Vegetarier-Konflikt bei Katzenfutter, und: Barfen möglich?

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Rigby

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Hallo zusammen,

ich bin neu im Forum und habe bisher auch eher nur gelesen, als geschrieben. Einige Dinge habe ich nun schon gelernt, ein paar Fragen bleiben dennoch.

Wir hatten bisher nie Katzen, das soll sich aber bald ändern. Ich plane momentan alles nötige und bleibe immer wieder bei der Ernährung hängen. Folgendes Problem:

Ich selbst bin Vegetarierin, weil ich nicht möchte, dass Nutztiere für meinen Genuss so erbärmlich gehalten und gequält werden. Für Menschen ist das auch leicht, bei meinen Tieren würde ich nicht auf tierische Proteine verzichten (es gibt z.B. auch Menschen, die ihre Hunde vegetarisch ernähren).

Ich möchte meiner Katze aber auch kein billiges Dosenfutter geben, welches auch nur den letzten Fleischmüll enthält. Außerdem finde ich, dass Katzenfutter ziemlich stinkt (zumindest das, was ich bisher schonmal gerochen habe).

Weiterhin wird bei uns auf jeden Fall eine ältere Katze einziehen und ich frage mich, ob es für die Katze so gut ist, wenn man sie nach 10 Jahren Dosenfraß (ich schreibe deshalb Fraß, weil nicht davon auszugehen ist, dass die Katzen hochwertiges Futter bekommen haben) auf einmal auf Barfen umstellt!? Ist es möglich, sie langsam ranzuführen?

Gibt es ein, ich nenne es mal "moralisch vertretbares" Fertigfutter?

Und noch eine Frage: Was gibt es vor dem Hintergrund meiner Problematik für gute Leckerchen?

Danke schonmal für eure Antworten :)
 
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ich frage mich, ob es für die Katze so gut ist, wenn man sie nach 10 Jahren Dosenfraß (ich schreibe deshalb Fraß, weil nicht davon auszugehen ist, dass die Katzen hochwertiges Futter bekommen haben) auf einmal auf Barfen umstellt!? Ist es möglich, sie langsam ranzuführen?

Natürlich geht das. Bei vielen Katzen, auch älteren, sogar völlig unproblematisch. Viele Katzen haben ja auch früher schon Rohfleisch bekommen, nur halt nicht als Mahlzeit, sondern als Leckerli, wenn Dosi kocht ;) Man muss es einfach ausprobieren.
Manche Katzen streiken zu Beginn bei den Supplementen, da muss man dann eben langsam beginnen, es macht nichts, wenn katz kurze Zeit pures Rohfleisch frißt.
 
Hallo Rigby

Ich bin auch Vegatarierin, seit Jahren schon. Ich halte ebenfalls nichts von Menschen, die meinen ihre Fleischfresser ohne Fleisch ernähren zu müssen - aus welchen Gründen auch immer. Dann sind diese Tiere nichts für sie, ganz einfach.

Ich finde nicht, dass Katzenfutter stinkt. Welches hast Du denn schon gerochen? Es ist eben Dosenfutter/Dosenfleisch.

Auch eine ältere Katze wird man relativ problemlos umstellen können. Ich habe meine 7 jährige Katze nach ca. 5 Jahren "Dosenfraß Felixfutter" u.a auf Real Nature und Barf umgestellt und er liebt es, hat damit keine Probleme. Die Umstellung war gegen meinen Willen sogar sehr rasch, denn er stürzte sich auf das Rohfleisch seines Kumpels und verweigerte sein gewohntes Felixfutter. Zur Folge hatte das drei Tage Durchfall und danach war das Thema im wahrsten Sinne des Wortes gegessen.

Dennoch rate ich dazu, nach Möglichkeit schonend umzustellen, denn das ist allemal besser für die Verdauung.

Z.B würde ich so vorgehen: Erst langsam auf hochwertiges Nassfutter mit möglichst hohem Fleischgehalt umstellen, danach an Barf gewöhnen.

Kommt immer darauf an, was man unter "moralisch vertretbar" versteht. Manche verstehen darunter, dass keine Tiere extra für unsere Heimtiere geschlachtet werden sondern quasi nur (gute) Reste verwendet werden. Andere denken, dass nur 'extra geschlachtetes' Fleisch in das Futter kommen sollte. Wieder andere sind der Meinung, dass die Transportwege (Umweltschonend usw.) möglichst kurz gehalten werden müssen, also Futter aus dem Ausland nicht in Frage kommt, andere möchten kein Wild verfüttern usw.

