Hadji
Benutzer
- Mitglied seit
- 18. Juli 2015
- Beiträge
- 52
Liebe Forumsgemeinde,
seit langem informiere ich mich hier im Forum über die unterschiedlichsten Themen und heute ist es soweit, mein erster eigener Beitrag.
Mein Mann und ich haben seit vielen Jahren mindestens zwei, meistens drei oder vier Katzen und haben auch schon ein paar Vergesellschaftungen durchgeführt, mit Kitten und erwachsenen Tieren, mit der Holzhammermethode und auch mit langsamer Zusammenführung und alles was so dazwischen ist. Je nach unserem momentanen Wissenstand, mit jeder neuen Katze die ins Haus kommt haben wir Neues gelernt.
Das sind meine Tiere:
Hadji, 19 jährige EKH-Katzendame, sehr fit für ihr Alter trotz lebenslangen Katzenschnupfens, zwei Jahre Tierheimerfahrung, immer äusserst tiefenentspannt und relaxed, steht Artgenossen völlig neutral gegenüber. Seit fünfzehn Jahren bei uns.
Béla, 2 jähriger Katermann, sanfter, eleganter Riese, ziemlich schreckhaft, rauft aber trotzdem gerne, begeisterter Freigänger. Liebt Junkfood, das er sich schon mal in der Nachbarschaft besorgt. Markiert ausgiebig und sorgfältig sein Revier. Liebt es mit Yuki zu kuscheln, die will meist aber nicht.
Yuki, Bélas Schwester, zierliche Schönheit, frech, neugierig und völlig unerschrocken, gute und ausdauernde Jägerin, saust am liebsten durch Haus und Garten, mag Fangspiele, die mit Béla aber in Raufereien ausarten, die sie wiederum nicht leiden kann. Freundlich gegenüber allen fremden Katzen (wir haben eine hier ein Menge davon), diese Offenheit hat den einen oder anderen Schläger schon defensiv in die Flucht getrieben.
Béla und Yuki sind vermutlich Siammixe und kamen im Alter von sieben Monaten direkt aus der Auffangstation der örtlichen Katzenhilfe zu uns. Beide mit Problemen, die bei Yuki durch die Gewährung von Freigang leicht gelöst werden konnten (sie ist wie ein ADHS-Kind), bei Béla war das schon schwieriger, er hat z.B. nie gelernt richtig ins Katzenklo zu pinkeln (Stehpinkler), er meidet das Katzenklo wann immer er kann und muss am Morgen daher äusserst dringend raus. Vermutlich sind sie zu früh von der Mutter genommen worden und in unerfahrene Hände vermittelt gewesen.
Wir hatten noch eine weitere Kätzin, diese mussten wir vor einigen Wochen im Alter von 13 Jahren leider einschläfern lassen (Fibrosarkom).
Nun zu unseren Neuankömmlingen, seit zwei Wochen bei uns. Kommen aus dem Auslandstierschutz, waren einige Wochen in einer Pflegestelle in Deutschland. Eigentlich wollten wir nur die Kätzin aufnehmen, die von der Charakterbeschreibung gut als Kuschlerin zu Béla und als Sausemaus zu Yuki gepasst hätte. In der PS haben wir aber gesehen wir sehr der kleine Kater an dem Mädchen hängt und so haben wir uns spontan entschlossen den Kleinen auch einzupacken.
Pepper, 8 Monate alte, winziges OKH-Mix-Mädchen mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt, sie zeigt sich hier ziemlich nervös, auf der PS war sie aber sehr freundlich gegenüber den vorhandenen Katzen und nicht dominant.
Felix, 10 Monate alt, tapsiges, dickes Katerchen. Spielt und rauft gerne und ausdauernd, sucht intensiven Körperkontakt zu uns, frisst aber am allerliebsten. Kann schonmal gereizt reagieren wenn er Hunger hat.
