Dauerhafter Durchfall, keine Besserung

  • Themenstarter CatClaw
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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
  • #21
Hast du ihn heute besucht? Wie geht es ihm?
 
A

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  • #22
Ah, diesen Thread besucht noch jemand, wie schön. :)
Hatte deine Antwort gestern Abend nicht mehr gesehen, sorry.

Am Samstag hat sich niemand gemeldet. Erst abends habe ich jemanden in der Klinik erreicht. Es hieß am Telefon "soweit alles okay" und die Ärztin würde mich zurück rufen - kam aber leider kein Anruf.

Heute morgen um 9 Uhr kam dann ein Anruf. Inhalt: Es sieht schlecht aus, der Stuhl sei wieder flüssig (es gab zwischendurch mal so eine Art Würstchen wohl), Neo bleibe darin zumeist einfach liegen, er habe wieder Fieber trotz Metronidazol, Novamin und E-Lyten i.v., sei sehr schwach, es seien Teilergebnisse des Kots da, sähe auch nicht gut aus. Weitere Infos gab es nicht, sondern die Bitte, ich möge abends in der Notfallsprechstunde vorbei kommen. Das waren lange Stunden bis zum Abend ...

Vor Ort noch immer kein aufklärenderes Gespräch. Vielmehr meinte die TÄ, sie lasse Neo mal bringen und wir könnten im Nebenraum mit ihm kuscheln, sie käme dann etwa eine halbe Stunde später zum Gespräch. Nur noch die Info, dass er in den Kliniktagen 400g abgenommen habe, obwohl er über Nacht jeweils knapp ein Schüsselchen gefressen habe. :(

Ich war eigentlich auf das Schlimmste gefasst und tatsächlich brachte man Neo nicht in der Box, sondern auf dem Arm. Er zitterte sehr stark und wehrte sich so gar nicht.
Hab mich dann an den Tisch gesetzt und angefangen, das kleine zitternde Bündel zu streicheln. Es dauerte ungefähr 5min., bis das Zittern aufhörte, weitere 5min., bis er sich anzuschmiegen begann und mehrfach versuchte, sich auf die Seite zu legen (was ihm wegen der liegenden Kanüle und dem Restschlauch nicht gelang). Noch ein paar Minuten später schmiegte er sich noch mehr an und schnurrte und schnurrte und schnurrte ...

Irgendwann kam die Ärztin und fragte nach meinem Eindruck. Ich sagte ihr, dass mein Bauchgefühl mir sage, ich solle ihn nach Hause holen, weil ihm die Klinik mehr schade als helfe (psychisch), und dass ich ihn als schwach wahrnehme, aber nicht den Eindruck hätte, er sei ZU schwach, habe keinen Lebenswillen mehr o.ä.
Sie stimmte mir tatsächlich zu und meinte, darum habe sie auch erst mal sehen wollen, wie der Besuch verläuft, und ob Neo sich dabei anders verhält als sonst (zurückgezogen, eher apathisch, ängstlich) - und das täte er offensichtlich.

Wir haben dann über die zwischenzeitlichen Ergebnisse gesprochen.

Urin (aus der Blase):
Protein-/Kreatinin-Quotient: 0,4
Protein im Urin: 44mg/dl
Kreatinin: 112,63mg/dl

Die vorhandenen Kotergebnisse:
Nach visueller Beurteilung liegt eine physiologische Zusammensetzung der im wesentlichen aus Enterokokken bestehenden grampositiven aeroben Faecalflora vor.
Kein Nachweis von Salmonella spp., Camppylobacter spp., hämolysierenden E.coli-Stämme, schleimig-wachsender E. coli-Stämme, koagulasepositiver Staphylokokken, übermäßig vermehrter Klebsiellen-Flora oder Proteus-Flora, Yersinien, keine Hefen, keine Toxoplasma-Oozyten, Giardien und Kryptosporidien negativ
Felines Coronavirus-RNA (real time-PCR) positiv :(

FIP ist damit noch mal mehr Thema, aber noch immer nicht 100%ig (?).

Es lief auch nochmals ein Ultraschall zur Kontrolle des Ergusses. Der sollte punktiert werden, falls er größer geworden ist. Tatsächlich ist er aber weg, darum entsprechend auch keine Punktion. Verschlechtert hatte sich aber das entzündete Bild der Darmschlingen.

