Ängstliche Kitten

[MichelleH]

Hallo zusammen,

wir haben uns vor 2 Tagen (Mittwoch Abend) zwei 13 Wochen alte Maine Coon-Kitten von einer Züchterin geholt, zu denen ich ein paar Fragen habe.

Ich bin zwar ein Leben lang mit Katzen aufgewachsen (bin 22-jährig) und meine Eltern, bei denen ich noch bis vor kurzem gewohnt habe, haben seit 6 Jahren 2 Maine Coons. Neu bin ich in der Katzenwelt also wirklich nicht, aber wenn man sich das erste Mal richtig alleine um ein Kätzchen kümmert, tauchen Fragen auf, welche man sich vorher einfach nicht gestellt hat!

Nun, wir haben die Kleinen einfach in der Transportbox gelassen und dort sind sie auch geblieben, in der Nacht auf Donnerstag sind sie dann unters Sofa umgezogen. Dort sind sie bis jetzt geblieben.
Sie haben Angst vor uns und möchten weder Futter von uns annehmen, noch sich streicheln lassen oder mit uns spielen. Wenn wir nicht im Zimmer sind, spielen, essen, trinken sie und erkunden die Wohnung. Wir haben ihnen alles, was sie benötigen, neben das Sofa gestellt.

Bereits bei der Züchterin waren sie recht ängstlich. Sie hat gesagt, bei ihr seien sie sehr zutraulich, anhänglich und verschmust, seien sich aber Fremde nicht gewohnt und hätten deshalb ein wenig Angst.

So weit, so gut, ich denke, da muss man einfach abwarten. Ich kenne dies so nicht, weil diejenigen meiner Eltern von Anfang an zutraulich waren - weiss jemand, wie lange so etwas ungefähr dauern kann? Ich bin ziemlich ungeduldig und würde sie am liebsten gleich knuddeln Aber ich lasse ihnen die Zeit, die sie brauchen.
Oder kann ich noch etwas tun, damit sie sich ein bisschen wohler fühlen?

Zudem frage ich mich noch folgendes: Sie miauen ab und zu, wohl weil sie ihr Zuhause vermissen. Er kann allerdings nicht so richtig miauen, es krächzt mehr. Auch hechelt er bei Stress, also als wir ihn geholt hatten und einmal als wir ihn hinter der Wohnwand hervorziehen mussten (mittlerweile verbarrikadiert).
Auch niest einer von beiden oder beide ab und zu. Nicht oft, aber so 2-3 Mal pro Tag. Muss ich mir da Sorgen machen?
Sollte ich mal nach ein paar Tagen/Wochen einen Tierarztbesuch machen, einfach um mal alles abzuchecken?
Sie waren beide am 22.10. und 23.11. beim Tierarzt, um "Nobivat Tricat III" zu impfen. Ich denke, da wurden sie auch sonst untersucht?

Übrigens wohne ich in der Schweiz; ich glaube, da sind die Umstände je nachdem ein wenig anders, so wie ich dies mitterweile mitbekommen habe.

Besten Dank schonmal für eure Hilfe!

Liebe Grüsse
Michelle

 

[Starfairy]

Eigentlich sollten Kätzchen von einem Züchter gut sozialisiert und damit nicht so sehr scheu sein.
Aber deine beiden lesen sich ja fast wie meine beiden Kleinen, die wild draußen aufgewachsen sind.

War das eine seriöse Züchterin, habt ihr richtige Papiere für die Kitten? Also mit Abstammungsnachweis, von einem Zuchtverein ausgestellt, nicht nur den Impfpass.

Ansonsten hilft wirklich nur Geduld. Ihr könnt euch im Zimmer aufhalten, dort ganz normal benehmen und !wichtig!, die Katzen dabei ignorieren. Auch wenn sie mal rauskommen, ignorieren, bis sie sich sicherer fühlen.

Was auch gut ist, setzt euch auf den Boden und lest ihnen irgendwas vor. Durch das Lesen habt ihr die Aufmerksamkeit nicht auf den Katzen, was die sofort merken würden, und sie können sich an euch gewöhnen.
Wenn ihr aufsteht, legt ihnen ein Leckerli hin. Zuerst nah ans Versteck, dann weiter weg. Und wenn sie es sicher fressen, legt ihr vor dem Lesen schon eines hin. Wenn sie es dann bereits fressen, solange ihr noch lest, ist schon ein großer Fortschritt, und ihr könnt das dann ausbauen, z.B. sofort wieder eines nachlegen, oder eine Leckerlistraße in euere Richtung bauen und mal gucken, wie weit sie sich trauen...

Bitte versucht nicht, nach den Kleinen zu greifen. Streichelt sie zuerst mit einem Federwedel oder einer großen Feder, und erst wenn sie darauf positiv reagieren, versucht langsam und vorsichtig die Hand einzubringen.

Aber vielleicht ist es doch nur der Umzug und die fremde Umgebung, und die beiden tauen schnell auf und nehmen von sich aus Kontakt auf. Dann dürft ihr sie natürlich gleich anfassen.

 

[MichelleH]

Hi,

besten Dank für deine Antwort!

