Blinder Kater rauft mit Katze - Grund zur Sorge?

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boop.the.snoot

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2. Dezember 2020
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Hallo ihr Lieben,
seit Samstag sind wir stolze Besitzer zweier Fellnasen aus dem Tierschutz: Stevie ist ein blinder Kater und ca. 9 Monate alt, Molly eine Kätzin und etwas älter als ein Jahr. Beide sind kastriert und kennen sich von der Pflegestelle. Sie sollten als "Pflegestelle liebe" unbedingt zusammen vermittelt werden.
Trotz Blindheit ist Stevie ein Entdecker und lässt auch total gern mit sich schmusen (auch wenn er das noch nicht so offensiv einfordert, dafür kennt er uns vielleicht zu kurz. Aber er schnurrt und genießt die Streicheleinheiten, auch wenn er mal hochgenommen wird.
Molly spaziert seit Tag 2 wie selbstverständlich in der Wohnung rum, erkundet alles, lässt Streichelversuche aber eher über sich ergehen und schnurrt dabei auch nicht. Das war uns aber schon im Vorfeld bewusst.
Nun haben wir natürlich nicht mitbekommen, wie die beiden auf der Pflegestelle miteinander umgegangen sind und haben keinen Vorher Nachher Vergleich. Aber wir haben jetzt doch schon häufiger erlebt, wie Stevie sich (wenn er in Spiellaune ist) an Molly anschleicht und sie von hinten anspringt. Diese Attacken reichen von "sie haut ab, wo er ihr nicht hinterherkommt" über "sie gibt ihm eine und gut ist" bis hin zu "sie verknäulen/verfolgen sich, sie faucht ihn an und versteckt sich unterm Kleiderständer". Da wir gerade von zu Hause arbeiten, bekommen wir das tagsüber auch immer mit und ich würde sagen, dass es schon 3-4 Mal am Tag "eskaliert", ein einziges Mal hab ich das auch mitbekommen, als Molly auf dem Klo war.
An den Futternäpfen sind sie friedlich zueinander, unsauber war noch keiner von den beiden. Es kommt auch zu harmlosen Begegnungen mit Abschlecken und kurzem Pfötchengemenge und am ersten Tag lagen sie sogar schmusend zusammen (seitdem nicht mehr so mitbekommen). Hab auch nicht den Eindruck, dass sie ihn besonders meidet, sie schlafen im selben Raum und auch nicht meilenweit auseinander.
Die beiden sind jetzt erst vier Tage hier, aber ich mache mir doch etwas Sorgen, dass Stevie vielleicht doch nicht der richtige Partner für Molly ist. Kann es sein, dass sich seine Angriffe legen, wenn er noch ein paar Monate älter wird oder die beiden sich hier noch etwas besser eingelebt haben? Ist das Ausmaß so noch "normal" bzw. OK für Molly oder mache ich mir zurecht Sorgen?
Ich weiß, Katze und Kater zusammen geht nicht immer gut, aber da die beiden uns eben als Dreamteam vermittelt wurden, hab ich doch die Hoffnung, dass es funktioniert. Es wäre sehr schade, wenn wir uns von einem der beiden trennen müssten.

PS: Am Wochenende kommt auch noch mal die ehemalige Pflegerin, um nach Mollys Pfote zu schauen. Der werde ich das natürlich auch berichten und sie fragen, was sie meint.
 
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Ich befürchte eher, daß sich das Verhalten eher verstärkt mit zunehmenden Alter.
Besonders, da Stevie auf Dauer nicht richtig ausgelastet ist und das in Frust umschlagen kann.
Ein (weiterer) gleichaltriger Kater mit ähnlichem Charakter wäre eine denkbare Option.
 
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Reaktionen: BilBal und tiha
Wie sehen denn die Spielaufforderungen von Molly aus?
 
Das hört sich an als wäre es bei uns. Nur das Willi 4 Jahre alt und Maja 2 Jahre ist und bei uns fing es erst nach 8/9 Wochen an. Auch uns hat das Tierheim die beiden als dreamteam vermittelt. Wir warten jetzt noch etwas ab wie es sich entwickelt und wenn es sich nicht besser muss ich meinen Mann von einem zweitem Kater überzeugen.....
 
Grundsätzlich weiß ich, dass ein zweiter Kater eine Lösung sein könnte, aber das ist für uns keine Option. Sollte es sich nicht bessern und tatsächlich Handlungsbedarf bestehen, hoffe ich auch auf konstruktive Lösungsvorschläge von der Katzenhilfe... Ohne denen einen Vorwurf zu machen, die machen das ja ehrenamtlich und können auch nicht hellsehen.
Spielangebote von Molly, hm... An Stevie gerichtet fällt mir da gar keine konkrete Situation ein, vielleicht mal mit der Pfote anstupsen. Heute hat sie aber wieder kuscheln mit ausgiebig putzen initiiert. Sie liebt ihre Stoffmaus, den Tunnel und die Bällchen mit Glöckchen drin, damit flitzt sie durch unseren langgestreckten Flur, dass es eine helle Freude ist 😊
 
ich weiß was Du meinst bezüglich der Katzenhilfe... Ich frag mich auch warum das Tierheim Katze und Kater vermittelt. Spielangebote macht Maja auch nicht.....
 