Tja ...

Sie hätten ihn weiter da behalten wegen der i.v-Medikation (das Fieber ist mittlerweile wieder weg), aber das hielt ich nicht für wirklich sinnvoll (und die TÄ ja auch nicht). Er hat also seine Abendmedikation noch bekommen, einen frischen Verband um die Kanüle bekommen und ich hab ihn mitgenommen.
Er darf einfach fressen, was immer er mag, hieß es (allerdings bekommt er noch ein Pulver über das Futter, etwas mit Flohsamen usw.), ansonsten soll ich morgen Mittag wiederkommen zur Kontrolle und Gabe der i.v.-Medis.

Während des Rückwegs wurde Neo zunehmend wacher, ist sofort aus dem Korb gekommen, herumgelaufen, hat miaut, kam wiederholt an, um sich kurz streicheln zu lassen und hat dann quasi nach Futter geschrien. Ich hab ihm Nassfutter eingefüllt und er hat sofort gut 100g verschlungen. Das war vor 1,5 Stunden, seither war er mal zum Klo, aber nur zwecks Urin.
Er schüttelt ständig seine Pfote (klar, die Kanüle nervt), läuft ansonsten wach herum bzw. liegt seit einer guten Dreiviertelstunde entspannt auf der Couch.

Hm.

Bitte:
Ich würde mich wirklich über weiteren Austausch hier freuen.
Und ich würde mich wirklich über Hinweise freuen, und zwar vor allem zum Darmaufbau und ähnlichem.

Mehr machen kann ich jetzt einfach nicht mehr als die Umstände zu optimieren und für Neo einfach da zu sein.
 
  • #23
Dass Kreatinin anhand von Urin bestimmt werden kann, ist mir jetzt neu. Anhand des Blutes bestimmt, wäre dieser Wert immens hoch. Liegt eine Proteinurie vor? Hast du die Referenzwerte dieser drei Urinwerte?

Welche Ergebnisse bezüglich der Stuhluntersuchung fehlen denn noch? Clostridien, Kokzidien und Tritrichomonas? Wenn sich die Darmentzündung verschlechtert hat, wann will man denn endlich einen Versuch mit Cortison aufgrund des IBD-Verdachts starten? Was soll das Metronidazol in eurem Fall bewirken? Steht ein FIP-Screening und die neue PCR zur Debatte?

Streichel deinen Neo mal von mir. Der arme Mäuserich :(.....

Edit: Hier noch ein paar Infos bzgl. Diagnostik und möglichen Ursachen: http://www.laboklin.de/pdf/de/news/laboklin_aktuell/lab_akt_1109.pdf.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #24
Clostridien und Tritrichomonas fehlen noch, genau. Kokzidien gehören wohl zu den Cryptosporidien und sind damit negativ (so hab ich das verstanden).

Mit dem Cortison soll ja gewartet werden bis zu den ausstehenden Befunden, die schon Donnerstag/Freitag hätten kommen sollen.

Das Metronidazol soll bei akuten Darmentzündungen helfen.

FIP-Screening/PCR:
Das Screening haben wir ja im Grunde schon, oder?
ALT (GPT), Bilirubin und großes Blutbild waren beim Labor dabei, die Elektrophorese wurde auch gemacht (hm, da hab ich nix von vorliegen, fällt mir da gerade auf), und den Titer habe ich nicht, glaube ich.
Felines Coronavirus-RNA war positiv.
Und das mit PCR aus Punktat hatte sich ja erledigt, weil der kleine Erguss weg ist. Das wäre (laut meiner Lektüre, weiß es also nicht 100%ig) das aussagekräftigste gewesen.

Ich selbst würde auf die Kotergebnisse warten, alles bis dahin lassen wie bisher und dann entsprechend der ausstehenden Ergebnisse handeln. So ist auch der Plan der Klinik. Das kann ja nicht ewig dauern mit den Befunden. Frage mich ohnehin, was dabei so ausbremsend sein kann/ist.

Neo ist zwischenzeitlich so fidel hier, dass ich mich frage, wie ich ihn in den Korb für den Transport kriegen soll heute.
Er hat gestern noch 200g gefressen, einmal Kot abgesetzt (Durchfall, nicht wässrig, ins Klo), also 300g seit 19 Uhr etwa, und heute morgen hat er auch schon 150g verputzt. Er hat wirklich ganz irre Hunger.
Ich bin wirklich gespannt, ob er dadurch zunimmt oder nicht. Aktuell ist er bei 3,0kg.

