber vielleicht kannst du mir deine Erfahrungen schildern. Wo hast du die OP machen lassen? Hat Noodle Folgebeschwerden (z.B. beim Probleme beim Fressen und Trinken)?
.. wie du sagst, ich finde kaum Infos im Internet, um eine gute Entscheidung zu treffen.

Liebe Grüße und weiterhin gute Genesung für Noodle!!
hallo,

es tut mir sehr leid für euch, dass Mia diese Diagnose bekommen hat. Es gibt wirklich kaum Informationen dazu im Internet (nur für Hunde und Pferde) und ich beantworte deine Fragen gerne.

Noodle war abgesehen von einer leichten Arthrose gemäss den Voruntersuchungen für ihr Alter (15) fit. Trotzdem hat sie die OP schwer mitgenommen und sie brauchte mehrere Wochen bis sie sich einigermassen erholt hatte. Ich sage "einigermassen", weil sie bis heute, zwei Monate nach der OP, nicht mehr ganz dieselbe Katze ist: sie hat sich im Wesen verändert, ist nicht mehr so kontaktfreudig und frech wie früher. Kann aber auch an der Arthrose liegen, sie können ja leider nicht sprechen.

Operiert wurde in der Schweiz in der Tierklinik Aarau-West und die OP verlief laut den Ärzten erfolgreich. Allerdings musste sie von der Diagnose bis zur OP drei Tage in der Klinik bleiben, da der Spezialist nur einmal wöchentlich operiert. Das hat sie enorm gestresst und sie hat in der Zeit keinen Bissen gefressen. Sie war in einem fürchterlichen Zustand als ich sie nach Hause holte. Wenn, dann sollte möglichst am selben Tag diagnostiziert und operiert werden. Und nur von ausgewiesenen Spezialisten.

Kurz nach der OP bekam sie auch noch einen Infekt im Rachen, der mit Antibiotika behandelt werden musste. Seither ist ihre Stimme weg (war nach der OP mal kurz wieder da). Was die typischen Komplikationen betrifft: Fressen und Trinken d.h. Aspirationspneumonie war bisher kein Problem, anfangs war lautes Schlucken beim Trinken hörbar, und ab und zu hat sie nach dem Fressen kurz gehustet, aber das hat sich nach kurzer Zeit gelegt. Manchmal schluckt sie jetzt noch "leer", ist aber auch seltener geworden. Und heftig geschnarcht wird auch gerne mal - die Klinik hatte mich aber vorgewarnt, dass möglicherweise nicht alle Geräusche mit der OP verschwinden, da ja der Kehlkopf nicht mehr "normal" arbeitet.

Ich habe mich für die OP entschieden, da Noodle fit war für ihr Alter. Und die Ärzte meinten, die Chancen für ein normales Katzenleben danach stünden sehr gut, Komplikationen seien zudem bei Katzen deutlich seltener als bei Hunden, v.a. die gefürchtete Aspirationspneumonie. Ich hatte später dann noch Kontakt mit einer Katzenhalterin in den USA, deren sehr junge Katze (7 Monate) bereits beidseitige Kehlkopflähmung hatte. Diese war wenige Tage nach der OP wieder topfit, null Komplikationen, und es geht ihr auch ein Jahr später wunderbar, allerdings hat auch sie keine Stimme mehr.

Ich weiss nicht, ob ich ein zweites Mal so entscheiden würde - im Wissen was danach kommt. Es musste bei uns sehr schnell gehen, da Noodle bereits starke Atembeschwerden hatte, und ich wollte auch nicht zweimal in die Klinik fahren, die eine Stunde von zuhause entfernt ist. Ich war auch sehr hin- und hergerissen. Und habe nach der OP, als es ihr so schlecht ging, oft gezweifelt, ob der Entscheid richtig war...

Mia scheint bereits einige Baustellen zu haben, die mit der Zeit vermutlich nicht besser werden. Spondylose kann ja sehr schmerzhaft werden. Und dann fragt man sich vielleicht, selbst wenn die OP gut verläuft, zu welchem Preis. Wenn Mia ohne OP noch eine gute Lebensqualität hat, würde ich tendenziell wohl auf die Ärzte hören (sofern Spezialisten), ihr die OP ersparen und ihr noch eine möglichst schöne Zeit machen. Ist die Lähmung ein- oder beidseitig? Spielt vielleicht eine Rolle für die Prognose, ich würde also so oder so noch mit einem Experten sprechen, falls du das nicht schon gemacht hast.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

liebe Grüsse, viel Kraft für den schwierigen Entscheid und Knuddel für Mia,
Anja


PS. wie wird die Spondylose bei Mia behandelt? Ich frage nur, weil Noodle kurz vor der Entwicklung von Symptomen ihre erste Solensia-Spritze bekommen hat, und würde einen Zusammenhang nicht komplett ausschliessen
 

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