Bestenfalls sucht man sich dann wohl selbst Bio-Höfe vor Ort aus und bestellt dort sein Fleisch für den dementsprechenden Preis. So kann man die Haltung usw. direkt einsehen.

Letztendlich muss das jeder für sich selbst entscheiden, dazu kann ich Dir mit meinen "moralischen Vorstellungen" keine Tipps geben, denn diese unterscheiden sich sicherlich. Du kannst das aber selbst für dich prüfen, umso mehr Du über einen Hersteller herausfindest usw.

Das selbe verhält sich so mit Leckerchen. Die einen sind dagegen, Fische zu trocknen (Überfischung z.B), die anderen ...

Wie gesagt...einlesen und selbst seine 'Kriterien' auswählen. Das Umstellen wird kein Problem machen.

Liebe Grüße
 
Und noch eine Frage: Was gibt es vor dem Hintergrund meiner Problematik für gute Leckerchen?
das hab ich ganz überlesen! :oops: Mein Paco liebt zB Käsewürfel, das sind komplett fleischlose Leckerlis :)
 
Unsere lieben Quark als Leckerli, oder wie Balulutiti schon schrieb, Käse. manche Katzen mögen auch Joghurt. Aber wenn es ein Leckerli zum "durch die Gegend werfen" sein soll, würde ich auch zu Käse tendieren.
 
Vielen Danke für die nützlichen Antworten :)

Gibt es bei Leckerchen auch sowas wie Kaustangen? Ich kenne mich bisher besser bei Hunden aus ^^

[...] auf Real Nature und Barf umgestellt [...]
Real Nature ist eine Marke, nehme ich an!?
Und dann mischst du das Dosenfutter mit Frischfleisch?

Ich muss ja zugeben, Barfen spricht mich wegen der Herstellung nicht sehr an :oops: Mein Freund würde aber evtl. das "Rohfleischgematsche" für die Katze machen. Ich habe da nach einigen Jahren Vegetarier-sein doch meine Probleme mit bekommen... Hätte ich vorher nicht gedacht!

Wir werden wahrscheinlich eine Katze aus dem örtlichen Tierheim übernehmen und ich denke nicht, dass dort das beste Futter verteilt wird. Wenn die Katze dann hier ist und ich sie umstelle, ist es dann sinnvoll ein Bisschen Tierheimfutter mitzunehmen und nach und nach den Anteil des neuen Futters in der Mischung zu erhöhen?
 
Gibt es bei Leckerchen auch sowas wie Kaustangen? Ich kenne mich bisher besser bei Hunden aus ^^

Ja gibt es, ich kenn nur die ausm Supermarkt...ist nicht wirklich super aber für ab und zu seh ich es als vertretbar an.Oder du gibts gleich Trockenfleisch..da kauen die Miezen auch wirklich.

Wir werden wahrscheinlich eine Katze aus dem örtlichen Tierheim übernehmen und ich denke nicht, dass dort das beste Futter verteilt wird. Wenn die Katze dann hier ist und ich sie umstelle, ist es dann sinnvoll ein Bisschen Tierheimfutter mitzunehmen und nach und nach den Anteil des neuen Futters in der Mischung zu erhöhen?[/QUOTE]

Jup, so würd ich es machen. Immer step by step.
 
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Vielen Danke für die nützlichen Antworten :)

Gibt es bei Leckerchen auch sowas wie Kaustangen? Ich kenne mich bisher besser bei Hunden aus ^^

Für Hunde gibt es dieses Rinti Trockenfleisch. Das kannst du auch Katzen geben, da außer Fleisch keine weiteren Zusätze dran sind. ;) Ähnliches gibt es aber auch extra für Katzen.

Katzenfutter gibt es auch in Bioqualität, von Dibo, Pfotenliebe oder Auenland zum Beispiel. Beim Fressnapf gibt es Bioplan und beim Norma Catbonbon Biofit (ich glaube, 2 Sorten davon sind mittlerweile Bio).
http://www.sandras-tieroase.de/ ist ein guter Shop, die eigentlich nur hochwertiges Futter haben. Da kannst du ja mal die Katzenfuttersorten durchstöbern.
Langsam umstellen ist auf jeden Fall die schonendere Alternative :)
 
Hallo,

hm, es gibt diverse Biofuttermarken - mir ist aber leider noch keine untergekommen, die ich auch von der Zusammensetzung her für akzeptabel halten würde, da ist meistens viel zuviel Pflanzliches drin, oder der Hersteller hat irgendeine komische Supplementierungsphilosophie.