Achso, dieses Pulver heißt übrigens Enterogelan.
 
  • #25
Wurde mal auf Verdacht entwurmt? Gerade Bandwürmer findet man nicht immer in Kotproben.

Ansonsten würde ich zu einer Ausschlußdiät und Cortison tendieren.
 
  • #26
Ich hab gestern auch direkt schon mit Pferd angefangen (hatte ich vor dem stationären Aufenthalt schon bestellt).

Ich hab Panacur daheim, aber hatte es nicht gegeben, da mir hier eher von Verdachtsentwurmung (gerade beim schwächelnden Kater) abgeraten wurde.
 
  • #27
Ich hab Panacur daheim, aber hatte es nicht gegeben, da mir hier eher von Verdachtsentwurmung (gerade beim schwächelnden Kater) abgeraten wurde.

Ist halt immer ein Zwiespalt......auf der einen Seite ist es für ein geschwächtes Tier natürlich ein Risiko, auf der anderen Seite *seufz*.....
 
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  • #28
Ich kann zum Rest wenig sagen, aber: Dass Coronaviren im Kot gefunden wurden, spricht nicht unbedingt für FIP, sondern erst einmal nur für eine "normale" Coronavireninfektion. Wenn das Virus mutiert und FIP entstanden ist, ist es meistens sogar so, dass keine Viren mehr im Kot gefunden werden.

Ansonsten: Es wäre evtl. eine Überlegung wert, das Pferdefleisch roh zu verfüttern. Das ist bei einem geschwächten Tier, das nicht an Rohfutter gewöhnt ist, zwar zugegebenermaßen auch ein Risiko wegen möglicher Infektionen, aber häufig bremst das die Durchfallsymptomatik ein, auch wenn die Ursache unbekannt ist oder unbehandelt bleibt.
http://www.vetmed.ucdavis.edu/ccah/local-assets/pdfs/Role_of_diet_feline health_Glasgow.pdf
Auf Dauer würde ich das aber auf jeden Fall supplementieren, bzw. wenn möglich sogar jetzt schon (Felini Complete bietet sich da für den Anfang an), wenn er schon so lange Durchfall hat, ist es sinnvoll da gleich ausgewogen zu füttern.
 
  • #29
Ja, mit dem Futter habe ich echt Probleme, weil das für mich Neuland ist und ich schon den Eindruck habe, dass das bei Neo entscheidende Unterschiede hervor bringt.
Hatte mich zwar bemüht, möglichst hochwertig zu füttern, aber, naja, die Bandbreite/Meinungen sind da ja vielfältig.
Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich da jetzt auch überfordert fühle.

Zur Erklärung:
Ich versuche mein Bestes, um den Kater und sein Befinden einzuschätzen, Untersuchungen an- und abzufragen, Krankheitskrempel zu lesen und mich zu informieren ... außerdem gibt's noch Job und Beziehung und eine weitere (chronisch kranke) Katze ... und beim Futter komme ich jetzt einfach nicht mehr klar.

Dass mit dem Pferd momentan scheint schon mal gut zu klappen, zumindest vom Appetit her, aber weiter weiß ich nicht. Hab schon viel gelesen hier im Ernährungsbereich, BARF-Bereich, andere BARF-Seiten, aber ich check's einfach nicht mehr, muss ich zugeben, wann was wie gut oder schlecht oder angesagt oder sonstwas ist.

Ich hab jetzt einen Termin bei einer THP vereinbart, die zwar auf Hunde spezialisiert ist, ausbildungsmäßig aber sehr viel zu Ernährung und BARF gemacht hat an Kursen usw., und das für Hund UND Katze. Sie hat mir ganz offen gesagt, dass sie sich mit Katzen entsprechend eher theoretisch auskennt, und das dann entsprechend eher eine Art Zusammenarbeit bzw. ne Beratung für mich wäre (und ich schätze Ehrlichkeit schon mal von Hause aus). Aber das ist an sich auch genau das, das mir momentan fehlt, also wer, der mich mit Infos versorgt und mich an die Hand nimmt.
Medizinisch macht eine TÄ aus der Klinik das auch wirklich super, aber Futter ist nicht gerade ihr Spezialgebiet. Also nehme ich mal wen dazu, dachte ich mir. Da bin ich morgen Mittag.