Ja, ich denke, sie haben einfach einen eigenen Charakter. Sie hat auch gesagt, dass die Mutter ähnlich ist und gegenüber Fremden sehr viel Zeit braucht.
Sie arbeitet auch teilzeitig und ist nicht immer zu Hause. Dies könnte auch noch ein Grund sein; und eben, dass sie Fremde überhaupt nicht gewohnt sind.

Die Eltern haben beide Stammbäume und sie hat gesagt, dass wir auch welche haben könnten. In der Schweiz kostet es einfach pro Kitten 300-400 Franken und das Kitten muss vorgeführt werden, was auch wieder Stress bedeutet. Deshalb haben wir uns dagegen entschieden.
Die Züchterin ist aber sehr erfahren, ist im Zuchtverband eingetragen und hat mit ihrem Mann zusammen ein Zoogeschäft - es ist nicht irgendeine Garagenzucht.

Wir versuchen es mal noch so, es ist schon ein wenig besser geworden. Ich bin vorher vors Sofa gelegen und habe mit dem Ball gespielt, er hat sogar begonnen mitzumachen und sie hat sich vom Sofa weggetraut.
Sind halt offensichtlich sehr eigene Tiere!

Liebe Grüsse

 

[Starfairy]

Na ja, ein Rassekitten mit Stammbaum kostet in D auch ab ca. 600 € aufwärts. Das ist völlig normal.

Und ich glaube nicht, das da rückwirkend wirklich ein Stammbaum ausgestellt werden könnte. M.W.n. muß dann der Wurf gleich gemeldet werden, evtl. schon die Bedeckung.
Die Papiere selber kosten 20 - 30 €.

Und ein Züchter von Rassekatzen, der wirklich im Verein ist, darf gar keine Tiere ohne Stammbaum abgeben. Wenn das der Verein erfährt, werden die ganz schnell rausgeworfen - falls es überhaupt stimmt, das sie da drin sind.

Und nein, Kitten müssen nirgendwo vorgeführt werden. Die Eltern müssen auf Ausstellungen bewertet sein. Und das kostet Geld - genauso wie die Gesundheitsvorsorge der Eltern bzw. die Untersuchungen auf Erbkrankheiten, die der Verein vorschreibt.

Es hört sich leider so an, als ob du doch einem Vermehrer, der pro Dollar und nicht pro Katze eingestellt ist, unterstützt hast.
Wenigstens sind die Kleinen geimpft und alt genug.

Viele oder die meisten Menschen sind berufstätig. Trotzdem sind die Katzen deshalb nicht alle scheu.
Wenn Kitten so scheu sind, sind sie zumindest auf den Menschen schlecht sozialisiert. Was bei Kitten i.d.R. heißt, das sie nicht mit sonderlich viel Menschenkontakt aufgewachsen sind. Normal bei Katzen, die von draußen kommen, vollkommen unnormal bei Kitten, die in einer Wohnung aufgewachsen sind. Da ist die Wahrscheinlichkeit groß, das die in ein Zimmer weggesperrt waren, das macht weniger Arbeit als Kitten in der ganzen Wohnung.

Hast du ein Gesundheitszeugnis bekommen? Hast du die Papiere der Eltern gesehen? Hast du nachgefragt, auf welche Krankheiten die Eltern untersucht worden sind?

Wegen dem Niesen einfach mal beobachten, wenn es mehr wird, doch lieber mal zum Tierarzt gehen.

 

[doppelpack]

Klingt für mich nicht sehr seriös. Aufgabe eines Züchters wäre es auch, die Kitten an Fremde zu gewöhnen.

Hast du dich mal informiert, ob das wirklich stimmt, dass die kitten angeblich vorgezeigt werden müssen? Das habe ich noch nie gehört. Stammbäume gibt es m.e. automatisch, wenn eben beide Elterntiere eingetragene Zuchttiere sind. Das Ganze dient ja auch zur "Kontrolle". Die Würfe müssen -zumindest hier- sogar spätestens bis zu einer gewissen Woche angemeldet werden (manchmal 5 Wochen, kann aber nach Verein auch später sein).

2-3 mal am Tag niesen ist nicht normal und sollte nicht sein.

Jetzt könnt ihr den Kitten nur noch Zeit geben und hoffen, dass sie ihre Scheu noch ablegen.

 

[MichelleH]

Hallo zusammen,

die Elterntiere und einfach alle, die sie zur Zucht einsetzt, haben einen Stammbaum. Weshalb die Kitten keinen haben, werde ich noch nachfragen.

Die Kätzchen hatten ein extra Spielzimmer, von welchem aus sie auch in ein Aussengehege gehen konnten. Ich denke, dass die Besitzerin einfach mit ihrem Job und noch dem Zoogeschäft schon zu viel zu tun hatte und die Kitten einfach nicht so viel Zuneigung erhielten.

Zudem kann ich nun Entwarnung geben - sie haben sich schon ziemlich an uns gewöhnt und haben nur noch ein wenig Angst, wenn sie uns in voller Grösse sehen. Sie kommen schon zu uns ins Bett und spielen mit uns.

Beste Grüsse,
Michelle