Genetisch könnte auch eine Vermehrerkatze reinrassig sein, denn leider kaufen so einige Vermehrer beim Vereinszüchter ein Kitten mit Stammbaum und lassen es - gegen die Regelungen im Kaufvertrag verstoßend! - nicht kastrieren, sondern produzieren damit neue Kitten.
Wenn dieses Kitten/Stammbaumkatze dann mit einer anderen Stammbaumkatze verpaart wird (u. U. kauft der Vermehrer sogar zwei Kitten derselben Rasse mit Stammbaum bei zwei unterschiedlichen Vereinszüchtern, also Kater und Kätzin), können die neuen Kitten keine eigenen Stammbäume bekommen, weil der Vermehrer ja nicht Mitglied in einem Katzenzuchtverein ist.
Da sie (vermutlich, bzw. der Vermehrer behauptet das!) von zwei Elterntieren mit Stammbaum abstammen, sind die Kitten genetisch reinrassig, aber der Vermehrer kann es nicht nachweisen, weil er keinen Stammbaum für die Kitten hat.
Und wohl kaum ein Schnäppchenjäger, der beim Vermehrer kauft, wird mit seinem gekauften Vermehrerkitten einen Gentest machen lassen.....
Rein zivilrechtlich bekäme der Vermehrer Schwierigkeiten, seine Kitten als reinrassige Tiere zu verkaufen, weil sie eben keine Stammbäume haben. Und viele Vermehrer, die ihre Tiere in der Anzeige (und wenn sie einen schriftlich abschließen, auch im Kaufvertrag) als "reinrassig" bezeichnen, ohne dass die Elterntiere selbst Stammbäume haben, bewegen sich in einer ausgesprochenen rechtlichen Grauzone, denn dem verkauften Tierchen fehlt dann eine sog. zugesicherte Eigenschaft.
Das wäre dann ähnlich wie ein Golf, dem ein Mercedesstern aufgepappt wird und der innen drin einen Käfer-Motor hat.
Der hier im Forum so streng gezogene Strich zwischen Stammbaumkatzen (als alleinige Zuerkennung der Reinrassigkeit) und Vermehrerkatzen beruht aber nicht auf Snobismus der User, von wegen nur eine Rassekatze ist eine "gute" Katze und alle rasselosen Hauskatzen sind Schrott, sondern auf dem Tierschutzgedanken!
Es gibt auch in Deutschland allüberall großes Katzenelend, das jedem sichtbar ist - wenn man nur hinsehen will!
Das wird durch unkastrierte Streuner verursacht, und solange die Politik sich scheut, hinzusehen und einzugreifen und flächendeckend eine Kastrationspflicht für private Freigängerkatzen zu verordnen, solange wird es auch immer weiteres unnötiges Katzenelend geben, weil man eben auch bei den unkastrierten Freigängern immer weitere unnötige Katzenwelpen - besonders die mindestens zweimal pro Jahr die Tierheime überschwemmende Flut von neuen Kitten - haben wird.
Es braucht keine in Menschenhand willentlich oder fahrlässig produzierten Kitten, und die einzige Rechtfertigung, die gezielte Katzenzucht hat, ist der Erhalt und die Verbesserung der jeweiligen Rasse! Also geplante und sorgfältige Auswahl der Elterntiere entsprechend einem gut durchdachten und auf längere Zeit angelegten Zuchtziel betreffend die gezüchtete Rasse und dies allein unter dem Dach und in Mitgliedschaft in einem seriösen Zuchtverein mit strengen Zuchtrichtlinien. Und das hat zur natürlichen Folge, dass alle diese Kitten auch einen eigenen Stammbaum haben müssen.
Alles andere ist sinnlose Vermehrerei, die gerade tierschutzmäßig der reine Hohn für die unglaublich engagierten Tierschützer ist, die eine Kastraaktion nach der anderen fahren und doch der Kittenflut nicht Herr werden können!