Und am Freitag habe ich einen Termin mit einer anderen THP, die vorwiegend homoöpathisch und verhaltenstherapeutisch arbeitet, und da schwerpunktmäßig mit Katzen. Da ist ersteres der springende Punkt gewesen, und sie kommt auch nach Hause, muss Neo also nirgendwo hinschleppen.

Mein Partner ist bei beidem, v.a. der Homoöpathin, äußerst skeptisch, ich selbst weiß es einfach nicht und lass mich da einfach auf den Versuch ein, was zu lernen und Neo vielleicht was Gutes tun zu können.
Beide THP haben auch explizit gefragt, ob eine tierärztliche Behandlung parallel besteht, weil sie die bei Durchfällen (haben beide ja bislang nur einen kurzen Krankheitsabriss) für unabdingbar halten. Spricht aus meiner Sicht auch erst mal für die beiden Damen.

Was mich dazu gebracht hat, ist zugleich sehr leicht und schwer zu erklären. Ich behaupte ja sowieso, dass Neo eine extrem sensible Katze ist und halte - unabhängig davon, ob/welche(n) Erreger wir hier auf der physiologischen Ebene haben oder nicht haben - dieses Sensible immer noch für stark beeinflussend bei genau diesem Kater.
Was da gestern zu beobachten war beim Tierarzt und nach der Rückkehr nach Hause, muss man miterlebt haben, glaube ich. Innerhalb von 2 Stunden war das ein komplett anderes Wesen. Ich hab sowas noch nie erlebt und das war irgendwie auch nicht nur schön mitzuerleben (weil es zum Positiven ging), sondern fast schon auch ein bisschen erschütternd/gruselig. Klingt dramatisch, aber ... naja, lässt sich sonst schlecht beschreiben.
Und auf der Basis denke ich: Versuch macht klug.
Und ehrlich gesagt kommt es mittlerweile nach den ganzen Klinikbesuchen, Untersuchungen und 5 stationären Tagen etc. auf das versuchsweise Hinzuziehen von THP finanziell nun auch nicht mehr an, und schaden kann es (erst mal) nicht. Je nach Futterempfehlungen und so werde ich dann eh hier im Forum noch mal in einem eigenen Faden nachfragen, was andere dazu so meinen oder welche Erfahrungen da so vielleicht bereits bestehen, denke ich.
Neo hat sich noch nicht aufgegeben, hab ich gestern sehr eindrucksvoll gelernt. Also mache ich das auch nicht.


Nachher mal sehen, ob endlich die Werte da sind und es sonst was Neues gibt. Ich frag dann auch noch mal nach den Bandwürmern und Panacur. Mein Bauchgefühl spricht da momentan gegen, aber vielleicht sieht die Klinik das ja immer noch anders.
Die Gabe von Metronidazol bzw. Cortisonversuch hängt ja noch von den ausstehenden Ergebnissen ab ... *gammel*

Aktuell ansonsten weiter Durchfall (wenigstens nur 1x bislang heute) und Bauchweh heute (hab ich den Eindruck).
 
  • #30
Ich würde einen Darm, der schon so "zerschossen" ist, nicht ohne zwingenden Grund auch noch mit einer Wurmkur belasten.
 
  • #31
Ich würde einen Darm, der schon so "zerschossen" ist, nicht ohne zwingenden Grund auch noch mit einer Wurmkur belasten.

sehe ich genauso und das nicht nur wegen des Darmes sondern auch wegen der Nieren, die schon Verdickungen aufweisen.
Mischst Du das Enterogelanpulver unters Futter oder hast Du einen Dosierspender mit Gel?
Ich persönlich würde noch Perenterolkapseln geben. und evtl. Diarsanyl in Kombi um den Durchfall schnell zu stoppen.
Generell finde ich es gut, daß das Katerchen jetzt zuhause ist, da bei stationären Aufenthalten meist der Appetit schon vom psychischen Aspekt her reduziert ist.
Versuche, ihn so streßfrei wie möglich zu lassen.
Ich würde unbedingt versuchen, ihm rohes, kleingeschnittenes Rindfleisch schmackhaft zu machen(Rindergulasch in 1x1 cm-Stückchen).
 
