Aujeszkysche Krankheit - Katzen & das Schweinefleisch

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

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Aujeszkysche Krankheit

Die Aujeszkysche Krankheit ist eine akut fieberhafte, durch ein Virus verursachte Seuche, für die viele Säugetiere empfänglich sind. Meist sind Schweine davon betroffen, sie tritt aber auch bei Wiederkäuern, Hunden und Katzen auf. Saugferkel sind besonders empfänglich; sie können innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach der Infektion ohne charakteristische Krankheitserscheinungen verenden. Bei längerem Verlauf tritt Fieber bis zu 41° C auf. Erbrechen, Durchfall, Mattigkeit und schneller Gewichtsverlust werden beobachtet. Ferkel ab der 4. bis 5. Woche und Läuferschweine zeigen zusätzlich Krämpfe, Zittern oder Zwangsbewegungen. Bei erwachsenen Schweinen gibt es in der Regel nur Husten, einzelne Todesfälle oder Aborte, sonst nur vorübergehende leichte Krankheitserscheinungen, einhergehend mit verringerter Gewichtszunahme.

Bei Schaf, Ziege, Hund und Katze verläuft die Krankheit ähnlich wie beim Rind. Sie beginnt mit Fieber, Unruhe und Zuckungen der Kau- und Halsmuskulatur. Dann stellt sich quälender Juckreiz ein, die Tiere scheuern sich blutig und benagen sich. Der Tod tritt innerhalb von 48 Stunden ein. Aufgrund der Zentralnervösen Störungen und der „Tobsuchtsanfälle“,die bei Hund und Katze beobachtet werden, wird die Aujeszkysche Krankheit auch Pseudowut genannt.

Deutschland gilt flächendeckend als frei von Aujeszkyscher Krankheit. Dieser Status wird durch regelmäßige stichprobenartige Blutuntersuchungen kontrolliert.

Quelle


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Aujeszkysche Krankheit


Die Aujeszkysche Krankheit (auch Morbus Aujeszky, Pseudowut, Pseudorabies, Mad itch) ist eine durch das Aujeszky-Virus hervorgerufene anzeigepflichtige Tierseuche. Der Erreger gehört zur Familie der Herpesviren (Herpesviridae, Genus Varicellovirus). Sein eigentlicher Wirt sind Schweine, daher SHV-1 (suid Herpesvirus Typ 1). Die Krankheit ist nach dem ungarischen Tierarzt Aladár Aujeszky benannt.

Epidemiologie und Symptome

Bei nahezu allen Säugetieren verläuft die Infektion tödlich. Primaten und Menschen sind jedoch für das Virus nicht empfänglich. Beim Schwein verläuft sie als zyklische Allgemeininfektion mit lympho-hämatogener und neuraler Virusausbreitung. Zentralnervensystem und die Schleimhäute des Respirationstraktes sind bevorzugte Manifestationsorgane. Wie bei allen Herpesinfektionen gibt es bei SHV-1 bei Schweinen eine latente (meist lebenslängliche) Infektion, welche insbesondere unter Stress reaktiviert wird.

Bei Rindern, Hunden, Katzen und Schafen kommt es schnell zu einer Gehirn- und Rückenmarksentzündung mit zentralnervösen Erscheinungen und starkem Juckreiz und danach zum Tod des Tieres. Alle diese sogenannten „Endwirte“ scheiden zu keinem Zeitpunkt das Virus aus und müssen sich via Schwein angesteckt haben (eventuell auch über verseuchte Gerätschaften, verschmutzte Stiefel etc).

Beim Schwein tritt kein Juckreiz auf. Saugferkel zeigen neuronale Symptome mit Ataxien und Krämpfen, meist verenden sie innerhalb weniger Tage. Schweine in einem Alter von mehr als vier Wochen überleben die Krankheit, sie sind die eigentlichen Hauptwirte des Virus. Jüngere Schweine zeigen noch neuronale Symptome, Mastschweine zeigen respiratorische Symptome. Die Krankheit führt in den Schweineproduktionsbetrieben zu großen Verlusten einerseits durch die Ferkelsterblichkeit andererseits durch die verminderten Tageszunahmen und der damit verbundenen verlängerten Mastperioden. Die Ansteckung erfolgt über direkten (von Schwein zu Schwein) oder indirekten Kontakt (Lastwagen nicht gereinigt, Futterlieferanten, Besucher etc.), in seltenen Fällen auch über die Luft. Die häufigste Ansteckungsquelle sind zugekaufte latent infizierte Zuchttiere (Ortswechsel = Stress = Reaktivierung) oder infizierte Mastferkel.

