Ja ja,
dieser "Hände-Abcheck-Modus" - erst einmal schauen, ob Frauchen was in ihren Händen hält
- ich sagte ja, deine junge Dame scheint ganz mein alter Herr.
Handtuch ist auch hier ne Katastrophe, denn zwei Mal ausgeführt, nun gilt jedes Handtuch als rotes Tuch, schon seit über einem Jahr für ihn unvergessen.
Und auch er wehrte sich zu anfangs so sehr, dass ich nicht mit der Hand oder mit dem Arm in die "Laufbahn" seiner Krallen geraten hätte dürfen, das wäre auch blutig ausgegangen.
Aber das hat sich wirklich in den 2,3 Jahren nun bei mir, gelegt und gebessert. Also ich muss gar nicht mehr mit Handtuch kommen, da ich so langsam verstanden habe was ihn stiller halten lässt als man dachte, nämlich eine bestimmende Ansage, wie Bspw. "...und das wird jetzt gemacht!" und auf keinen Fall Herzklopfen und Nervosität meinerseits. Man soll gar nicht glauben WIE schwer es für den Menschen ist / sein kann sich selbstsicher, gelassen und unbeirrbar / unbeeindruckbar gegenüber der Katze, "in solchen Momenten" zu geben. Aber das liegt bei mir dann auch an gewissen Rückschlägen, Bspw. habe ich bei der letzten Spot-On Vergabe erst schwer kämpfen müssen, weil ich natürlich wieder Herzklopfen, Nervosität und all das verspürte - doch irgendwann dann schnappte ich ihn und war fest entschlossen die nun offene Tube dort zu platzieren wo sie hin gehört, ohne Mitleid, weil es eben für seine schlimme Lippe sein musste, und plötzlich hielt er still, ohne Hilfsmittel nur durch die bestimmende Ansage, die Tonlage, etc. bis das Zeug tatsächlich gut platziert war. Doch danach dann bewies er mir, dass man sich nie zu früh freuen darf, denn binnen 5 Minuten sah ich drei Mal, wie er mit der Hinterpfote, mit absoluter Leichtigkeit genau dort kratzen konnte, wo angblich ein Spot-On am besten platziert ist. Mehr schreibe ich dazu jetzt nicht, will ja keinem hier jetzt Angst machen, aber ich bin geläutert und hier im Forum bekam ich auch von einem dazu zu lesen: "Kluger Kater!", dass er sich gegen Spot-On so wehrt - und DAS verunsichert einen dann wieder hundsgemein, wo einem doch sogar auch der Kater selbst, ordentlich den Kopf wusch, indem er bewies... das kann bradgefährlich bis tödlich werden.
Aber genau hier muss das menschliche Gehirn wohl strikt trennen lernen, denn auch eine geforderte Tabletteneinnahme die nicht stattfindet, weil man sie nicht in das Tier bekommt, kann irgendwann einmal gefährlich bis tödlich enden. Das Schwierige für einen jeden Tierbesitzer ist jedoch, selbst auch empfinden zu können, dass das eine höchste Priorität hat, weil es wirklich f ü r DAS TIER lebenswichtig ist und widerum etwas anderes gar nicht wirklich notwendig, und vielleicht sogar lebensgefährlich f ü r DAS TIER - auch, wenn es der Tierarzt doch empfohlen hat.
Ich weiß für mich, wenn ich davon selbst zu 99,9 % überzeugt bin, dass es f ü r das Tier (nicht für den Haushalt hier und für mich) sehr wichtig ist, dann kann ich die notwendige Ruhe, Bestimmtheit und das Durchsetzungsvermögen aufbringen, welches zusammen den Kater dann auch endlich still halten lässt, denn er spürt wohl ich hege keine Zweifel, keine Ängste und bin mir sicher. ABER wie kann man sich bei vielem denn derart sicher sein, wo man doch selbst noch nicht einmal ein Tierarzt ist, und selbst die machen Fehler. Ich glaube DAS ist das Problem, weshalb wir so oft nervös, unsicher und ängstlich an die geforderte Sache heran gehen.