  • #32
Sind wieder zurück. Die Kanüle ist raus, nachdem er letztmalig Novamin und Metronidazol bekommen hat. Kein Fieber aktuell (38,6°C), kein sonderliches Darmglucksen, keine Austrocknung, 200g zugenommen von gestern Abend bis heute Mittag. :) :) :)

Er hätte jetzt weiter Metronidazol bekommen, aber ich war davon nicht so begeistert und habe darum nachgehakt. Immerhin hat er es eine Woche lang von uns oral bekommen ohne sonderliche Veränderungen (bzw. mit den üblichen Up-and-Downs), danach i.v. (heute auch wieder 7. Tag), wobei er sich ja am Wochenende jetzt verschlechtert hatte.
Die TÄ (eine andere als gestern; diese ist auch recht nett und hat auch den Ultraschall gemacht und so, aber sie ist recht "medizinisch" oder erscheint mir so) meinte, das Antibiotikum sei sicher nicht wirkungslos gewesen und habe Beschwerden gelindert, ja auch beim Zahnfleisch. Habe dann eingelenkt, dass ich eben nur wissen möchte, ob das wirklich weiterhin nötig und sinnvoll wäre, und daraufhin wurde die Nadel nach der letzten Gabe dann auch gezogen.

Vom Novamin hab ich noch Tabletten mitbekommen, nur bedarfsweise und sicherheitshalber.

Zum Panacur sagte sie, es sei nicht bestätigt angezeigt, aber könne ich geben, schaden würde es auch nicht - ich lass es also wohl weiterhin weg.

Die Laborwerte stehen immer noch aus ... ich bekomme einen Anruf, wenn sie da sind.

Die TÄ hält FIP nach wie vor für am wahrscheinlichsten und eine IBD oder sowas für eher unwahrscheinlich. Argumente für/gegen beides sind allerdings dieselben, wie ich sie hier auch im Forum poste und bislang gepostet habe.

Cortison hielt sie momentan für nicht angezeigt. Sie erschien etwas überrascht über die Entwicklung von gestern bis heute, die Gewichtszunahme usw., darum möchte sie da erst mal ein paar Tage Ruhe in alles reinbringen.
Am Donnerstag geht es zur Kontrolle, dann reden wir noch mal darüber.

Bactisel hab ich zudem noch mitbekommen.

Jetzt heißt es also weiter beobachten, abwarten und hoffen, dass alles stabil bleibt und es mal eine längere Aufwärtskurve gibt. Übrigens habe ich gestern und heute bislang auch kein Torkeln beobachten können. Vielleicht haben wir ja Glück und es war doch nur das Fieber ...

Er soll möglichst 4 Wochen so stabil wie möglich sein, damit wir eine OP überlegen können wegen Zähnen und Zahnfleisch. 4 Wochen sind im Moment eine lange Zeit hier, aber ich hoffe, wir kriegen das irgendwie hin.
Die TÄ hat einen Herzultraschall vorab empfohlen. Zwar ist so beim Abhören alles unauffällig, aber wegen der Krankengeschichte besteht durchaus ein erhöhtes Risiko bei der Narkose, meint sie. Auf der anderen Seite belastet das Zahnfleisch den Körper natürlich auch noch nebenbei, auch wenn es ihn offenbar nicht beeinträchtigt beim Fressen oder so, aber Kräfte kostet sowas ihn ja auch. Puh.
 
  • #33
Mischst Du das Enterogelanpulver unters Futter oder hast Du einen Dosierspender mit Gel?
Ich persönlich würde noch Perenterolkapseln geben. und evtl. Diarsanyl in Kombi um den Durchfall schnell zu stoppen.

Hm, das Enterogelanpulver ist für das Futter. Eigentlich sagte sie vorhin, ich solle das ausschleichen, um damit gucken zu können, ob es sich bei veränderter Fütterung vielleicht tatsächlich "von allein" weiter verbessere, und dass das Pulver das verfälschen könne.
Soll ich das also doch weiter geben? Oder durch Perenterol/Diarsanyl ersetzen?
 
  • #34
Wir haben dann über die zwischenzeitlichen Ergebnisse gesprochen.