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Das ist ganz klassisch das Kater-Katzen Problem. Kater raufen gern, Mädels sind da eher überfordert.
Du brauchst einen weiteren jungen Kater. Dafür hat die Katzenhilfe sicher keine anderen konstruktiven Lösungen.
Für das Blindchen wären 2 weitere Katzen im Haushalt absolut von Vorteil.
 
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Reaktionen: BilBal
Ich würde erstmal abwarten. Die sind gerade erst eingezogen, da kann sich noch viel ändern.
 
Da wie gesagt eine dritte Katze keine Option ist, habe ich bei einer konstruktiven Lösung eher die Vorstellung von einem anderen Zuhause für eine/n von beiden und eine andere Freundin / einen anderen Freund für die Katze, die bei uns bleibt. Wenn die beiden um keinen Preis getrennt werden sollen, es zu zweit aber auch nicht funktioniert, würde ich schweren Herzens beide ausziehen lassen müssen.
Allerdings frage ich mich, ob Stevie nicht allen anderen Katern mit seiner Behinderung unterlegen wäre...
 
Das ist ein heißes Eisen, abwarten würde ich nicht lange.
Der Kater findet sehr schnell immer mehr Gefallen dran. Das ist dann kaum noch zu unterbinden.
 
Besonders wenn er seit Geburt blind ist, wird er das wahrscheinlich gut kompensieren können.
Wichtig ist dabei halt, daß nicht öfter umgeräumt wird.
 
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Das ist ein heißes Eisen, abwarten würde ich nicht lange.
Der Kater findet sehr schnell immer mehr Gefallen dran. Das ist dann kaum noch zu unterbinden.
Das ist doch Schwarzmalerei. Im Auge behalten ja, aber nach ein paar Tagen schon über Abgabe nachdenken, das scheint mir übertrieben zu sein.
 
Vielleicht muss ich da noch mal konkretisieren: es ist nicht meine Absicht, die beiden jetzt so schnell wie möglich zu trennen/abzugeben, "nur" aufgrund ihres Verhaltens in diesen fünf Tagen. Mein Ziel war es, eure Meinung / evtl Prognosen aus Erfahrung und Handlungsempfehlungen, FALLS es sich um ein dauerhaftes Problem handeln sollte. Molly wird ja auch gerade erst uns gegenüber etwas offener und muss vielleicht in der neuen Umgebung erst Selbstbewusstsein aufbauen. Da ich all diese Dinge aber nicht so gut einschätzen kann wie ihr langjährigen Foris, wollte ich erstmal hier nachfragen.
 
Ich habe das schon richtig aufgefasst. Mein Weg wäre aber immer die Katzen ankommen lassen und sie erstmal kennenlernen. Prognostiziert werden hier bei dieser Konstellation grundsätzlich Probleme. Meiner Meinung nach zu pauschal und zu häufig.
 
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Danke, sleepy, und auch den anderen! Was mich noch etwas ratlos macht ist, woran man die Trennlinie zwischen "sie kann das schon ab, ein paar Fetzen dürfen auch mal fliegen" und "sie bzw. er leidet unter der Gesamtsituation" festmachen kann.
 
Beobachten und erstmal richtig ankommen lassen, finde ich erstmal auch nicht verkhert.
Kannst du vielleicht in der Zwischenzeit bei der Pflegestelle dich erkundingen, wie die Beiden dort zueinander wahren? Wie es kam dass die Beiden sich angefreundet haben, so dass man dort der Meinung war, dass die Zwei in Zukunft einen Platz gemeinsam brauchen?
Ich denke, diese Entscheidung/Meinung wurde dort vielleicht auch nicht so völlig aus der Luft gegriffen, es muss ja irgendwas unter den Beiden dort gelaufen sein, was die PS zu dieser Annahme geführt hat..
Vielleicht hilft das schon mal etwas klarer zu sehen.