Ökologisch wertvolle Leckerchen sind mir auch noch nicht untergekommen, aber danach hab ich bisher auch nicht ernsthaft gesucht. Man kann Fleisch selber trocknen, im Backofen (das kostet allerdings ordentlich Strom) oder in einem Dörrautomaten, wenn vorhanden.
 
  • #11
Zu dem "Vegetarier-Problem":
Ich bin selber auch Vegetarierin und halte nichts von Leuten, die Hunde oder Katzen ohne Fleisch ernähren. Die sind halt Fleischfresser und müssen, ihrer Gesundheit wegen, Fleisch fressen.
Ich als Mensch nicht. Also sehe ich da auch kein Problem, also die Tiere mit Fleisch zu füttern.
 
  • #12
Ich werde mich da mal durchklicken und durchlesen. Mir ist die Herkunft des Fleischs sehr wichtig.

Ich würde auch gerne für die Zeit, in der ich nicht da bin, Trockenfutter zur Verfügung stellen. Wie machen das die Barfer hier? Gar nicht? Oder gibt es auch dafür eine gute Lösung?
 
  • #13
Barfen und Trockenfutter, das ist ein Gegensatz wie Tag und Nacht. Deshalb werden wohl nicht viele Leute ihren Katzen beides geben.

Wer barft, der tut das normalerweise unter anderem deswegen, weil er genau wissen will, was im Futter drin ist. Und weil er "naturnah" füttern will, also ohne unnötige kosmetische Futterzusätze und Füllstoffe, sondern nur mit den Nährstoffen, die Katz auch braucht. Und weil er artgerecht füttern will.

Trockenfutter ist die fleisch- bzw. getreidegewordene Antithese zu allen drei Anforderungen.
Es ist aus undefinierbaren Bestandteilen zusammengemanscht. Es enthält massig Zusätze, die mit Katzenernährung nix zu tun haben, sondern aus herstellungstechnischen Gründen reingekippt werden (Stärke, Klebereiweiß, Konservierungsstoffe, Proteinhydrolysate, ansäuernde Zusätze, und und und). Und es enthält meistens viel zuviele pflanzliche Bestandteile, und immer viel zu wenig Wasser, um sich als Hauptfuttermittel auch nur ansatzweise zu eignen.
Wenn man dann auch noch auf die Herkunft der Inhaltsstoffe achtet, hat man einen weiteren Grund gegen ca. 95% aller Trockenfuttersorten.

Deshalb ist Trockenfutter unter Barfern (jedenfalls bei Katzen) im allgemeinen indiskutabel.

Trofu hinstellen, um Abwesenheitszeiten zu überbrücken? Bei erwachsenen Katzen ist das überhaupt nicht notwendig, wenn du nicht grad 20 Stunden am Tag außer Haus bist. (Und in dem Fall würd ich dir sowieso dazu raten, das mit der Katzenhaltung nochmal zu überdenken.) Katzen, die ständig Futter rumstehen haben, werden leicht zu fetten Langeweilefressern oder zu Mäklern, die wegen des ständigen Futtergeruchs gar keinen rechten Appetit mehr entwickeln.

Kitten werden hier von Vollberufstätigen oft nach dem Schema gefüttert:
- morgens gleich nach dem Aufstehen
- Näpfe nochmal auffüllen, direkt bevor man aus dem Haus geht
- gleich nachdem man heimkommt
- und später am Abend nochmal 1-2 Mahlzeiten
, das reicht meistens auch. Wenn du barfst, müssen sie sowieso relativ wenig fressen, um nährstoffmäßig komplett versorgt zu sein.
Im Ernstfall gibt es Nassfutterautomaten, die zu vorher eingestellten Zeiten eine Futterportion ausspucken, auch mit Kühlungsmöglichkeit. Ich weiß nicht, ob die sich auch für Rohfutter eignen.
Trockenfutter hinstellen ist jedenfalls ungefähr so, als würdest du deinen Kindern nachmittags eine Schüssel Bonbons hinstellen, um die Zeit bis zum Abendessen zu überbrücken.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Du möchtest doch eine ältere Katze aus dem Tierheim holen? Da reicht es vollkommen sie zweimal täglich, morgens und abends zu füttern. Solltest du länger als 24 Stunden weg sein, sollte dann jemand nach der Katze sehen.