So lief bzw. läuft die Zusammenführung seither:
Die Neuen wurden zwei Tage in einem geschlossenen Raum separiert, am dritten Tag durften sie das Haus erkunden als die beiden Grossen draussen waren. Sie haben alles neugierig erschnüffelt und auch gleich Bekanntschaft mit Hadji geschlossen, die wie erwartet null reagiert hat. Dann sind die beiden Grossen für ihre Verhältnisse viel zu früh und auch noch durch die Katzenklappe ins Haus gekommen (das tun sie sonst nie wenn wir zu Hause sind, wir Türöffner funktionieren ja ausgezeichnet) und standen auf einmal im Wohnzimmer. Kurze Irritation auf allen Seiten, aber Béla und Yuki haben sich entspannt auf den Boden gelegt und die Kleinen beobachtet. Wenn sie ihre Wohlfühlzone unterschritten haben wurde kurz gebrummelt. Das wars. Fütterung in einem Raum und anschliessendes Leckerliewerfen haben alle gemeinsam gemeistert. Unser Fehler war dann, dass wir die Kleinen nicht sofort wieder separiert haben. Wir dachten es läuft gut und es war einfach zu heiss um sie hinter geschlossene Türen zu sperren. Als Yuki und Béla ihre gewohnten Schlafplätze aufsuchen wollten ist Pepper wie der Blitz auf sie zugestürzt, wahrscheinlich noch nicht mal in feindlicher Absicht aber meine beiden Grossen waren so geschockt, dass sie es für sicherer befunden haben auf dem Küchenschrank zu schlafen. Seitdem ist die Situation unverändert. Pepper stürzt sich auf die Beiden sobald sie sie zu Gesicht bekommt, sie lässt sich aber gut mit Spielen oder Leckerlies ablenken und nach zwei Sekunden hat sie sich eigentlich immer eingekriegt. Yuki und Béla denken aber nicht ein bisschen an Gegenwehr, sie verziehen sich auf erhöhte Positionen und schimpfen runter bzw. ziehen es vor, jeder Konfrontation auszuweichen indem sie nach draussen verschwinden. Eine Gittertür haben wir mittlerweile auch installiert, das Problem ist nur, dass Pepper dahinter regelrechte Panikattacken bekommt und die beiden Grossen natürlich keine Lust haben ihr beim Randalieren zuzugucken.
Ich weiss, dass vierzehn Tage keine Zeit für eine Zusammenführung insbesondere mit Freigängern sind, möchte aber weitere Fehler vermeiden und Euch um ein paar Tipps bitten. Freigang ein wenig einschränken ja oder nein? Pepper zurückhalten oder machen lassen? Feliway und Zylkene haben wir seit einer Woche im Einsatz.
Sorry für diesen langen Bericht aber wenn Ihr bis hierhin durchgehalten habt und mir Eure Erfahrungen in ähnlichen Situationen schildern könntet wäre ich Euch sehr dankbar.
Viele Grüsse!
seit langem informiere ich mich hier im Forum über die unterschiedlichsten Themen und heute ist es soweit, mein erster eigener Beitrag.
Mein Mann und ich haben seit vielen Jahren mindestens zwei, meistens drei oder vier Katzen und haben auch schon ein paar Vergesellschaftungen durchgeführt, mit Kitten und erwachsenen Tieren, mit der Holzhammermethode und auch mit langsamer Zusammenführung und alles was so dazwischen ist. Je nach unserem momentanen Wissenstand, mit jeder neuen Katze die ins Haus kommt haben wir Neues gelernt.
Das sind meine Tiere:
Hadji, 19 jährige EKH-Katzendame, sehr fit für ihr Alter trotz lebenslangen Katzenschnupfens, zwei Jahre Tierheimerfahrung, immer äusserst tiefenentspannt und relaxed, steht Artgenossen völlig neutral gegenüber. Seit fünfzehn Jahren bei uns.
Béla, 2 jähriger Katermann, sanfter, eleganter Riese, ziemlich schreckhaft, rauft aber trotzdem gerne, begeisterter Freigänger. Liebt Junkfood, das er sich schon mal in der Nachbarschaft besorgt. Markiert ausgiebig und sorgfältig sein Revier. Liebt es mit Yuki zu kuscheln, die will meist aber nicht.
Yuki, Bélas Schwester, zierliche Schönheit, frech, neugierig und völlig unerschrocken, gute und ausdauernde Jägerin, saust am liebsten durch Haus und Garten, mag Fangspiele, die mit Béla aber in Raufereien ausarten, die sie wiederum nicht leiden kann. Freundlich gegenüber allen fremden Katzen (wir haben eine hier ein Menge davon), diese Offenheit hat den einen oder anderen Schläger schon defensiv in die Flucht getrieben.
Béla und Yuki sind vermutlich Siammixe und kamen im Alter von sieben Monaten direkt aus der Auffangstation der örtlichen Katzenhilfe zu uns. Beide mit Problemen, die bei Yuki durch die Gewährung von Freigang leicht gelöst werden konnten (sie ist wie ein ADHS-Kind), bei Béla war das schon schwieriger, er hat z.B. nie gelernt richtig ins Katzenklo zu pinkeln (Stehpinkler), er meidet das Katzenklo wann immer er kann und muss am Morgen daher äusserst dringend raus. Vermutlich sind sie zu früh von der Mutter genommen worden und in unerfahrene Hände vermittelt gewesen.