Urin (aus der Blase):
Protein-/Kreatinin-Quotient: 0,4
Protein im Urin: 44mg/dl
Kreatinin: 112,63mg/dl

Dass Kreatinin anhand von Urin bestimmt werden kann, ist mir jetzt neu. Anhand des Blutes bestimmt, wäre dieser Wert immens hoch. Liegt eine Proteinurie vor? Hast du die Referenzwerte dieser drei Urinwerte?
.

Ob eine Proteiurie vorliegt, wird mit dem Protein/ Kreatinin Quotienten überprüft. Also wird die Menge an Kreatinin und Protein im Urin bestimmt und der Kreawert geteilt durch den Proteinwert ergibt dann den Quotienten.
Laut internationaler Festlegung ( IRIS) spricht man bereits bei einem Quotienten von 0,2 von einer Borderline-Proteinurie, gegen die etwas unternommen werden sollte. Das ist wichtig zu wissen, da die hiesigen Labore den oberen Referenzbereich bei Katzen mit 0,33 angeben.
Mit 0,4 hat Neo jedenfalls bereits eine deutliche Proteinurie. Das ist sicher nicht sein größtes Problem, aber trotzdem nicht gut.
Was wurde denn hinsichtlich dieses Wertes besprochen bzw unternommen?
Da er ja Fieber hatte, kann das akute Geschehen sicher die Nieren mit angeschlagen haben. Soll der Wert zeitnah nochmal überprüft werden?
 
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  • #35
Hm, das Enterogelanpulver ist für das Futter. Eigentlich sagte sie vorhin, ich solle das ausschleichen, um damit gucken zu können, ob es sich bei veränderter Fütterung vielleicht tatsächlich "von allein" weiter verbessere, und dass das Pulver das verfälschen könne.
Soll ich das also doch weiter geben? Oder durch Perenterol/Diarsanyl ersetzen?
Das Enterogelanpulver dickt den Kot ein. Klar, wenn Du eine Futterunverträglichkeit ausschließen möchtest, verfälscht es die Kotkonsistenz ;).Aber solange er akuten Durchfall und Bauchweh hat, würde ich in erster Linie erstmal versuchen, den Durchfall und die damit verbundenen Schmerzen zu bekämpfen, deshalb auch zusätzlich die Empfehlungen für das Perenterol/Diarsanyl.
Das sehe ich aber nicht in ein paar Tagen erledigt, sondern das braucht Zeit. Gerade ein Darmaufbau nach verstärkter AB-Gabe erfordert Geduld und in Verbindung mit der US-Diagnostik halte ich das momentan für das Sinnvollste, da man andere Behandlungen(Zähne,Herz) nach MEINEM Empfinden erstmal außenvor lassen sollte. In diesem Zustand und nach diesem Abdominalbefund an eine Zahn-OP zu denken, finde ich eher befremdlich. Ich würde Dir wirklich raten, laß ihn zur Ruhe kommen und versuche, ihn zu stablisieren, soweit es geht.
Ich halte nach wie vor trockene FIP auch am wahrscheinlichsten und würde daher nur bei Akutverschlechterungen tierärztliche Hilfe hinzuholen möglichst mit Hausbesuch bei Dir zu Hause.
Sollte wiederholtes Fieber auftreten, spräche das auch dafür.
Generell kann ich Dich sehr gut verstehen, daß Du Dich allumfassend informierst und wirklich ALLES versuchst, um dem Katerchen zu helfen bzw. Alterniven zu finden. Aber es ist natürlich auch schwierig, wenn man so viele Meinungen, Vorschläge und Behandlungsmöglichkeiten aufgezeigt bekommt.
Ich hatte einen ähnlichen Fall letztes Jahr und hab auch alles versucht daher weiß ich, wie Du Dich fühlst und wie schwer es ist.
Mach ihm eine schöne Zeit und beobachte gut, ob wiederholte Fieberschübe und erneute neurologische Ausfälle auftreten (beachte auch, ob Tremorerscheinungen in den Augen(Nystagmus) vorkommen).
 
  • #36
Danke für die Erklärung! :)

Da wurde gar nichts besprochen nierenseitig, auch keine Kontrolle. Müsste da am Donnerstag dann noch mal nachhaken.