Möchtest du eine Katze oder zwei? Gerade wenn du nur eine Katze in Wohnungshaltung hältst, solltest du daran denken, dass die Katze ohne "Ansprache" in Einzelhaft sitzt, wenn du lange außer Haus bist.
 
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  • #15
Bezüglich dem Vegetarier. Ich bin als Vegetarier aufgewachsen, gleichzeitig aber auch mit Katzen die natürlich immer ihr Fleisch bekommen haben. Meist habe ich damit kein Problem, allerdings hatte auch ich schon Futtersorten wo ich sehr froh war wenn es nicht mehr im Napf sondern im Bauch meiner Stinker war :zufrieden:

An Barfen habe ich mich auch versucht, ich kanns aber (momentan) einfach nicht. Deshalb gibt es bei uns nun 1x die Woche einen Rohlfeischtag (aber auch nur Hühnchen :oops: ) , sonst müssen sie sich eben mit MACs, Animonda, Cachet und Opticat zufrieden geben.
 
  • #16
Weiterhin wird bei uns auf jeden Fall eine ältere Katze einziehen und ich frage mich, ob es für die Katze so gut ist, wenn man sie nach 10 Jahren Dosenfraß (ich schreibe deshalb Fraß, weil nicht davon auszugehen ist, dass die Katzen hochwertiges Futter bekommen haben) auf einmal auf Barfen umstellt!? Ist es möglich, sie langsam ranzuführen?

Für Barfen müssen erst recht Nutztiere sterben, außer man holt sich vom Metzger wirklich nur die Schlachtabfälle, wie das einige hier machen. Ich finde nicht, dass das NaFu was wir hier haben stinkt...
 
  • #17
Für Barfen müssen erst recht Nutztiere sterben
Hatten wir die Diskussion nicht erst neulich?
Es ist nicht nur möglich, sondern sogar üblich, Rohfutter aus Futterfleisch herzustellen, also letztlich auch nur aus Schlachtabfällen. Bzw. aus Tierbestandteilen, die für Menschen zwar genießbar wären, die aber einfach auf dem Markt hierzulande nicht gefragt sind und sonst im Abfall landen würden. Also müssen dafür auch keine Tiere extra geschlachtet werden.
Und wenn man überhaupt keine Massentierhaltung unterstützen will, auch nicht als bloßes Nebenprodukt, dann gibt es immer noch den Biohof des Vertrauens.
 
  • #18
Trofu hinstellen, um Abwesenheitszeiten zu überbrücken? Bei erwachsenen Katzen ist das überhaupt nicht notwendig, wenn du nicht grad 20 Stunden am Tag außer Haus bist.
Ok, dann hat sich das wohl eh erledigt :) Ich dachte, es wäre vielleicht sinnvoll, wenn man z.B. voll berufstätig ist.

Du möchtest doch eine ältere Katze aus dem Tierheim holen? Da reicht es vollkommen sie zweimal täglich, morgens und abends zu füttern. Solltest du länger als 24 Stunden weg sein, sollte dann jemand nach der Katze sehen.

Möchtest du eine Katze oder zwei? Gerade wenn du nur eine Katze in Wohnungshaltung hältst, solltest du daran denken, dass die Katze ohne "Ansprache" in Einzelhaft sitzt, wenn du lange außer Haus bist.
Wir werden vermutlich eine Katze aus dem Tierheim holen, die dort die Artgenossen nicht sehr mag. Sie ist sehr überfordert mit all den Katzen (hat ihr Leben lang auch nur alleine gelebt) und verkriecht sich nur im Nest :( Wenn wir nach ein paar Wochen oder Monaten einen anderen Eindruck haben, wollen wir evtl. versuchen, eine zweite dazu zu nehmen. Wenn unserer Katze das dann auch zu viel ist, wissen wir, dass sie wirklich alleine bleiben will. Wenn sie eine zweite Katze toll findet, können wir ihre Situation noch etwas verbessern.
 

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