Ich bin mir ganz sicher,
dass auch mein Kater die Transportbox wie der Teufel angeblich das Weihwasser meiden würde, wenn auch er gleich beim ersten oder zweiten TA-Besuch zwei Zähne gezogen bekommen hätte!
Bei ihm funktioniert das mit der TA-Box auch nur deshalb noch immer so gut, weil er bisher noch keine längere Behandlung, Bspw. mit Narkose und ohne mich aufwachen zu müssen in einem Käfig, etc. hatte und er somit immer auch gleich wieder mit nach Hause durfte.
Aber deine Katze hat nun wenigstens schon gelernt, dass du wieder kommst und sie mit nach Hause nimmst - das weiß mein Kater jetzt Bspw. noch nicht, sollte er auch mal narkotisiert werden müssen und, wenn es nur zur Zahnsteinentfernung sein wird. Danach könnte die Transportbox auch ein rotes Tuch werden.
Es reagieren nicht alle Katzen so extrem ablehnend, aber überwiegend scheinen das wohl wirklich Katzen zu sein, die längere Zeit draußen im Freien lebten und die diese Zeit auch mehr oder weniger gut über die Runden brachten, für deren Verständnis und Erinnerung daran, meine ich "gut". Diese Katzen wollen ja auch weiter raus gehen können, bzw. unbedingt weiter Freigänger sein können. Und irgendwie ist es auch bei genau diesen gar nicht so leicht die Ruhe zu bewahren, wenn man ihnen was geben soll, wogegen sie sich mit allen vier Pfoten und vollem Körpereinsatz wehren.
Und nach dem misslungen Spot-On und die zwei, drei Tage danach, da bin ich eher der Ansicht, in Zukunft vielleicht auch mal besser auf den Kater "hören".
Wer weiß, ob die AB-Tabletten überhaupt ein abheilen an der Lippe bewirken hätten können. Vielleicht sollte ich durch die strikte Verweigerung zur Einnahme der Tabl. weiter gefordert sein sollen, eine Alternative zu dem AB vom Tierarzt finden zu können. Und/Oder gezwungen werden mit derart Entzündungen an der Lippe etwas ruhiger umzugehen, weil es eben etwas chronisches ist und kein Einzelfall, da braucht es einen kühlen und vernünftigen Kopf und keine Panik...
Vielleicht klappt es ja nun mit dem Thunfisch... wenn nicht, dann mache dich nicht verrückt und schaue doch noch mal, ob es für das, was die Tabletten bewirken sollen, nicht irgendweine Alternative dazu gibt.
Ich finde das gaaaaanz toll und schön,
wie du deine zwei Katzen beschreibst und wie du sie lobst, dass es ansonsten ganz brave und vorbildliche Samtpfoten sind. Man merkt du hast sie echt lieb gewonnen und ins Herz geschlossen.
Auch mein Kater ist in der Wohnung ein absolut unglaublich braver Kater, er geht noch nicht einmal an den Küchentisch, wenn ich ihm seine heiß geliebte Kalbsleber gerade darauf schneide, aber dann mal schnell zwischen drin wo hin muss - wenn ich zurück komme sitzt er immer noch brav auf dem Stuhl neben dem Küchentisch und sein Tellerchen mit Leber auf dem Tisch hat er nicht angerührt, statt dessen schnurrt er immer noch ganz laut und neigt sein Köpfchen komplett zur Seite und schaut mich liebevoll an.
Und nur zum Verständnis: Ich habe dem Kater niemals verboten auf Tische zu gehen, ich lebe alleine und mich würde es nicht stören. Im Wohnzimmer geht er auch ab und an über den Tisch. Aber ich habe ihm verboten an Fleisch zu gehen, dass ich gerade schneide, weil ich ein sehr scharfes Messer benutze und ich ihm dann immer erkläre, dass diese Messer "Aua" machen und er davon weg bleiben muss.
Was manche Katzen so alles verstehen - vorausgesetzt man sagt es ihnen mit absoluter Überzeugung und sie spüren den Ernst...
Viel Erfolg,
und wenn es doch weiter nicht klappen sollte, dann versuche es mal anders zu sehen als ein Misserfolg.