Ich glaube, dass sie in der Klinik auch nicht mehr wissen, was nun mit welcher Priorität wie am besten angegangen werden sollte. Nicht missverstehen: Ich habe einen wirklich guten Eindruck von der Klinik bisher. Sie nehmen sich da viel Zeit und geben sich Mühe. Also ich habe generell nicht den Eindruck, es würde blind herum gedoktort oder so.

Aber mein Eindruck (ohne das näher "belegen" zu können, ist einfach wieder mein Bauchgefühl - und das ist meist nicht so schlecht) ist der, dass die eine Ärztin sehr deutlich von FIP ausgeht und das so, dass sie Neo da nicht mehr viele Chancen einräumt. Hat sie nie gesagt, würde sie auch nicht, sondern ... naja, für mich schwingt das gefühlt im Kontakt immer so ein bisschen mit. Sie sieht da einfach mehr Symptome und mögliche Maßnahmen als den Kater als Ganzes.

Die andere Ärztin kann ich hinsichtlich ihrer Vermutungen nicht ganz einschätzen. Sie ist auf jeden Fall sehr viel herzlicher und ich habe den Eindruck, sie nimmt auch mehr Anteil am Gesamtbild. Bei ihr fühle ich selbst mich auch gut aufgehoben als "Besitzer", und sie hat während des Aufenthaltes beispielsweise Neo charakterisiert, wie sie ihn erlebt, wo ich dachte "Wow, sie nimmt den wirklich gut wahr". Bei ihr klingt immer ein bisschen Ratlosigkeit mit, nicht aus Unkenntnis, sondern ich glaube, eben wegen des Gesamtbildes.

Rein faktisch gesehen waren wir jetzt zig Male in der Klinik inkl. stationärem Aufenthalt, haben zig Untersuchungen gemacht, Medikamente gegeben ... und ich stelle den grundsätzlichen Erfolg da schon in Frage, muss ich sagen.
Klar ist, dass sich das Zahnfleisch unter Metronidazol ein bisschen gebessert hat (als Nebenwirkung) und klar ist, dass das Fieber abgeklungen ist, das wir jetzt schon 2x hatten.
Aber wir haben keine klare Diagnose (und werden wohl auch keine kriegen zu Lebzeiten, davon gehe ich mittlerweile aus) und sind eigentlich da, wo wir vor 2 Wochen auch schon waren.
Unterschied: Neo ist gerade geradezu euphorisch drauf (weil er wieder zu Hause ist vermutlich) und er nimmt jetzt wieder zu (vor dem stationären Aufenthalt stieg der Appetit durch Reaktionsbeobachtung (Streichen von Fisch/Geflügel), jetzt durch das Pferdefutter). An beidem hat die Klinik jetzt nicht so wirklich einen Anteil.

Ach, ich komm wieder ins Schwafeln. Sorry, aber mir fehlt da einfach der Austausch mit anderen "Katzenmenschen" abseits des Internets. :oops:

Ich google das später natürlich noch, aber magst du mir noch mehr Infos zur Proteinurie geben? Was bedeutet das? Was kann man da machen bzw. was wäre sinnvoll? Ist das isoliert zu sehen oder inwiefern spielt das (möglicherweise) beim Gesamtbild mit rein?
 
  • #37
Coonator: Danke! :)
 
  • #39
Und das mit PCR aus Punktat hatte sich ja erledigt, weil der kleine Erguss weg ist. Das wäre (laut meiner Lektüre, weiß es also nicht 100%ig) das aussagekräftigste gewesen.

Die neue PCR kann auch anhand von Serum gemacht werden. Sie ist in der Lage zwei Mutationen nachzuweisen.

Die TÄ hält FIP nach wie vor für am wahrscheinlichsten und eine IBD oder sowas für eher unwahrscheinlich.
Dann wäre FIP wohl dazugekommen, denn DF bzw. dünnen Stuhl hat er ja schon seit dem Kittenalter.
 
  • #40
Ob eine Proteiurie vorliegt, wird mit dem Protein/ Kreatinin Quotienten überprüft.

Ja, darum hatte ich ja nach Proteinurie gefragt, weil mir der P/K-Quotient ebenfalls aufgefallen ist und ich mir daraufhin Referenzwerte angeschaut habe. Was sagst du denn zu dem Krea? Kann man den tatsächlich auch anhand des Urins bestimmen und liegt er in der Referenz?
 

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