Dein Kater kling einfach nach einem typischer Katerkind: raufen,raufen, raufen, action, raufen..ohh futter..und wieder raufen
Für die Katze kann das einfach zuviel sein..so das es langfristig ein Problem ergeben kann. Kann aber auch sein, wenn der Kater erwachsen ist, sich das legt bzw. auf ein für die Katze hinnehmbares Maß reduziert wird.. das weiß man leider in diesem Alter bei so Krümeln nicht und kann es auch nicht wirklich abschätzen/vorhersehen.
Wichtig ist, dass ihr euer Mädel etwas im Auge habt. Wenn sie anfängt sich zurückzuziehen oder dauergereizt ist oder -ganz schlimm- anfängt sich einzukoten oder einzunässen..dann ist der Spass vorbei!!
Dann sollte schnell eine Lösung gefunden werden.
Somit fände ich es gut, wenn du in der Zwischenzeit (wie du durch deine Fragen ja auch offensichtlich willst) ggf. notwendige Plan B's und C's austüffteslt. Dann kannst du, wenn es ernst werden sollte, schnell reagieren.
Also schau schon mal nach Plätzen, wo bei Zuruf die Katze oder der Kater unterkommen kann. Rede mit der PS..in den meisten Fällen gibt es eine Klausel, dass man Tiere nicht eigenständig weitervermitteln darf bzw. an die PS, das TH, die Orga zurück geben soll..
So hast du schon mal zwei Möglichkeiten entweder die PS nimmt einen der Beiden zurück oder auch Beide und wenn du sie ggf. auch eigenständig vermitteln darfst, dann hast im Vorfeld auch hier schon Plätze aufgetan..

Laste deine Kater so gut es geht aus. Spiele mit ihm so häufig wie möglich. Lass ihn Fummelbretter oder Schnüffelteppiche erkunden, da ist sein Hirnkasterl mal gefordert, bringe ihm Sachen von draussen mit zu beschnuppern (für das Mädel natürlich auch Alles ), clickere mit ihm..also schau einfach, dass er einen Teil seiner Energie bei euch los wird und so weniger den Drang hat diese an der Katze auszulassen..
Für die kleine Maus, schafft Rückzugsplätze die sie jederzeit erreichen kann, wo der Sandkastendjango nicht hin kommt....
 
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Danke auch dir, Lirumlarum. Das klingt für mich nach einem sehr besonnenen und vernünftigen Vorgehen und ich schätze die Leute von der KH auch so ein, dass sie da wirklich offen sind und die Katzen nicht ihrem Schicksal überlassen würden. Wenn Stevie mit fortschreitendem Alter etwas weniger forsch würde, wär ja alles super - aber einen Plan B für den Ernstfall zu haben, wäre auf jeden Fall beruhigend.

Die allgemeine Entwicklung der beiden ist (abgesehen eben von den Momenten, in denen Molly sich verängstigt vor Stevie in Sicherheit bringen muss) ganz erfreulich: Molly schnurrt jetzt sogar beim Streicheln, Stevie kennt sich immer besser aus, sie schlafen mehr (nach ruhelosen Entdeckungstouren in den ersten Tagen) und haben festgestellt, dass abends im Wohnzimmer gechillt wird und nicht im Arbeitszimmer (wo sie angekommen sind). Gefressen haben sie bislang auch alles, was wir ihnen vorgesetzt haben (wobei Molly null Interesse an Trofu-Leckerli hat) und die Lieblingsspielzeuge haben sich eindeutig rauskristallisiert. Gerade schlafen sie beide hier im Arbeitszimmer, er auf dem zweiten Schreibtischstuhl, sie eine Ebene höher auf der Fensterbank.
 
... und auch das Beschäftigungsprogramm werden wir wohl noch weiter optimieren. Ein selbstgemachtes, rudimentäres Fummelbrett hat er schon, auch ein Bällchen, aus dem Leckerlis rausfallen, wenn man es richtig rollt. Clickern wollten wir eh ausprobieren, kann mir nur noch nicht vorstellen, wie man Stevie so konzentriert bekommen könnte - kaum hört er irgendwo ein anderes Geräusch, ist er sofort abgelenkt 😅
 
Hallo, grüß dich,
ich finde das ganz klasse, dass ihr ein Pärchen aus dem Tierschutz und noch dazu einen Blinden Kater aufgenommen habt.
ich würde für das Katerchen Nasen Arbeit vorschlagen, zum Beispiel einen Schnüffel-Teppich.
Den könnt ihr ganz leicht selber machen, da gibt es bei Do ist yourself ganz viele Anleitungen
die Nasenarbeit lastet ihn aus und dann kommt er besser zur Ruhe.
Die sehende Zweit Katze kann ihm doch ganz leicht ausweichen, wenn er ihr zu grob ist
 
Ottilie, dem ist leider nicht so. Er hört ja, wohin sie wegrennt, und wenn er sich mal auf sie geschmissen hat, ist es für sie auch nicht so einfach, ihn wieder abzuschütteln. Sie hat ja hinten auch keine Augen 🙈 heute war es wohl von morgens bis nachmittags relativ friedlich, vor ner halben Stunde dann wieder Eskalation 😟 (war heute im Büro, mein Mann schickt mir Statusupdates 😉)
 

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