Bekämpfung

Die Aujeszkysche Krankheit ist anzeigepflichtig und wird in vielen Ländern vom Staat bekämpft. Sanierungsmaßnahmen beinhalten die Überwachung der Schweinepopulation durch regelmäßige Blutproben, Sanktionen wie Sperrung von Betrieben und Keulung.

Es besteht ebenfalls die Möglichkeit einer Impfung, diese wird in stark verseuchten Gebieten mit Erfolg angewandt, allerdings schützt sie nur vor den Symptomen (keine Verluste für den Bauern), nicht vor einer Infektion. Auch geimpfte Tiere können latente Herpesinfektionen aufweisen und diese gegebenenfalls in eine ungeimpfte Population einschleppen. Daher muss in offiziell anerkannten virenfreien Ländern die Impfung verboten werden (wie z. B. in der Schweiz). Eine große Gefahr stellt die Einschleppung der Krankheit durch Wildschweine in artgerechte Schweinehaltungen (mit Auslauf im Freien) dar.

Quelle


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Aujeszkysche Krankheit

Es gibt einige Bezeichnungen für diese Erkrankung: Aujeszkysche Krankheit, Morbus Aujeszkyi, Infektiöse Bulbärparalyse, Juckpest, Pseudorabies. Sie wird durch ein Herpesvirus hervorgerufen, das sehr ähnlich dem Herpes-Virus des Menschen ist und verläuft sehr akut bis akut, mit Fieber und Störungen des gesamten Nervensystems. Unter normalen Bedingungen behält das Virus wochenlang seine Infektiosität, wird aber bei Temperaturen über 55 Grad zerstört. Es kann alle Haussäugetiere befallen, nur der Mensch ist resistent. Der Virusüberträger ist das Schwein oder die Ratte.

Die Übertragung erfolgt meist durch Futteraufnahme, es kann aber auch durch andere Wege übertragen werden wie z.B. durch Biße. Über die in der Mundschleimhaut endenden Nerven steigt das Virus direkt ins Gehirn auf und vermehrt sich dort im Nervengewebe. Es kommt zur Entzündung des Nervengewebes des Gehirns und dann zum Untergang der Nervenzellen.
Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 9 Tage. Danach treten uncharakteristische Erscheinigsbilder auf: Wesensänderung, Müdigkeit, Neigung zum Verstecken, Freßunlust. Bei jungen Katzen tritt oft nur Erbrechen als einziges Symptom auf. Ständiges Lecken, beissen und Kratzen des Fells weisen auf Juckreiz hin. Diese Symptome können aber auch fehlen. Danach kommt es zu Schluckbeschwerden, bedingt durch eine Lähmung des Rachenraumes. Es kann auch zu einer Lähmung der Kaumuskulatur kommen oder zu Zuckungen von Kopf und Gesichtsmuskeln. Die Höhe des Fiebers ist untypisch. In der Regel tritt der Tod schon am ersten oder zweiten Tag nach Einsetzen der Symptome ein.

Die Diagnose läßt sich nur am toten Tier abklären. Das klinische Bild ähnelt der Tollwut, verläuft aber schneller und macht keine Lähmungserscheinungen der Gliedmaßen.

Eine Behandlung der Erkrankung gibt es nicht, sie verläuft immer tödlich. Da sie ähnliche Symptome wie die Tollwut macht, ist von einer Verdachtstherapie wegen der Tollwutgefahr für den Menschen, abzuraten. Impfstoff steht nicht zur Verfügung. Man verhindert die Erkrankung, indem man an die Tiere kein Schweinefleisch verfüttert und einen Kontakt von Katze und Schwein vermeidet. Bei Freigängern besteht eine Infektionsgefahr, wenn die Katze Ratten als Beutetiere jagt, sie frißt oder Bißverletzungen davonträgt.

Diese Seuche ist anzeigepflichtig und wird veterinärpolizeilich bekämpft, indem man die befallenen Bestände ausmerzt. Die Impfung ist damit generell untersagt. Die einfachste Lösung des Problems für Verbraucher und deren Haustiere: kein rohes Schweinefleisch essen oder verfüttern.

Quelle
 
A

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Hallo Tanja,

gut, dass du daran erinnerst.

Leider wissen viele Katzenhalter gar nicht um diese tödlich verlaufende Krankheit. Natürlich kann es jahrelang gut gehen, aber dennoch bleibt ein Restrisiko, dass die Katzen im Zweifelsfalle mit ihrem Leben bezahlen.
 

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