Wir hatten noch eine weitere Kätzin, diese mussten wir vor einigen Wochen im Alter von 13 Jahren leider einschläfern lassen (Fibrosarkom).
Nun zu unseren Neuankömmlingen, seit zwei Wochen bei uns. Kommen aus dem Auslandstierschutz, waren einige Wochen in einer Pflegestelle in Deutschland. Eigentlich wollten wir nur die Kätzin aufnehmen, die von der Charakterbeschreibung gut als Kuschlerin zu Béla und als Sausemaus zu Yuki gepasst hätte. In der PS haben wir aber gesehen wir sehr der kleine Kater an dem Mädchen hängt und so haben wir uns spontan entschlossen den Kleinen auch einzupacken.
Pepper, 8 Monate alte, winziges OKH-Mix-Mädchen mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt, sie zeigt sich hier ziemlich nervös, auf der PS war sie aber sehr freundlich gegenüber den vorhandenen Katzen und nicht dominant.
Felix, 10 Monate alt, tapsiges, dickes Katerchen. Spielt und rauft gerne und ausdauernd, sucht intensiven Körperkontakt zu uns, frisst aber am allerliebsten. Kann schonmal gereizt reagieren wenn er Hunger hat.
So lief bzw. läuft die Zusammenführung seither:
Die Neuen wurden zwei Tage in einem geschlossenen Raum separiert, am dritten Tag durften sie das Haus erkunden als die beiden Grossen draussen waren. Sie haben alles neugierig erschnüffelt und auch gleich Bekanntschaft mit Hadji geschlossen, die wie erwartet null reagiert hat. Dann sind die beiden Grossen für ihre Verhältnisse viel zu früh und auch noch durch die Katzenklappe ins Haus gekommen (das tun sie sonst nie wenn wir zu Hause sind, wir Türöffner funktionieren ja ausgezeichnet) und standen auf einmal im Wohnzimmer. Kurze Irritation auf allen Seiten, aber Béla und Yuki haben sich entspannt auf den Boden gelegt und die Kleinen beobachtet. Wenn sie ihre Wohlfühlzone unterschritten haben wurde kurz gebrummelt. Das wars. Fütterung in einem Raum und anschliessendes Leckerliewerfen haben alle gemeinsam gemeistert. Unser Fehler war dann, dass wir die Kleinen nicht sofort wieder separiert haben. Wir dachten es läuft gut und es war einfach zu heiss um sie hinter geschlossene Türen zu sperren. Als Yuki und Béla ihre gewohnten Schlafplätze aufsuchen wollten ist Pepper wie der Blitz auf sie zugestürzt, wahrscheinlich noch nicht mal in feindlicher Absicht aber meine beiden Grossen waren so geschockt, dass sie es für sicherer befunden haben auf dem Küchenschrank zu schlafen. Seitdem ist die Situation unverändert. Pepper stürzt sich auf die Beiden sobald sie sie zu Gesicht bekommt, sie lässt sich aber gut mit Spielen oder Leckerlies ablenken und nach zwei Sekunden hat sie sich eigentlich immer eingekriegt. Yuki und Béla denken aber nicht ein bisschen an Gegenwehr, sie verziehen sich auf erhöhte Positionen und schimpfen runter bzw. ziehen es vor, jeder Konfrontation auszuweichen indem sie nach draussen verschwinden. Eine Gittertür haben wir mittlerweile auch installiert, das Problem ist nur, dass Pepper dahinter regelrechte Panikattacken bekommt und die beiden Grossen natürlich keine Lust haben ihr beim Randalieren zuzugucken.
Ich weiss, dass vierzehn Tage keine Zeit für eine Zusammenführung insbesondere mit Freigängern sind, möchte aber weitere Fehler vermeiden und Euch um ein paar Tipps bitten. Freigang ein wenig einschränken ja oder nein? Pepper zurückhalten oder machen lassen? Feliway und Zylkene haben wir seit einer Woche im Einsatz.
Sorry für diesen langen Bericht aber wenn Ihr bis hierhin durchgehalten habt und mir Eure Erfahrungen in ähnlichen Situationen schildern könntet wäre ich Euch sehr dankbar.
Viele Grüsse!